Halloween- Kinder sammeln. Wie Frustrationen vermeiden?
Hi,
ich weiß. Halloween gehört nach Amerika, aber seid 10 Jahren sammeln die Kinder auch hier. Ich arbeite hier ehrenamtlich mit Heimkindern. Habe mit ihnen gefeiert und bin dann Süßigkeitensammeln mit Ihnen gegangen. Etwa 10% der Leute waren sehr nett. Zu 60% blieben die Türen trotz Licht zu. Und der Rest war deutlich unfreundlich. Dabei habe ich den Kindern eingeschärft, dass sie Bonbonpapier mir geben und nichts in die Gegend schmeißen. Und dass sie auch bei einem Nein höflich danke sagen und wieder gehen. Und die Kinder haben sich wirklich gut und anständig verhalten. Nur tuts mir für die Kinder weh- nach einigen unfreundlichen Ansagen traute sich ein Junge gar nicht mehr zu klingeln und hatte Angst. Man muss ja auch bedenken, dass die Kinder nicht unbeschwert sind, sondern ihre Päckchen haben. Gehts denn nicht, wenigstens freundlich an der Tür zu sagen, dass die Kinder toll geschminkt sind und man es einfach vergessen hat etwas bereitzustellen? Einfach Kindern gegenüber einen freundlichen Ton anschlagen- ablehnen und nicht mitmachen wollen ist ja ok und habe ich den Kids auch erklärt, dass die Leute das dürfen. Soll ich sowas nochmal machen oder lieber lassen? Wie gehen eure Kinder damit um und habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
14 Antworten
Du solltest grundsätzlich durch Neubaugebiete laufen. Dort wohnen junge Familien mit Kindern, die der Sache "Halloween" offen gegenüber stehen.
Alte Leute kennen das nicht und wollen das auch nicht kennen. Reformationstag! Kein Halloween! Kann man zwar auch irgendwie verstehen, aber den Spaß verderben müssen sie den Kleinen m.E. auch nicht!
Danke wiralle für das Verständnis und den Rat mit dem Neubaugebiet
Sehe ich auch alles ein! Der ruhige Abend sei ihnen gegönnt! Und auch wer nicht aufmacht, bekommt keinen Streich!
Wir haben den alten Kern des Dorfes einfach ausgelassen, obwohl vereinzelt auch wirklich nette Leute aufmachen, obwohl sie der älteren Generation angehören.
Positiv auffalllen tut man, wenn man wirklich originell und mit einem kleinen Sprüchlein vor der Tür steht. "Süßes oder Saures" kann jeder... wir haben immer ein kleines Gedicht, passend zur Kostümierung und ernten tatsächlich das willkommene Lob der Anwohner :o)
(Natürlich sage ich das nicht ganz ohne Stolz ;o))
Wow, das ist mal ein wirklich hervorragender Tipp!
Frust vermeiden?
Indem man die Kids dazu erzieht, nicht jedem Trend blind hinterherzurennen, nur weil es alle so machen und es von geschickten Geschäftsleuten gezielt lanciert wird, nur weil Karneval mal ausfallen musste. Das Bewusstsein anders zu sein als andere und hinter die Fassade von kommerziellen Lemmingetrends blicken zu können, wirkt ungemein positiv auf das Selbstbewusstsein und die selbstregulativen Verhaltensmechanismen Heranwachsender. Als generalisierte Abstraktionsfähigkeit ist es obendrein auch für andere, weitaus ernsthaftere Lebenssituationen eine äußerst brauchbare Frustbremse.
Der Ursprung von Halloween ist ein ehrenvolles Gedenken der Toten. In dieser Nacht sinkt dem alten Volksglauben zufolge nach der Schleier zwischen unserer und der Anderswelt und man kann Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen. Man stellte ein Licht auf und bereitete kleinere Mahlzeiten zu, weil die Toten in dieser Nacht gerne noch einmal an ihre frühere Wohnstätte zurückkehren und ihre Angehörigen besuchen. Gaben wurden auch früher schon gesammelt .. aber nicht um der Selbstsucht und des Spaßes willen, sondern um der armen Seelen willen. Natürlich sammelten sich Laufe der Jahrhunderte auch Spukgeschichten an, aber die waren nicht primär.
Vor diesem Hintergrund kann man dem Fest einen gänzlich anderen Charakter verleihen. Würde gar nichts schaden, Kinder jenseits unserer Spaß- und Jugendkultur auch mit dem Tabuthema Tod zu konfrontieren. Kindgerecht natürlich. Und ich könnte wetten, dann sind erpressungsresistente und genervte Erwachsene auch nicht mehr unfreundlich - wenn sie für die armen Seelen geben und überdies einen gesamtgesellschaftlich nützlichen erzieherischen Effekt vermuten dürfen.
Ich glaube, du hast nicht viel mit Kindern zu tun...und kennst nicht ihre Freude und wie die Augen leuchteten, als sie die Erlaubnis zur Feier bekamen. Und diese Freude hat auch einen erzieherischen Nutzen. Die Kinder sollen lachen, nicht ständig von Tod, Trauer und Depression umgeben sein.
Danke, ich hatte grad' gestern erst das zweifelhafte Vergnügen
http://www.gutefrage.net/frage/von-halloween-zum-hallowahn
Ab nächstem Jahr leuchten unsere Augen zurück.
