Gute Kamera für Natur- und Tierfotografie?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese Antwort habe ich exakt vor 53 Tagen zuletzt gegeben, ist als Copy&Paste.

Alle Kameras der letzten sieben (7) Jahre reichen für den Anfang, selbst eine vierstellige Canon.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

  1. Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?
  2. Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?
  3. Wie viel Geld möchtest oder kannst du jetzt und laufend danach ausgeben?
  4. darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (2.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

habakuk63  20.01.2020, 12:53

Danke, für die Auszeichnung und viel Spaß mit dem geilen Hobby, egal mit welcher Kamera.

0

Es gibt einen großen Unterschied zwischen wilden Tieren und Haustieren. Wenn du Haustiere filmen und fotografieren willst, reicht ein Telefon vollkommen aus.

Willst du jedoch wilde Tiere filmen, benötigst du eine Videokamera mit einem gewaltigen Zoom. Denn wilde Tiere lassen dich nicht auf 4 Meter an sich heran und sie stellen sich auch nicht schön in Position wenn sie dich entdecken. Du musst sie also aus großer Entfernung filmen. Es gibt aber kein Handy mit einem 36 fachen Zoom. Zudem benötigst du bei einem solchen Zoom einen Bildstabilisator. Du kannst eine solche Videokamera ohne Bildstabilisator nicht ohne Stativ in der Hand halten ohne die Aufnahme so sehr zu verwackeln dass der Zuschauer allein vom Ansehen deines Videos Kopfschmerzen bekommt. Ein Bildstabilisator ist also unerlässlich und ein Handy scheidet damit bei wilden Tieren aus.

Ich filme seit vielen Jahren wilde Tiere und meine Ausrüstung ist mit der Zeit immer keiner und minimalistischer geworden. Meine beiden Camcorder sind von Panasonic. Der eine hat alte 36 fachen Zoom und der neue einen 50 fachen Zoom. Beide nehmen in HD auf und beide haben einen Bildstabilisator. So ein Gerät kostet heute nur noch ca. 170 Euro.

Hier kannst du sehen was du für 170 Euro bekommst. Die Aufnahme habe ich aus der Hand gedreht, ohne Stativ. Der Fuchs war am Anfang ca. 500 Meter entfernt. Zu Ende des Videos kam er mir immer näher und in der letzten Szene war er nur noch 70 Meter entfernt.

https://www.youtube.com/watch?v=h0SwmnxIGUk

Jetzt brauchst du noch einen Fotoapparat. Bei deinem kleinen Budget brauchst du gar nicht erst an eine Spiegelreflex mit Wechselobjektiven denken. Bei denen kostet allein ein gutes Teleobjektiv sehr viel mehr und da hast du dann noch nicht einmal eine Kamera. Also vergiss die Spiegelreflex und kauf dir eine Bridge Kamera ohne Spiegel mit fest verbautem Objektiv. Diese Kameras haben ebenfalls einen starken Zoom und einen eingebauten Bildstabilisator. Das heißt dass du auch Fotos aus der Hand machen kannst und kein Stativ durch die Landschaft schleppen musst. Wenn du dafür ca. 500 Euro ausgibst, dann bleibt sogar noch etwas von deinem Geld übrig.

Hier kannst du ein paar Bilder sehen, die mit einer Bridge gemacht wurden.

https://pixabay.com/de/cameras/panasonic-dmc-fz1000-4930/

Du kannst mit dieser Kamera auch Videos machen. Allerdings eignet sie sich nur bedingt dafür Videos von wilden Tieren zu machen. Du brauchst immer beide Hände und wenn du nur ein wenig Zeit auf der Jagd nach guten Aufnahmen verbracht hast, dann weißt du die Leichtigkeit der einhändigen Bedienung eines Camcorders zu schätzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003

Uneternal  17.01.2020, 19:13

Über Megapixel würde ich mir erstmal keine Gedanken machen, da alle aktuellen Kameras da genügend haben. Momentaner Standard ist 20-24 Megapixel.

Brennweiten auf APS-C Kameras: Unter 24mm ist Weitwinkel, ab 24mm bis 50mm sind Normal- bis Portraitbrennweiten und ab 50mm beginnen Telebrennweiten.

0

Was heißt Tierfotografie für Dich? Dein Hund, wenn er schläft oder eher das Pferd im Galopp auf Dich zu rasend oder gar die Ameise vor Deinen Füßen?

Was heißt Naturfotografie für Dich? Ein Blumenmeer oder oder eher der Stempel einer einzelnen Blüte als Nahaufnahme?

Genau wie beim Auto, wird die Wahl der Kamera + Objektive vom Einsatzzweck beeinflusst. Beim Auto hätten wir da, z. B. Familienkutsche, Transportmittel (für Schränke etc.) oder gar den Sportwagen... Aber alles sind "gute Autos", nur transportiere du mal den Kühlschrank im Sportwagen....


Dominixx123 
Beitragsersteller
 17.01.2020, 07:48

Bei Naturfotografie, eher das Blumenmeer.

Bei den Tieren eher das Pferd im Galopp

0
miezepussi  17.01.2020, 07:51
@Dominixx123

gut. damit brauchst du KEIN Makroobjektiv, sondern ein Weitwinkelobjektiv.

Du brauchst eine schnelle Kamera, nicht dass die Kamera erst auslöst, wenn das Pferd schon neben Dir steht. (Schnelle Serienbildfunktion.)

Nun geh in einen Laden und schau mal, welche Kamera Dir gut in der Hand liegt. Nicht dass ich jetzt sage nimm Hersteller X und du kommst mit Deinen Fingern gar nicht an die Knöpfe oder das Menü ist Dir zu unlogisch... Die Markenhersteller sind alle gut.

0
Corinna2015  17.01.2020, 08:04
@miezepussi

Schnelle Serienbildfunktion fände ich jetzt nicht so wichtig, eher schneller Autofokus. Und falls das Pferd nicht im Sonnenschein, sondern bei schlechten Lichtverhältnissen galoppiert, wäre gutes Rauschverhalten oder viel Lichtstärke auch noch sinnvoll, falls das ins Budget passt...

1
miezepussi  17.01.2020, 16:46
@Corinna2015

oh ja. Da hast du natürlich auch recht. Schneller Autofokus ist nicht zu verachten.

1

Ich würde mal auf der Nikon Seite gucken, da sind echt gute bei. Ich habe selber eine und die macht top Fotos. Auf Hooge habe ich damit echt super Fotos von den Watvögeln gemacht.