Hab ich die Karikatur richtig analysiert?

8 Antworten

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Im Prinzip hast du mehr oder weniger nur eine Bildbeschreibung abgegeben.

Karrikaturen haben meistens den Zweck, bestimmte Auswüchse, Fehlentwicklungen oder Widersprüche durch Übertreibung sichtbar zu machen und auf sie hinzuweisen. Genau das passiert auch bei vorliegender Karrikatur.

Hier wird eine ganz bestimmte Sorte von Gläubigen aufs Korn genommen, die bei den Christen eine deutliche Minderheit darstellen, bei Moslems aber gehäuft auftreten und meistens aus dem fundamentalistischen bzw. strenggläubigen Lager kommen. Diese Sorte von Gläubigen tritt auch in diesem Forum hin und wieder auf.

Sie behaupten, Moral kommt nur von Gott und von der Religion und wer nicht an Gott glaubt, also atheistisch ist, hat automatisch keine Moral, ist pervers und minderwertig (Abschaum). Oft kommt dann noch eine Bemerkung in die Richtung, diese Atheisten seien Opfer oder Helfer des Satans. Dies wird im oberen Bild dargestellt. Der Glaube wird dazu benutzt, um auf Ungläubige im Besten Fall nur mit Worten einzudreschen. Teils artet diese Einstellung auch in echte Gewalt aus.

Genau diese Sorte von Gläubigen reagiert aber häufig ausgesprochen empfindlich, wenn sie selber wegen ihres Glaubens oder wenn ihre Religion angegriffen wird. Wenn z.B. Gott als Märchenfigur oder Mohammed als Karrikatur dargestellt wird, flippen sie förmlich aus und verlangen plötzlich Respekt vor ihren religiösen Gefühlen. Dies wird im unteren Bild dargestellt.

Der Gegenentwurf zu diesem Verhalten wäre, dass sich Gläubige aller Ausrichtungen incl. aller Ungläubigen und Atheisten unabhängig von ihrem Glauben mit gegenseitigem Respekt und Toleranz begegnen.


Itayakkamalam  14.05.2018, 22:10

Grundsätzlich stimme ich dieser Interpretation zu, aber der Satz "Hier wird eine ganz bestimmte Sorte von Gläubigen aufs Korn genommen, die bei den Christen eine deutliche Minderheit darstellen, bei Moslems aber gehäuft auftreten und meistens aus dem fundamentalistischen bzw. strenggläubigen Lager kommen. " verkennt, dass auch im Christentum fundamentalistische Tendenzen keine Seltenheit sind. Die Evangelikalen und Charismatiker in den USA sind doch ein gutes Beispiel - insbesondere da die dortigen Gesetze zu freien Religionsausübung den gesellschaftlichen Einfluss solcher Gruppen noch zusätzlich befeuern. Eine Minderheit sind evangelikale Strömungen im Gesamtchristentum nicht. Während die etablierten Kirchen an Mitgliedern verlieren, werden doch gerade solche 'extremeren' Formen von Religiosität für Menschen attraktiv.

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Nein das hast du nicht so ganz verstanden. Nicht schlimm, ich hätte das als Schüler vielleicht auch noch nicht verstanden.

Also die Aussage ist folgende: Es geht darum, daß religiöse Menschen ihren Glauben häufig dazu benutzen, um anderen Menschen Vorschriften bezüglich ihres Verhaltens machen zu wollen, oder ihnen auch jegliche Moral absprechen wollen. Wenn diese daraufhin (berechtigterweise) etwas angesäuert reagieren, sieht sich der religiöse Mensch gerne in der Opferrolle. Bzw es geht darum, daß gläubige Menschen häufig automatisch (und vollkommen ungerechtfertigt) Respekt für ihre Handlungen erwarten, und die Respekt-Keule rausholen, um berechtigte Kritik an ihrem Verhalten mundtot zu machen.

Und da ihr ja den Atheismus behandelt noch ein Zusatz: Atheismus ist kein Glaube. Lasse dir diesen Bären von niemandem aufbinden.


