Gott gendern (Gott*) - Können Kirchen damit wieder Mitglieder gewinnen?
Die Mission von Pfarrerin Zisselsberger enthält keinen gegen den Atheismus gerichteten Glaubenskern mehr, als sie zum Jahresende in der Zeit verkündet: "und im nächsten Jahr machen wir Pop-up-Taufen". Damit sollen erwachsene Menschen ermuntert werden, sich ganz spontan zu einer unkonventionellen Taufe zu entschließen – herausgelöst aus dem Kirchenraum. Ein bei der Kindestaufe obligatorisches elterliches Bekenntnis oder eine sonstige Vorbereitung gibt es dabei nicht, es genügt, den Personalausweis mitzubringen. (Offen bleibt allerdings, ob sich eine Kirchensteuerpflicht daran anschließt.)
Das Gendern entspräche ihrer theologischen Überzeugung, im Aaronitischen Segen Gottes sage sie zum Beispiel wahlweise "ihr" und "sein" Angesicht: "Gott* lasse ihr Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig, Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden." Sie würde auch stets – worüber queere und modern orientierte Menschen erfreut, die meisten Mitglieder aber entsetzt seien – den Namen Gott mit einem entsprechenden Sternchen versehen. Entscheidend sei der Glaube, ganz im Sinne des großen Theologen Schleiermacher, der im 19. Jahrhundert die Religion als eine "Provinz im Gemüt" bezeichnet hat, die auch für die Gebildeten unter den Kirchenverächtern mit "Sinn und Geschmack fürs Unendliche" anziehend sei."
https://hpd.de/artikel/gott-genderstern-gegen-weiteren-zulauf-konfessionsfreien-teil-1-21031
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16 Antworten
Wissenschaftlich haltbare Beweise wären mal angebracht. Aber das geht ja nicht, da es keine Götter gibt.
Dieser Gott ist übrigens als Mann erfunden worden. Er hatte anfangs sogar eine Gattin. Die ist jedoch einfach aus den Mythen gestrichen worden als man beschloss anstatt eines polytheistischen Pantheons nur einen einzigen außerirdischen kosmischen Zauberer anzubeten.
Und da Religionen erzkonservativ sind, wird so ein Unsinn wie Gott zu gendern keinen Erfolg haben. Insbesondere nicht nachdem er stets als "Vater" propagiert worden ist, wie zum Beispiel im "Vater unser". Das ist etwas was seine Fans nicht wollen und je nach Kirche wird auch diese das nicht wollen. Das Erz-Patriarchat der katholischen Kirche wird so etwas vermutlich nie unterstützen.
Gendern ist für mich allgemein etwas Unmögliches. Das ist direkte Veralberung der Sprache und wird besonders in Deutschland von den meisten Menschen abgelehnt. Ich bin weiblich und sehe keine Verunglimpfung, wenn steht: An die Bürger der Stadt ...und alle sind gemeint, wieso soll ich da extra betitelt werden als Frau. Für Gott wäre das das allerletzte.
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Man sollte den Blödsinn einfach wieder einstampfen und gewiss nicht auch noch auf weitere Bereiche ausdehnen.
Davon abgesehen haben Frauen in der katholischen Kirche immer noch einen geringeren Stellenwert als Männer. Ehe man mit der Sprache punkten will, sollte man erst mal in diesem Bereich für Gleichheit sorgen!
Die Pfarrerin Zisselsberger sagt zwar selbst, dass es ihr nicht um Mitgliedschaften geht, aber ich finde dass man ganz allgemein gut erkennen kann, dass sich die Kirchen der EKD um Attraktivität bemühen.
Insbesondere in Berlin finde ich das angenehm auffallend und besuche die Gottesdienste und Veranstaltungen der verschiedenen Kirchengemeinden sehr gern.
Sie können damit welche verlieren. Das ist Blasphemie.