Glaubte man zu lange fest daran in Deutschland?

10 Antworten

für mich geht die Debatte am Wesentlichen vorbei...denn im Grunde geht es um unsere Kinder und die sollen so lange wie möglich von den Eltern erzogen werden anstatt von Fremden.

Nur das System will und braucht mehr Steuerzahler und genau hier beginnt der Irrsinn...denn der Feminismus hat dazu beigetragen, dass Frauen zu früh in die Arbeit gehen weil es ja so diskriminierend ist, wenn man sich um die Kinder kümmert...aber genau das ist das Wichtigste...natürlich ist das Wohl der Frau auch sehr wichtig...aber es geht um die Kinder und sie sind unser höchstes Gut...


Dea2019  09.07.2024, 08:40

DAS ist heute so, früher war das etwas anders.

Ja, Kind sollte sein, aber gewünscht war ein MÄNNLICHER Erbe! Ansonsten... Frau bekam ja fortlaufend Kinder, so sie nicht im Kindbett verstarb. Frauen waren rechtlos, Kinder übrigens auch.

Und ja, Kinder sind wichtig! Wie gesagt, früher sah man das nicht so... mein Schwiegervater hatte 13 (!) Geschwister, von denen 10 das Erwachsenen-Alter erreicht haben. meine Oma hatte 8 Geschwister, ihr Mann nach unserer Familienchronik 6. Meine andere Oma wurde von ihrem Mann Anfang der Dreißiger verlassen, weil sie nur 3 Töchter bekam und dann nach ärztlichen Aussagen keine weiteren Kinder bekommen KONNTE. Das war (noch vor der Nazizeit!) ein legitimer Scheidungsgrund...dass sie ihm keinen "Erben" schenken konnte!

Auch aus der Verwandtschaft meines Ex.Mannes sind mir einige Großfamilien mit mehr (!) als 6 Kindern bekannt...ja, die Kindersterblichkeit war hoch, die der Frauen aber auch!

Ach ja, die Reihen haben sich dann im WK2 extrem gelichtet... etwa 70% der männlichen Verwandtschaft ist aus dem Krieg bzw der Gefangenschaft nicht zurück gekehrt und von den "Überlebenden" haben viele danach nicht mehr lange gelebt...die Langzeitfolgen von Verletzungen, Hunger und auch psychischen Folgen haben hohen Tribut gefordert. Die Familie hat dann im Hungerwinter 46/47 nochmals einen hohen Blutzoll (diesmal überwiegend unter der weiblichen Verwandtschaft) gezahlt.

Zum Glück haben sich die Zeiten der Ungleichbehandlung gewandelt, die Gleichberechtigung ist nicht mehr nur ein Gedankenkonstrukt einiger Sufragetten, sondern immer mehr gelebte und geforderte Realität. Man sehe nur die diversen Bewegungen wie LGBTQ und andere...

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Das hat mit Glauben nichts zu tun, sondern mit den Realitäten von früher.

Lerne, dass Frauen bis nach dem Weltkrieg nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis des Ehemannes arbeiten gehen durften! Erst 1958 wurde das im Gleichberechtigungsgesetz geändert...Aber: Noch bis 1977 durfte eine Frau in Westdeutschland nur dann berufstätig sein, wenn das “mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar” war.

Dazu kam die Geschäftsfähigkeit der Frau! Bis 1962 durfte eine Frau kein eigenes Konto bei der Bank eröffnen, ohne dass ihr Mann das erlaubte. 1969 wurde das Gesetz geändert und eine verheiratete Frau wurde als voll geschäftsfähig anerkannt.

Bis 1958 mussten Frauen ihre Männer um Erlaubnis fragen, wenn sie einen Führerschein machen wollten.

Also komm bitte nicht mit "Glauben"!

Die Frauen haben im WK2 ihre an der Front dienenden Männer in allen Bereichen so gut es ging ersetzt! Und nach dem WK2 waren SIE es (Trümmerfrauen), welche einen Großteil der Aufräumarbeiten geleistet haben...bis die Männer aus ihren Kriegsgefangenschaften heimkehrten.

