Gibt es sunnitische Lehren, bei denen man bei der Da'wa ("Missionierung") Verschleierungstaktiken nutzen darf?

3 Antworten

Der Dialog den du als Beispiel zitierst ist von dir konstruiert und taugt nicht als Argumentationsgrundlage.

Überdies kommuniziert das Beispiel nicht mal im Ansatz das was unter Tawriya( was ohnehin nicht Verschleierung heißt, sondern eher Doppeldeutigkeit) verstanden wird, sondern eher das sogenannte Whataboutism.

Grundsätzlich ist es meines Wissens so, dass diese Konzepte nicht in der Dawah Anwendung finden, und meines Wissens auch nicht in der sunnitischen Glaubensströmung wirklich bekannt ist. (Frag irgend einen Sunniten danach, der wird vermutlich nicht wissen was das bedeutet.)

Schiiten kennen diese Konzepte bestimmt eher, vermute aber das die das in akuten Gefahrensituationen, vermutlich insbesondere wenn man als Muslim aufgrund seines Glaubens an den einzigen Urewigen (erhaben ist ER) verfolgt wird, applizieren.

Dabei kenne ich folgende Begebenheit (dessen Authentizität der Geschichte mir aber nicht bekannt ist):

Der Cousin des Pharaos sei zu Gericht geladen worden, wo über sein Leben entschieden werden sollte, weil man munkelte er sympathisiere mit der Religion Moses'(s.) und bestätige dass es keine Gottheit gibt außer Gott.

Weil dies aber nach dem System (im Arabisch genannt Diin, meine Interpolation) des Pharaos aber mit der Todesstrafe geahndet wurde, weil der Pharao sich zu einer (falschen) Gottheit kürte, solle sich der Cousin mit folgendem Dialog gerettet haben:

Er fragte die Höflinge wer denn

a) ihr Schöpfer,

b) Herr und

c) Erhalter sei, woraufhin die Höflinge immer wieder "Pharao" erwidert haben sollen.

Daraufhin soll der Cousin des Pharaos gesagt haben:

"Du König! Ich nehme dich und all die Anwesenden hier zu Zeugen das der Herr dieser (Höflinge), mein Herr, und der Erhalter dieser, mein Erhalter ist und es keinen Herrn und keinen Schöpfer und keinen Erhalter gibt außer den Herrn dieser Leute und Schöpfer dieser Leute und Erhalter dieser Leute."

Der Pharao gab sich mit diesem Satz zufrieden, und ließ die Schwätzer allesamt peinigen und anschließend töten.

Was Pharao aber nicht wusste: Der Cousin ist ein tiefgläubiger Mensch gewesen und bezeugte wahrhaft das es keine Gottheit gibt außer Gott.

Es ist also klar, dass der Cousin der Überzeugung war, das der Herr dieser Leute, der Schöpfer dieser Leute und der Erhalter dieser Leute einzig und allein der Gott ist, der Moses zum Propheten und Gesandten machte, also der einzig wahre Gott (Arabisch: ALLAH) .

Inwieweit die Geschichte authentisch ist, muss geprüft werden. Sie ist zu finden bei al-Ihtijaj, das insbesondere durch schiitische Websites zu Verfügung gestellt wird, was eben nochmal unterstreicht das Schiiten die Konzepte eher kennen als Sunniten.

Ohnehin ist die in der Geschichte oben skizzierte Begebenheit seltsam weil es im ehrwürdigen Quran anders dargelegt wird, siehe Sure 40 Ayah 28 bis 46, dort heißt es sinngemäß:

{Dann schützte ALLAH ihn vor den Bosheiten dessen, was sie an List planten. Und Pharaos Leute umgab das Schlimme der Peinigung,} Ayah 46

Nicht mal die Identität dieses Gläubigen ist klar, es ist aber möglich das er

a) zur Familie Pharaos gehört

oder b) zu dem hohen Stab des Palastes.

Der Vers 26 als Transliteration:

{Wa Qāla Rajulun Mu'uminun Min 'Āli Fir`awna Yaktumu 'Īmānahu~'Ataqtulūna Rajulāan 'An Yaqūla Rabbiya Allāhu Wa Qad Jā'akum Bil-Bayyināti Min Rabbikum ۖ Wa 'In Yaku Kādhibāan Fa`alayhi Kadhibuhu ۖ Wa 'In Yaku Şādiqāan Yuşibkum Ba`đu Al-Ladhī Ya`idukum ۖ 'Inna Allāha Lā Yahdī Man Huwa Musrifun Kadhdhābun}

Das entsprechende Wort ist markiert: yaktumu. Yaktumu heißt meines Wissens nach eigentlich "verbergen", "verheimlichen" oder "verstecken".

Wie man sieht geht es nicht mal da um Tawriya..

Paraphrasiert also:

Sunniten kennen dieses Konzept nicht, und falls, findet es keine Anwendung, erst recht nicht in Dawa Angelegenheiten.

Schiiten mag das eher bekannt vorkommen, diese verwenden dieses wohl aber nicht bei jeder Gelegenheit, sondern Gefahrensituationen, zumindest wenn die sich mit der Legitimität dieses Konzeptes auf die Geschichte mit dem Cousin oben berufen.

Die Geschichte ist aber kritisch zu bewerten, weil sie nicht dieselben Angaben macht wie der ehrwürdige Quran.

Dies alles ist meine Meinung, ich gebe keine offiziellen Positionen wieder.

Fehler nicht ausgeschlossen, falls bemerkt, umgehend melden.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.


AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 17.07.2018, 10:51

"Der Dialog den du als Beispiel zitierst ist von dir konstruiert und taugt nicht als Argumentationsgrundlage."

Diese "Konstruktion" bzw Antorten und Argumentationsweise sind bekannt. Wie würdest du denn antworten?

(basierend auf dem Konsens der Gelehrten): „Tawriya ist unter zwei Voraussetzungen zulässig: 1) daß die verwendeten Worte zu der verborgenen Bedeutung passen; 2) daß dies zu keiner Ungerechtigkeit führt“ („Ungerechtigkeit“ selbstverstänlich, wie sie die Scharia definiert, und nicht die westlichen Standards). Ansonsten erlauben Tawriya-Lügen einem Muslim sogar, zu schwören. Munajid zitiert beispielsweise einen Mann, der vor Allah schwört, daß er nur unter einem Dach (  saqf) schläft; als der Mann erwischt wird, wie er auf einem Dach schläft, entlastet er sich mit den Worten, „mit Dach meinte ich den freiem Himmel“. Das ist legitim. „Schließlich“, fügt Munajid hinzu, „bezieht sich der Koran in Sure 21:32 auf den Himmel als Dach [  saqf]“.

https://islamqa.info/ar/45865

„Tawriya ist zulässig, wenn es notwendig ist, oder einem Scharia-Interesse dient.“

https://islamqa.info/ar/27261

Anlässlichkeit Imam Ahmed bin Hanbals Herangehensweise, "Gründer" der hanbalitischen Rechtsschule, wird auch im "Ighaathat: Sohn von Werten 1/381 und Beyond 2 / 106-107 , sowie in der Literatur "Legitimität von Ibn Mofleh 14.01" über eine Defintion von Tawriya, -verwiesen auf www.islamdoor.com- Folgendes berichtet:

Einmal, als er (Ibn Ahmad bin Hanbal) einen Kurs unterrichtete, klopfte jemand an und fragte nach einem seiner Schüler. Imam Ahmed antwortete: „Er ist nicht hier, was würde er hier tun?“ — die ganze Zeit auf seine Hand deutend, als wollte er sagen, „Er ist nicht in meiner Hand“. Der Fragende, der Ahmed nicht sehen konnte, nahm an, der Schüler wäre einfach nicht da.

http://www.islamdoor.com/k/297.htm

Fatwa.islamweb.net erläutert in einer Fatwa über Sufyan al-Thawri, dass dieser einmal zu Kalif Mahdi gebracht worden ist und ihn nicht gehen lassen wollte, bis Thawri schwor, zurückzukehren. Als er hinausging, ließ Thawri seine Sandalen an der Tür. Nach einer Weile kehrte er zurück, nahm seine Sandalen und verschwand für immer. Als der Kalif nach ihm fragte, sagte man ihm, daß, ja, Thawri hatte geschworen, zurückzukehren — und, in der Tat, er war zurückgekehrt: nur, um seine Sandalen zu nehmen und zu gehen. Fatwa Nummer: 159031 

0
DieMimose  17.07.2018, 11:50
@AnnsWorld2003

Du kannst kein Arabisch wieso tust du so?

Nenne doch die Quellen der Übersetzung... du hast das alles zitiert aus https://criticomblog.wordpress.com/2012/02/29/islamische-lehre-kreativ-lugen-mit-tawriya/

Das zeigt einfach nur das du gar nicht interessiert bist an einer fundierten Diskussion, sondern dich mittels fragwürdiger Methodiken profilieren möchtest.

Selbst deine Quelle legt das das damit keine Verschleierung an sich gemeint ist, sondern die Nutzung der Doppeldeutigkeit eines Wortes.

Ziel dieses Konzepts können verschieden gewesen sein, aber hatte insbesondere den Aspekt Schaden abzuwehren.

Interessant ist hierbei das diese Konzepte vermutlich früher eher diskutiert und ihre Legitimität eher behandelt wurde. Das mag daher herrühren, das in den ersten Generationen nach dem edlen Propheten Mohammed(s.) seine edle Familie und die Anhänger seiner Familie verfolgt, gefoltert und getötet worden. Ohnehin gab es zur jener Zeit viel Aufruhr und Gewalt, weil die Umayyaden bestrebt waren ihre Macht zu konsolidieren, was eben mit der Ausschaltung von politischen Gegnern korrespondiert .

Aber selbst die fatawa bei islamqa und Co. geben nirgends an, man dürfe diese für Dawah verwenden.

Der Dialog oben den du da zitierst ist als Beispiel mehr als schlecht weil es nicht mit der Ambiguität irgendeines Wortes spielt.

Der Dialog ist von dir deswegen falsch konstruiert weil du kein Arabisch kannst und auch deswegen nicht weiß was das bedeutet. Bist ehrlich peinlich. Komm Skype Debatte: th3highg4m3rs

0
DieMimose  17.07.2018, 23:40
@AnnsWorld2003

Addendum:

Ziel dieses Konzepts können verschieden gewesen sein, aber hatte vermutlich* insbesondere den Aspekt Schaden abzuwehren.

_

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 18.07.2018, 01:04
@DieMimose
Nenne doch die Quellen der Übersetzung... du hast das alles zitiert aus  https://criticomblog.wordpress.com/2012/02/29/islamische-lehre-kreativ-lugen-mit-tawriya/

Meine Übersetzungen stammen nicht von dieser Seite, sondern von der Google-Übersetzung. Ich übernehme nichts von Islamkritiker-Seiten.

Aber selbst die fatawa bei islamqa und Co. geben nirgends an, man dürfe diese für Dawah verwenden.

Kannst du überhaupt Arabisch? Vermutlich nicht.

Diese diplomatischen Tricks sind unter Muslimen bekannt; und werden nicht nur von "Zionisten" generiert, sondern innerhalb der Umma.

Ziel dieses Konzepts können verschieden gewesen sein, aber hatte insbesondere den Aspekt Schaden abzuwehren.

Frage: "Kommt man, wenn man als ein Ungläubiger stirbt, in die Hölle?"

Hanbali-Antwort: "Ja. Siehe Sure 4:56"

Frage: "Hat Mohammad eine 6-9 Jährige geheiratet?"

Hanbali-Antwort: "Ja, Allhamdullilah. Siehe Sahih Bukhari 3:48:805 usw."

Wie antwortest du denn auf die Fragen?

Scheinbar liegt es auch in den Gelüsten oder sowas wie Pseudo-Fitra des Muslims ein Bauchgefühl dafür zu haben, dass gerade Antworten bzw. Gottes Antworten schädlich sein können, weshalb man eher dazu neigt, mit Schwurbeleien zu antworten... so bekommt man hier das Gefühl, wenn man die Antworten des Muslims untersucht.

Der Dialog oben den du da zitierst ist als Beispiel mehr als schlecht weil es nicht mit der Ambiguität irgendeines Wortes spielt.

Worauf beziehen sich meine Beispiele denn? Wenn es nicht deinem Verständnis von Tawriyaa einzuordnen ist. Welche Lehre beinhalten denn solche Verschleierungstaktiken?

Bist ehrlich peinlich. Komm Skype Debatte: th3highg4m3rs

Ich sei peinlich und daher willst du, allwissender Muslim dennoch mit mir debattieren?

Beantworte erstmal meine Fragen.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 18.07.2018, 01:18
@AnnsWorld2003

Frage: "Kommt man, wenn man als ein Ungläubiger stirbt, in die Hölle?"

Hanbali-Antwort: "Ja. Siehe Sure 4:56"
Hanbali-Tawriya-Antwort: "Guck mal, wie der Westen die islamische Welt ausplündert, wo ist da die Gerechtigkeit?"
Hanafi-Tawriya-Antwort:  "Einmal stand ein Junge in der Wüste, der auf einen Mann traf. Der Mann war erstaunt und fragte den Jungen daraufhin: "Junge, wo hast du die Trauben her?" Der Junge antworte: "Denkst du, ich habe sie selbst erschaffen? Der Mann sagte: "Nein." Draufhin fragte der Junge: "Glaubst du, dass sie zufällig entstanden sind?" Der Mann: "Nein". Der Junge überreichte ihm die Trauben und sagte: Allah hat sie für uns geschaffen, nimmst du sie an? Der Mann nahm sie an und fragte nach den Namen des Jungen. Es stellte sich heraus, dass der Junge Abu Hanifa war."

Frage: "Hat Mohammad eine 6-9 Jährige geheiratet?"

Hanbali-Antwort: "Ja, Allhamdullilah. Siehe Sahih Bukhari 3:48:805 usw."
Hanbali-Tawriya-Antwort: "Nein. (Er hat ja nicht nach dem Propheten Mohammad gefragt)."
Hanafi-Tawriya-Antwort:  "Guck mal, der Gesandte Gottes war eine Marionette der kulturellen Gepflogenheiten. Ich will dir eine Geschichte erzählen: ...".
Ziel dieses Konzepts können verschieden gewesen sein, aber hatte insbesondere den Aspekt Schaden abzuwehren.

Gut, dann fassen wir diese "Tawriyaa"-Antworten nicht unter einem Konzept oder Ausprägung einer historischen Momentnahme von "Tawriyaa" auf. Fragen wir uns, welche islamischen Lehren denn solche "Tawriyaa"-Stellungnahmen begründen.

0
DieMimose  18.07.2018, 02:09
@AnnsWorld2003

Du schreibst,

Meine Übersetzungen stammen nicht von dieser Seite, sondern von der Google-Übersetzung. Ich übernehme nichts von Islamkritiker-Seiten.

Wen willst du hier veräppeln?

Du schriebst,

(basierend auf dem Konsens der Gelehrten): „Tawriya ist unter zwei Voraussetzungen zulässig: 1) daß die verwendeten Worte zu der verborgenen Bedeutung passen; 2) daß dies zu keiner Ungerechtigkeit führt“ („Ungerechtigkeit“ selbstverstänlich, wie sie die Scharia definiert, und nicht die westlichen Standards). Ansonsten erlauben Tawriya-Lügen einem Muslim sogar, zu schwören. Munajid zitiert beispielsweise einen Mann, der vor Allah schwört, daß er nur unter einem Dach (  saqf) schläft; als der Mann erwischt wird, wie er auf einem Dach schläft, entlastet er sich mit den Worten, „mit Dach meinte ich den freiem Himmel“. Das ist legitim. „Schließlich“, fügt Munajid hinzu, „bezieht sich der Koran in Sure 21:32 auf den Himmel als Dach [  saqf]“.

