Gründe gegen Massentierhaltung?

8 Antworten

Massentierhaltung hält die Tiere aus wirtschaftlichen Gründen an der Krankheitsgrenze, die sind nur gerade so gesund, dass sie noch Leistung bringen . D.h. Bei Schweinen, dass sie im ersten halben Lebensjahr wachsen, vielk älter dürfen sie nicht werden, dann werden sie richtig krank. Sowas sind keine gesunden Lebensmittel.

Verseuchung von Luft und Boden durch die Emissionen von Flächenunabhängiger Haltung. Dh, es kommt nicht nur Dünder auf die Felder, deren Rohstoff dort auch gewachsen ist, sondern von irgendwo anders, das führt notwendig zu Überdüngung und Belastung.

Futter wird international eingekauft und verstärkt den Hunger in vielen Ländern, da die Fläche dort für Nahrung fehlt.

Alle neuen Antibiotika, die gegen resistente Bakterien helfen, werden sofort in der Massentierhaltung vorbeugend eingesetzt, da dort viel mehr zu verdienen ist, als an Kranken. Das führt zu weitgehenen Resistenzen bei Bauern und Konsumenten von Fleisch und Milch, das Bakterien Informationen weitergeben können an Keime im gesunden Menschen.

Es geht um Massentierhaltung und nicht um Tierhaltung im Allgemeinen?

Seuchenhygienische Probleme und deshalb massiver Antibiotikaeinsatz mit Gefahr der Resistenzentwicklung (meiner Meinung nach ein stark untetschätzte Gefahr - da kommt Böses auf die Menschheit zu).

Grundwasserverschmutzung durch Berge von Exkrementen, die entsorgt werden müssen.

Starke Geruchsbelästigung (vor allem rund um grosse Schweinemastbetriebe) verhindern Andiedlungen anderer Industrien

Ziel ist bei Massenbetrieben billige Produkte zu erzeugen - Qualität (bei Fleisch) eher schlecht.

Und natürlich: Tierquälerei - für jeden Goldhamster wird mehr Platz empfohlen, als einem Mastschwein gesetzlich zur Verfügung steht.

Die Tiere die in unserer Gesellschaft getötet und gegessen werden, sind auf genau die gleiche Weise empfindungsfähig wie wir. Das, was wir ihnen antun, nehmen sie sicher genau so wahr, wie wir es an ihrer Stelle tun würden. Sie mögen nicht unseren Intellekt haben, aber um zu Leiden braucht man keinen Intellekt. Dabei gibt es in den Industrienationen der ersten Welt heute keine Notwendigkeit mehr Tiere zu essen oder als Rohstoffquelle auszubeuten. Kein Tier will ausgebeutet werden, kein Tier will eingesperrt sein, und kein Tier will sterben.

Außerdem ist der generelle Fleischkonsum viel zu hoch. Es wird viel mehr Fleisch gegessen, als ökologisch nachhaltig produziert werden kann. Fleischkonsum gehört zu den wesentlichen Verursachern von Treibhausgasen, die den Klimawandel verschlimmern:

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/klimawandel-fleischkonzerne-co-emissionen-1.4058225  

Veganer sparen jährlich im Schnitt zwei Tonnen Treibhausgase:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html

Zudem importiert Deutschland auch Tierfutter für Nutztiere aus Ländern wie Brasilien. Dort wird zur Schaffung der Ackerflächen der Regenwald brandgerodet:

https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/fleisch

https://www.transgen.de/lebensmittel/2622.futter-soja-ohne-gentechnik.html

Hinzu kommt der hohe Ressourcenverbrauch. Ein Nutztier muss im Schnitt erst einmal sieben Kalorien pflanzlicher Nahrung fressen, um selbst eine Kalorie tierischer Nahrung zu produzieren. Verfüttert wird hauptsächlich Kraftfutter aus Mais, Soja, Weizen und Raps. Rund 60 % der Äcker in Deutschland werden für den Anbau von Tierfutter verwendet, schreibt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/was-waechst-auf-deutschlands-feldern/

Auf einem Großteil dieser Ackerflächen ließe sich auch Nahrung direkt für den Menschen anbauen. Das ist eine größere Lebensmittelverschwendung als alles was in Supermärkten, Restaurants und Privathaushalten zusammen weggeworfen wird.

