Gründe für Nichtwahl?

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Versprechen werden nicht gehalten, und die praktische Politik der Parteien steht oft im krassen Gegensatz zu deren eigenen Grundsätzen. Das kann man gut erkennen, wenn man im Internet mal die Fragen des Wahl-o-maten beantwortet. Da gebe ich gar nichts drauf. Ich wähle danach, wie unsere im Bundestag vertretenen Parteien in der abgelaufenen Legislaturperiode wirklich gearbeitet haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wählst Du nicht, gibst Du jeder Partei einen Teil Deiner Stimme.
Wenn genau das ist, was Du möchtest, ist das ein Grund nicht zu wählen.

Anzumerken ist nur, dass Du auf diese Weise auch den extremistischen Parteien einen Teil Deiner Stimme gibst.
Ebenso wie jeder Partei, deren Ziele nicht in Deinem Interesse sind.

Wenn keine Partei den eigenen Vorstellungen bzw. Interessen entspricht. Keiner würde Erbrochenes essen weil Kot noch schlimmer schmeckt.


apophis  11.12.2022, 10:28
Keiner würde Erbrochenes essen weil Kot noch schlimmer schmeckt.

Nicht zu wählen käme aber einem "mir egal" gleich.
Da sucht sich jemand anderes aus, ob Du Kot oder Erbrochenes zu Essen bekommst. ;)

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CleverRemo  11.12.2022, 14:23
@apophis

Sehe ich anders. Ich halte mich da raus und zieh mein eigenes Ding durch. Oder glaubst du, dass sich halbwegs intelligente Menschen auf die Politik/Regierung verlassen?

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Es gibt doch m. E. gar kein "Nichtwählen": Wer nicht wählt, verstärkt nur die Bedeutung jener Parteien, die er eben nicht wählt. Weil Extremparteienwähler aber nicht so "wahlmüde" sind, werden durch Nichtwählen die Anteile der Extremparteien prozentual erhöht. Das machen sich ach so frustrierte Nichtwähler oftmals nicht klar!

Und: Deutschland hat so rund 60Mio Wahlberechtigte, also im Grunde genommen 60Mio mehr oder weniger voneinander abweichende Einzelmeinungen, die womöglich auch noch über die Zeit wechseln. Man schreibe mal die Detailwünsche aller Wähler auf - welche Partei sollte das dann realisieren können??? Zumal sich die Wählerwünsche auch noch zu nicht geringen Anteilen gegenseitig ausschließen.

Ich werde in diesem Leben nicht mehr verstehen, wieso Demokratie, Parteiensystem, Parlamentarismus heutzutage leider sehr oft nicht verstanden werden bzw. mit totaler kompromissloser Eigenmeinung gleich gesetzt werden.

Ich kenne auch keine Partei, mit der ich 100% zufrieden bin, aber deswegen nicht wählen... nein, eben erst recht Wählen! Welche Partei entspricht am ehesten meine Vorstellungen, trotz teilweiser Ablehnung in anderen Bereichen.

Kurz: Es gibt keine wirklichen Gründe für's Nichtwählen, von Wohlstandsträgheit, Unwille zu Kompromissen, zum Verstehen, wie unser System funktioniert usw. mal abgesehen. Nichtwähler wissen buchstäblich oft nicht, was sie tun!

Gibt es für mich nicht. Selbst einem keine Partei zusagt, hat man die Möglichkeit die am wenigsten schmerzhafte Entscheidung zu treffen, um menschen- und verfassungsfeindliche Parteien keine Möglichkeit zu geben. Und letztendlich, wer ist schon zu 100% zufrieden mit einer Partei. Aber als intelligenter reflektierter Mensch, sollte man schon für das Allgemeinwohl wählen gehen, um denen auf die diese Eigenschaften nicht zutreffen, zuvorzukommen.