Die Seite benutzt sogar die selben Symbole, siehe die Übersetzung aus der Website:

Was alle anderen Fälle betrifft, gelten die Worte von  Scheich Muhammad Salih al-Munajid (basierend auf dem Konsens der Gelehrten): „Tawriya ist unter zwei Voraussetzungen zulässig: 1) daß die verwendeten Worte zu der verborgenen Bedeutung passen; 2) daß dies zu keiner Ungerechtigkeit führt“ („Ungerechtigkeit“ selbstverstänlich, wie sie die Scharia definiert, und nicht die westlichen Standards). Ansonsten erlauben Tawriya-Lügen einem Muslim sogar, zu schwören. Munajid zitiert beispielsweise einen Mann, der vor Allah schwört, daß er nur unter einem Dach ( saqf) schläft; als der Mann erwischt wird, wie er auf einem Dach schläft, entlastet er sich mit den Worten, „mit Dach meinte ich den freiem Himmel“. Das ist legitim. „Schließlich“, fügt Munajid hinzu, „bezieht sich der Koran in Sure 21:32 auf den Himmel als Dach [ saqf]“.

Du hast das halt leicht modifiziert, aber selbst die eckigen Klammern, die im Original-Text nicht vorkommen, tauchen in "deiner" Übersetzung auf.

Ganz ehrlich: Peinlich.

Du schreibst,

Kannst du überhaupt Arabisch?

Es reicht zumindest dafür zu erkennen das du keines spricht und dich gehörig lächerlich machst.

Deine Beispiele die du da zitierst fallen nicht unter "Tawriya" weil sie nirgends mit irgend einer Ambiguität irgendeines zentralen Wortes spielen.

Du schreibst,

Diese diplomatischen Tricks sind unter Muslimen bekannt; und werden nicht nur von "Zionisten" generiert, sondern innerhalb der Umma.

Ich habe meinen ägyptischen Bruder im Islam gefragt, was er denn unter Tawriya verstehe, er erwiderte das er nicht wisse was das Wort heißt. Das bestätigt meine obige These: Sunniten kennen dieses Konzept nicht, es mag sein das das vor Jahrhunderten mal thematisiert wurde, vor Jahrhunderten wurden aber auch ganz andere Dinge thematisiert die heute nicht mehr thematisiert werden.

Du schreibst,

Wie antwortest du denn auf die Fragen?

Scheinbar liegt es auch in den Gelüsten oder sowas wie Pseudo-Fitra des Muslims ein Bauchgefühl dafür zu haben, dass gerade Antworten bzw. Gottes Antworten schädlich sein können, weshalb man eher dazu neigt, mit Schwurbeleien zu antworten... so bekommt man hier das Gefühl, wenn man die Antworten des Muslims untersucht.

Die erste Frage, falls es jetzt nicht um ein einzelnes Individuum handelt (denn Menschen können sich ändern), sondern generalisiert gestellt wurde, würde ich mit einem "Ja" (eben dann auch hoffentlich entsprechend mit den Beweisen aus dem ehrwürdigen Quran untermauert) antworten und auch entsprechend mit der Erlaubnis Gottes folgendergestalt begründen:

Je ehrwürdiger jemand ist, desto größer ist die Pflicht ihn anzubeten. Im Falle Gottes jedoch ist Seine Ehrwürdigkeit unendlich, und somit die Pflicht IHN alleine anzubeten unendlich groß. Die Verletzung dieser (einzig wahren) Pflicht ist Unrecht. Unrecht muss bestraft werden.

Weil aber eine unendlich große Pflicht gebrochen wurde, deswegen auch unendliche großes Unrecht. Unendliches großes Unrecht also unendlich lange Peinigung.

Ebenfalls: Wenn die Größe Gottes unendlich ist, ist sein Recht auch das gewaltigste und im Vergleich zu den anderen Rechten das einzig wahre Recht und der Bruch dieses Rechts der einzig wahre „Gräuel“. Da man Gott {s.w.t.} weder schaden noch nützen kann, kann ein Rechtsbruch in Bezug auf Gott nur noch derjenige sein, mit dem im Widerspruch zur Würdigkeit und Hoheit Gottes gehandelt wird. 

Quelle der Formulierung: http://www.lichtwort.de/gemischtes/videoserie/folge_0022.pdf

Bezüglich der zweiten Frage sei auf http://www.lichtwort.de/realitaeten/ethische-integritaet-des-propheten.pdf verwiesen unter "Die Heirat Mohammeds(s) mit Aishah"

0
DieMimose  18.07.2018, 02:09
@DieMimose

Du schreibst,

Worauf beziehen sich meine Beispiele denn? Wenn es nicht deinem Verständnis von Tawriyaa einzuordnen ist. Welche Lehre beinhalten denn solche Verschleierungstaktiken?

Es fällt weder unter Tawriya noch unter Taqiya das ohnehin nicht lügen heißt. Vielmehr geben deine Beispiel-Antworten ein Gesprächstechnik des kalten Kriegs insbesondere der Soviet-Union wieder: Whataboutism....

Du schreibst,

Ich sei peinlich und daher willst du, allwissender Muslim dennoch mit mir debattieren?

Ich bin nichts-wissend. Gott alleine weiß. Und Gott alleine ist der absolut Allwissende, Allweise.

Du schreibst,

Frage: "Kommt man, wenn man als ein Ungläubiger stirbt, in die Hölle?"
Hanbali-Antwort: "Ja. Siehe Sure 4:56"
Hanbali-Tawriya-Antwort: "Guck mal, wie der Westen die islamische Welt ausplündert, wo ist da die Gerechtigkeit?"

Liebe Anns-World, ich bitte dich: Wo wird hier bitteschön mit der Ambiguität irgend eines Wortes gespielt?

Du schreibst,

Hanafi-Tawriya-Antwort:   "Einmal stand ein Junge in der Wüste, der auf einen Mann traf. Der Mann war erstaunt und fragte den Jungen daraufhin: "Junge, wo hast du die Trauben her?" Der Junge antworte: "Denkst du, ich habe sie selbst erschaffen? Der Mann sagte: "Nein." Draufhin fragte der Junge: "Glaubst du, dass sie zufällig entstanden sind?" Der Mann: "Nein". Der Junge überreichte ihm die Trauben und sagte: Allah hat sie für uns geschaffen, nimmst du sie an? Der Mann nahm sie an und fragte nach den Namen des Jungen. Es stellte sich heraus, dass der Junge Abu Hanifa war."

Das ist doch keine Tawriya Antwort Dx...

Frage: Weswegen dachtest du das sich diese Antworten sich des "tawriya-Konzeptes" bedienen? Was genau an diesen Sätzen ist für dich ein Indiz dafür gewesen?

Du schreibst,

Gut, dann fassen wir diese "Tawriyaa"-Antworten nicht unter einem Konzept oder Ausprägung einer historischen Momentnahme von "Tawriyaa" auf.

Da missverstehst du etwas. Deine Beispielen decken sich einfach nicht mit der Bedeutung dieses Wortes.

Du schreibst,

Fragen wir uns, welche islamischen Lehren denn solche "Tawriyaa"-Stellungnahmen begründen.

Was genau meinst du?

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 18.07.2018, 09:36
@DieMimose

Meine Übersetzungen stammen nicht von dieser Seite, sondern von der Google-Übersetzung. Ich übernehme nichts von Islamkritiker-Seiten.

Wen willst du hier veräppeln?
Du hast das halt leicht modifiziert, aber selbst die eckigen Klammern, die im Original-Text nicht vorkommen, tauchen in "deiner" Übersetzung auf.
Ganz ehrlich: Peinlich.
  1. Ich habe nie behauptet, dass ich Arabisch kann. Wenn du dir meine anderen Fragestellungen ansiehst, versuche ich immer die islamische bzw. göttliche Sprachphilosophie zu untersuchen.
  2. Die Übersetzungen der Kritikerseite haben vermutlich auch die Googleübersetzungen genommen.
  3. Frage mal deinen ägyptischen Bruder, vllt ist der Googleübersetzer der satanische Zionist, der verantwortlich zu machen ist, du gottesfürchtiger Alim.
Kannst du überhaupt Arabisch?
Es reicht zumindest dafür zu erkennen das du keines spricht und dich gehörig lächerlich machst.

Meine Kenntnisse reichen auch gehörig aus, um zu erkennen, dass du keins sprichst, da die Übersetzungen zumindest nicht falsch sind. Das Konzept Tawriyaa, wie du schon isoliert in seinem historischen Kontext immunisiert versucht haben willst, scheint wohl weiter"tradiert" worden sein. Ein wahrer Muwahid hat wohl trotz seiner sytem. Ideologie einen Spürsinn dafür, wenn Gottes gerade Anworten schädlich sind.... oder wenn der Verstand die Gerechtigkeit schlich und ergreifend nicht mehr fassen kann, dann dreht er gerne mal die Gebrauchsdefitinition für "Aql" so um, dass die Prämisse "Gottesfurcht" (vor Verstand) für die gegenübersitzenden Unwissenden im Verborgenden hinter Hikmah im Sinne des menschl. Verstandes steht, nicht wahr?

Die erste Frage, falls es jetzt nicht um ein einzelnes Individuum handelt (denn Menschen können sich ändern), sondern generalisiert gestellt wurde, ...

Warum gehst du nicht auf die zweite Frage ein? Ist dir sie entgangen oder was ist zu bezwecken?

Gut, dann fassen wir diese "Tawriyaa"-Antworten nicht unter einem Konzept oder Ausprägung einer historischen Momentnahme von "Tawriyaa" auf.
Da missverstehst du etwas. Deine Beispielen decken sich einfach nicht mit der Bedeutung dieses Wortes.
Du schreibst,
Fragen wir uns, welche islamischen Lehren denn solche "Tawriyaa"-Stellungnahmen begründen.
Was genau meinst du?
Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.
Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

Welche islamischen Lehren geben dem aufrichtigen Gottesfürchtigen die Möglichkeit, Antworten durch Verse aus dem Quran mit Schwurbeleien zu verhüllen?

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 18.07.2018, 13:58
@DieMimose
Frage: Weswegen dachtest du das sich diese Antworten sich des "tawriya-Konzeptes" bedienen? Was genau an diesen Sätzen ist für dich ein Indiz dafür gewesen?

Die Verhüllung und Verschleierung der geraden Antwort ist für mich ein Indiz, dass es sich um eine Ausprägung oder zumindest um Schnittpunkte mit "Tawriyaa" handelt. Mir ist kein anderes Konzept bekannt, das eine solche Vorgehensweise bzw. Intention zur Verschleierungstechnik bezgl. der Rekonstruktion von der absoluten Wahrheit und Wahrhaftigkeit (Haqq) von Allah legitimiert.

Ich bezweifel nicht, dass den meisten gottesfürchtigen Muslimen die Verwendung von "Tawriyaa"-Methoden bewusst ist. Zumindest wenn keine Athari-Prägung vorliegt, ist das abrupte stillschweigende Einbinden von völlig abstrusen Prämissen Programm in der Da'wa. Viel mehr handelt es sich m.E. um implizites Wissen, das von anderen Da'wastiftern übernommen worden ist.

Wie gesagt, von mir aus halten wir das Tawriyaa-Phänomen für ein geschlossenes und im Kern sowie Kontext unantastabares Konstrukt, dessen Wurzeln und Antriebskraft nicht über die Ambiguität eines Worteiles hinausreichen darf. Ließe sich ja evtl. mit Bi'da verteidigen, da der irrsinnige Gedanke sowieso keinen Einwand finden lassen darf, dass die Wortschöpfungen bzw. Herkunft eines nicht-arabischen Sprachzeichens die Abbildungen der gesegneten Worthülsen des Qurans verfälschten und die Bi'da-Sprachphilosophie wieder zur reinen Einzigkeit geführt werden müsse. Aql-nimmt-Naql-an-Hadith schlägt die Hawa tot und der Hadith hat gewonnen.

Also,... auf welche Lehren bezieht sich der Gottesfürchtige? Wenn wir diese Dawa-"Argumentationsstruktur" des Gottesfürchtigen nicht als Bi'da auslegen wollten, sollten wir sie als ein Kulturprodukt im Sinne einer Prägung des kalten Krieges interpretieren oder im theologischen Sinne als eine Ausprägung der Wurzeln, den Wahi des Propheten?

0
DieMimose  18.07.2018, 23:47
@AnnsWorld2003

Kurz vorweg: Weißt du was lustig ist? Die Konzepte gegen die du so wetterst und auf Grundlage dieser mit diesen deinen Fragen meines Erachtens gezielt polarisieren möchtest, nutzt du selbst: Beinahe bei jeder Frage konstatierst du, es sei für ein Schulprojekt, wiewohl du weitaus älter bist als du angibst. Ist das nicht reinste Doppel-Moral?

Du schreibst,

Ich habe nie behauptet, dass ich Arabisch kann. Wenn du dir meine anderen Fragestellungen ansiehst, versuche ich immer die islamische bzw. göttliche Sprachphilosophie zu untersuchen.
Die Übersetzungen der Kritikerseite haben vermutlich auch die Googleübersetzungen genommen.
Frage mal deinen ägyptischen Bruder, vllt ist der Googleübersetzer der satanische Zionist, der verantwortlich zu machen ist, du gottesfürchtiger Alim.

Ich bin dem gestern nachgegangen und habe es bei Google-Übersetzer übersetzen lassen: Fehlanzeige: Die Symbole tauchen da nicht auf. Du hast es von der Seite oder einer anderen kopiert. Ein Verweis auf die Quelle der Übersetzung wäre professionell gewesen. Hattest scheinbar noch nie eine Bachelor-Thesis verfasst. Da entwickelt sich sicher ein Automatismus bei der Nutzung fremder Texte, immer direkt auf die Quelle verweisen zu wollen..

Du schreibst,

Meine Kenntnisse reichen auch gehörig aus, um zu erkennen, dass du keins sprichst[...]

Komm Skype-Debatte, mal gucken.

Du schreibst,

[...]da die Übersetzungen zumindest nicht falsch sind.

Welche Übersetzungen? Ich habe die Übersetzungen der fatawa Seiten gar nicht angeprangert, sondern das du nicht hast auf die Quelle der Seite verwiesen, aus der du die Übersetzung übernahmst. Darum ging es mir. Aber ansonsten ja: Du hast ein falsches Verständnis vom Begriff "tawriya" was wohl mehr meint mit der Ambiguität eines Wortes zu spielen, oder die fehlende Spezifikation einer Aufforderung zu seinem Vorteil zu nutzen (siehe Sandalen-Anekdote)... als von der ursprünglichen Fragestellung abzulenken.

Deine Beispiele taugen nicht, um das Tawriya-Konzept zu erörtern.

Du schreibst,

Das Konzept Tawriyaa, wie du schon isoliert in seinem historischen Kontext immunisiert versucht haben willst, scheint wohl weiter"tradiert" worden sein. Ein wahrer Muwahid hat wohl trotz seiner sytem. Ideologie einen Spürsinn dafür, wenn Gottes gerade Anworten schädlich sind....

