Gründe und Auswirkungen hoher Holzverbrauch?

3 Antworten

Häufig wird der Holzverbrauch mit Auswirkungen auf den CO2 Spiegel gleichgesetzt. Dies ist in seiner Pauschalität aber falsch.

In einigen Ländern wird Holz nachhaltig produziert und zwar schon seit Zeiten, in denen es das Wort noch gar nicht gab. Es werden so viele Bäume neu gepflanzt wie entnommen wurde (mit Puffer für Verluste, so dass es später genauso viele Bäume wie zuvor). Auch über Jahrhunderte ändert sich der Baumbestand dann nicht. Gründe für die Entnahme sind hier sehr direkt: Möbel, Papier, andere Holzgegenstände.

In anderen, gerade ärmeren Ländern, wird oft deutlich mehr Holz entnommen als nachwächst (Rodung des Regenwaldes). Wenn es zur Umwandlung von Wald in Brach- und Ackerland (deutlich weniger CO2 gespeichert) kommt, dann wird CO2 freigesetzt.

Übrigens: Langfristig entnehmen Bäume Netto auf tropischen Böden der Luft kein CO2. Jeder Baum wird auch irgendwann sterben, ob natürlich oder durch den Menschen. Wenn er z.B. durch Waldbrand oder Verfaulung (die ursprünglichen Arten des Ende eines Waldbaumes) stirbt, dann gibt er alles Kohlenstoff, dass er aus CO2 im Laufe des Lebens angereichert hat wieder als CO2 ab. Nur Kohlenstoff, dass im Boden eingelagert wird, wird dauerhaft dem Kreislauf entnommen. Bei den tropischen Böden wird durch den hohen Grundumsatz fast nichts in den Böden eingelagert (sie sind sehr arm, auch an Nährstoffen, daher wächst fast nichts mehr auf gerodeten Regenwaldflächen). In borealen Gegenden wird deutlich mehr eingelagert (Bildung von Schwarzerdeböden). Der Verlust der Waldflächen verringert daher weniger an der dauerhaften regulären Entnahmen von CO2 aus der Atmosphäre, führt jedoch jeweils einmalig zu einer Freisetzung des gebundenen CO2.

Gründe für die übermäßige Entnahme von Holz: In sehr armen Gegenden wird Holz als Feuerholz benötigt. So bilden sich um die Dörfer kreisförmige Lichtungen von vielen Kilometern Durchmesser. Doch die größten Mengen sind auf die Entnahme von Holz auch als Exportgut zurückzuführen. In reichen Ländern werden edle Tropenhölzer zu Möbeln etc. verarbeitet. Unedle Tropenhölzer wandern dann z.B. als Beimischung in Holzkohle.

Anmerkung: Jenseits des Treibhauseffektes ist der Verlust von (Regenwald)fläche im Zusammenhang mit der Biodiversität eine sehr schlechte Sache. Und auch die Biodiversität der Forste gegenüber natürlicher Wälder (e.g. Monokulturen von Bäumen) ist bedenklich.

Gründe: Holzverbrauch für Papier- und Zellstoffindustrie, Bausektor (z.B. Dachlatten, Dachstühle, Parkett, Fensterrahmen), zum Heizen (Pellet-Herstellung, Scheitholz) usw. In tropischen Ländern Abholzung, um Agrarland zu schaffen und Exporterlöse zu erzielen. Folgen: Entwaldung (evtl. Erosion), Verjüngung der Beständer in der Forstwirtschaft.