Glotalstop im Deutschen: gibt es das oder nicht (Vergleich Englisch)?

2 Antworten

"glottal stop" = der Kehlkopf- oder Stimmritzenverschlusslaut (oder "Knacklaut") ist für deutsche Sprecher sicher kein Phonem in ihrer deutschen Sprache, denn er ist ja keine sprachliche Einheit, die irgendwie oder irgendwo eine Bedeutungsunterscheidung bewirkt.

Den glottalen Plosiv (IPA: [ʔ]), der auch als Knacklaut bezeichnet wird, ist, linguistisch ausgedrückt, kein Phonem, d. h. er ist nicht bedeutungsunterscheidend.

Der Laut ist jedoch im Deutschen auf jeden Fall vorhanden, z. B. in Komposita wie „Haus[ʔ]arzt“ oder „Aug[ʔ]apfel“ oder Ableitungen (Derivationen) wie „an[ʔ]erkennen“ oder „ein[ʔ]atmen“, wenn zwei Vokale aufeinandertreffen.

Ohne glottalen Plosiv würden die Wörter etwa so klingeln: „Hau-sarzt“ (weiches s), „Au-gapfel“, „a-ner-kennen“, „ei-nat-men“; der Konstant der vorherigen Silbe „verschmilzt“ also dem nachfolgenden Vokal.

So ist beim Substantiv „Beobachtung“ der glottale Plosiv grundsätzlich verschwunden: „Be-o-bachtung“ (nicht: „Be-ob[ʔ]achtung“).

Diese beiden YouTube-Videos sollten hilfreich sein:

https://youtu.be/pipVSxmscOk (Der Knacklaut: Akzentfrei Deutsch sprechen | Aussprachetraining | Glottale/Nasale Plosive, Learn German 4 Life)

https://youtu.be/_4MJUi03GHM (What is a GLOTTAL STOP?, British English Pro)