Wen versuche ich resistent gegen irgendetwas zu machen? Lies doch mal mein Satz erneut durch. Es ging darum das gewisse Thematiken die heute nicht mehr besprochen werden, damals ganze Diskussionen entfachte, exemplarisch das Prophetentum der Frau, oder die Frage nach der Validität des Konsens et cetera. Siehe Ibn Hazm Abhandlungen dazu, finde er hat zu diesen Themen gute Beiträge geleistet.

Wie dem auch sei:

"Wahrer Muwahid"? Meinst du den hier: https://www.facebook.com/TawheedMEME/photos/a.413418625666134.1073741829.311717949169536/583344665340195/?type=3&theater

? Echt jetzt: Mit wem haben wir hier zu tun ( ; ? Schreibst du etwa eine Dissertation über die salafiyya Szene? hahaha

Die sogenannten Internet-Helden die ein Special-Bezeichnung für sich gepachtet haben und im Internet deswegen das Pseudonym "Muwahid" gebrauchen, sind ein neuartiges, jugendliches Phänomen. Das sollte dir doch eigentlich klar sein.

Du schreibst,

oder wenn der Verstand die Gerechtigkeit schlich und ergreifend nicht mehr fassen kann, dann dreht er gerne mal die Gebrauchsdefitinition für "Aql" so um, dass die Prämisse "Gottesfurcht" (vor Verstand) für die gegenübersitzenden Unwissenden im Verborgenden hinter Hikmah im Sinne des menschl. Verstandes steht, nicht wahr?

Kannst du mal Interpunktion verwenden? Du fragst:

"[...] oder wenn der Verstand die Gerechtigkeit schlich(t) und ergreifen nicht mehr fassen kann, dreht er gerne mal die Definition für (eigentlich von, weil Definition wörtlich: Abgrenzung von) Verstand so um, das die Prämisse Gottesfurcht (vor Verstand) für die gegenübersitzenden Unwissenden im Verborgen(en) hinter Weisheit des menschlichen Verstandes steht, nicht wahr?"

Merkst du, das deine Frage nicht nach einem qualitativen Wert fragt, sondern an sich eine (schwammige) Aussage konstatiert?

Wenn der Verstand nicht fassen kann, wird Verstand so definiert, dass Verstand, das eigentlich vor Gottesfurcht steht, für die Übrigen hinter der Weisheit im Sinne des Verstandes steht.

Spezifiziere deine Frage, stell sie ordentlich, notfalls wenn du nicht weißt was die einzelnen Begriffe bedeuten, einfach adäquate deutsche Begriffe verwenden.

Du schreibst,

Warum gehst du nicht auf die zweite Frage ein? Ist dir sie entgangen oder was ist zu bezwecken?

Bin ich doch lol, ich schrieb:

Bezüglich der zweiten Frage sei auf  http://www.lichtwort.de/realitaeten/ethische-integritaet-des-propheten.pdfverwiesen unter "Die Heirat Mohammeds(s) mit Aishah"

Dort wird ihr Heiratsalter diskutiert.

0
DieMimose  18.07.2018, 23:47
@DieMimose

Du schreibst,

Die Verhüllung und Verschleierung der geraden Antwort ist für mich ein Indiz, dass es sich um eine Ausprägung oder zumindest um Schnittpunkte mit "Tawriyaa" handelt.

Das ist doch der springende Punkt: Deine "Tawriya"-Antworten haben keinen thematischen Bezug mehr zu der Frage.

Das ein Entkennender(kafir) ewig im Inferno brennen wird, ist absolut unendlich gerecht, und braucht auch keine Tawriya-Antwort.

Du schreibst,

Mir ist kein anderes Konzept bekannt, das eine solche Vorgehensweise bzw. Intention zur Verschleierungstechnik bezgl. der Rekonstruktion von der absoluten Wahrheit und Wahrhaftigkeit (Haqq) von Allah legitimiert.

Frage: Magst du mal aus dem ehrwürdigen Quran diejenigen Verse zitieren, die "Verschleierung" als Mittel für Dawah legitimieren?

Kennst du eigentlich auch folgenden Vers:

{Ihr Gläubigen! Steht (wenn ihr Zeugnis ablegt) als Zeugen (die) Allah gegenüber (ihre Aussagen machen) für die Gerechtigkeit ein (kuunuu qauwaamiena bil-qisti schuhadaa§ a li-llaahi), auch wenn es gegen euch selbst oder gegen die Eltern und nächsten Verwandten (gerichtet) sein sollte! Wenn der Betreffende reich oder arm ist (und ihr deshalb glaubt, zur Rücksichtnahme auf den einen oder anderen verpflichtet zu sein), so steht Allah ihnen beiden näher (als ihr) Und folgt nicht der (persönlichen) Neigung (von euch), (anstatt) daß ihr gerecht seid! Wenn ihr (das Recht) verdreht und euch (davon) abwendet (bleibt das nicht verborgen). Allah ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut.} Sure 4 Ayah 135

Du schreibst,

Ich bezweifel nicht, dass den meisten gottesfürchtigen Muslimen die Verwendung von "Tawriyaa"-Methoden bewusst ist. Zumindest wenn keine Athari-Prägung vorliegt, ist das abrupte stillschweigende Einbinden von völlig abstrusen Prämissen Programm in der Da'wa. Viel mehr handelt es sich m.E. um implizites Wissen, das von anderen Da'wastiftern übernommen worden ist.

Hast du ein aktuelles Beispiel, wo ein einladender Muslim sich des Tawriya-Konzeptes bedient? Ein Video, Text?

Vielmehr fällt mir direkt eine Person ein, die öffentlich im Fernsehen sagten, das wer nicht Muslim ist, ewig in die Hölle gehen wird. Wir wissen doch von wem hier die Rede ist, gelt?

Du schreibst,

Ließe sich ja evtl. mit Bi'da verteidigen

Mit "Bid'a" ließe sich nichts verteidigen, weil insbesondere diejenigen Anhänger der madhab auf die du dich berufst mitunter am schärfsten gegen jede Form von "Bid'a" agitieren, und sehr empfindlich damit sind. Inwieweit ließe sich das Konzept als eine Erneuerung verteidigen(!), und warum? Hä? Das ist doch eine Kontradiktion...

Wieso nutzt du eigentlich Termini dessen Bedeutung du gar nicht kennst rofl? Erkennst du da eigentlich deinen Fehler?

Du schreibst,

Aql-nimmt-Naql-an-Hadith schlägt die Hawa tot und der Hadith hat gewonnen.

Du springst von einem Thema zum anderen. Ich erkläre es dir mal:

Es gilt bei Hadithen das Prinzip der Vorläufigkeit:

Beispiel, Naturwissenschaft contra Hadith:

Solange nicht eine naturwissenschaftliche Aussage genügend bewiesen ist, ist die Intaktheit der Überliefererkette aus rationalen Gründen das stärkere Argument und es gilt die Lehre des Hadithes, die der wissenschaftlichen Aussage widerspricht.

Sollten aber die Beweise für eine naturwissenschaftliche Aussage sich als solche erweisen, die der Beweiskraft der Überliefererkette des der naturwissenschaftlichen Aussage widersprechenden Hadithes übersteigen, gilt - aber auch nur vorläufig - die wissenschaftlichen Aussage.

Das liegt daran das eine intakte Überliefererkette alleine, nach zwei bekannten Gelehrtenmeinungen, zwar ein guter, aber kein absoluter Garant dafür ist, das der Hadith wirklich-wirklich auf den edlen Gesandten Gottes(s.) zurückgeht.

(Denn einer der Gewährsmänner kann sich immer noch geirrt oder bei der Quellenangabe missverständlich ausgedrückt haben...)

Anders sieht es beim ehrwürdigen Quran aus: Da gilt immer, unter allen Umständen immer die Lehre des ehrwürdigen Quran.

Du schreibst,

Also,... auf welche Lehren bezieht sich der Gottesfürchtige? Wenn wir diese Dawa-"Argumentationsstruktur" des Gottesfürchtigen nicht als Bi'da auslegen wollten, sollten wir sie als ein Kulturprodukt im Sinne einer Prägung des kalten Krieges interpretieren oder im theologischen Sinne als eine Ausprägung der Wurzeln, den Wahi des Propheten?

Eben noch sagtest du doch, man könne es als Bid'a (übrigens nicht Bi'da, denn der Glottisschlag erfolgt nach dem dal, also Bid'a) verteidigen, jetzt will man es vermeiden, das es als Bid'a ausgelegt wird? Wie gesagt: Sunniten kennen dieses Konzept meines Erachtens nicht wirklich, kenne auch keinen Prediger der sich dieser bedient. Du magst mir bitte doch ein Video senden wo exemplarisch ein Yasir Qadhi oder Abdul Adhim diese Strategie appliziert, gelt?

Dann haben wir vielleicht eine Grundlage für unser Gespräch.

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  18.07.2018, 23:56
@DieMimose

Erratum: Es sollten heißen:

Verstand, das eigentlich nach* Gottesfurcht steht[...]

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 01:34
@DieMimose
Ich bin dem gestern nachgegangen und habe es bei Google-Übersetzer übersetzen lassen: Fehlanzeige:
Welche Übersetzungen? Ich habe die Übersetzungen der fatawa Seiten gar nicht angeprangert, sondern das du nicht hast auf die Quelle der Seite verwiesen, aus der du die Übersetzung übernahmst.
Wen versuche ich resistent gegen irgendetwas zu machen? Lies doch mal mein Satz erneut durch. Es ging darum das gewisse Thematiken die heute nicht mehr besprochen werden, damals ganze Diskussionen entfachte, exemplarisch das Prophetentum der Frau, oder die Frage nach der Validität des Konsens et cetera. Siehe Ibn Hazm Abhandlungen dazu, finde er hat zu diesen Themen gute Beiträge geleistet.

haha.

0
DieMimose  19.07.2018, 02:15
@AnnsWorld2003

Ich habe das Feauture reproduzieren wollen, dass Google Übersetzer Symbole hinzufügt die es im Original Text nicht gibt. Daher der Test. Nicht um die Übersetzung als solches zu verifizieren. Was ist dein Problem? Arbeite doch mal an deinem Textverständnis bevor du dir ein ablachst. Gib einfach zu das du die Übersetzung aus einer Seite kopiert, und es als dein eigenes ausgegeben hast.

_

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 02:19
@DieMimose

Hast du ein aktuelles Beispiel, wo ein einladender Muslim sich des Tawriya-Konzeptes bedient? Ein Video, Text?

https://www.gutefrage.net/frage/sind-im-islam-nur-muslime-gute-menschen-oder-warum-laesst-allah--nicht-muslime-nicht-ins-paradies?foundIn=user-profile-question-listing

Siehe: Muslimhelper, es ist allgemeinbekannt, dass meist nur Hanbali-Muslime gerade Antworten.

Vielmehr fällt mir direkt eine Person ein, die öffentlich im Fernsehen sagten, das wer nicht Muslim ist, ewig in die Hölle gehen wird. Wir wissen doch von wem hier die Rede ist, gelt?
Mit "Bid'a" ließe sich nichts verteidigen, weil insbesondere diejenigen Anhänger der madhab auf die du dich berufst mitunter am schärfsten gegen jede Form von "Bid'a" agitieren, und sehr empfindlich damit sind. Inwieweit ließe sich das Konzept als eine Erneuerung  verteidigen(!), und warum? Hä? Das ist doch eine Kontradiktion...

So wird das Phänomen Tawriyaa isolert - wäre Bi'da, und nicht die Momentaufnahme "Tawriyaa".

Wieso nutzt du eigentlich Termini dessen Bedeutung du gar nicht kennst rofl? Erkennst du da eigentlich deinen Fehler?

Ich warte noch auf den Tag, bis die statische Bedeutung dieser gesegneten Worthülsen vom Himmel gefallen sind. Bis dahin verwende ich sie, so wie sie in der Umma gebraucht werden, weniger wie sie von einigen Muslimbrüdern historisch isoliert den Kuffar verkauft wird. Merkst du nicht langsam selbst, dass deine Aufklärung voll von Vorwürfen bestückt ist, du Alim. Bist du Osmane?

Aql-nimmt-Naql-an-Hadith schlägt die Hawa tot und der Hadith hat gewonnen.
Du springst von einem Thema zum anderen. Ich erkläre es dir mal:
Es gilt bei Hadithen das Prinzip der Vorläufigkeit:

Ja, hab doch etwas Geduld. Nicht jeder blickt bei eurer Djinn-Dämonen-Gespenster-Wissenschaft durch.

Ich brauche manchmal meine Zeit, eure Aql Naql Zirkelschlussverfahren zu verstehen, wenn manche Worthülsen und Wortbedeutungen einfach so vom Himmel gefallen sein sollen, wozu die deutsche Sprache eben nicht gehört. :D

Zum anderen... wo bist du eigentlich einzuordnen? Irgendwie konsverativ, aber doch scheinst du irgendwie einige islamische Aspekte als schmutzige Wäsche anzusehen und sie als hisorisch zu isolieren.

Eben noch sagtest du doch, man könne es als Bid'a (übrigens nicht Bi'da, denn der Glottisschlag erfolgt nach dem dal, also Bid'a) verteidigen, jetzt will man es vermeiden, das es als Bid'a ausgelegt wird?
  1. Scheinbar habe ich den Terminus ja doch richtig verwendet.
  2. Scheinbar hast du meine Formulierung ja doch verstanden.
  3. hahaha ... lass mich raten, du bist Osmane. hahaha

Es gibt mE u.a. zwei Positionen. Eine, die sich von nun an bemüht, stets gerade Antworten zu geben. Die Andere, die ihre "Verschleierungsmethode" für notwendig hält und sie begründen muss. Bid'a-Argument zur Ablehnung für die Aufrichtigen.

Du musst auch etwas mitdenken. Wenn der freundliche Nachbar Peter fragt, ob Mohammad (ü50) mit einer 9 Jährigen geschlafen hat, gibt es auch einige Muslime, die ihre Stellungnahme vor Allah begründen wollen, wenn sie Tat des edlen Propheten z.b. als Kulturprodukt oder über Vergleiche mit pädokriminellen Parrern entschuldigen wollen.

Wie gesagt: Sunniten kennen dieses Konzept meines Erachtens nicht wirklich, kenne auch keinen Prediger der sich dieser bedient.

Ja, klar. Such ich noch raus.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 02:26
@DieMimose
Gib einfach zu das du die Übersetzung aus einer Seite kopiert, und es als dein eigenes ausgegeben hast.

Das ist möglich, aber ich habe die Übersetzungen überprüft. Ich nehme nichts einfach so von "Islamkritikern" an.

Dieses Tawriyaa-Konzept kenne ich von Sunnis. Ich bin keine reine Theoretikern, sondern habe mich in die Szenen eingeklinkt.

Du bist äußerst anstrengend, finde ich. Erinnert mich an Muslimbrüder-Muslime, die stets jegliche Analysen boykottieren wollen, indem sie überall den Shaitan aufdecken wollen. An dieser Stelle lernst du wohl eher etwas von mir. Du scheinst ja nur in der Lage zu sein, Sachverhalte wegdiskutieren zu wollen.