Danach haben die Frauen lange gekämpft für die Gleichberechtigung. Auf dem Papier stand sie dann ja, aber allgemein in Gesellschaft und Berufsleben war es trotzdem lange nicht akzeptiert, dass Frau arbeiten ging, wenn sie verheiratet war und womöglich auch noch Kinder hatte!

Noch in meiner Lehrzeit (Anfang der Achtziger) war "Teilzeit" etwas absolut exotisches, die Kindergärten kannten keine "Nachmittags-" oder "Ganztagsgruppen". Und wenn Frau TROTZ Familie/Kindern arbeiten ging, bekam sie einiges an "wohlmeinenden" Kommentaren zu hören...

Heute ist es so, dass Männer als Hausmänner daheim bleiben KÖNNEN, sie können in Elternzeit gehen...aber noch immer sind es eher "Exoten". Und es ist (leider) fakt, dass man mit nur einem Gehalt in der Regel keine Familie mehr ernähren kann.

Das ist doch schon Ewigkeiten her und wenn das paare heute das so machen dann können die es sich 1. leisten und 2. ist das ihre Entscheidung.

man möchte sich schließlich auch um seine Kinder selbst kümmern wenn das machbar ist. Das geht nur schlecht wenn beide am Tag 8-10 Stunden arbeiten gehen.


Verifieduser  08.07.2024, 11:42

Ewig? Lies mal Dea2019s Antwort, ich war echt überrascht.

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TJDettweiler  08.07.2024, 12:09
@Verifieduser

Das was sie schreibt entspricht nicht wirklich der Wahrheit. Nur verheirateten Frauen war es nicht erlaubt zu arbeiten wenn der Ehemann nicht einverstanden war. Nicht Frauen an für sich.
Es gab viele alleinstehe Frauen und auch geschiedene oder verwitwete Frauen die arbeiten gegangen sind. Frauen die nach dem Krieg alleine da standen.

Wie hätten sie sonst überleben sollen wenn es so Gewässern wäre wie es in dieser Antwort steht.

Ausserdem kam es auch darauf an wie eine Ehe geführt wurde. Nicht jeder Ehemann sah sich als Alleinerziehende Person. Sondern hat den Zweck einer Ehe schon verstanden. Man muss sich nur mal in der Geschichte ansehen wieviele erfolgreiche Frauen es in jeglichen Branchen es gab. Schriftstellerinnen, Historikerinnen, Forscherinnen. Oder ganz schlicht die Erfinderin von Barbie.

Oder die Damen im 3. Reich. Standen den Männern in den KZs als Aufseherinnen in nichts nach. Laut Geschichtsbüchern wurde pro KZ etwa 3000 Aufseherinnen ausgebildet.

Was allerdings so war ist dass es Berufe gab die Frauen nicht erlernt haben. Also hohe Berufe wie Anwältin oder Arztin. Die gab es nur ganz selten. Aber es gab sie. Und das1800 schiess-mich- tot

und trotzdem sind die70er jahre schon 50 Jahre her. Also ewig.

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TJDettweiler  08.07.2024, 12:12
@Verifieduser

Damals war zb Homosexuelle Handlungen noch eine Straftat. Leute wurden bestraft weil sie sich gern gehabt haben.

und Kinder wurden in der Schule noch gezüchtigt

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Dea2019  08.07.2024, 14:09
@TJDettweiler

