Gottesbilder? Warum machen wir uns Gottesbilder?

16 Antworten

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Du musst zwischen "Abbild von Gott" und "Gottesbild" klar unterscheiden. Ein Gottesbild ist nicht zwangsläufig ein Bildnis eines Gottes !


alex1302 
Beitragsersteller
 13.06.2012, 14:21

versteh ich nicht ganz :(

ACiDz  13.06.2012, 14:27
@alex1302

Okay pass auf :-)

In den 10 Geboten steht, du darfst dir kein Bild von Gott machen, das heißt, du sollst ihn dir nicht als Person oder Gegenstand oder sonst irgendwas vorstellen, dies nennt man ein Abbild von Gott, genauso, wie zum beispiel ein Bild mit einem Apfel drauf ein Abbild eines Apfels ist !

Gottesbild wiederum ist ein ganz anderer Begriff, der die Eigenschaften von Gott beschreibt. Wir haben zum Beispiel das Gottesbild eins gütigen und liebenden Gottes.

Hoffe du verstehst es nun etwas besser :-)

alex1302 
Beitragsersteller
 13.06.2012, 14:32
@ACiDz

oke vielen dank ;) Jetzt ist es mir klar ;)

ACiDz  13.06.2012, 14:32
@alex1302

Gut, freut mich, dass ich helfen konnte :-)

Da man sich von Gott kein Bild machen darf, stellen wir ihn Andeutungsweise und in Symbolen da.

Da Gott noch kein lebender gläubiger Mensch gesehen hat, versuchen wir Gott mit Symbolen dar zustellen. An Hand der Symbolischen Darstellung und durch die Zeichen die er uns gibt versuchen wir das für uns unfassbare Glaubensgeheimnis für uns verständlich und teilweise sichtbar zumachen.

Selbst große Maler wie z.B. Michelangelo tat dies bei der ausmalung der Sixtinischen Kapelle bediente sich solcher Symbole. Er malte z.b. nur einen Teil von Gott seinen Armes mit Hand und dem aus gestreckten Finger mit dem er Adam die Seele gab. Wenn es erlaubt wehre Gott bildlich dar zustellen hätte Michelangelo dieses bestimmt getan und alle anderen Christ-gläubigen auch. L.G.


angelah  14.06.2012, 10:36

Wir tun das weil geschrieben steht : Du sollst dir von Gott kein falsches Bildnis machen .

weder in Gedanken, Worten und Werken

wuerstel  15.06.2012, 12:42
@angelah

Sich kein falsches Bildnis von Gott zu machen heißt also deinen Worten nach im übertragenen Sinn, ständig die Wahrheit über ihn und gemäß seinem Wort zu suchen. Jesus Christus sagte diesbezüglich ermunternd: „Sucht unablässig, und ihr werdet finden“ (Matth. 7:7). Und in 1. Chronika 28:9 heißt es über Gott : „Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verläßt, wird er dich für immer verwerfen“ . Demzufolge wird jeder Mensch — ungeachtet seiner Rasse oder Nationalität, ungeachtet seines Bildungsgrades, ob arm oder reich — die Wahrheit über Gott finden, sofern er aufrichtig danach sucht. Christus und seine Engel werden dies vom Himmel aus erkennen und dafür sorgen, daß der Suchende mit der Wahrheit in Berührung kommt, wo immer er leben mag. Lohnt sich dies? - Jesus verhieß: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Johannes 17:3; s. auch Hesekiel 9:4).

angelah  15.06.2012, 21:23
@wuerstel

Ja das meinte ich nur in einer Kurzform geschrieben. Danke für den schönen Beitrag L.G.

angelah  09.07.2012, 10:32
@helmutwk

Teilweise in meinem Herzen und andeutungsweise in der Bibel.

Dieses Gebot erkennen nur jene christlichen Gemeinden, die auf 11 Gebote kommen. Bei Katholiken und Protestanten heißt es nur "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben." Die Menschen im AT haben damals nicht den einzigen Gott angebetet, sondern stattdessen Götzen verehrt. Deshalb ließ Gott sie durch Mose wissen, dass Er allein der Herr ist. Heute ist vieles an die Stelle Gottes getreten, es muss nicht ein Abbild sein. Da wird in mancherlei Hinsicht Götzendienst getrieben. Sowas entsteht im Herzen.

