Gilt das Recht des Stärkeren auf der Welt?
In jeglichem übertragenen Sinne?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
8 Antworten
Das Recht der Reichen gilt auf der Welt. Sobald jemand Geld spart, ist diese Person insgeheim schon Kapitalist. Geld regiert die Welt. Solange Geld existiert, unterliegt die Welt und die gesamte Menschheit dem kapitalismus.
Ausser du gehst von der Situation aus: Du lebst in einem Dschungel voller Wildtiere und bist dort in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Niemand kennt Geld. Alle handeln mit tausch. Dann gilt wohl das Recht des Stärkeren. Der Stärkere ist ein Jäger und kann auch grosse Tiere jagen - er hat ein hohes ansehen überall.
Nun, werfen wir mal einen kalten, harten Blick auf die (subjektive) Realität, rein auf dem Fundamnt der Logik.
Das Recht des Stärkeren, im Sinne der Muskelkraft, gilt nur bei sportlichen Aktivitäten wie Armdrücken oder Wettläufen sowie körperlichen Auseinandersetzungen, auch wenn man erwähnen muss, dass hier auch Willenskraft bzw. die Möglichkeit, seinen inneren Schweinehund schachmatt zu setzen, eine Rolle spielt.
Aber wie du, EVYTNG, erwähnt hast, existiert Stärke auch jenseits der Muskelkraft. Da wäre z.B. auch Willenskraft, Intelligenz, Bildung, Führungsqualitäten und Sympathie.
Das Recht, länger die Luft anhalten zu können als jemand anders (Vergangenheits-Ich eingeschlossen), hat der, der eine größere Willenskraft hat, als dieser jenige.
Das Recht, Dinge schneller und/oder tiefgründiger zu verstehen hat der, der die höhere Intelligenz hat.
Das Recht, bei einem Quiz zu gewinnen hat (abgesehen vom Glücksfaktor), derjenige mit der höheren Bildung.
Das Recht, in einer Gruppe bei einem Projekt die Führung zu übernehmen, hat der mit den besten Führungsqualitäten.
Das Recht, von anderen Menschen gemocht oder geliebt zu werden hat der, der von anderen als sympathisch wahrgenommen wird.
Recht ist etwas rein subjektives. Niemand muss das Recht von irgendwem anerkennen, aber es beweist es alleine dadurch, dass er es ausübt.
Das Recht im moralischen oder gesetzlichen Sinne ist ein reines Gedankenkonstrukt, das ich nur belächeln kann.
Die Idee des moralischen, gesetzlichen Rechts könnte sich ja auch nur deswegen durchsetzen, weil diese Idee das Recht des Stärkeren über eine andere Idee hat bzw. die Masse hatten, die dieses durchgesetzt hatte.
Und auch innerhalb von Systemen gilt das Recht des Stärkeren. Neben der Diktatur auch in der Demokratie, wo die Mehrheit das Recht des Stärkeren über die Minderheit vom Staat spendiert bekommt. Und woher nimmt der Staat das Recht, das er da spendiert? Aus seiner Macht! Und woher kommt seine Macht? Durch seine Anerkennung durch die einzelnen Individuen! Dabei besteht er selber nur aus einzelnen Individuen. Würde niemand mehr den Staat anerkennen bzw. sich keiner mehr an seine Texte halten, die er verfasst, dann würde er zusammenbrechen und es würde sich zeigen, was er wirklich war:
Ein virtuelles Konstrukt bzw. nur eine Menschengruppe von vielen, mit ihren persönlichen Werten und Weltanschauungen.
So mächtig ist der Staat nicht mal. Natürlich kontrolliert er vieles von oben herab, aber es stellt sich ja die Frage, wie viel unten ankommt. Die gesamte Staatsgewalt richtet sich nicht gegen ein einzelnes Individuum, sondern gegen alle Menschen im Land. Die Staatsgewalt wird durch seine Angestellten, vor allem Polizisten, umgesetzt, die in seinem Auftrag sich das Recht des Stärkeren nehmen, um seinen Willen, bzw. den Willen der einzelnen Individuen, aus denen der Staat besteht, durchzusetzen. Weil aber die Macht des Staates so stark auf die 84 Mio. Menschen verteilt ist, hat der Staat über das einzelne Individuum doch weniger macht, als man denken könnte. Auf einen Polizisten kommen ca. 250 Einwohner. Da wirkt es schon fast lächerlich, dass sich fast alle der Polizei beugen.
Die Kommunisten behaupten: „die Erde gehört rechtlich demjenigen, der sie bebaut, und die Produkte derselben denjenigen, die sie hervorbringen.“ [60] Ich meine, sie gehört dem, der sie zu nehmen weiß, oder, der sie sich nicht nehmen, sich nicht darum bringen läßt. Eignet er sie sich an, so gehört ihm nicht bloß die Erde, sondern auch das Recht dazu. Dies ist das egoistische Recht, d. h. Mir ist’s so recht, darum ist es Recht.
[...]
Ihr sehnt Euch nach der Freiheit? Ihr Toren! Nähmet Ihr die Gewalt, so käme die Freiheit von selbst. Seht, wer die Gewalt hat, der „steht über dem Gesetze“. Wie schmeckt Euch diese Aussicht, ihr „gesetzlichen“ Leute? Ihr habt aber keinen Geschmack!
- Max Stirner
Wer sich also über bestimmte Verbote oder Regelungen aufregt, der könnte zumindest mal hinterfragen, warum er die Selbstjustiz dem Staat und nicht sich selbst überlässt.
Der real existierende Darwinismus wird allerdings ständig geleugnet.
Natürlich. Bloß ist es so, dass unser Rechtssystem nicht darauf aufbaut, was auch gut ist.
LG und schönen Tag
Längst revidiert, was Darwin sagte.
Er meinte: Der der Natur am besten Angepasste wird überleben.
Denn, der Stärkere, der Macht nutzt, wird selber ernten, was er säte. (Ursache setzen, Wirkung folgt daraus. Kausalitätsgesetz.)
Auch wenn bei unbewussten Machtprotzen die Wirkung erst in 10 Jahren kommt. _ Sie kommt!!!