Meatwad  14.05.2018, 20:15

Ach und lasse dir ebenfalls nicht erzählen, man könnte die beiden Figuren ebensogut vertauschen. Ein paar dieser Stimmen finden sich ja hier bereits. Das ist jedoch Unsinn.

Denn hier geht es darum, daß jemand sagt "Mein Gott verbietet deine Lebensweise! Daran musst auch du dich halten!". Dieses Verhalten findet sich nur auf Seite der Gläubigen. Natürlich sind nicht alle so. Aber die, die so sind, sind eben meist sehr laut und aktiv. Und sie wünschen sich beispielsweise auch häufig Einfluss bei politischen Entscheidungen.

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verreisterNutzer  14.05.2018, 19:51

Warum ist ein Nicht Glaube kein Glaube? Man glaubt ja eigentlich schon an etwas nämlich nichts. Glauben bedeutet etwas für richtig zu halten/ zu vermuten, dass es so ist, also warum kann man dann nicht vermuten, dass es richtig ist an nichts zu glauben?

Achso nur so ich bin gläubig.

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Meatwad  14.05.2018, 20:01
@verreisterNutzer

Ich begrüße deine Nachfrage. Genau genommen habe ich sie mir erhofft. Ich wollte nur erst dann ins Detail gehen, wenn auch tatsächlich Interesse deinersits besteht.

Es ist so: Ich als Atheist glaube an keinen Gott. Das bedeutet jedoch nicht, daß ich glaube, es gäbe keinen Gott. Das ist ein massiver Unterschied, der von vielen Menschen nicht verstanden wir. Man kann es zum Beispiel damit vergleichen, daß dir jemand erzählt, es gäbe auf dem Pluto einen Karnevalsverein. Wenn du nicht daran glaubst, ist das dann ein Glaube? Wohl eher nicht. Vielmehr schließt du diese Möglichkeit aus, da sie dir anhand diverser Faktoren nicht glaubwürdig erscheint. Es spricht ja nichts dafür, und vieles klar dagegen. Ebenso gilt das ja für die Existenz eines Gottes.

Oder so: Ein Christ glaubt (wie auch ich) nicht an die Existenz der alten griechischen Götter. Er glaubt nicht an die Existenz tausender Götter. Hier mal eine kurze Liste von alten Göttern:

http://www.graveyardofthegods.org/deadgods/listofgods.html

Wenn Nichtglaube ein Glaube wäre, dann kämen wir ja alle vor lauter Glauben zu gar nichts Anderem mehr.

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verreisterNutzer  14.05.2018, 20:30
@Meatwad

Man kann es zum Beispiel damit vergleichen, daß dir jemand erzählt, es gäbe auf dem Pluto einen Karnevalsverein. Wenn du nicht daran glaubst, ist das dann ein Glaube?

Natürlich ist es ein Glaube, weil ich vermute das meine Denkensweise richtig ist.

Vielmehr schließt du diese Möglichkeit aus, da sie dir anhand diverser Faktoren nicht glaubwürdig erscheint.

Wegen diverser Faktoren vermute ich das ich recht habe, aber ich kann es nicht als möglichkeit ausschließen das es auf dem Pluto einen Karnevalsverein gibt das geht erst wenn ich selber gesehen habe das es auf dem Pluto keinen Karnevalsverein gibt. Also ich meine man kann erst ausschließen das es keinen Gott gibt wenn man den Beweis dazu hat, davor ist es immer noch eine Möglichkeit. Laut dir wäre es ja dann so als hättest du den Beweis das es keinen Gott gibt. Aber den hast du nicht ;) da bin ich mir sicher .

Wenn Nichtglaube ein Glaube wäre, dann kämen wir ja alle vor lauter Glauben zu gar nichts Anderem mehr.

Ja das ist nun mal so, daran kann man nichts ändern. Solang du nicht den Beweis hast besteht immer eine Möglichkeit, dass es anders ist also ist es dann immer ein Glaube.