0
DieMimose  19.07.2018, 03:18
@AnnsWorld2003

Du schreibst,

Siehe: Muslimhelper, es ist allgemeinbekannt, dass meist nur Hanbali-Muslime gerade Antworten.

Das ist doch keine Tawriya-Antwort, sondern eine Parabel...

Du schreibst,

Ich warte noch auf den Tag, bis die statische Bedeutung dieser gesegneten Worthülsen vom Himmel gefallen sind. Bis dahin verwende ich sie, so wie sie in der Umma gebraucht werden, weniger wie sie von einigen Muslimbrüdern historisch isoliert den Kuffar verkauft wird. Merkst du nicht langsam selbst, dass deine Aufklärung voll von Vorwürfen bestückt ist, du Alim.

Ein arabisches Wort wird aus bi -oder trilateralen Wortradikalen gebildet, weswegen klar sein dürfte, das eine einzige Bedeutung eines Wortes schlichtweg ausgeschlossen ist. Nichtsdestotrotz haben alle Wörter jener Wurzel-Gruppe gewisse affine Charakteristika.

Übrigens: Das Plural-Muster kuffar ist weitaus aggressiver als kafirin, weil ersteres quasi eine berufliche Aktivität beschreibt, wohingegen letzteres zunächst die bloße innere Haltung kommuniziert .

Du schreibst,

Ich brauche manchmal meine Zeit, eure Aql Naql Zirkelschlussverfahren zu verstehen, wenn manche Worthülsen und Wortbedeutungen einfach so vom Himmel gefallen sein sollen, wozu die deutsche Sprache eben nicht gehört. :D

Inwieweit sind die der Hadith-Wissenschaft zugrundeliegenden Methodiken zirkulär? Du hast nicht einmal Ahnung von der isnad-matn-Analyse, gelt?

Du schreibst,

Zum anderen... wo bist du eigentlich einzuordnen? Irgendwie konsverativ, aber doch scheinst du irgendwie einige islamische Aspekte als schmutzige Wäsche anzusehen und sie als hisorisch zu isolieren.

Welche islamischen Aspekte meinst du denn? Wo ich einzuordnen bin? Bin einfach nur ein Muslim..

Du schreibst,

Scheinbar habe ich den Terminus ja doch richtig verwendet.

Es war zu verstehen was du meinst, hat aber trotzdem kein Sinn gemacht (;

Du schreibst,

Scheinbar hast du meine Formulierung ja doch verstanden.

Formulierung ja, trotzdem war es sinnentleert. Genauso gut hätte ein anderer sagen können das es trocknet weil es regnet. Formulierung zwar korrekt, jedoch ohne Sinn.

Du schreibst,

hahaha ... lass mich raten, du bist Osmane. hahaha

Guter Witz, ich lach morgen. Lass mich raten, du bist Senegalesin, hi ha hi

Du schreibst,

Es gibt mE u.a. zwei Positionen. Eine, die sich von nun an bemüht, stets gerade Antworten zu geben. Die Andere, die ihre "Verschleierungsmethode" für notwendig hält und sie begründen muss. Bid'a-Argument zur Ablehnung für die Aufrichtigen.

Was meinst du wieder genau mit dem letzten Satz? Erneuerungs-Argument für die Aufrichtigen? ?

Du schreibst,

Du musst auch etwas mitdenken. Wenn der freundliche Nachbar Peter fragt, ob Mohammad (ü50) mit einer 9 Jährigen geschlafen hat, gibt es auch einige Muslime, die ihre Stellungnahme vor Allah begründen wollen, wenn sie Tat des edlen Propheten z.b. als Kulturprodukt oder über Vergleiche mit pädokriminellen Parrern entschuldigen wollen.

Über ihr Heiratsalter gibt es Unstimmigkeiten und alle Überlieferungen die eine exakte Zahl nennen sind meines Erachtens auf Aischa(r.) höchstpersönlich zurückzuführen. Es ist möglich das sie sich für jünger hielt als sie war.. aber selbst wenn nicht: Reife zählt. Auch viele männliche Gefährten des edlen Propheten(s.) heirateten sehr früh. War üblich, und auch bis zur Industrialisierung benutzte kein christlicher Kleriker dies in seinen Pamphleten gegen die Muslime...

Dass sie 9 oder 11 oder 12 oder 15 war spielt keine Rolle.

18 als akzeptables Heiratsalter ist bloß eine Zahl, die die westliche Gesellschaft definiert und als Norm festgelegt hat, ohne dafür Gründe zu nennen, woher die Norm ihr Anspruch auf Absolutheit und Korrektheit schöpft.

Es gibt heute noch viele 18 Jährige "Männer" und "Frauen" die infantiler sind als so manch 11 Jähriges Mädchen aus Peru, Brasilien oder Irak. Die Umstände erfordern dies nun mal.

Fakt ist: Die Ehe hat Aischa(r.) keinerlei Schäden zugefügt.

Du schreibst,

Ja, klar. Such ich noch raus.

Dann such mal.

Du schreibst,

Das ist möglich, aber ich habe die Übersetzungen überprüft. Ich nehme nichts einfach so von "Islamkritikern" an.

(;

0
DieMimose  19.07.2018, 03:18
@DieMimose

Du schreibst,

Dieses Tawriyaa-Konzept kenne ich von Sunnis. Ich bin keine reine Theoretikern, sondern habe mich in die Szenen eingeklinkt.

Das was du kennengelernt hast ist wohl was anderes als tawriyaa. Das Problem ist, dass du eigenwillig festgelegt hast, welche rhetorischen Mitteln und Gesprächstechniken unter Tawriyaa fallen. Sogar Parabeln scheinen für dich tawriyaa zu sein. Das kennt man aber vom Westen (warst du aber nicht Senegalesin?): Sie konstruieren oder pachten ein Begriff für sich, beanspruchen das Deutungsmonopol über den Begriff und erweitern seine Definition sukzessiv um gezielt die Politik in eine Richtung zu lenken, siehe "Islamismus", "Fundamentalismus", "Salafisten" et cetera perge perge.

Du schreibst,

Du bist äußerst anstrengend, finde ich. Erinnert mich an Muslimbrüder-Muslime, die stets jegliche Analysen boykottieren wollen, indem sie überall den Shaitan aufdecken wollen. 

Hab mich mit den Muslim-Brüdern, respektive ihrer Ideologie und ihren Agenden nicht auseinandergesetzt, weiß nicht wie du drauf kommst. Ich assoziiere mit Muslim-Brüder eben dieses Rab3a-Symbol und Ägypten, dat war's eigentlich auch.

Du schreibst,

Du scheinst ja nur in der Lage zu sein, Sachverhalte wegdiskutieren zu wollen.

Nein, ich nahm mehrfach Stellung auf dieses Tawriyaa-Konzept und habe dir mehrmals dargelegt das du den Begriff einfach zu weit fasst und beinahe rhetorische Strategie unter diesen Begriff zusammenfasst.

Das macht keinen Sinn.

Dann ist dein gesamter GuteFrage-Account die Inkarnation von Tawriyaa.

...Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  19.07.2018, 03:24
@DieMimose

Erratum: Meines Wissens* auf Aischa(r.) höchstpersönlich zurückzuführen[...]

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 11:50
@DieMimose
Siehe: Muslimhelper, es ist allgemeinbekannt, dass meist nur Hanbali-Muslime gerade Antworten.
Das ist doch keine Tawriya-Antwort, sondern eine Parabel...

Beim Lauschen von Gesprächen innerhalb Muslimen habe ich den Begriff "Tawriyaa" oft in Verbindung von "Verschleierungstaktiken" gehört. Der Muslim stellt sich eben die Frage, ob er sich eigentlich verstellt oder gar unehrlich ist, wenn Fragen nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet, sondern sie ihren Gelüsten anpasst. Der Schnittpunkt soll sich hier auf die Intention der Verschleierung beziehen, weniger auf die Darbietung.

Ein arabisches Wort wird aus bi -oder trilateralen Wortradikalen gebildet, weswegen klar sein dürfte, das eine einzige Bedeutung eines Wortes schlichtweg ausgeschlossen ist. Nichtsdestotrotz haben alle Wörter jener Wurzel-Gruppe gewisse affine Charakteristika.

Ist dir eigentlich klar, dass wir im Westen und nicht nur im Westen eine komplett verschiedene Sprachphilosophie aufzuweisen haben als nach islamischer Tradition? Während nach islamischer Tradition Wörter mit ihren Beudeutungen irgendwie vom Himmel gefallen sind, handelt es sich nach unseren gängigen Sprachphilosophien um kulturspezifische Menschenwerke?

Inwieweit sind die der Hadith-Wissenschaft zugrundeliegenden Methodiken zirkulär? Du hast nicht einmal Ahnung von der isnad-matn-Analyse, gelt?

Die gesamte Methodologie ist zirkular. Der Quran ist der Beweis für Gott. Gott definiert sich über sich selbst. Die Bedeutungen von Begriffen sind über den Quran "vom Himmel" gefallen.

Du hängst dich m.E. an Sachverhalten auf, ohne jene Grundlagen nach ihrer Konsistenz zu untersuchen. Dies mag vermutlich auch der Grund sein, warum du meine Anmerkungen in ihrer Essenz nicht verstehst, sondern in etwa wie ein Autistan Wortfetzen aufhängst (wie z.B. Tippfehlern).

,

Es gibt mE u.a. zwei Positionen. Eine, die sich von nun an bemüht, stets gerade Antworten zu geben. Die Andere, die ihre "Verschleierungsmethode" für notwendig hält und sie begründen muss. Bid'a-Argument zur Ablehnung für die Aufrichtigen.
Was meinst du wieder genau mit dem letzten Satz? Erneuerungs-Argument für die Aufrichtigen? ?

Für den Aufrichtigen, der die klare Antwort kennt, soll das Argument, sich am Tawriyaakonzept zu bedienen,, um die klare Antwort z.B. in einer Parabel zu verschleiern, eine satanische Neuerung sein.

Dass sie 9 oder 11 oder 12 oder 15 war spielt keine Rolle.

Das Mindestalter soll schon 9 Jahre sein, aufgrund Aihas Angabe im Hadith, nicht wahr?

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 12:17
@DieMimose
Das Problem ist, dass du eigenwillig festgelegt hast, welche rhetorischen Mitteln und Gesprächstechniken unter Tawriyaa fallen. Sogar Parabeln scheinen für dich tawriyaa zu sein. Das kennt man aber vom Westen (warst du aber nicht Senegalesin?): Sie konstruieren oder pachten ein Begriff für sich, beanspruchen das Deutungsmonopol über den Begriff und erweitern seine Definition sukzessiv um gezielt die Politik in eine Richtung zu lenken, siehe "Islamismus", "Fundamentalismus", "Salafisten" et cetera perge perge.

Da stimme ich dir gewissermaßen in dem Punkt zu. Es hat erst einige Zeit gedauert, bis ich verstanden habe, dass eine klare Antwort vorliegt und diese dem Da'wastifter bekannt gewesen ist. Das Nutzen von Parabeln oder Gegenfragen hat in dem Kontext scheinbar nur den Zweck, um die klare Botschaft zu verschleiern. Dem Da'wastifter ist klar, dass die klare göttliche Botschaft für den menschlichen Verstand nur unethisch sein kann. Dies mag vermutlich auch der Grund sein, warum ein Muslim häufig so weit ausholen will, um Gottes Worte zu entschuldigen oder zu verhüllen.

Natürlich ordne ich abstruse Parabeln oder Gegenfragen zur "Verschleierung" und verbinde sie auch dementsprechend mit der Intention zur "Tawriyaa". Dass es dem Nutzer nicht schmeckt, dass man solch Phänomene beleuchtet, statt sie nebülos, unantastbar, geheim zu halten, dürfte verständlich sein.

Das große Probleme hierbei, so vermute ich, liegt einfach daran, dass die meisten Menschen "Gott" als derartiges Heiligtum ansehen, das keine schmutzige Wäsche trägt. Und somit auch jegl. Verschleiern oder in Parabeln-Rätselreien sprechen über Gottes heilige und vermeintl. klare Botschaft auch so zweifelhaft rüberkommt.

Man bekommt Zweifel, ob der "Gottesfürchtige" wirklich daran glaubt, dass die Botschaften seines Gottes wahrhaftige Gerechtigkeit beinhaltet oder er die göttliche - heilige Flagge nur für sich beanspruchen will, um im Namen Gottes als unantasbaren Appell an die Empathiefähigkeit des Menschen den Tonus für die verstandlose Unterwerfung anzugeben .

0
DieMimose  19.07.2018, 15:01
@AnnsWorld2003

Du schreibst,

Beim Lauschen von Gesprächen innerhalb Muslimen habe ich den Begriff "Tawriyaa" oft in Verbindung von "Verschleierungstaktiken" gehört. Der Muslim stellt sich eben die Frage, ob er sich eigentlich verstellt oder gar unehrlich ist, wenn Fragen nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet, sondern sie ihren Gelüsten anpasst. Der Schnittpunkt soll sich hier auf die Intention der Verschleierung beziehen, weniger auf die Darbietung.

Ich bezog mich mit meiner Anmerkung auf seinen ersten Beitrag, die Kommentare von ihm dazu aber sind meines Erachtens fragwürdig. Ich will nicht hinter seinem Rücken über das reden, wäre cool, wenn du ein Gespräch arrangieren könntest, womit man ihn darauf aufmerksam machen könnte.

Fakt ist: Einer der entkennend ist, und sich weigert an Gott zu glauben, IHN verleugnet und leugnet, verdient absolut, die schlimmste Peinigung, und das ewig.

Das mag zwar für einige Ohren "primitiv" klingen (was es nicht ist), wenn dies jedoch schlichtweg auf einem gebildeten Niveau kommuniziert, und notfalls der Begriff "Hölle" aufgrund seiner falschen verharmlosenden Assoziation vermieden wird (Inferno, Gahim sind bessere Begriffe), braucht es keiner "Verschleierungstaktiken" und ein jeder rationaler Mensch wird die Gründe dafür auch begreifen.

Es ist so, und wir schämen uns nicht die Wahrheit zu kennen und sie zu nennen.

Du schreibst,

Ist dir eigentlich klar, dass wir im Westen und nicht nur im Westen eine komplett verschiedene Sprachphilosophie aufzuweisen haben als nach islamischer Tradition? Während nach islamischer Tradition Wörter mit ihren Beudeutungen irgendwie vom Himmel gefallen sind, handelt es sich nach unseren gängigen Sprachphilosophien um kulturspezifische Menschenwerke?

Im Bezug jetzt darauf das der ehrwürdige Quran die Entwicklung und den Werdegang der arabischen Sprache maßgebend geprägt hat?

Du schreibst,

Die gesamte Methodologie ist zirkular. Der Quran ist der Beweis für Gott. Gott definiert sich über sich selbst. Die Bedeutungen von Begriffen sind über den Quran "vom Himmel" gefallen.

Nein, die Methodiken sind nicht zirkulär. Über jeden Gewährsmann in einer Kette wird eine umfangreiche und akribische Biografie geführt, denen man gewisse Qualitäten zuordnen kann, um dann eben die Gesamt-Qualität einer Überlieferung zu evaluieren: Je besser die in der Kette auftauchenden Gewährsmänner (nach Tugend, Charakter, kognitive Fähigkeiten et cetera perge perge), desto qualitativer auch die Überlieferung. Damit ist gewährleistet, dass der Hadith mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit bis zum edlen Propheten Muhammed(s.) zurückgeführt werden kann.

