Habt ihr schonmal Nachhilfe gehabt, und hat es etwas gebracht?

6 Antworten

Ich hatte nie Nachhilfe gehabt, habe aber in mehreren Phasen, einem Schüler sogar fast neun Jahre lang, Nachhilfe gegeben.

Ich hoffe doch, dass das vielen meiner Nachhilfeschüler etwas gebracht hat. Auf jeden Fall habe ich einige sehr positive Rückmeldungen bekommen.

Meine Tochter hatte Latein Nachhilfe bei der Schülerhilfe gehabt. Sie hatte im ersten Halbjahr ne 5 und am Jahresende ne 3.

Die haben sich voll auf den damals aktuellen Lernstoff ihrer damaligen Klasse eingestellt.

Man muss nur mit den Leuten reden. Für meine Tochter hat es sich definitiv gelohnt.

Ja, ich hatte im Studium vor den wichtigsten Prüfungen in Mathe und Physik Nachhilfe. Es hat auf jeden Fall etwas gebracht: habe alles bestanden.

Selber Nachhilfe hatte ich nicht, aber ich habe Nachhilfe gegeben und da hat es immer zu einer Verbesserung der Zensuren geführt.

Nein, wozu auch? Warum soll mir ein amateurhafter Jugendlicher etwas beibringen, was ich doch ganz leicht in der Schule vom studierten Lehrer erfahren kann...


Glaskocher  19.05.2022, 08:54

Es kann in der Tat sinnvoll sein, den Stoff nochjmal mit anderen Worten zu hören. Der Lehrer kann die "mittleren 80%" der Schüler gut unterrichten. Die schwächeren 10% und die Überflieger erreicht er damit nicht unbedingt.

Ich habe es öfter schon erlebt, daß Leute zu mir sagten, daß sie Sachverhalte, dank meiner Erklärungen mit anderen Worten, endlich verstehen konnten. Im Frontalunterricht kann man aber nicht für jeden Bedarf eine maßgeschneiderte Erklärung liefern. Das dauert einfach zu lange.

Leider sind auch nicht alle ausgebildeten Lehrer, nur weil sie das Studium erfolgreich absolviert haben, auch gute Erklärer. Da kann es hilfreich sein, wenn Leute den Stoff erklären, die gut erklären können und selber Arbeit damit hatten, ihn zu lernen. Die wissen um die "Klippen", an denen man rasch hängen bleibt.

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Sladdi01  19.05.2022, 07:37

Es gibt Kinder welche mit dem Lehrstil mancher Lehrer nicht klar kommen oder länger brauchen um etwas zu verstehen. Daher kann es durchaus sein das so ein unstudierter Teeni zu dem Nachhilfebedürfitigen besser durch dringt.

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blacksheepkills  19.05.2022, 07:40
@Sladdi01
Es gibt Kinder welche mit dem Lehrstil mancher Lehrer nicht klar

2 Möglichkeiten: "Fügen" oder der Lehrer muss als besserer Allrounder ausgebildet werden.

oder länger brauchen um etwas zu verstehen

-> falsche Schule, Klasse zu groß, zu wenig Lehrpersonal, usw...

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Paguangare  19.05.2022, 07:33

Manche studierten Lehrer sind keine begnadeten Didakten, und können einigen der Schülerinnen und Schüler nicht das vermitteln, was eigentlich beabsichtigt ist.

Da kann es passieren, dass die Nachhilfeschüler in einer Peer-to-Peer-Situation, dazu noch im Format Eins-zu-Eins, ein sehr viel besseres Verständnis bekommen, wenn ihnen etwas in "einfacher Sprache" und mit geeigneten Beispielen erklärt wird.

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blacksheepkills  19.05.2022, 07:35
@Paguangare

Da könntest du recht haben...; zeigt aber, dass unser System komplett verkorkst ist...

Und schon wird Bildung wieder zum Privileg!

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Paguangare  19.05.2022, 07:41
@blacksheepkills

Das System als "völlig verkorkst" zu bezeichnen, ist die Rundumschlag-Keule. Es gibt nicht das total tolle Bildungssystem. Und ich finde, dass sich über die Jahrzehnte und Jahrhunderte schon eine Menge verbessert hat.

Man könnte z. B. die Gegenwart vergleichen mit der Situation wie sie in der Erzählung "Unterm Rad" von Hermann Hesse beschrieben wird.

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blacksheepkills  19.05.2022, 07:45
@Paguangare
die Rundumschlag-Keule.

Das ist mir die Liebste aller Keulen :)

Einfache Rechnung: Der Staat will dich bilden, damit du ihn später mit aller Kraft unterstützen kannst. Bei der Bildung wird aber geschlampt: "Wer nicht mitkommt, ist auf sich allein gestellt!" Nachhilfe ist gut und schön, kostet aber Geld. Das können sich viele wiederum nicht leisten. Also bleibt der Schüler einfach dumm?

Da bezeichne ich das System sehr gerne als verkorkst.

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Paguangare  19.05.2022, 09:08
@blacksheepkills

In vielen Schulen gibt es Nachmittagsbetreuung mit der Möglichkeit der betreuten Hausaufgaben-Anfertigung. Oder es gibt mitten im Schultag Doppelstunden, in denen die Schüler selbstbestimmt Aufgaben erledigen können und den aufsichtsleistenden Lehrer hinzuziehen können, um Fragen abzuklären.

Schließlich ist es jedem Schüler freigestellt, mit Mitschülern Arbeitsgruppen zu bilden und sich am Nachmittag oder Wochenende reihum zu Hause zu treffen, um sich gegenseitig zu unterstützen. Dies kostet exakt 0,00 € extra.

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