Versprochen ;-))
Vielleicht stattest Du Deine guterzogenen Kids vorsichtshalber mit 'nem Schild aus, auf dem in unübersehbar großen Lettern zu lesen steht:
Wir sind die Guten
Die Kinder tun mir natürlich leid. Aber ich kann Dir aus meiner Sicht sagen, dass ich überhaupt nichts von Halloween halte. Und deshalb gebe ich auch nichts. Allerdings habe ich versucht, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Habe gefragt, ob sie wissen, was Halloween überhaupt bedeutet. Doch sie wissen es nicht. Einfach die Türe nicht öffnen, finde ich auch nicht gut. Unhöflichkeit natürlich auch nicht. Aber ich kann verstehen, wenn die Leute so reagieren. Denn sie werden - wie ich auch - schlechte Erfahrungen gemacht haben. So stehen manchmal welche vor mir und schreien aggressiv:"Süßes oder Saures!" Und dann landen Eier an der Fensterscheibe!
Heute ist es nicht mehr so, dass die Kinder überhaupt keine Süßigkeiten mehr bekommen. Denn darum geht es ja! Sicher leben auch die Heimkinder hier nicht völlig ohne.
Übrigens: Wenn Kinder an der Tür klingeln, steht ihnen die Herkunft und der Wohnort nicht an der Stirn geschrieben.
Man muss nicht jeden Quatsch mitmachen. Nur weil die Amis aus jeden Mist ein übertriebenes Fest veranstalten, müssen wir das nicht unreflektiert übernehmen. Wer Halloween dennoch feiern will, kann das gerne machen. Es gibt genügend öffentliche und private Veranstaltungen dieser Art. Genausogut könnte es im Heim ablaufen. Ihr solltet im nächsten Jahr einfach selber eine Party veranstalten. Dabei das beste Kostüm prämieren. Dann gibt es Kürbissuppe und ein paar andere Leckereien.
Und vor allem sollte vorher eine zum Thema passende Hintergrundbildung stattfinden.
Naja es geht ja eigentlich darum, die bösen Geister der Toten zu vertreiben- ganz genauso wie zu Sylvester oder Karneval. Und warum Sylvester oder Karneval gefeiert wird, wissen die auch nicht und das verlangt im Allgemeinen auch niemand. Das Heim selbst ist christlich, die haben die Erlaubnis den Kindern zuliebe gegeben, hätten sonst gar nicht gefeiert. Sie selbst hätten gar nicht die zeit für sowas- in der sozialen Arbeit wird alles "professionalisiert", dh die Leute haben weniger Zeit (auch für die Kinder) und müssen Berichte schreiben und verwalten. Gerade darum bemühe ich mich ja um jedes kleine bischen Lachen und Freude im ehrenamtlichen Bereich.
Danke für deinen Rat
Dasselbe sage ich auch über die Unkenntnis über andere Feiertage. Nicht nur Sylvester oder Karneval, auch Nikolaus, Weihnachten, Ostern, Pfingsten usw. gehört dazu. Das hat etwas mit Allgemeinbildung zu tun. Natürlich dürfen und sollen Kinder auch Spaß haben. Aber alles zu seiner Zeit. Einfach nur "just for fun" muss nicht sein. Jede Feier hat in der Regel einen Anlass. Ein Geburtstag wird gefeiert. Hier kennt jedes Kind den Grund. Warum also nicht auch alle anderen Feierlichkeiten? Nur wenn man die Hintergründe und die Entwicklungsgeschichte der einezelnen Feiertage kennt, weiß man entsprechend mit ihnen umzugehen.
Gerade darum bemühe ich mich ja um jedes kleine bischen Lachen und Freude im ehrenamtlichen Bereich
Das ehrt Dich sehr. Aber hierfür gibt es viele Möglichkeiten!
ja da hast du ein heißes thema angesprochen, man sollte auch unterscheiden welche generation, ein ablehnendes verhältnis zu diese nicht einheimische sitte hat, auch das selbe anliegen macht z.z. im radio seine runde,es liegt auch am auftreten der kinder ca.80% sehr schlecht bis schlecht, laut radio ein kind 3,5kg süssigkeiten, hatte ein sehr gutes aussehen/auftreten
wenn es heimkinder sind, sollte man noch vorsichtiger mit diese sitte umgehen, um den frust zu lindern wäre es nicht angerbracht dies in zkunft nicht weiter durch zu führen und den kindern es deutliche zu erklären warum sie es nicht machen sollten, "man muss nicht bellen wenn der andere mit dem schwanz wackelt"
dies bringt mehr "früchte" als die enttäuschung an den meisten türen, denn dieses bleibt länger im köpf hängen als ein "gummibärchen", (habe selber 3 urenkel) die haben es nach 20min aufgegeben
Wie schade eigentlich- bedenkt man die vielen positiven Möglichkeiten im sozialen Lernen, die sich für die Kinder dadurch ergeben haben. Ich werd mal beobachten, was auf Dauer am Meisten hängengeblieben ist. Ich finde es wirklich sooo schade, wo diese Kinder doch anständig waren und beaufsichtigt wurden. Ich danke dir
Tut mir ehrlich leid für die Kinder !!
Leider haben bei mir keine verkleideten Kids geklingelt.
Mich empört es auch, wenn Erwachsene grundlos unfreundlich zu Kindern sind.
Vielleicht im nächsten Jahr eine andere, kinderfreundlichere Wohngegend aufsuchen.
Danke dir. Naja, ich habe keine Ahnung, wo die Leute wie sind. Mal gucken.
Sie müssen nicht unfreundlich sein, ok, aber dass sie keine Lust darauf haben, sich ihrerseits den Abend verderben zu lassen, das finde ich genauso ok.