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/fleisch-und-futtermittel.html

"Auf der Fläche, die man für vier Gramm Rindfleisch benötigt, könnte man 100 Gramm pflanzliche Nahrung mit vergleichbarem Eiweiß- und Kaloriengehalt erzeugen. Die Differenz von 96 Gramm betrachten die Forscher als Verlust durch die Ernährungsweise. Bei Schweinefleisch beträgt dieser Verlust 90 Prozent, bei Milchprodukten 75 Prozent, bei Hühnerfleisch 50 Prozent und bei Eiern 40 Prozent."

https://www.welt.de/wissenschaft/article174932174/Mit-veganer-Ernaehrung-bekaeme-man-viel-mehr-Menschen-satt.html

Für die Produktion von einem Kilo Rindfleisch müssen ca 15.000 Liter Wasser aufgewendet werden:

https://www.welt.de/wissenschaft/article6012574/Ein-Kilo-Rindfleisch-kostet-15-000-Liter-Wasser.html

Die Nutztierhaltung ist zudem durch die Ammoniak-Ausdünstungen der Fäkalien die größte Quelle für Feinstaub in Deutschland:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/100445/Massentierhaltung-Hauptverursacher-fuer-Feinstaub

Die Entsorgung der Fäkalien (als Dünge deklariert) versucht das Grundwasser mit Nitrat:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/nitrat-im-grundwasser-durch-ueberduengung-und-guelle-a-1027279.html

Auch Weidehaltung ist keine Lösung. Hier ist die Klimabilanz sogar noch schlechter als bei Intensivtierhaltung, weil Weiderinder pro kg Fleisch deutlich mehr Methan produzieren. 

https://www.blick.ch/news/schweiz/umwelt-fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-id5185811.html  

https://www.aargauerzeitung.ch/wirtschaft/fleisch-vom-weiderind-ist-umweltschaedlicher-als-aus-grossviehmast-130376391

Zudem braucht man bei Vollweidehaltung 3,5 ha pro Kuh. Da kann man sich den exorbitanten Flächenbedarf leicht ausrechnen, wenn die Massentierhaltung durch Weidehaltung ersetzt werden soll.  

Der übermäßige Verzehr von Fleisch und anderen Tierprodukten in der Gesellschaft ist außerdem mitverantwortlich für die hohen Raten an Zivilisationskrankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen.


jwhduieu989 
Beitragsersteller
 25.06.2020, 20:01

Danke für die vielen hilfreichen Antworten

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Es ist unglaublich schlecht für die Umwelt, ganz zu schweigen von den fehlenden Tierrechten. Das Fleisch hat keine gute Qualität und die Tiere leiden einfach nur. Krankheiten können sich viel schneller verbreiten, weil die Tiere so dicht beieinander stehen. Sie werden fett und haben eine schlechte Gesundheit, weil sie falsches Futter bekommen und kein Platz für Bewegung haben. Ausserdem können Tiere in Massentierhaltung schlimme Verhaltungsstörungen entwickeln.

Uff, angefangen von der Tierquälerei bis hin zur Behandlung mit Antibiotika, schlechter Qualität und letztlich auch dem Fakt, dass man ohne gesundheitliche Einbußen ganz auf die Fleischfresserei verzichten könnte, gibt es ungefähr nichts, was irgendwie dafür sprechen könnte.

Dazu kommen nicht nur unzumutbare Bedingungen für die Tiere sondern auch für die Leute die dort arbeiten (schlechte Bezahlung, körperliche Belastung, einfach mal Tönnies googlen, sagt alles).