Das ist jetzt mein Konspekt über die Wissenschaft. Möglich das es nicht ganz richtig paraphrasiert ist.

Übrigens: Dass der ehrwürdige Quran das Wort Gottes ist erwiesen. Die Beweise sind zahlreich, von der Eloquenz, der Sprache, bis hin zu seinen Aussagen:

http://www.lichtwort.de/gemischtes/bewegung-von-erde-und-universum.pdf

http://www.lichtwort.de/gemischtes/exobiologie-im-koran.pdf

http://www.lichtwort.de/gemischtes/plattentektonik-und-isostasie.html

http://www.lichtwort.de/gemischtes/koranexegese-und-verringerte-erde.pdf

http://www.lichtwort.de/indikatoren/#aussagen

et cetera perge perge.

0
DieMimose  19.07.2018, 15:01
@DieMimose

Du schreibst,

Dies mag vermutlich auch der Grund sein, warum du meine Anmerkungen in ihrer Essenz nicht verstehst, sondern in etwa wie ein Autistan Wortfetzen aufhängst (wie z.B. Tippfehlern).

Ich verstehe zwar worauf du hinauswillst, weiß imo auch worum es dir geht (darum, das der Muslim "unbequeme" Wahrheiten im Diin verschleiert formuliere, was eben nicht stimmt ), du aber an deiner Formulierung und Interpunktion dringend arbeiten muss. Was die Qualität deiner Texte herabsetzt sind insbesondere die Benutzung und falsche Transliteration von arabischen Begriffen.

Das macht deine Texte so affektiert, und mach kann dich dann nicht mehr wirklich ernst nehmen.

Ich vermute damit möchtest du einfach nur suggerieren das du Ahnung von der islamischen Termini hättest; dem ist aber nicht so; geradezu das macht dich ridikül. Nicht mal die Hardcore-Deutschen-Konvertiten machen das.

Du schreibst,

Nutzen von Parabeln oder Gegenfragen hat in dem Kontext scheinbar nur den Zweck, um die klare Botschaft zu verschleiern. Dem Da'wastifter ist klar, dass die klare göttliche Botschaft für den menschlichen Verstand nur unethisch sein kann.

Alle göttlichen Direktive und Urteile sind absolut unendlich gerecht.

Was vermutlich aber bei einigen Da`wa-Stiftern vorkommt ist, dass sie die Menschen mit gewissen Themen nicht, oder nicht direkt konfrontieren. Das ist weise, denn der ehrwürdige Quran wurde sukzessiv hinabgesandt.

Die Lies!-Verteilungsaktion war schon deswegen ein Reinfall: Gleich zu Beginn folgt nach al-fatiha die Sure 2, wo es um Militärrecht, Erbrecht, Eherecht et cetera geht. Stattdessen sollte man eine Lektüre verteilen, die die ersten chronologisch-angeordneten Suren (also al Alaq, Verse 1 bis 5, Muzzamil Verse 1 bis 9, Sura Qalam Verse 1 bis 6 et cetera perge perge) thematisiert und erörtert.

Eine Möglichkeit wie das aussehen könnte findet sich hier: http://www.lichtwort.de/_books/koran-beginn.pdf

Der Übersetzer hat auch versucht die Reime ins Deutsche zu übertragen.

Die Aufgabe ein jedes Muslim ist es sowieso, die Mensche zur Vereinzigung Gottes (tauhid) aufzurufen und mit dem Quran Dawa zu machen so gut man kann.

Siehe dazu das Projekt Lichtwort: http://www.lichtwort.de/indikatoren/

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  19.07.2018, 15:05
@DieMimose

Erratum: die *falsche Benutzung und falsche Transliteration.

Gegen die (korrekte) Benutzung von arabischen Begrifflichkeiten ist nichts auszusetzen und können auch die Qualität eines Textes heben, wenn die Begriffe entsprechend definiert werden.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 17:02
@DieMimose
Nein, die Methodiken sind nicht zirkulär.

Also... dieser "Gott" im Quran ("das Fundamant") beweist sich nicht durch seine eigenen Worte, dass er je nach Aqidaschule aus einer Art Fitra oder Aql erkannt werden könne?

Was meine ich eigentlich mit Aql und Naql im Kontext?

Naql sind quasi die "Fakten" (bzw. Beweise im Quran). Z.B, dass Djinns existieren und mit der materiellen Welt interagieren können oder dass der Prophet Suleyman mit einer Ameise gesprochen hat oder der Mond gespalten worden ist.

Aql soll in etwa gewissermaßen der "Verstand" sein, obwohl dieser meinen Erfahrungen nach ein sehr weitgefasster Begriff selbst innerhalb von Aqida-Tradtionen ist und je nach Aqidaschule eben u.a. anders definiert wird. Diese Art von "Verstand" muss letztendlich immer den Naql annehmen. Die Argumentation dahinter ist, dass der Aql genutzt wird, um den Naql anzunehemen. Der Einwand einer Kontradiktion; der Verstand müsse den Naql begreifen wird quasi durch eine Limitierung des Verstandes durchgesetzt. Diese Argumentation fußt natürlich auf theologischen Grundannahmen, die den Zirkel der Erkenntisgewinnung definieren; Gott existiert, weil Gott es sagt. Gott erklärt, was Gott ist. ....

Übrigens: Dass der ehrwürdige Quran das Wort Gottes ist erwiesen.

Ehm.....Glaubst du, dass man "Gott" beweisen kann? Der Maßstab für deine ganze Beweisführung ist ja "Gott"?

Stell doch mal eine Begriffsanalyse für "Gott" an, dann untersuchen wir mal das Phänomen "Gott", um uns überhaupt einmal dem Phänomen zu nähern, was "Gott" und "göttlich" sein soll? Quasi als Einstieg bis wir über die Attribute und Erschaffenheit des Qurans sprechen - du scheinst ja die Antworten zu haben.

Hat Allah das Wortsymbol "Gott" auch herabgesandt bzw. Jibril gegeben, der diesen Sprachlaut dann einem Propheten offenbart hat oder ist es eine Wortschöpfung von paganischen Germanen, deren Ursprung nicht auf einen unislamischen Gottglauben zurückzuführen ist, sondern auf den "Tauhidgott"?

Könnte man demnach Allah auch theoretisch "Zeus" nennen, wenn damit der Tauhidgott Allah gemeint wäre?

Alle göttlichen Direktive und Urteile sind absolut unendlich gerecht.
Was vermutlich aber bei einigen Da`wa-Stiftern vorkommt ist, dass sie die Menschen mit gewissen Themen nicht, oder nicht direkt konfrontieren. Das ist weise, denn der ehrwürdige Quran wurde sukzessiv hinabgesandt.

Kannst du belegen, dass Allah sagt, man solle nicht die ganze Wahrheit aussprechen?

Da fängt mE der Zweifel an. Verstehen kann man diese Weisheiten nicht, da der Verstand nicht absolut unendlich wie die göttlichen Anweisungen und Urteile Gottes sei. Da das Bauchgefühl dem Da'wastifter nun selbst irgendwo Schmerzen bereitet, schwurbelt er die Begründung so herum, dass ihm selbst und demgegeüber verborgen bleibt, warum und vor allem WAS, sie sich unterwerfen sollen. < Zirkelschlussfahren, ja weil Gott das gesagt und Gott selbst definiert, was Gott überhaupt sein soll.

Meine Anmerkungen diesbezüglich und der Umgang mit den islamischen Termini enthält teilweise solche Einwände und Kritik. Du lässt dich meinen Erfahrungen nach zu der Gattung Gläubige zurodnen, die aus dem Islam eine Lehre macht, die nur an Fachgelehrte adressiert sein soll bzw. die nur unter deiner eigenen Deutungshoheit und Perpezeption liegen dürfe, wenn der Aussentehende sie denn analysieren versucht.

Du verwendest scheinbar zT kulturphilosophische Methodiken, um gewisse Phänomene als Momentaufnahme zu isolieren, widerlegst diese aber wieder, indem du mit Phrasen und Urteilen um dich wirfst, die aus einer einschlägigen sunnitischen Tradition hervorgehen sollen.

Wenn ich dir sage, dass deine ganze islamische Wissenschaft u.a. auf Gespenstern und Dämonen aufgebaut ist, wette ich, versuchst du selbst diesen Fakt wegzudiskutieren. Es ist ein Fakt, dass ohne die Komponenten "Djins, Shaitan und Djahanaem" der Islam.. Taqwa nicht funktioniert. Da kannst dich noch so sehr an die Verwendung oder Aufzählung dieser islamischen Termini aufhängen, wie du willst.

Du erinnerst mich an diese Hizbutahrir-Anhänger. - Geschickt daran, wenig von ihrer Aqidatraditon Preis zugeben, indem z.T. der Anschein über die Anwendung von sozial- und geistewissenschaftl. Werkzeuge erwecken lassen will, dass eine fundierte Präzision aber vor allem Reflexion in ihrer Methodologien vorliege.

Die versuchen meinen Erfahrung nach auch alles wegzudiskutieren, damit diese ganzen diversen Traditionen von Gespenster- und Esoterik"grundannahmen" schön vernebelt monolithisch bleibt und die vereinheitlichte Umma endlich zusammen eine Flagge hissen kann.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 19.07.2018, 17:23
@AnnsWorld2003
Die versuchen meinen Erfahrung nach auch alles wegzudiskutieren, damit diese ganzen diversen Traditionen von Gespenster- und Esoterik"grundannahmen" schön vernebelt monolithisch bleibt und die vereinheitlichte Umma endlich zusammen eine Flagge hissen kann.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Deine Glaubenstradition bleibt ja dir überlassen und auch deine Argumentation als Theologe finde ich interessant.

Ich würde mich gerne auf folgende Frage konzentieren.

Kannst du belegen, dass Allah sagt, man solle nicht die ganze Wahrheit aussprechen?

Dieses Prinzip des "Aufschiebens" habe ich auch schon öfter gehört, wenn dafür nicht das Konzept der Tawriyaa als Begründung genutzt werden wollte.

0
DieMimose  21.07.2018, 16:44
@AnnsWorld2003

So hab wieder Zeit.

Du schreibst,

Also... dieser "Gott" im Quran ("das Fundamant") beweist sich nicht durch seine eigenen Worte, dass er je nach Aqidaschule aus einer Art Fitra oder Aql erkannt werden könne?

Es ward deutlich geworden das ich mich mit diesem meinem Satz auf die Methodiken der Hadith-Forschung beziehe, denen du eine zirkuläre Grundlage attestieren wolltest.

Wieso springst du immer von einem Thema zum anderen?

Du schreibst,

Naql sind quasi die "Fakten" (bzw. Beweise im Quran). Z.B, dass Djinns existieren und mit der materiellen Welt interagieren können oder dass der Prophet Suleyman mit einer Ameise gesprochen hat oder der Mond gespalten worden ist.

Aql soll in etwa gewissermaßen der "Verstand" sein, obwohl dieser meinen Erfahrungen nach ein sehr weitgefasster Begriff selbst innerhalb von Aqida-Tradtionen ist und je nach Aqidaschule eben u.a. anders definiert wird. Diese Art von "Verstand" muss letztendlich immer den Naql annehmen.

Ich habe schon verstanden was du meinst, siehe mein Beitrag oben bezüglich des Prinzips der Vorläufigkeit bei Hadithen.

Beim Quran aber gilt immer die Lehre des ehrwürdigen Quran. Nach der islamischen Überzeugung gibt es nämlich auch keine naturwissenschaftlichen Faktizitäten die den koranischen Aussage widersprechen könnten.

Ein Beispiel:

In Sure 13 Ayah 42 heißt es:

{'Awalam Yaraw 'Annā Na'tī Al-'Arđa Nanquşuhā Min 'Aţrāfihā ۚ Wa Allāhu Yaĥkumu Lā Mu`aqqiba Liĥukmihi ۚ Wa Huwa Sarī`u Al-Ĥisābi}

{Nehmen sie etwa nicht wahr, daß WIR Uns doch dem Land (ard) zuwenden und sie bei ihren Enden weniger machen. Und ALLAH bestimmt, es gibt niemanden, der Seine Bestimmung annulliert. Und ER ist schnell im Zur-Rechenschaft-Ziehen.}

Achtung: ard kann muss aber nicht der Planet Erde heißen, siehe Sure 30 Ayat 1 bis 3. Nach heutiger Terminologie würde in diesem Kontext diesem Begriff die Übersetzung "Kontinent" am nächsten kommen.

Viele, darunter sehr prominente Koran-Exegeten haben sich über diesen Vers den Kopf zerbrochen und es entstanden allerlei Interpretationen dazu, viele sahen sich sogar gezwungen den gesamten Vers als eine Metapher zu begreifen.

Ibn Abbas sah darin eine Anspielung auf die rasante Zunahme der islamischen Eroberung in der zweiten Phase der Prophetenschaft Mohammeds(s.)

Auch nahm er an, das damit die Verringerung der Anzahl der Menschen auf Erden et cetera.

Mujahid solle ähnliches konstatiert haben.

Al-Hasan und Ad-Dhahhak interpretierten wiederum diesen Vers als Anspielung auf den Sieg der Muslime über die Götzendiener... et cetera perge perge.

Der Vers richtet sich aber bekanntermaßen nicht unbedingt an die Erst-Adressaten

(Begründung: „sehen“ hat in Sure 13:41 die Perfektform, die hier für die Ansprache der heutigen Menschen plausibel ist, nicht jedoch für die Ansprache der damaligen Menschen:  - ohne den hâ°ulâ°i -Bezug. Die Kombination aus der arabischen Imperfektform und der  -Verneinung (statt  ) im obigen Vers hingegen lässt die Übersetzung zu: „Werden sie denn nicht sehen...?“ bzw. „Wollen sie denn nicht sehen...?“ ( a-fa-lâ yarauna ). Verglichen mit parallelen Konstruktionen an anderen Stellen des Koran dürfte diese Übersetzung sogar vorzuziehen sein (vgl. a-fa-lâ ya€qilûna , in 36:68), siehe mehr: http://www.lichtwort.de/indikatoren/#die_entdeckung_der_ausbreitung_der_meere_und_wuesten)

Heute ist man eher imstande diesen Vers zu begreifen: Die Desertifikation und steigender Meeresspiegel. Die Desertifikation betrifft circa 100 Ländern und um die eine Milliarde Menschen. New York soll exemplarisch vermutlich bis 2080 vom Meeresspiegelanstieg stark betroffen sein.

Siehe vollständige Analyse: http://www.lichtwort.de/gemischtes/koranexegese-und-verringerte-erde.pdf

Siehe dazu auch folgenden Vers:

{Nein, sondern sie verleugneten das, dessen Wissen sie sich nicht aneigneten und dessen Exegese ihnen noch nicht zuteil wurde. Solcherart haben diejenigen vor ihnen geleugnet. So siehe, wie das Anschließende der Unrecht-Begehenden war.} Sure 10 Ayah 39

0
DieMimose  21.07.2018, 16:45
@DieMimose

Der Vers informiert also, das im ehrwürdigen Quran Verse existieren, deren Exegese und Wissen nicht jedem direkt zuteil wird, sondern - meines Verständnisses nach - sogar künftig erfolgen kann.

Du schreibst,

"Ehm.....Glaubst du, dass man "Gott" beweisen kann? Der Maßstab für deine ganze Beweisführung ist ja "Gott"?"