In Jesus Christus hat Gott menschliche Natur angenommen und seit dieser Zeit können wir uns auch ein Bild machen. Wenn wir Kreuze oder heilige Bilder aufhängen und verehren, die z.B. das Leben und Leiden und die Auferstehung Christi darstellen, meinen wir damit Gott und gedenken seiner Heilstaten. Menschliche Vorstellungen von Gott werden immer unzulänglich bleiben, aber es ist sehr menschlich und absolut nicht gegen Gottes Willen, wenn uns Bilder beim Beten und Betrachten helfen. Der Mensch darf sich alles vorstellen und auch alles darstellen, was mit Gott zu tun hat.

Du wirst ja wohl auch keine Beleidigung darin sehen, wenn du Bilder von deinen Angehörigen aufhängst und betrachtest. Es ist ein ganz menschliches Bedürfnis und dazu hat uns Gott mit Herz und Sinnen ausgestattet.


helmutwk  16.06.2012, 15:14

Dieses Gebot erkennen nur jene christlichen Gemeinden, die auf 11 Gebote kommen.

Quatsch. Die 10 Gebote stehen zwei mal in der Bibel, 2.Ms 20 und 5.Ms 5 (ist leicht zu merken ;) ). Der Wortlaut weicht in Details voneinander ab, aber grundsätzlich stimmen beide Texte überein:

  1. Du sollst keinen anderen Götter haben
  2. Du sollst dir kein Bild machen
  3. Du sollst den Namen des HERRn nicht missbrauchen
  4. Du sollst den Feiertag heiligen
  5. Du sollst Vater und Mutter ehren
  6. Du sollst nicht töten
  7. Du sollst nicht ehebrechen
  8. du sollst nicht stehlen
  9. Du sollst deinen Nächsten nicht verleumden
  10. Du sollst nicht begehren

Die Kirchen, die das zweite Gebot nicht mitzählen, teilen das 10. Gebot in zwei auf. Doch da gibt es dann ein Problem:

In 2.Ms 20 steht dann (zusammengefasst):

"9." Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren

"10." Du sollst nicht beehren, was dein Nächster noch hat

und in 5.Ms 5:

"9." Du sollst nicht die Frau deiens Nächsten begehren

"10." Du sollst nicht beehren, was dein Nächster noch hat

Ist natürlich inhaltlich gleich (wer die Texte in der Bibel nachliest, merkt das noch deutlicher), nur wenn das letzte Gebot so aufgeteilt wird, sind die Gebote nicht mehr gleich. In der zuerst genannten Zählung existiert das Problem nicht, also ist das die biblische Zählung der Gebote.

PS: Die Anführungszeichen sind nötig, damit nicht wieder automatisch bei 1 angefangen wird zu zählen, und haben sonst nix zu bedeuten.

