Glaubt ihr an die Existenz Megalodons?

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Existiert hat er. Das steht außer Frage. Es gibt genügend Zahnfossilien, die belegen, dass Carcharocles megalodon (so sein wissenschaftlicher Name) in der Zeit vom Miozän bis zum Pliozän (23 - 2,7 mya) unsere Ozeane unsicher gemacht hat.

Auch, wenn man in der Wissenschaft nichts mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen kann, ist es allerdings sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass er heute noch irgendwo existiert. Dafür sprechen mehrere Gründe:

  • Es gibt bis heute absolut keine reliablen Sichtungen oder gar Video- oder Fotobeweise.
  • Es gibt auch keine Spurenhinweise, wie z.B. Kadaver mit ungewöhnlich großen Bissspuren.
  • Und schlussendlich hören die fossilen Nachweise für Megalodon-Zähne urplötzlich vor etwa 2,6 Millionen Jahren auf. Wenn es ihn heute noch geben soll, so müsste man zumindest noch wenigstens vereinzelt Fossilien aus jüngeren Zeiten finden - denn ein Tier überspringt nicht einfach so mal ein paar Millionen Jahre.

Viel wahrscheinlicher ist es, dass Megalodon zu Beginn der quartären Kaltzeit ausgestorben ist. Auch hierfür sprechen einige Gründe, die allerdings tatsächlich auf wissenschaftlichen Fakten basieren:

  • Vor 2,7 Millionen Jahren schloss sich die Meerstraße zwischen den beiden Amerikas, als der Isthmus von Panama entstand. Megalodon konnte nun nicht mehr einfach vom Atlantik in den Pazifik schwimmen und hat so wahrscheinlich den Zugangsweg zwischen seinen Jagdgründen und seinen Kinderstuben verloren.
  • Die Meere kühlten durch die sich verändernden Meeresströmungen deutlich aus, sodass Megalodon, der tropische und subtropische Gewässer bevorzugte, einen Großteil seines Lebensraumes verlor.
  • Seine Hauptbeutetiere, vor allem große Bartenwale, konnten ihm nun großräumig aus dem Weg gehen. Wale haben dank ihrer Fettschicht keine Probleme mit ausgekühlten Meeren und können auch in den Polargebieten überleben, Megalodon konnte ihnen dorthin aber nicht folgen.
  • Und nicht zuletzt bekam Megalodon in jener Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz: die Orcas nahmen mehr und mehr seine ökologische Nische in Anspruch. Sie waren schneller, cleverer, besser an die Kälte angepasst und vor allem jagten sie in Gruppen. So waren die Orcas, obwohl sie viel kleiner waren, sehr gut imstande, Megalodon seine letzte verbliebene Beute wegzuschnappen.

All dieses Schwierigkeiten konnte Megalodon nicht aus dem Weg gehen, und so wurde dieses beeindruckende Tier immer seltener und selterner, bis es schließlich ganz verschwand.

Populäre Medien führen zwar immer wieder gern an, dass man ja über die Tiefsee noch kaum etwas wüsste und ein Großteil unserer Meere tatsächlich noch völlig unerforscht seien. Das mag zwar durchaus stimmen - jedoch war Megalodon aber nunmal kein Tier der Tiefsee. Er lebte in der sogenannten epipelagialen Zone und tauchte selten tiefer als 300m hinab. Weiter unten hätte er dem dort herrschenden Druck gar nicht standhalten können. Und es ist ausgeschlossen, dass er sich binnen so kurzer Zeit an eine sich geradezu blitzartig verändernde Umwelt angepasst hat - so etwas erfordert gerade mit Blick auf die Tiefsee viele Millionen Jahre der Evolution, die Megalodon aber nunmal nicht zur Verfügung standen.

Dass sich Megalodon also in die Tiefen des Mariannengrabens zurückgezogen haben könnte, wie es u.a. im Film "The Meg" dargestellt wird, ist deshalb nicht einmal hypothetisch ernstzunehmen, es ist sogar geradezu lächerlich. Zum Vergleich: Die Entdeckung einer flugfähigen Kuh wäre sogar realistischer, weil der Luftraum weitaus weniger evolutive Anforderungen an ein Tier stellt als die Tiefsee.