Ich glaub kein Mensch wird dich fragen ob es auf dem Mars Einhörner gibt, daher wird es eher so sein das du nur an den Dingen einen Glauben hast wo die wahrscheinlichkeit höher ist das es wahr sein könnte, da viele Menschen daran glauben. Warum solltest du schon einen Glauben/Standpunkt zum Thema haben, ob es auf dem Mars Einhörner gibt aber du hasst einen Standpunkt zum Thema ob es einen Gott gibt und das hasst du weil es wahrscheinlicher ist.

Naja das denk ich, ich hab jetzt nicht gewusst wie ich alles formulieren soll was ich sagen will. Ich jetzt nicht mit meiner Meinung provozieren oder so, es ist auch nicht gegen dich ich denke nur so. Nur so ich bin grad mal 16 also ich weiß nicht alles ....

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Hamburger02  14.05.2018, 20:41
@verreisterNutzer

Tröste dich, auch mit 60 weiß man nicht alles. ;-)

Prinzipiell kann natürlich jeder beliebig definieren, was er unter einem bestimmten Begriff versteht. Da gibts auch kein richtig oder falsch, da gibts nur ein sinnvoll oder weniger sinnvoll.

Weniger sinnvoll erscheint es mir, auch einen Nichtglauben zum Glauben zu zählen, weil dann der Begriff "Glauben" ja alles umfasst und damit keine begriffliche Trennung verschiedener Denkweisen mehr ermöglicht.

Das wäre ähnlich, wenn ich Nicht-Autofahrer auch zu den Autofahrern zähle oder Nicht-Schwimmer zu den Schwimmer zähle. Der Begriff verliert dadurch seinen Zweck.

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Das hat nichts mit gebrechlich zu tun.

Das "festgefahrene" (ggf. durch das alter angedeutete) Christentum stell sich auf ein Podest und erschlägt alle die da nichts von halten mit Vorurteilen.

Andererseits wird aber nicht akzeptiert wenn Atheisten sich das nicht bieten lassen.

Genauso wie einerseits mit sämtlichen vorurteilen völlig überzogen zugeschlagen wird, wird auch jegliche ablehnung des Glaubes sofort als Angriff bzw. fehlender Respekt wargenommen.

Das gilt umgekehrt genauso, ich hab bisher noch keinen Atheist deswegen beleidigt, muss mir aber regelmäßig anhören dass ich nicht selber denken kann und bestimmt blöd bin, da ich an Gott und die Bibel glaube.

Man sollte einfach immer anderen Meinungen ersteinmal mit Respekt begegnen, was aber auch nicht heisst, dass man sich alles gefallen lassen muss und zu allem ja und amen sagen braucht.

Woher ich das weiß:Hobby – Bin selber Religiös aktiv

Nach meiner Ansicht soll es eine heuchlerische Haltung der Christen darstellen in der sie gegen Atheisten und auch andere Religionen hetzen aber wenn sie selbst angegriffen werden Respekt für ihren glauben einfordern.


verreisterNutzer  14.05.2018, 19:32

Naja es gibt beide Varianten .... nicht jeder Atheist kann einfach akzeptieren das man an Gott glaubt. Und nicht jeder Gläubige kann akzeptieren, dass jemand an nichts glaubt.

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FouLou  14.05.2018, 19:34
@verreisterNutzer

Jep. Diese Sache gibts für jeden Menschen oder jede Gruppierung die selbst nicht kritikfähig ist und selbst Kritik äussert.

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Meatwad  14.05.2018, 20:24
@verreisterNutzer

Nein, so wie in diesem Sinne gemeint, gibt es eben nicht beide Varianten. Es geht hier darum, daß Religionen sich häufig anmaßen, über die Lebensweise aller Menschen bestimmen zu wollen. Gene auch politisch. Es geht hier nicht um die Akzeptanz oder Nichtakzeptanz Einzelner.

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PaulPeter44  14.05.2018, 19:27

Ich stimmt dir auch zu, das das wohl ausgedrückt werden soll.

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nai96  14.05.2018, 19:23

Genau das soll sie aussagen :D perfekt auf den Punkt gebracht

Über den Inhalt der Karrikatur lässt sich streiten ;)
Aber auf alle Fälle provoziert es

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