Haftung für Tierhalter?
Hallo.
Vor 4 Monaten musste ich meinen Hund einschläfern lassen, weil er von einem freilaufendem Hund auf die Straße gedrängt wurde und dabei von einem Auto angefahren wurde.
Der freilaufende Hund gehört unseren Nachbarn, denen der Hund ständig ausbuchst, weil sie nicht in der Lage sind, die Haustüre zu schließen, wenn ständig Besuch rein oder raus läuft.
So ist das auch an diesem Abend passiert, als ich mit meinem angeleinten Hund Gassi lief. Auf einmal merkte ich, dass etwas von hinten auf uns zu rennt und bis ich mich umdrehen konnte, sprang er schon auf meinen Hund und beide landeten auf der Straße. Das Ganze wurde natürlich von mir beim Ordnungsamt angezeigt, damit die zumindest eine Strafe bekommen.
Jetzt habe ich erfahren, dass sich die besagten Nachbarn einen Anwalt geholt haben, da sie mich verklagen möchten. Was könnten die mir anhaben?
Deren Tierhaltung ist daran Schuld, dass mein Hund auf die Straße gedrängt, angefahren und anschließend eingeschläfert werden musste. Das wurde auch von Zeugen gesehen, von denen ich auch die schriftlichen Aussagen der Anzeige angefügt habe(insgesamt 5 Zeugen die den Vorfall gesehen haben)
Danke euch im Voraus
7 Antworten
Deine Nachbarn möchten sich vermutlich durch den Anwalt gegen die Folgen wehren, die aufgrund deiner Meldung beim Ordnungsamt auf sie zukommt. Oder sind deinen Nachbarn Kosten entstanden, die sie bei dir angefordert haben?
Mach Dir da keine Sorgen. Um jemanden verklagen zu können, muss es einen Grund geben. Du hast Dir in der Situation aber nichts zu Schulden kommen lassen. Dein Hund war angeleint, also kann man Dir keine Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, kein fahrlässiges Verhalten, keine Gefährdung anderer, oder was auch immer vorwerfen. Zudem hast Du ganze fünf Zeugen. Sind die Daten der Personen bekannt? Falls es tatsächlich zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte, können die Zeugen vorgeladen werden. Heb auch die Rechnung vom Tierarzt gut auf.
Deine Nachbarn kommen damit nicht durch. Die Beweislage ist eindeutig. Es wird wahrscheinlich eher so laufen, dass die das Veterinäramt noch vor der Tür stehen haben werden. Wenn ein Hund ständig unbeaufsichtigt auf der Straße rumläuft und sogar eine Gefahr für andere Menschen & Tiere darstellt, haben Deine Nachbarn keine Chance.
Ich habe selbst schon Erfahrungen mit Gerichtsverhandlungen. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich ehrlich gesagt sogar hoffen, dass es zu einer Verhandlung kommt. Da hat man nochmal die Möglichkeit, die Personen richtig zur Verantwortung zu ziehen.
Aber bleib erstmal ruhig und warte alles ab. Du selbst hast nichts zu befürchten.
Mein Beileid für Deinen Verlust.
Die Zeugen sind mir bekannt. Sie haben alle gemeinsam mit mir die Aussagen schriftlich festgehalten und unterschrieben. Ich hab einen sehr guten Draht zu den Ämtern, vorallem zum Veterinäramt, weswegen sie schon 3 unangemeldete Kontrollen durchgeführt haben. Allerdings wurde nichts gemacht. Die Aussage, dass die Besucher künftig darauf achten, dass die Tür hinter ihnen geschlossen wird, reicht anscheinend aus. Aber immerhin konnten die gezwungen werden, dass mindestens 2x am Tag mit dem Hund Gassi gegangen wird, was davor nie der Fall war.
Danke fürs Beileid und ich bin zurzeit in so einem Rache-Modus, dass ich wirklich hoffe, dass es vor Gericht kommt.