Was allerdings nicht heißen soll, dass dort unten nicht vielleicht doch riesige Fische, ja vielleicht sogar auch Haie ihr Unwesen treiben. Nur wären das dann mit Sicherheit keine Megalodons, sondern eine viel ältere, seit Jahrmillionen an die Anforderungen der Tiefsee angepasste Haispezies, wie z.B. die Koboldhaie, die es bereits seit der Unterkreide gibt und noch in Tiefen von mehr als 1300m vorkommen. Es ist gut möglich, dass sie Verwandte haben, die sogar noch deutlich tiefer vorkommen und auch eine sehr große Körpergröße erreichen - das weiß aber tatsächlich (bis jetzt!) noch niemand.

Woher ich das weiß:Hobby – Die Beschäftigung mit der Urzeit ist seit Jahren mein Hobby.

Dromaeosaurus  23.05.2019, 16:36

Hey, Markus, ich beantworte so eine Frage jetzt schon zum sechsten Mal oder so. :)

MarkusPK  23.05.2019, 18:04
@Dromaeosaurus

Ja die kommt hier regelmäßig wieder, genau so wie viele andere... Mir wird hier auf GF auch langsam langweilig. :-(

matmatmat  14.05.2019, 18:58

Danke für die ausführliche Antwort, da kann ich mir meine sparen, 100% Zustimmung.

Rozina  14.05.2019, 15:15

Hallo @MarkusPK,

siehe dir das bitte mal an, wenn Du Zeit hast:

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.youtube.com/watch%3Fv%3DVqlfvVK44WA&ved=2ahUKEwi6hNuBiJviAhWiPOwKHWb1CaEQtwIwAHoECAUQAQ&usg=AOvVaw1T4T2mgRvTvk55uy2BaiMi

Ich hatte leider keine Zeit mehr, dies anzuschauen!!

Danke

Liebe, liebe Grüße von Rozina und Della <(●_●)>.

MarkusPK  14.05.2019, 15:28
@Rozina

Ah, Colin Drake mal wieder. :-) Das Video ist Teil einer seiner Mockumentarys, die vor einigen Jahren im History Channel lief. Kann man auf YouTube natürlich so herrichten, dass es wie eine echte Dokumentation wirkt. ;-) Trotzdem, nice try.

uteausmuenchen  14.05.2019, 15:41
@Rozina

Wenn Du es Dir angesehen hättest, wäre Dir aufgefallen, wie wenig man da eigentlich sieht. Und dann hättest Du vielleicht auch durch Googeln rausgefunden, dass es sich um einen Fake handelt...

https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/mehr-kultur/784495-Der-Hai-aus-der-Hoelle.html?em_no_split=1

Ich zitiere:

Der Discovery Channel freilich hat mit diesen beiden Megalodon-Dokus und einer dritten zu einem riesigen Weißen Hai, "Submarine" genannt, weil er auf einem Sonar für ein U-Boot gehalten wurde, gefährliches Terrain betreten. Allenfalls gut versteckt wurden die Hinweise platziert, es handle sich um Fiktion. Collin Drake ist eine erfundene Figur, das Institut, für das er arbeitet, existiert nicht. Diese sogenannten Dokus haben für die Haiforschung in etwa den Wert, den William Karels "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" für die Raumfahrt hat: "Mockumentary" nennt man diese fiktionalen Dokumentarfilme. Doch während Karel Verschwörungstheorien für alle (außer - naturgemäß - für Verschwörungstheoretiker) erkennbar parodiert, fehlt den Megalodon-Dokus die erkennbare satirische Note. Es sind als Dokumentationen getarnte Horrorfilme in der Nachfolge des "Blair Witch Project". Auch der Internet-Blog Collin Drakes steht ganz in der Tradition des Webauftritts, der den "Blair Witch"-Film begleitete und vorgeblich als Tatsachenbericht auswies.

