Gilt auf Schiffen immernoch Frauen und Kinder zuerst retten (Sexismus)?
Wenn Ja, ist das nicht absolut sexistisch? Kinder und schwangere Frauen sind verständlich, Aber sollte dass ganze nicht rein nach Alter sortiert werden? Ist es nicht unfair das ein Mann sterben muss nur weil er ein Mann ist? Falls jetzt Jemand meint dass das so ist, weil der Mann durch seinen Körperbau höhere Überlebenschance hat finde ich dass auch nicht fair, da ich viele Frauen kenne die weit besser in Form sind als einige Männer. Ausserdem müsste es dann bei einer Epidemie heissen Männer und Kinder zuerst, da Frauen meistens besser ausgeprägte Immunsysteme haben als Männer.
13 Antworten
Kurz: Nein, das gilt nicht mehr.
Der sog. "Birkenhead Drill".
Dazu gibt es im Seerecht kein Äquivalent, hat es auch niemals gegeben.
Robert Ashdown, technischer Direktor des Europäischen Kreuzfahrt-Verbandes (European Cruise Council) erklärte in der britischen Tageszeitung Guardian, dass die Birkenhead-Regel immer eine ungeschriebene, niemals aber eine rechtlich verbindliche Regel gewesen sei. Die einzige Passagiergruppe, die bei der Evakuierung nach den SOLAS-Bestimmungen bevorzugt wird, sind Passagiere mit Behinderungen. Für sie muss es speziell angepasste Rettungsboote geben.
Der Ausdruck "Frauen und Kinder zuerst" wurde erstmals 1852 mit dem Untergang von HMS Birkenhead in Verbindung gebracht, war aber später auch eng mit der Titanic verbunden.https://www.theguardian.com/politics/reality-check-with-polly-curtis/2012/jan/16/costa-concordia-women?INTCMP=SRCH
Und nein, sowohl damals-, als auch 'Heute' ist dies lediglich ein 'erwünhschtes Verhalten' an das sich letztendlich doch die wenigsten halten und ihre 'Ellenbogen' nachkräftig durchsetzen,wenn es um das eigene Leben geht.
Robert Ashdown, technischer Direktor des Europäischen Kreuzfahrt-Verbandes (European Cruise Council) erklärte in der britischen Tageszeitung Guardian, dass die Birkenhead-Regel immer eine ungeschriebene, niemals aber eine rechtlich verbindliche Regel gewesen sei. Die einzige Passagiergruppe, die bei der Evakuierung nach den SOLAS-Bestimmungen bevorzugt wird, sind Passagiere mit Behinderungen. Für sie muss es speziell angepasste Rettungsboote geben.
Die erste Frage ist doch, ob das früher überhaupt ein gesetzliches Gebot war oder von der Gesellschaft so verlangt wurde. Wenn die Gesellschaft das verlangt hat, spiegelt der Grad des sexistischen Denkens sich in der Haltung der Gesellschaft zum Thema wider.
Je mehr Menschen der Ansicht sind, es solle immer noch gelten, desto sexistischer ist die Gesellschaft.
Nun ist es so, dass Gesetze häufig aufgrund des gesellschaftlichen Drucks erlassen wurden. Handelt es sich um ein gesetzliches Thema, stellt sich die Frage, ob sich Gesetz und Haltung des Volkes aktuell noch decken.