"GUT" und "BÖSE" (davon abgeleitet; "das Schlechte"), sind relativ in ihrer Bedeutungszumessung. Das macht die Begriffe aber dadurch willkürlich. Wie...?

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,,relativ in ihrer Bedeutungszumessung" und ,,willkürlich" sind zwei unterschiedliche Begriffe. Deshalb ist Deine Schlussfolgerung leider nicht korrekt.

,,Relativ" heißt: Bezogen auf (Relation = Beziehung) Das heißt: Die Begriffe ,,gut" und ,,böse" bedeuten alleinstehend nichts, sondern nur in Bezug auf einen Sachverhalt und eine Norm. Wenn der Sachverhalt dieser Norm entspricht, ist er ,,gut" wenn nicht ist er ,,schlecht" und wenn er die Umsetzung der Norm widerspricht ,,böse".

Beispiel: Das Schießen mit Kanonen ist im Allgemeinen ,,böse" weil es einige moralischen Normen verletzt. Wenn ein Ukrainischer Beobachter aber sieht, dass seine Kameraden ein Volltreffer auf die Aggressoren erreichen, kann er mit Recht zurückmelden ,,gut" weil die Norm in diesem Falle die Vertreibung der Aggressoren betrifft.

Die Unterscheidung zwischen ,,gut" und ,,böse" ist also nicht willkürlich. Sobald die Norm als Kriterium festgelegt ist; dann ist der Unterschied eindeutig.

Woher ich das weiß: Beschäftigung mit Sprachphilosophie und Terminologie.

Es gibt :

* Gutes und Böses

* Richtiges und Falsches

* Nützliches und Unnützes

* Wahres und Falsches

* Gutes und Schlechtes

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In den sieben Todsünden sind diese miteinander verbunden. Die Lüge ist das Gegenteil des Wahren, die Faulheit ist etwas Schlechtes, aber nichts Böses. Den Zehn Geboten ist es inhärent, dass, wer nicht "richtig" handelt, sondern falsch, darum auch böse sein muss.

2

Die Bedeutung entsteht durch eine Bewertung der Positivität und Negativität des Begriffs im Allgemeinen :

Fleiss, hält man für richtig, und gut, weil man ohne diesen wenig erreicht. Dieser Begriff überlagert vorrangige Freund-Feind-Vorstellungen : Selbst ein fauler Feind fällt unter diese Kategorie des Schlechten.

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Die Bedeutung dieses Attributs bleibt trotzdem auch relativ - es kann sein, dass alle anderen noch fauler sind, als dieser Feind, und dass dieser darum mehr erreicht, als alle anderen.

4

Diese Begriffe konkurrieren nicht mit dem subjektiv bewerteten Guten, welches nützlich ist : Es ist nützlich, wenn Feinde faul sind.

Das bedeutet, die Bedeutungen dieser Begriffe hängen graduell zusammen, ihre wesentliche Bedeutung entsteht durch eine Abstraktion, die den Zustand im Allgemeinen reflektiert, ihre konkrete Bedeutung entsteht durch die Berücksichtigung des gegebenen Kontexts, und ihre persönliche Bedeutung entsteht durch die Reduktion auf den Nutzen für einen einzelnen Menschen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Zum einen durch Dein Gewissen/Deinem Verstand, zum anderen wird das durch die Gesellschaft definiert, der Du angehörst.

Am besten versucht man es gar nicht, denn eines bedingt ja das andere.

Alles ist, wie es ist. Weder gut noch böse. Bewerten bringt nichts. Kreativität und Gedanken darüber, wie wir damit umgehen wollen, dagegen viel.

Oder, wie es Goethe in Faust sagte:

Ich bin ein Teil jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Alles Bewerten ist ungünstig und überflüssig.

Für den eigenen Weg, für eigene Entscheidungen hilft einem der gesunde Menschenverstand, das eigene Gewissen und das Bauchgefühl. Aber auch hier im Idealfall ohne jegliche Bewertung.

Wer "gut" und wer "Böse" ist und was "Gut" und was "schlecht" ist entscheiden Menschen die Macht haben und die Mehrheit auf ihrer Seite haben. gut, schlecht, böse, gut sind abhängig vom Betrachter aber eigentlich nicht wirklich da bzw. nicht wichtig.

Die Welt ist Grau