Die Existenz Gottes ist eine intuitive Selbstverständlichkeit.

Siehe dazu https://www.gutefrage.net/frage/haben-atheisten-bessere-karten?foundIn=list-answers-by-user#answer-276334937

und dann: http://www.lichtwort.de/realitaeten/die-urwahrheit-evidenz-und-mysterium.html

Du schreibst,

Stell doch mal eine Begriffsanalyse für "Gott" an, dann untersuchen wir mal das Phänomen "Gott", um uns überhaupt einmal dem Phänomen zu nähern, was "Gott" und "göttlich" sein soll?

Aus dem Gottesbegriff folgen immer a priori primäre Implikationen, siehe den Link oben, und vor allem: http://www.lichtwort.de/realitaeten/die-urwahrheit-evidenz-und-mysterium.html

Siehe auch: https://www.gutefrage.net/frage/wieso-glauben-manche-an-gott#answer-285579655

Du schreibst,

Quasi als Einstieg bis wir über die Attribute und Erschaffenheit des Qurans sprechen - du scheinst ja die Antworten zu haben.

Der Quran ist keine Entität für sich, er braucht nicht als erschaffen zu gelten.

Er ist eine Idealität, wäre er als Wissen Gottes irgendwann entstanden, würde das bedeuten, dass Gottes Wissen zu- und abnähme.

Sowieso weiß ich nicht einmal was es dir bringt in solche Fragen abzuschweifen.. Komm Skype-Debatte: th3highg4m3rs

Du schreibst,

Hat Allah das Wortsymbol "Gott" auch herabgesandt bzw. Jibril gegeben, der diesen Sprachlaut dann einem Propheten offenbart hat oder ist es eine Wortschöpfung von paganischen Germanen, deren Ursprung nicht auf einen unislamischen Gottglauben zurückzuführen ist, sondern auf den "Tauhidgott"?

Meines Wissens ist die etymologische Bedeutung des Wortes "Gott" zunächst einmal "(an)gerufenes Wesen".

Entscheidend ist sowieso die Absicht mit dem dieses Wort verwendet wird.

Du schreibst,

Könnte man demnach Allah auch theoretisch "Zeus" nennen, wenn damit der Tauhidgott Allah gemeint wäre?

Der Name Zeus kommuniziert eine spezifische pagane Figur. Die Antwort darauf ist selbsterklärend.

Der Begriff "Gott" ist dagegen unspezifisch und meint zunächst ein Wesen das angerufen wird und damit auch den Ruf zu erwidern imstande ist.

Du schreibst,

Kannst du belegen, dass Allah sagt, man solle nicht die ganze Wahrheit aussprechen?

Es geht darum Menschen mit gewissen Geboten und Verboten die Menschen nicht sofort zu überfordern. Gott verbat exemplarisch das Berauschende nicht sofort, sondern sukzessiv.

Du schreibst,

Wenn ich dir sage, dass deine ganze islamische Wissenschaft u.a. auf Gespenstern und Dämonen aufgebaut ist, wette ich, versuchst du selbst diesen Fakt wegzudiskutieren.

Mir ist nicht bekannt das ein Djinn so und so als Gewährsmann in der Hadith-Wissenschaft infrage kommt (;

Falls doch, lass es mich doch bitte wissen. (:

Du schreibst,

Du erinnerst mich an diese Hizbutahrir-Anhänger. - Geschickt daran, wenig von ihrer Aqidatraditon Preis zugeben, indem z.T. der Anschein über die Anwendung von sozial- und geistewissenschaftl. Werkzeuge erwecken lassen will, dass eine fundierte Präzision aber vor allem Reflexion in ihrer Methodologien vorliege.

Die versuchen meinen Erfahrung nach auch alles wegzudiskutieren, damit diese ganzen diversen Traditionen von Gespenster- und Esoterik"grundannahmen" schön vernebelt monolithisch bleibt und die vereinheitlichte Umma endlich zusammen eine Flagge hissen kann.

Wie viele Schubladen hat dein Schrank eigentlich? Ich kenne Hizubahrir nicht, vermute aber du meinst diesen beiden Kanäle auf YouTube. Hab mit denen nichts zu tun. Eine Einheit der Umma wünscht sich aber vermutlich jeder Muslim.

0
DieMimose  21.07.2018, 16:45
@DieMimose

Du schreibst,

Dieses Prinzip des "Aufschiebens" habe ich auch schon öfter gehört, wenn dafür nicht das Konzept der Tawriyaa als Begründung genutzt werden wollte.

Damit meine ich nicht unbedingt das Aufschieben wie du das vermutlich meinst, sondern das gemieden werden soll, die Menschen direkt zu überfordern. Es muss erstmal überhaupt eine Spiritualität in den Menschen etabliert werden und gedeihen damit sie auch offen sind für die Gesetze Gottes...

Siehe dazu auch Vers 17 Ayah 106:

{Und ein Quran, den WIR in Teilen einteilten, damit du ihn den Menschen in Gemächlichkeit rezitierst. Und WIR sandten ihn doch nach und nach hinab.}

Jalalayn schreibt dazu:

And it is a Qur’ān qur’ānan is in the accusative because of the verb governing it which is the following that We have divided that We have revealed in portions over 20 or 23 years that you may recite it to mankind at intervals gradually and with deliberateness so that they are able to comprehend it and We have revealed it by successive revelation one part after another according to what is best for mankind.
http://www.altafsir.com/Tafasir.asp?tMadhNo=0&tTafsirNo=74&tSoraNo=17&tAyahNo=106&tDisplay=yes&UserProfile=0&LanguageId=2

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 21.07.2018, 21:12
@DieMimose
Es ward deutlich geworden das ich mich mit diesem meinem Satz auf die Methodiken der Hadith-Forschung beziehe, denen du eine zirkuläre Grundlage attestieren wolltest.
Wieso springst du immer von einem Thema zum anderen?

Es geht mir hier gemäß des im Kontext erwähnten Aql-Naql-Prinzips um die Grundannahmen, die Methodologie bzw. das Dogma, das im Grunde genommen eben nicht hinterfragt werden darf.

Hier geht es nicht um irgendwelche Isnad-Methodiken, sondern um "das Fundament" jener Inhalte, die über Überlieferungsketten transportiert werden. Nach euren Ansprüchen können dann sogar fliegende "Pferde" oder der Weihanchtsmann existieren, wenn die Überlieferungskette authentisch auf z.B. Mohammad zurückzuführen wären. Und durch Mohammad und "Gott" wird das Aql=Naql-Prinzip und der Zirkelschluss begründet.

Es geht darum Menschen mit gewissen Geboten und Verboten die Menschen nicht sofort zu überfordern. Gott verbat exemplarisch das Berauschende nicht sofort, sondern sukzessiv.

Glaubst du, dass man allein durch den Verstand Muslim werden kann?

0
DieMimose  21.07.2018, 21:40
@AnnsWorld2003

Du schreibst,

Es geht mir hier gemäß des im Kontext erwähnten Aql-Naql-Prinzips um die Grundannahmen, die Methodologie bzw. das Dogma, das im Grunde genommen eben nicht hinterfragt werden darf.

Die Mondspaltung, Wasservermehrung und andere Wunder die der Prophet (s.) mit der Erlaubnis Gottes wirkte, wurde von dutzenden Überlieferern dokumentiert und festgehalten. Es ist schlichtweg unwahrscheinlich das alle dieselbe Lügen ersonnen haben, die auch noch im Bezug auf die Zeit und den Umstand korrelieren.

Siehe dazu auch exemplarisch den Hadith mit der Sonnenfinsternis das sich dann ereignete als der Sohn des Propheten Muhammed(s.) verstarb.

Dazu:

  Tabari says Ibrahim died at the age of 21 months. If Ibrahim was born in the last month of 8 AH, he would be 21 months in Shawwal 10 AH (January 632). So Ibrahim died on the 29th of Shawwal 10 AH, equivalent with Monday, 27 January 632, the day of the solar eclipse which had 76% obscuration in Medina ( https://eclipse.gsfc.nasa.gov/SEsearch/SEsearchmap.php?Ecl=06320127)
https://en.wikipedia.org/wiki/Ibrahim_ibn_Muhammad#The_eclipse

Allein das (neben zig anderen Beispielen) legt schon dar, das den Hadithen eine grundlegende Authentizität und Historizität eingeräumt werden kann.

Du schreibst,

Nach euren Ansprüchen können dann sogar fliegende "Pferde" oder der Weihanchtsmann existieren, wenn die Überlieferungskette authentisch auf z.B. Mohammad zurückzuführen wären. Und durch Mohammad und "Gott" wird das Aql=Naql-Prinzip und der Zirkelschluss begründet.

Siehe dazu http://www.lichtwort.de/indikatoren/#

Wenn feststeht - und es steht fest - das es das Wort Gottes ist, ist sein gesamter Inhalt absolut korrekt und wahr.

Andernfalls wären sogar die Gültigkeit mathematischer Aussagen zirkulär. Denn man muss überhaupt erst annehmen das Logik wie wir es kennen, wahr ist. Dann ist jede logische Aussage wahr, wenn und weil sie auf logischen Systemen basiert. Keiner käme auf die Idee diese Grundannahme als Zirkelschluss zu degradieren und zu verwerfen.

Du schreibst,

Glaubst du, dass man allein durch den Verstand Muslim werden kann?

Du kennst doch gewiss die Geschichte vom Propheten Abraham(s.), gelt? (Sure 6 Ayat 74 bis 82)

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  21.07.2018, 21:44
@DieMimose

Addendum:

Ich schrieb,

"Wenn feststeht - und es steht fest - das es das Wort Gottes ist, ist sein gesamter Inhalt absolut korrekt und wahr."

Damit ist natürlich der ehrwürdige Quran gemeint, also:

Wenn feststeht - und es steht fest - das der ehrwürdige Quran das Wort Gottes ist, ist sein gesamter Inhalt absolut korrekt und wahr.

0
DieMimose  21.07.2018, 21:52
@AnnsWorld2003

Zu deiner letzten Frage siehe dazu bitte auch: http://www.lichtwort.de/gemischtes/der-kommentar.html#fatale_dialektik

Am Ende schreibt der Autor meines Erachtens sehr schön:

Die korrekte Haltung ist jedenfalls die der Ausgewogenheit: Die Vernunft ist zu begrenzt, um ohne Offenbarung auszukommen, und ohne Vernunft lässt sich Offenbarung nicht identifizieren und verstehen. Sogenannte Verstandestätigkeit ist fehleranfällig, sogenannte Offenbarung aber auch nicht immer authentisch genug und nicht immer klar. Darum hat das Gleichnis Al-Ghazaliys bis heute nichts von seiner Schönheit (aber auch nicht von seiner Missverständlichkeit) verloren:  Offenbarung ist von außen kommender Verstand, und Verstand ist von innen kommende Offenbarung. 
0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 01:27
@DieMimose
Wenn feststeht - und es steht fest - das es das Wort Gottes ist, ist sein gesamter Inhalt absolut korrekt und wahr.

Logisch, weil der quranische Gott sagt: "Sprich: ""Allah spricht die Wahrheit. " (Sure 3:95, M.A. Rassoul).

Andernfalls wären sogar die Gültigkeit mathematischer Aussagen zirkulär. Denn man muss überhaupt erst annehmen das Logik wie wir es kennen, wahr ist. Dann ist jede logische Aussage wahr, wenn und weil sie auf logischen Systemen basiert.

Netter Versuch, das Zirkelschlussverfahren wegdiskutieren zu wollen.

Von welchem islamischen Universalgelehrten können solche Aussagen oder Rückschlüsse entnommen werden?

Keiner käme auf die Idee diese Grundannahme als Zirkelschluss zu degradieren und zu verwerfen.

Weil der menschliche Verstand schon nur per Definition und Denkfähigkeit nach dieser Denkstruktur (Logik) folgt.

Leider muss ich dir jetzt vorwerfen, dass jene Aussage von dir für mich primär folgende Rückschlüsse ziehen lässt. An dieser Stelle ist es dir überlassen, ob du dich darüber informieren möchtest, was ein Zirkelschlussargument ist. Entweder bist du schlicht und ergreifend hochmütig und unehrlich, da du dir selbst hier scheinbar beweisen willst, dass dein Verstand mit deiner Unterwerfung Gottes in etwa geichgestellt sei oder aber bist du ein Mensch, der die Erkenntnis für sich gezogen hat, dass der freie Wille diese Art "Zirkelschlussverfahren der logischen oder eigentlich besser gesagt, esoterischen Denkstruktur" selbst konstruieren könne, wobei zweitere bessere-angenomme Aussage zustimmen mag.

Die Logik als Denkstruktur innerhalb der Mathematik definiert Verhältnisse und Eigenschaften. Es handelt sich bei diesen um Definitionen oder, wenn man so will, vordefinierte Konstruktionen bzw. Strukturen, die nicht durch den freien Willen per Wunsch oder Gelüst modifiziert werden können.

Hinsichtlich deines Beispiels der Analyse des Seins findet die Logik als Denkstruktur ihre Anwendung außerhalb der Mathematik als Untersuchungswerkzeug in der Philosophie - mit ihren z.b. Teildisziplinen Erkenntnistheorie, Logik, Ontologie... . Die aufgestellten Prämissen sind dynamisch-"synthetisch", da sie logisch-nachvollziehbar keiner letzten Wahrheit unterliegen, sondern dem Verstand nach "unendlich"-relativ sind (siehe Wissenschatstheorie).

0
DieMimose  22.07.2018, 02:17
@AnnsWorld2003

Ein zirkuläres Argument baut auf einer Aussage auf dessen Bestätigung der Aussage in der Aussage selbst gesucht, womit implizit die Notwendigkeit der Aussage selbst, die aus der Aussage aber nicht folgt, konstatiert wird.

Exemplarisch: Inhalte von Ethik A sind korrekt, weil zu seinen ersten Artikel gehört das alle Aussagen von Ethik A korrekt sind.

Hier erfolgt eine Selbstreferenz als Evaluierung der Gültigkeit ohne die Gültigkeit der Selbstreferenz zu belegen.

Es gibt aber ein Teilbereich der Wissenschaft das dieselbe Strategie verwendet, die Gültigkeit der Selbstreferenz jedoch "intrinsisch" folgt : Mathematik respektive axiomatische Wissenschaften. Denn die den zugrundegelegten Axiome müssen einfach als wahr angenommen werden, sodass alle Aussagen basierend auf diesen und jenen Axiom gültig ist. Mathematik ist keine empirische Wissenschaft .

Nach dieser Erörterung ist meine Feststellung oben kein Zirkelschluss weil der Inhalt des Arguments nicht auf einer Selbstreferenz aufbaut, sondern sich auf die Unnachahmlichkeit des Quran, die auf verschiedenen Weisen belegt werden, stützt.

Dieses Attribut der Unnachahmlickeit des ehrwürdigen Quran ist ihm auf vielfältige Weisen zueigen, exemplarisch Psychologie, perfekte Fehlerlosigkeit, Aussagen die zu jener Zeit nicht formuliert werden konnte, Komposition, Ästhetik und Anderes.

Die Verifikation erfolgt durch verschiedene außer-koranische Disziplinen.

Wenn diese Unnachahmlichkeit feststeht, dann steht fest, das der gesamte Quran absolut wahr und korrekt ist.

