Griechische Nachnamen - Ausnahmen mit Endung -ou?
Normalerweise ist es ja im Griechischen so, dass die Nachnamen bei den Männern auf -is enden, bei den Frauen auf -ou. Nun gibt es aber auch Ausnahmen, und zwar dass auch bei den Männern der Nachname auf -ou endet. Ein bekanntes Beispiel ist die griechische Politikerdynastie Papandreou. Wer kann mir erklären, wann diese Ausnahmeregel bei den Namen greift? Herkunft? Bedeutung? Sonstiges?
4 Antworten
Vielleicht sind das uneheliche Kinder, die den Namen der Mutter bekommen. Oder im Ausland geborene, wo man auch den Nachnamen der Mutter den Kindern gegeben hat, da kein Vater da war.
Wahrscheinlich gibt es mitunter Ausnahmen.
-ou ist der Genitiv von Namen auf -os, und die Namen auf -ou werden normalerweise bei Frauen benutzt, das stimmt - das ist die traditionelle Namensgebung.
Zum Beispiel: Antigoni Papadopoulou
(ihr Mann heißt Stelios Papadopoulos)
https://en.wikipedia.org/wiki/Antigoni_Papadopoulou#Personal_life
Womöglich geht die Tendenz heute eher in Richtung einer moderneren Namensgebung mit einheitlichem Familiennamen (so wie bei uns)? Das ist aber auch nur eine Schätzung.
Ich habe von dieser Regel noch nie etwas gehört und es schent mir auch verwunder-lich; weil sonst innerhab einer Familie verschiedene Nachnamen auftreten würden.
Es gibt die Sängerinnen Melina Merkouri und Nana Mouskouri und ich kenne einen Mann namens Stratiou.
[Eigentlich ist die Endung --ou dem Casus Genitivus der Wörter zugeordnet, welche im Nominativus --os haben.]
Genau kann ich das nicht erklären, aber vielleicht mit ein paar Beispielen die Unterschiede darstellen:
Papadopoulos/Papadopoulou -> die Endung bedeutet “Kind des” also Kind des Priesters”. Sohn/Tochter des Priesters.
Papandreou -> Genitiv und in etwa “des Priester Andreas”, ohne “Kind”.