Gymnasium empfiehlt meinem Kind besser, in eine andere Schule zu gehen?

5 Antworten

Ich verstehe es einfach nicht.

Warum hält man ein Kind mit aller Gewalt auf dem Gymnasium wenn das Schulsystem mittlerweile so viele Möglichkeiten, das Abitur zu erlangen, gibt.

Die Unsicherheiten und Angst des Kindes wird mit Füßen getreten nur damit der Status Gymnasium erhalten bleibt. Das individuelle zweite Kind wird in die Schiene des ersten Kindes gepresst das jetzt auch nur durchschnittliche Leistung erbringt.

Jedes Kind ist individuell. Jedes Kind leistet unterschiedliches. Das was für den einen gut war muss für den anderen nicht gelten.

Wir haben unseren Kindern ein Mindestmaß an Schulbildung vorgegeben. Nämlich das, was sie ohne permanenten Druck leisten können. Wir haben ihnen jederzeit die Möglichkeit gegeben mitzuentscheiden und ihnen auch Möglichkeiten aufgezeigt, wohin der Weg gehen kann.

Unsere Tochter hatte beim Übertritt absolute topnoten. Selbst der Rektor der Realschule war erstaunt, dass wir sie eben nicht aufs Gymnasium schicken. Weil sie es nicht wollte. Partout nicht. Und wir kennen unsere Kinder um zu wissen, wie sie auf zwang (nur damit wir als Eltern Recht behalten) reagiert hätte.

Sohn ging auf die Wirtschaftsrealschule. Ergo: beide hatten den Realschulabschluss den wir ihnen vorgegebenen hatten.

Tochter ging nach der 10. Realschule (mit 1er Abschluss) weiter aufs Gymnasium. Absolvierte nochmal die 10. Klasse und dann der Wechsel auf Q11 und 12. Abi während Corona in der Tasche.

Danach duales Studium als Rechtspfleger. Mit Erfolg abgeschlossen. Letzte Jahr hat sie ihr Jurastudium begonnen.

Sohn absolvierte erfolgreich den Industriekaufmann und strebt jetzt den Fachwirt ab.

Beide sind absolut glücklich mit ihren Entscheidungen und auch mit ihrem zukünftigen Weg.

Intelligenz ist das eine. Die reife eine andere. Und dafür gibt es für dein Kind keine Nachhilfe.

In NRW gibt es die "Erprobungsstufe" 5 und 6. Gezwungenermaßen müsste euer Kind dann erst Ende der 6 zur Realschule gehen. Die Frage ist, ob ihr euer Kind solange diesem Druck aussetzen wollt oder jetzt in Ruhe nach einer euch zusagenden Realschule umsehen wollt.

Ein Gespräch mit der Klassenleitung wäre aber sicher zeitnah sinnvoll. Es bestände auch noch die Möglichkeit der freiwilligen Wiederholung der 5. Was hatte euer Kind für eine Empfehlung der Grundschule?

Erstmal herausfinden ob dein Kind eventuell überfordert ist ? Wenn ja dann wäre eine Real oder Gesamtschule besser.

btw. Durch einen wechsel hat er praktisch keine Nachteile, da er auf ner Realschule nach der 10ten immernoch sein Abitur machen kann. Wenn er sich für einen Studiengang oder Job bewirbt ist es scheiss egal auf welcher Schule er früher mal war solange er das Abi vorzeigen kann wenn es denn benötigt wird. Keinen interessiert es dann ob er mal auf einem Gymnasium oder Realschule war.

Wir leben in Deutschland hier stehen einem alle Türen offen. Nehmen wir mal an dein Kind verkackt es Komplett und landet in 2 Jahren auf der Hauptschule mit Abgangszeugnis ? Dann ist er immernoch 16 und er kann innerhalb von 3-4 Jahren trotzdem die Mittlere Reife und das Abitur nachholen und er ist immernoch erst 19-20… Damit will ich dir nur sagen, dass es kein Weltuntergang ist und man daraus kein Drama machen soll. Die Lehrer versuchen es aber immer so darzustellen als wäre es was schlimmes kenne ich noch aus meiner Schulzeit und das verunsichert Elternteile und den Schüler immer.

Es klingt stark danach, als wäre dein Kind massiv überfordert. Du solltest mit dem Kind reden und zuhören, damit ihr zusammen eine Lösung finden könnt. Jeder ist anders.

Das ist ein sehr schwieriges Problem, wenn man dazu etwas aus der Ferne sagen soll. Es ist gut, wenn ihr das (sicher auf den ersten Blick streitbare) Urteil der Lehrkräfte nicht gleich vom Tisch fegt, aber natürlich würde auch ich in der Situation erst einmal näheres erfahren wollen. Wie kommen die zu der Einschätzung?

Nicht gut wäre es, das Kind mehrere Jahre lang durch die Schule zu zerren, wenn es offenbar nix wird. Solange die Noten aber passen, auch ohne dauerhafte Nachhilfe (denn das sollte in der 5. noch nicht nötig sein, sonst ist die Gefahr groß, dass der Arbeitsaufwand in den nächsten Jahren explodiert), solange das Kind Freude an der Schule hat und Freizeit übrigbleibt, würde ich es erstmal weiter versuchen. Ein Schulwechsel (Schullaufbahnberatung befragen!) ist auch nach der 6. Klasse gut möglich.