Entweder bist du nicht imstande diesen meinen Argument zu begreifen, oder du möchtest mir wieder eine Position unterstellen die ich so nicht vertrat.

Du schreibst,

Weil der menschliche Verstand schon nur per Definition und Denkfähigkeit nach dieser Denkstruktur (Logik) folgt.

Welcher Denkstruktur? Wie definierst du denn diese Denkstrukturen?

Du schreibst,

Die Logik als Denkstruktur innerhalb der Mathematik definiert Verhältnisse und Eigenschaften. Es handelt sich bei diesen um Definitionen oder, wenn man so will, vordefinierte Konstruktionen bzw. Strukturen, die nicht durch den freien Willen per Wunsch oder Gelüst modifiziert werden können.

Nichtsdestotrotz gilt die Aussage, das die Annahme, dass die Logik wahre Aussage treffen kann überhaupt erfolgt sein muss, sodass man Aussagen die auf logischen Strukturen aufbauen, als wahr evaluiert.

Du hast eben ja nicht einmal verstanden wieso ich gerade dieses Beispiel nahm:

In der Mathematik gibt es große Teilbereiche die weit über die Verifikation durch empirische Mitteln hinausgehen, und eben durch geschickte reductio ad absurdum Verfahren (siehe zB die Lösung der Quadratur des Kreises über den Beweis, das Pi eine transzendentale Zahl, der wiederum konventionell über eine Gegen-Aussage (Pi ist keine transzendentale Zahl) die am Ende falsch ist belegt wird) und ähnliche Methoden gezeigt werden das die Lösungen korrekt sind.

Das man von der Richtigkeit der Aussagen ausgeht, liegt darin begründet, das man die Logik, und damit alle Konzepte aufbauend auf logischen Grundsätzen, als wahr begriffen(!) hat.

Dieses Beispiel in diesem Kontext einzusetzen ist insofern interessant, weil dies meines Erachtens beim ehrwürdigen Quran auf dieselbe Art und Weise erfolgt.

Der Studierende erlebt und begreift die Unnachahmlichkeit des Quran und konkludiert das deswegen jeder Vers im Quran auch absolut wahr sein muss.

Analogie: Noch hat keiner geprüft ob die gaußsche Summenformel für alle Fälle gilt.

Über die Induktion lässt sich dies aber genau zeigen. Dass die Aussage der Induktion aber gültig ist, erfolgt nicht durch die Induktion selbst, sondern aufgrund der Grundannahme, das Mathematik wahre Aussage zu treffen imstande ist.

Diese Grundannahme muss aber erst einmal begriffen werden.

So ähnlich erfolgt dies auch mit dem ehrwürdigen Quran.

Siehe folgendes Beispiel: http://www.lichtwort.de/gemischtes/exobiologie-im-koran.pdf

Diese Aussage kann damals nicht gemacht werden, und erst recht nicht auf der arabischen Halbinsel des 7. Jahrhunderts.

Der Vers erwähnt keine transzendenten Wesen, sondern explizit organisches (dabba), das sowohl auf Erden, als auch in den Himmeln verstreut wurde.

Solcher Aussagen im ehrwürdigen Quran gibt es viele, und diese ist nur eine Art und Weise von vielen anderen, die die Unnachahmlichkeit unterstreichen.

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  22.07.2018, 02:51
@DieMimose

Addendum: Ich hab noch kurz Zeit und will eine Sache weiter ausführen, und zwar:

Dieses Beispiel in diesem Kontext einzusetzen ist insofern interessant, weil dies meines Erachtens beim ehrwürdigen Quran auf dieselbe Art und Weise erfolgt.
Der Studierende erlebt und begreift die Unnachahmlichkeit des Quran und konkludiert das deswegen jeder Vers im Quran auch absolut wahr sein muss.
Analogie: Noch hat keiner geprüft ob die gaußsche Summenformel für alle Fälle gilt.
Über die Induktion lässt sich dies aber genau zeigen. Dass die Aussage der Induktion aber gültig ist, erfolgt nicht durch die Induktion selbst, sondern aufgrund der Grundannahme, das Mathematik wahre Aussage zu treffen imstande ist.
Diese Grundannahme muss aber erst einmal begriffen werden.
So ähnlich erfolgt dies auch mit dem ehrwürdigen Quran.

Ausführung:

Im Grunde ist jeder einzelne Vers und sei es sogar Alif-Lam-Mim, ein zweifelloser Beweis das es das Wort Gottes ist (deswegen werden ausnahmslos alle Verse des ehrwürdigen Quran auch Ayah (Zeichen, Beweis et cetera) genannt).

Es ist aber so das nicht jeder gleich begreift. Für den einen mag Alif-Lam-Mim genügen zu begreifen, das der Quran unnachahmlich ist, für den anderen mag es so sein das er erst mehrere Verse zu lesen und studieren braucht bis ihm das deutlich wird.

Einige sind sofort überwältigt, anderen erst nach einigen Versen. Die Analogie soll eben kommunizieren das diejenigen die nach einigen Versen davon überzeugt sind, sich auch sicher sein können, das die anderen Verse ebenfalls unnachahmlich sind.

Sie vermögen dies vielleicht aufgrund mangelnder Kompetenzen, wie der, die Arabische Sprache nicht zu beherrschen, nicht direkt nachzuvollziehen, können aber aufgrund der Verse wodurch sie die Unnachahmlichkeit des ehrwürdigen Quran begriffen, glauben und überzeugt sein, das sie unnachahmlich sind.

Und früher oder später wird ihnen das auch klar, darin gibt es keinerlei Zweifel.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 03:16
@DieMimose
Ein zirkuläres Argument baut auf einer Aussage auf dessen Bestätigung der Aussage in der Aussage selbst gesucht, womit implizit die Notwendigkeit der Aussage selbst, die aus der Aussage aber nicht folgt, konstatiert wird.
Exemplarisch: Inhalte von Ethik A sind korrekt, weil zu seinen ersten Artikel gehört das alle Aussagen von Ethik A korrekt sind.
Hier erfolgt eine Selbstreferenz als Evaluierung der Gültigkeit ohne die Gültigkeit der Selbstreferenz zu belegen.

"Sprich: ""Allah spricht die Wahrheit. " (Sure 3:95, M.A. Rassoul).

Keine Ahnung, von wem du lernst. Du belügst dich mE für deine Gottesfurcht nur noch selbst an.

Es gibt aber ein Teilbereich der Wissenschaft das dieselbe Strategie verwendet, die Gültigkeit der Selbstreferenz jedoch "intrinsisch" folgt : Mathematik respektive axiomatische Wissenschaften. Denn die den zugrundegelegten Axiome müssen einfach als wahr angenommen werden, sodass alle Aussagen basierend auf diesen und jenen Axiom gültig ist. Mathematik ist keine empirische Wissenschaft.

Ich bin keine Mathematikerin oder Universalgelehrte bzw. Muslima, jedoch bezweifel ich, dass diese Axiome nun aufgrund der Taqwa oder des Qurans hergeleitet worden sind, sondern gewissen Wahrscheinlichkeitstheorien unterliegt.

Nach dieser Erörterung ist meine Feststellung oben kein Zirkelschluss weil der Inhalt des Arguments nicht auf einer Selbstreferenz aufbaut, sondern sich auf die Unnachahmlichkeit des Quran, die auf verschiedenen Weisen belegt werden, stützt.

Totaler Quatsch. Weil der Quran also besagt, dass z.B. ein Apfel immer zu Boden fällt und wir gemäß der Schwerkraft solchen Sachverhält belegen können, soll der gesamte Inhalt des Qurans mit seinen Djinn-Interkationen - Hokus Pokuszeug dementsprechend wahr sein?

Wenn diese Unnachahmlichkeit feststeht, dann steht fest, das der gesamte Quran absolut wahr und korrekt ist.
Entweder bist du nicht imstande diesen meinen Argument zu begreifen, oder du möchtest mir wieder eine Position unterstellen die ich so nicht vertrat.

Entweder bist du ein Troll oder wirklich unglaublich verblendet.

Hast du einmal über den Maßstab dieser Challenge nachgedacht? Wie soll man denn etwas "erschaffen", das nach irgendwelchen "göttlichen Attributen", die also nicht definierbar sein können wollen, rekonstruieren? Da sind wir wieder beim Zirkelschluss angekommen. Unabhängigkeit der Tatsache entscheidest du ja, welche Kriterien zu erfüllen seien, die aber sowieso nicht zu erfüllen sind, weil sie Gottes Aussage, die sowieso unendlich richtig sind, widersprechen würden.

Langsam vermute ich wirklich, dass du entweder ein wirklich perfider Manipulator bist oder einfach nur ein vollkommen verblendeter Kleingeist.

Definier mal bitte deinen "Gott" und "göttlich".. Ja, der Quran definiert diese "Phänomene", die außerhalb des Verstandes liegen und beleget dessen Wahrhaftigkeit über Beschreibungen, die man in empirisch beobachten kann. Und ich soll peinlich sein?

Weil der menschliche Verstand schon nur per Definition und Denkfähigkeit nach dieser Denkstruktur (Logik) folgt.
Welcher Denkstruktur?

Die Denkstruktur, die per Defintion dementsprechend angegeben wird.

Wie definierst du denn diese Denkstrukturen?

Mathematisch so wie die Verhältnisse jener Prämissen ihre Strukture definieren.

Nichtsdestotrotz gilt die Aussage, das die Annahme, dass die Logik wahre Aussage treffen kann überhaupt erfolgt sein muss, sodass man Aussagen die auf logischen Strukturen aufbauen, als wahr evaluiert.

Ich weiss zwar nicht, auf welchen Ebenen du dich in der Mathetmatik befinden willst und ob du die Mathematik nicht schon mit der Logik gemäß philosophischer Blickwinkel aufgrund deiner theologischen Mutwilligkeit vermischst.

Wir sprechen hier bei der Mathematik von Defintionen. Der freie Wille, der nun die Definitionen annehmen will - oder die in der Definition vorhandenen Aussagen - , ist nicht Gegenstand der Strukturenanalyse. Du befindest dich nun out-of-the-Box, scheinbar genau so wie deine Einstellung zur Logik des Verstandes.

Auf Anhieb ist mir keine islamische Aql-Naql-Traditionslehre bekannt, die solche Einstellung" pflegt, wie diese sich nun von dir entnehmen lassen kann. Die Traditionalisten wie Ibn Taymiyaa äußern ihre Kritik gegenüber den Logikern über gewisse Sprachphilosophien, nicht aber über die Mathematik oder was du da versuchst. Des Weiteren sagt ihre Denkschule, dass sich Iman wie nach Al-Ghazali nicht aus dem Verstand speist.

In der Mathematik gibt es große Teilbereiche die weit über die Verifikation durch empirische Mitteln hinausgehen, ...
Der Studierende erlebt und begreift die Unnachahmlichkeit des Quran und konkludiert das deswegen jeder Vers im Quran auch absolut wahr sein muss.

So einen Blödsinn lese ich in der ausschweifenden Form wirklich selten von Muslimen. Der Quran macht aus der Mathematik eine empirische Wissenschaft, Vielleicht führt dich dieses Video zu weiteren Erkenntnissen:

https://www.youtube.com/watch?v=aT_oTskws3A&t=198s

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 03:34
@DieMimose

Ich habe es begriffen. Ja, Alif-Lam-Mim kommt vom Tauhid-Gott - mit oder ohne Thron, Hände und Augen?

0
DieMimose  22.07.2018, 03:51
@AnnsWorld2003

Du schreibst,

Keine Ahnung, von wem du lernst. Du belügst dich mE für deine Gottesfurcht nur noch selbst an.

Abgesehen davon das dieser Vers von Ibn Abbâs folgendergestalt interpretiert wird,

(Say) O Muhammad: (Allah speaketh truth) when He said Abraham was neither a Jew nor a Christian; it is also said this means: Say, O Muhammad, Allah has said the Truth regarding what He stated concerning that which is lawful and that which is unlawful. (So follow the religion of Abraham, the upright) i.e. the Muslim. (He was not of the idolaters) who followed their Religion.

handelt es sich noch immer nicht um ein Zirkelschluss, weil die Unnachahmlichkeit des ehrwürdigen Quran unter anderem auch mit außer-koranischen Ergebnissen (exemplarisch aus der Naturwissenschaft et cetera) belegt wird.

Nennt der Quran irgendwo selbst etwa als Argument dafür das es das Wort Gottes ist, ein Vers aus dem Quran, oder eher:

{Wir werden ihnen Unsere Zeichen an allen Horizonten und in ihnen selbst zeigen, damit ihnen klar wird, daß (die dir herabgesandte Offenbarung) die Wahrheit ist. Genügt es nicht, daß dein Herr alles weiß und genauestens bezeugt?} Sure 41 Ayah 53

?

Du schreibst,

Definier mal bitte deinen "Gott" und "göttlich"

Wie ist die Aussage gemeint? Aus dem Gottesbegriff folgen primären Implikationen. Sie bedürfen keiner a posteriorischen Definition, sondern folgen zwingend aus dem Gottesbegriff a priori ( unter anderem deswegen weil die Implikationen nicht erlebt und erfahren werden können...)

Du schreibst,

Ich weiss zwar nicht, auf welchen Ebenen du dich in der Mathetmatik befinden willst und ob du die Mathematik nicht schon mit der Logik gemäß philosophischer Blickwinkel aufgrund deiner theologischen Mutwilligkeit vermischst.

Sagen dir die hilbertschen Probleme etwas? Wenn nicht macht es auch keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren. Ohnehin ist nicht alles so deterministisch und folgerichtig. Das wissen wir mindestens seit quantenmechanischen Phänomenen.

Du schreibst,

Wir sprechen hier bei der Mathematik von Defintionen. Der freie Wille, der nun die Definitionen annehmen will - oder die in der Definition vorhandenen Aussagen - , ist nicht Gegenstand der Strukturenanalyse. Du befindest dich nun out-of-the-Box, scheinbar genau so wie deine Einstellung zur Logik des Verstandes.

Das ist zwar korrekt, es ging mir aber darum das eben diese Selbstverständlichkeit das Mathematik in allen Fällen wahre Aussage zu treffen imstande ist, nicht gegeben ist, sondern angeeignet, anerzogen und begriffen wird. Versuch mal einem der Natur-Völker die keine Rekursion in der Sprache kennen (gibt es !) Fraktale zu erklären.

Du schreibst,

Auf Anhieb ist mir keine islamische Aql-Naql-Traditionslehre bekannt, die solche Einstellung" pflegt, wie diese sich nun von dir entnehmen lassen kann.

Redest du vom Prinzip der Vorläufigkeit bei Hadithen?

Du schreibst,

Der Quran macht aus der Mathematik eine empirische Wissenschaft[...]

Erörtere.

Das Video kenne ich... ich sag dazu mal nichts. Wem es gefällt dem gefällt es halt.

Wer sich aber mal mit Fraktalen, Mengen und der Quadratur des Kreises beschäftigt hat, wird begreifen, wie schön Gott die Denkstrukturen des Menschen erschuf, die eine solche Eleganz und solche Beziehungen - mit der Erlaubnis Gottes - zu begreifen imstande sind.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  22.07.2018, 03:59
@DieMimose

Addendum: Es soll solche Natur-Völker geben deren Sprache Abwesenheit von Rekursion aufweise...

Ob das stimmt muss näher überprüft werden..