Grüße

Rozina  14.05.2019, 15:49
@uteausmuenchen

@uteausmuenchen,

ich bin uralt, bettlägerig, gehörlos, fast blind, sehr krank - ich kann so ein Video gar nicht ganz anschauen!!! Meinen letzten Film, den ich im TV angesehen habe, das sind sicherlich 8-9 Jahre her. Deswegen meinte ich, jemand wird mir durch die Blumen berichten, was da zusehen ist, ich sah nur den Anfang an!!!

Und was erlebe ich? Es prasselt nur so herab!!!

NOAA soll nicht existieren??????? Gegründet vom Mixon 1979!

Liebe, liebe Grüße von Rozina und Della <(●_●)>.

Ja, die Kiefer und Zähne sprechen eindeutig dafür das sie lebten. Alles spricht auch dafür das sie ausgestorben sind. Wobei der genaue Zeitpunkt durchaus zur Debatte steht.

Und was glaubt ihr, würde der Mensch tun, wenn Megalodon gesichtet werden würde?

Vermutlich aufnahmen machen und eine wissenschaftliche Debatte würde los getreten.

Aber es könnte doch noch eine Möglichkeit im Mariannengraben geben, oder?

Extrem unwahrscheinlich. Megalodons waren Hochseejäger welche auf große Beute wie Zahnwalen auf Jagd ging. Diese Tiere konnten nicht in der Tiefsee dauerhaft überleben (schon gar keine ganze Population), auch wäre die Aufzucht darin sicherlich nicht möglich der Jungtiere. Der Marianengraben, gerade seichtere Gebiete sind auch längst nicht mehr das Mysterium zu dem es stilisiert wird. Es scheint sehr unwahrscheinlich das er ohne starke Anpassung darin überleben konnte und dies gilt eher als ziemlich ausgeschlossen das sich ein derart großer und spezialisiertes Tier in der Verhältnismäßig kurzen Zeit eine ausreichend große Population an Nachfahren von Carcharodon darauf anpassen konnten.

Beweise gibt es keine und es ist eine unglaublich weit hergeholt klingende Theorie. Auch wenn der Quastenflosser da immer wieder bemüht wird haben diese Tiere reichlich wenig miteinander zu tun. Diese Theorie ist vielleicht von Horrorfilmemachern aufgeworfen worden aber sicherlich von keinen Paläontologen. Es spricht absolut nichts haltbares dafür außer (zu) viel Phantasie.

Daß es sie mal gab ist Bewiesen. Aber es ist mehr als nur extrem unwahrscheinlich daß es sie noch gibt. Der Megalodon lebte nie in der Tiefsee. Die Tiefsee war nie ein geeigneter Lebensraum. Sicher konnte er mal teif runter tauchen aber der Lebensraum des Megalodon waren Küsten und Hochseegewässer nicht die Tiefsee. Sowieso ist für wirklich große Tiere ab einer gewissen Tiefe Schluß. Es wurden im Marianengraben zb einige kleine Krebse oder kleinere Fische gefunden aber wirklich große Tiere noch nicht. Leider fand man auch eine Plastiktüte.P Pottwale können bis zu 2000 Meter tief tauchen aber keine 11.000 Meter. Riesenkalmare leben etwa in einer Tiefe von 500 bis 1000 Metern vielleicht auch etwas tiefer aber ganz tief untern leben auch sie nicht mehr. Eine Doku auf Discovery Chanel zum Megalodon war Fake. Es gibt den Nachrichtensender nicht es gab das Boot und die Angler nicht es wurden nicht mal Wissenschaflter eingeladen es waren alles bezahlte Schauspieler. Fotos und Videos waren bisher alle Fake oder zeigten andere Haie

Müll im Marianengraben: Taucher findet Plastiktüte in 11 ...

Ob ich daran glaube, dass es noch lebende Exemplare des Megalodon gibt? Nö. Warum sollte ich? Auszuschließen ist es endgültig nicht, aber es ist doch hochgradig unwahrscheinlich. Nichts deutet darauf hin. Und das ist, wenn wir von einem so großen Tier sprechen, schonmal ein starkes Gegenanzeichen.

Den gibt es schon seit fast 4 Millionen Jahren nicht mehr.