Sorry, aber es ist WAHR. Frauen...erst war der Vater/männliche Vormund zuständig, dann der Ehemann. Soo viele "unverheiratete" Frauen gab es gar nicht, wie du glaubst. Frauen galten nicht als geschäftsfähig. Ich weiss das u.a. von älteren verwandten! So hat meine eine Oma lange um das ihr zustehende Geld und auch Lebensmittelmarken kämpfen müssen, als mein Opa "im Krieg blieb"...."zuständig" war dann der älteste Sohn...der diente aber unter Rommel in Nordafrika und geriet in Gefangenschaft, der zweite Sohn wurde in Russland interniert und mein Vater war Jahrgang 38. Nach dem Krieg ist Oma putzen gegangen und hat Flickschneiderei in Heimarbeit betrieben... ein Bankkonto hatte sie keines, weil als Frau "nicht geschäftsfähig"! Also alles in bar... Meine andere Oma hatte ähnliches erlebt. Im Krieg als "Sekretärin als Ersatz für den eingezogenen Angestellten eingestellt, auch hier der Opa im Schützengraben in Frankreich elend krepiert. Auch sie bekam das Geld in bar, weil sie kein Bankkonto haben durfte als "alleinstehende Frau"...sie hatte keinen Sohn oder männlichen Verwandten, der das für sie unterschrieben hätte. Ihre Töchter, eine davon meine Mutter, wurden zwangsweise unter Amtsvormundschaft gestellt und "in Pflege gegeben", weil sie ja als Frau keine 3 Kinder erziehen könne ohne Mann im Haus. Ja, es ist alles wahr - DESWEGEN haben sich die Frauen emanzipiert!

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TJDettweiler  08.07.2024, 14:39
@Dea2019

Genau, schon die Lebensgeschichte von Astrid Lindgren gelesen? Oder Meret Oppenheim?

  • Sophie Taeuber-Arp.
  • Hannah Höch.
  • Paula Modersohn-Becker.
  • Niki de Saint Phalle.
  • Marianne von Werefkin

oder Frauen früherer Epichen?

um nur ein paar zu nennen. Irgendwie respektlos wie sehr diese starken erfolgreiche Frauen diskreditiert werden und es so dargestellt wird dass sie alles nur der Erlaubnis irgendeiner Erlaubnis zu verdanken gehabt hätten.

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dieses Rollenverhalten gab es schon lange aus verschiedenen Gründen -ich will jetzt nicht mit der Steinzeit anfangen, wo es aber seinen Anfang hatte:

a) Frauen verloren bei Eheschließung einen Großteil ihrer Rechte - du liest schon richtig, genauso war das - zwar schrieb man nach WW2 die Gleichberechtigung von Mann und Frau ins Grundgesetz, die Realität sah aber ganz anders aus - Ehefrauen konnten bis in die 70er allein kein Konto eröffnen und wenn sie eine Arbeit ohne Wissen ihres Ehemannes annahmen, konnte er diesen Vertrag fristlos kündigen!! Man traute den Frauen gar nichts zu: starb der Ehemann, kamen die Kinder unter Vormundschaft, meistens jemand vom Jugendamt

b) Mädchen mussten innerhalb der Familie immer zurückstehen gegenüber dem Bruder - dieser musste ja schließlich später eine Familie ernähren, also bekam er die bessere Bildung ab (soweit möglich) - die Tochter (so sagte man sich) heiratet ja später sowieso, wozu soll sie was lernen? Fazit: Zugang zu höherer Bildung stark erschwert, keine Aussichten auf einen guten Beruf

c) es muss so in den 20er Jahren gewesen sein, als man wegen der extrem hohen Arbeitslosigkeit beschloss, dass bei Ehepaaren nur einer arbeiten durfte (hat mir meine Großmutter erzählt- sie war um diese Zeit in ihren 20ern) - was glaubst du wohl, wer das war?

d) die Mischung aus den obigen Faktoren bestimmte das Rollenverhalten nicht nur wegen der Bestimmungen, sondern auch wegen der Auswirkungen: der Ehemann hatte eben einfach die besseren Aussichten auf eine gutbezahlte Arbeit, deshalb kümmerte er sich ums Geldverdienen - die Ehefrau übernahm die traditionelle Rolle des Jobs "Haus, Garten und Kinder"

Das glaubte man nur ca 3-4 Generationen lang. Das Problem ist, dass dies reichte, um von vielen für den Normalzustand gehalten zu werden.


Tannibi  08.07.2024, 11:16

Nein, das glaubte man tausende von Jahren.

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