Hast Du das Veterinäramt auch von dem aktuellen Vorfall in Kenntnis gesetzt? Weil das setzt dem Ganzen ja die Krone auf. Die sind irgendwann gezwungen, mehr zu unternehmen. Es ist ja nicht nur die miserable Haltung und der schreckliche Vorfall mit Deinem Hund, sondern auch die Gefährdung des Straßenverkehrs. Zieh wirklich an jedem Strohhalm, den Du findest. Zeugen, Unfallaufnahme der Polizei, alle Meldungen ans Ordnungsamt, etc. etc. Leg Dir eine dicke Mappe an, mit allem was Du hast und kriegen kannst.
Den Rache-Modus kann ich sehr gut nachempfinden. Ich könnte auch auf Rachefeldzug gehen, weil mein Nachbar meine Katze vor kurzem vergiftet hat. Wichtig ist nur, dass Du falls es vor Gericht kommt, ruhig und sachlich bleibst. Sei geschickt. Wenn Deine Nachbarn sich vor Gericht nämlich um Kopf und Kragen reden und Emotional werden, nimmt der Richter genau wahr, wer da das Problem ist. Die bestätigen mit diesem Verhalten den Anklagepunkt und verlieren. Die haben nämlich gar nichts in der Hand. Absolut alles spricht gegen sie.
Hast du denn vom Anwalt schon was bekommen oder ist das nur ein Gerücht?
Spekulationen helfen ja nicht weiter. Ich würde jetzt erst mal abwarten, ob da überhaupt was kommt - dann kannst du darauf reagieren.
Ist denn der andere Hund bei dem Unfall auch verletzt worden? Aber selbst wenn - das können sie dir nicht in die Schuhe schieben.
Ich denke, das Ganze ist ja sowieso von der Polizei aufgenommen worden wegen dem Unfall, oder? ich denke, das Ganze ist ja sowieso von der Polizei aufgenommen worden wegen dem Unfall oder ? An dem Auto wird ja auch ein Schaden entstanden sein.
Es handelt sich lediglich um ein Gerücht in der Nachbarschaft. Deren Hund ist nichts passiert. Nachdem sich der Fahrer des Autos kurz erkundigt hatte, bin ich mit meinem Hund gleich in die Notfall Klinik gefahren. Erst im Nachhinein wurde alles von mir angezeigt
Also bei der deutschen Rechtsprechung weiss man das zwar nie - aber ich glaube nicht dass Du irgendwas zu befürchten hast. Was soll man Dir denn vorwerfen ? Dein Hund war angeleint - der andere unbeaufsichtigt. Dein Hund hat das leider mit dem Leben bezahlt - der andere ist ohne Verletzung davongekommen. Dem Autofahrer ist nichts passiert. Du hast 5 Zeugen - der andere gar keine..
Also welche Ansprüche sollte der andere Hundehalter an Dich haben ?
Laß sie Dich ruhig anzeigen, Du hast 5 Zeugen für diesen Vorfall und bist damit auf der sicheren Seite. Zudem dürften Deine Nachbarn ja wohl auch bekannt dafür sein, daß sie nicht in der Lage sind, selbst elementarste Sicherheitsmaßnahmen ob ihres Hundes zu treffen. Deren Hund ist schließlich nicht zum ersten Mal ausgebüxt!
Aber das ist typisch für solche Leute: Selber auf ganzer Linie versagen und dann die Schuld auch noch Anderen in die Schuhe schieben wollen!
Da du Zeugen hast sollte das kein Problem sein. Einfach abwarten was von deinen Nachbarn kommt.
Jeder Halter ist für sein Tier verantwortlich und haftbar. Sollte er keine Haftpflicht für den Hund haben muss er es aus eigener Tasche bezahlen.
Sie haben anscheinend Akteneinsicht eingefordert. Kosten sind denen keine entstanden. Die haben den Fall ihrer Versicherung gemeldet und ich habe die Hälfte des Geldes von den OPs bekommen (6000€). Aber mir geht es nicht ums Geld