wuerstel  14.06.2012, 12:46

Viele Historiker gehen darin einig, dass die Wurzeln der Ikonen- oder Bilderverehrung in den Religionen des alten Babylons, Ägyptens und Griechenlands zu finden sind. In Griechenland zum Beispiel wurden religiöse Darstellungen als Statuen ausgeführt, denen göttliche Kräfte zugeschrieben wurden. Wie aber konnten solche Vorstellungen und Bräuche in das Christentum eindringen? - In den Jahrhunderten nach dem Tod der Apostel Christi vor allem in Ägypten wurde das christliche Gedankengut mit einem heidnischen ,Cocktail‘ konfrontiert — einer Mischung aus ägyptischen, griechischen, jüdischen, orientalischen und römischen Bräuchen und Glaubensansichten, die neben dem christlichen Glauben praktiziert wurden. Das führte schließlich dazu, dass christliche Kunsthandwerker eine (synkretistische) Methode übernahmen und heidnische Symbole verwendeten, die sie in einen anderen Zusammenhang stellten, ohne sie jedoch vollständig vom heidnischen Einfluss zu reinigen. So beschreibt der Historiker Will Durant in seinem Buch Zeitalter des Glaubens, wie es dazu kam: „Als die Zahl der Heiligen, die ihren Kult erhielten, zunahm, entstand das Bedürfnis, sie kenntlich zu machen und ihrer zu gedenken; Bilder von den Heiligen und von Maria entstanden in großer Zahl, und im Falle Christi wurden nicht nur seine bildhafte Gestalt, sondern auch das Kreuz Gegenstand der Verehrung — für einfache Geister sogar magische Talismane. Ein natürlicher Freiheitsdrang der volkstümlichen Fantasie ließ die heiligen Reliquien, Bilder und Statuen zu Anbetungsobjekten werden; man warf sich vor ihnen nieder, küsste sie, brannte Kerzen und Weihrauch vor ihnen, bekränzte sie mit Blumen und erwartete Wundertaten von ihren okkulten Kräften. . . . Kirchenväter und Konzile erklärten wiederholt, dass die Heiligenbilder keine Gottheiten, sondern nur Erinnerungsstücke an sie seien; das Volk sah über solche Unterschiede hinweg.“ In 2. Mose 20:4,5 steht demgegenüber das eindeutige Gebot: „Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen.“ (Einheitsübersetzung). S. auch http://de.academic.ru/dic.nsf/meyers/15494/Bilderdienst

Spaghettus  13.06.2012, 16:24

Den Unterschied zwischen Göttern und Götzen kannte Jahwe wohl nicht, dass er so unsauber formulieren ließ?

Diese Stelle ist der Beweis dafür, dass noch andere Götter außer dem alten Jahwezausel, z.B. das Fliegende Spaghettimonster, existieren. Anders macht die Stelle gar keinen Sinn. :)

Raubkatze45  13.06.2012, 17:29
@Spaghettus

Ausnahmsweise sind wir uns darin einig, dass seit Entstehen der Menschheit unzählige Götter oder Gottheiten verehrt wurden. Götter der heidnischen Religionen sind stets ein Machwerk von Menschenhand, die in Wirklichkeit nicht existieren. Die Naturreligionen verehren die Gestirne oder Naturgewalten nach ihren jeweiligen Erkenntnissen. Die Gottheiten der griechischen, römischen und germanischen Mythologie sind längst ausgestorben mit allen, die sie erfunden haben. Im Gegensatz zum heidnischen Götterglauben, wo die Menschen auf ihre eigenen Überlegungen auf der Suche nach Gott angewiesen sind, hat sich in den Offenbarungsreligionen der einzige und ewige Gott von sich aus den Menschen geoffenbart und der Mensch antwortet darauf mit seiner gläubigen Hingabe. Dieser Gott allein ist der Lebendige, der in die Geschichte eingreift, der Herr des Universums, der Schöpfer allen Seins, Anlass zum Spott für deinen satirischen Spaßverein.

Im christlichen Glauben hat Gott selbst die äußerste Nähe zu uns gesucht, indem Jesus Christus Mensch wurde. Während all jene Menschen, die auch heute noch an Götter glauben, im guten Glauben den einen Gott verehren wollen (auch wenn sie ihn nicht kennen), meint Götzendienst die freche Verhöhnung Gottes. Götzendienst meint, wenn der Mensch anstelle Gottes etwas Geschaffenes ehrt und verehrt, ob es sich nun um selbstgemachte Götter wie ein Spaghettimonster, um Macht, Geld, Besitz handelt.

Wer nicht glauben will, muss sehen. Das ist nicht richtig, sondern wir lesen das Wort und haben vertrauen zu Gottes Wort.

Ich mache mir ein Gottesbild, weil ich schon gern etwas "handfestes" vor Augen habe, wenn ich an Gott denke. Darum habe ich auch überhaupt kein Problem damit, wenn dieses Gottesbild ziemlich genau dem Klischee eines Bildes von Gott entspricht (alter Mann mit Rauschebart), wie es in Mitteleuropa vorherrscht.