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 14:44
@DieMimose
Definier mal bitte deinen "Gott" und "göttlich"
Wie ist die Aussage gemeint? Aus dem Gottesbegriff folgen primären Implikationen. Sie bedürfen keiner a posteriorischen Definition, sondern folgen zwingend aus dem Gottesbegriff a priori ( unter anderem deswegen weil die Implikationen nicht erlebt und erfahren werden können...)

Drückst du dich vor dem Zirkelschluss? Natürlich darf sich das unendlich allmächtige Wesen nur selbst über eine posteriorische Definition beschreiben.

Jetzt wären wir auch wieder bei der Sprachphilosophie bzw. Esoterik deiner islamischen Gedankenansätze. Vermutlich kennst du auch Studien von islamischen Dämonenwissenschaftlern, die herausgefunden haben, dass Kinder diverser Kulturen solche Assoziationen mit dem Sprachlaut "Allah" generieren, die mit dem mutwilligen Übersetzungen des Qurans einhergehen wollen. Vermutlich willst du solche Esoterik noch mit psychologischen Modellen untermauern, die gleichermaßen noch die Existenz von Djinns und Engelswesen beweisten.

Ich weiss zwar nicht, auf welchen Ebenen du dich in der Mathetmatik befinden willst und ob du die Mathematik nicht schon mit der Logik gemäß philosophischer Blickwinkel aufgrund deiner theologischen Mutwilligkeit vermischst.
Sagen dir die hilbertschen Probleme etwas? Wenn nicht macht es auch keinen Sinn mit dir darüber zu diskutieren. Ohnehin ist nicht alles so deterministisch und folgerichtig. Das wissen wir mindestens seit quantenmechanischen Phänomenen.

Die Hilbertschen von 1900 sind meinen Informationen nach mittlerweile im 21. Jahrhundert gelöst worden... Wie schon vermutet liegt dein Problem darin, dass du scheinbar in der Mathematik eine empirische Wissenschaft entdecken willst. Du vermichst hier die Mathematik mit der Physik. Und ehrlich gesagt, glaube ich leider, dass du dies absichtlich unterschwellig versuchst. In einem Beitrag merkst du an, dass die Mathematik keine empirische Wissenschaft sei und nun möchtest du ein weiteres Mal indirekt ausdrücken, dass der freie Wille in mathematischen Definitionen das Wunschkonzert dirigiere.

Nachdem ich hinsichtlich des Exkurses zur Logik die Philosophie als Forschungsdisziplin für dich bemerkt habe, hast du unterschwellig angefangen, in der Mathematik eine empirische Wissenschaft zu begründen, wobei du nun im Wortlaut erst einräumst, dass du dich bereits in der Physik befinden möchtest.

Das ist zwar korrekt, es ging mir aber darum das eben diese Selbstverständlichkeit das Mathematik in allen Fällen wahre Aussage zu treffen imstande ist, nicht gegeben ist, sondern angeeignet, anerzogen und begriffen wird. Versuch mal einem der Natur-Völker die keine Rekursion in der Sprache kennen (gibt es !) Fraktale zu erklären.

Du scheinst dir also darüber im Klaren zu sein... Ehrlich, du wirkst wie ein perfider Manipulator oder aber ein Autodidakt-Schwurbler.

Diese Denkstruktur bzw. Definition ist (bildlich ausgedrückt, im Verstand) vorhanden und nachvollziehbar! Lediglich das Zeichensystem muss erlernt und geübt werden. Deine Texte lassen sich so lesen, als würdest du irgendwie aus Mathematik und Logik ein Esoterik-Wunschkonzert machen wollen. Vielleicht würde es dir helfen, dich bezüglich deiner anenommen Forschungsperspektiven immer zunächst auf die Methodologie jener Konstruktion stützen zu wollen, bevor die Mythodologie den Tonus angibt.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 14:44
@AnnsWorld2003
Du schreibst,
Auf Anhieb ist mir keine islamische Aql-Naql-Traditionslehre bekannt, die solche Einstellung" pflegt, wie diese sich nun von dir entnehmen lassen kann.
Redest du vom Prinzip der Vorläufigkeit bei Hadithen?

Tut mir leid, dass ich mich evtl. im Ton vergriffen habe. Ich beziehe mich hier primär nur auf eure Methodologie im Sinne eines außerislamisch-theologisch-philosophischen Aqida-Problems. Ich kann nun gar nicht rekonstruieren, was du mir hinsichtlich deiner Erkenntnistheorie vermitteln möchtest. Zum einen versuchst du erst irgendwie mathematisch-rationalistisch-positivistisch, dann aber natürlich theologisch-inderteministisch zu argumentieren...

Hast du dich schon mal mit den "rationalen Argumenten" von Abu Shafi oder den Asharis auseinandergesetzt? Ich versuche dich hinsichtlich deiner theologischen Position zu verstehen, aber es sind m.E. nur wenig Anhaltspunkte zu finden. Du verstrickst dich mE über den Versuch der Erläuterung deiner Herangehenweise, wie oben angegeben, in Forschungsdisziplinen, in der "Gott" keine Anwendung findet. Wissenschaft und "Gott", auch wenn du nun wie nach fundi-apologetischer Manier mit philosophischen Teilaspekten versuchst, die Physik deiner Islam-Tradition unterzurodnen, haben nichts gemeinsam. Du kennst doch sicherlich die 0815-Atheisten-Phrase, die in etwa folgendes umfasst: Die Wissenschaft hantiert mit definierbaren Werkzeugen und Phänomenen, die dem Verstand unterliegen. Deine Gottesdefinition lässt eine verstandesmäßige Definition des Phänomens nicht zu. "Gott" ist deiner Meinung nach nicht mal über seine Eigenschaften erfahrbar, sondern über seinen Sprachlaut in seinen undefinierbaren Implikationen definiert. Anders ausgedrückt: Er ist transzendent oder über den sieben Himmeln und über seinen Thron. Das ist vielleicht ein Fall für den Dorfdruiden aus Chorasan, aber innerhalb der Wissenschaften kann man mit dieser versteckten Urquelle des Seins und ihren Wirkkraften der Djinns und Malaikas mithilfe des Verstandes nichts anfangen oder gar irgendwie etwas außerhalb des Verstandes belegen, oder sowas. "Gottes Handschrift" hat nur innerhalb Scharmanen- und Druidenkreise oder sowas eine unendliche göttliche Beweiskraft, aber nicht innerhalb verstandesmäßiger, gerahmter Untersuchungen.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 22.07.2018, 15:03
@AnnsWorld2003

Tut mir leid, falls mein Ausdruck aggressiv wirkt. Ich weiss nicht, von wo du deine Informationen entnimmst, aber dein Versuch, geschlossene Systeme mit "Gotteshand aufzubrechen" und sie mit quranischen Unendlichkeitsweisheiten zu füllen, finde ich echt derart widerlich-taktlos - und zwar gegenüber der Wissenschaftstradition als auch der islamischen Glaubenstradition.

0
DieMimose  22.07.2018, 16:04
@AnnsWorld2003

Ich weiß gar nicht wieso du dich, meines Erachtens, so echauffierst. Du missverstehst mich einfach durchgehend.

Du hast mich jetzt in so viele Schubladen gesteckt, das ich nicht weiß ob meine Antworten überhaupt so verstanden werden, wie ich sie zu kommunizieren versuche.

Wenn du schon durchweg denkst, der Diskutant wäre ein perfider Manipulator, wirst du ideomotorisch auch jede meine Antworten entsprechend als Manipulationsversuch interpretieren, und Aussagen daraus herleiten, an die ich so nicht mal gedacht habe.

Bleib doch mal locker und nicht so verdrossen, niemand zwingt dich weiterzuschreiben. Es bringt dir nichts wenn du dich im Internet profilieren möchtest. Die von dir ersuchte Anerkennung wird nicht entsprechend erwidert werden können. Wie alt bist du eigentlich? 21? Aus Mecklenburg Vorpommern?

Du schreibst,

Drückst du dich vor dem Zirkelschluss? Natürlich darf sich das unendlich allmächtige Wesen nur selbst über eine posteriorische Definition beschreiben.

Nö, du hast einfach wieder nicht verstanden worum es geht, denn du schreibst....

Jetzt wären wir auch wieder bei der Sprachphilosophie bzw. Esoterik deiner islamischen Gedankenansätze. Vermutlich kennst du auch Studien von islamischen Dämonenwissenschaftlern, die herausgefunden haben, dass Kinder diverser Kulturen solche Assoziationen mit dem Sprachlaut "Allah" generieren, die mit dem mutwilligen Übersetzungen des Qurans einhergehen wollen[...]

Guilt by association? Das war ja nicht mal meine Intention. Es geht um den Gottesbegriff an sich, egal wie dieser in anderen Sprachen genannt wird, sei es, Gott, Gud im Schwedischen oder Allah im Arabischen.

Aus dem Gottesbegriff folgen immer die primäre Implikationen wie, Potential, Unbegrenztheit, Freiheit, Erhabenheit über Raum und Zeit, Urewigkeit und Einzigkeit.

Jeder Vernunftbegabte ist imstande diese primären Implikationen aus dem Gottesbegriff herzuleiten und zu begreifen.

So ist ein Vernunftbegabter auch deswegen imstande den Polytheismus zu verurteilen und zu verdammen, und die Unsinnigkeit und Kontradiktion des Polytheismus zu erkennen.

Warum?

Ein Ansatz:

Ein Gott ist per definitionem jemand der grenzenlose Macht und Freiheit hat zu tun was ER will. Ein Doppelgänger wäre jemand der ebenfalls grenzenlose Macht und Freiheit besäßen, die jeweils das Potential hätten sich gegenseitig zu begrenzen ... Ein Widerspruch.

Es kann und darf demnach nur einen einzigen Gott geben.

Das ward mit diesen primären Implikationen gemeint: Aus reiner Verstandestätigkeit die primären Implikationen die aus dem Gottesbegriff folgen herzuleiten... Das ist in der Tat in jedem Volk gegeben, das sie mit dem Begriff "Gott" ein gewaltiges, allmächtiges Wesen assoziieren. Wie sie dieses Wesen nennen, ist eine andere Sache. Gott gehören die besten Namen, sowohl im Universum als auch auf allen Erden.

Du schreibst,

Die Hilbertschen von 1900 sind meinen Informationen nach mittlerweile im 21. Jahrhundert gelöst worden...

Nö, gelöst kann man das nicht nennen. Ja es stimmt, man kennt die Antworten darauf. Die hilbertschen Probleme zeigen aber implizit die Grenzen der Mathematik die über den gödelschen Unvollständigkeitssatz gezeigt werden: Es gibt Aussagen, die weder beweis -noch widerlegbar sind.

Du schreibst,

Wie schon vermutet liegt dein Problem darin, dass du scheinbar in der Mathematik eine empirische Wissenschaft entdecken willst.

Eben nicht. Hä??

Du schreibst,

Diese Denkstruktur bzw. Definition ist (bildlich ausgedrückt, im Verstand) vorhanden und nachvollziehbar! Lediglich das Zeichensystem muss erlernt und geübt werden. Deine Texte lassen sich so lesen, als würdest du irgendwie aus Mathematik und Logik ein Esoterik-Wunschkonzert machen wollen

Nein, du machst es dir zu leicht. Jemand der keine Rekursion in der Sprache kennt, entwickelt divergente Denkstrukturen. Die Sprache formt die Denkstruktur, deswegen ist jemand der die deutsche Sprache und Grammatik begreift, auch anfälliger, mathematische Korrelate schneller zu begreifen.

Sprache und Mathematik, die reine Formalismus ist, hängen zusammen.

Nichtsdestotrotz muss überhaupt ein gewisses Grundvertrauen in die Mathematik gesetzt werden, weil es - wenn tiefer beschäftigt - Aussagen gibt, die eben nicht bewiesen oder widerlegt werden können.

0
DieMimose  22.07.2018, 16:04
@DieMimose

Du schreibst,

Ich kann nun gar nicht rekonstruieren, was du mir hinsichtlich deiner Erkenntnistheorie vermitteln möchtest.

A: Jeder Mensch hat die nötigen Kapazitäten die primären Implikationen die aus dem Gottesbegriff immer folgen müssen, aus dem Gottesbegriff selbst herzuleiten und zu begreifen.

B: Der Verstand ist an und für sich begrenzt und fehleranfällig und wird durch Offenbarung korrigiert, gelenkt und erweitert. Die Offenbarung muss aber überhaupt als eine solche identifiziert werden, weswegen der Verstand eingesetzt werden muss. (Symbiose)

C: Der Beweis der Unnachahmlichkeit des Quran erfolgt unter anderem durch außer-koranische Ergebnisse, weswegen es sich nicht um ein zirkuläres Argument handelt. Wenn jedoch dieses Attribut der Unnachahmlichkeit des Quran begriffen wurde, sind alle Aussagen im Quran ebenfalls wahr, auch dann, wenn man sie zunächst nicht zu begreifen imstande ist.

D: Dass C folgt ist anhand des Beispiels aus der Mathematik erörtert wurden: Es wird begriffen, das die Mathematik - selbst dann wenn es über das Empirische hinausgeht - wahre Aussagen zu treffen imstande ist, auch dann wenn die Fundamente auf dem eine mathematische Aussage fußt (Axiome, Theoreme et cetera) nicht direkt begriffen werden. Weil sie aber auf Grundlage derjenigen Systeme formuliert werden, die wahre Aussagen zu treffen imstande sind, sind diese Fundamente auch als solche wahr.

Das mal auf die Schnelle..

Eventuelle Fehler sind meine eigene Schuld.

Und Gott alleine weiß es am allerbesten und besser.

0
DieMimose  22.07.2018, 16:42
@AnnsWorld2003

Addendum:

LOL Harald Lesch hat gerade zu diesem Thema ein Video gemacht wo mein Gedanke sich wiederfindet: Die Richtigkeit der Mathematik ist keine Selbstverständlichkeit: https://www.youtube.com/watch?v=xR_S6oZuyqc

Das nenne ich mal gutes Timing (:

Guck es dir an, dann verstehst du eventualiter meinen Gedanken besser.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 25.07.2018, 15:10
@DieMimose
Ein Gott ist per definitionem ...
Das ist in der Tat in jedem Volk gegeben, das sie mit dem Begriff "Gott" ein gewaltiges, allmächtiges Wesen assoziieren. Wie sie dieses Wesen nennen, ist eine andere Sache. Gott gehören die besten Namen, sowohl im Universum als auch auf allen Erden.

Unabhängig der Tatsache dass m.E. noch viele Fragen hinsichtlich deiner Gottesdefinitionen offen bleiben, halte ich für die Untersuchung deiner Herangehensweise zunächst eine Auseinandersetzung mit der Sprachphilosophie des Qurans für notwendig, um darauf aufbauend erst fundiert eine systematische Begriffsanalyse von z.B. "Aql", "Vernunft" und "Iman" anstellen zu können, da diese m.W.n. traditionell als Werkzeuge oder zumindest als grundlegende Symbole zur Erkenntnisgewinnung bezüglich der Gottesdefinition genutzt werden wollen.

Bei näherer Untersuchung der quranischen Sprachphilosophie scheinen die Sprachbedeutungen des Qurans bzw. dessen Verse eine eigene Dimension aufzuweisen, die mit Verweis auf die Unnachahmlichkeit des Qurans dementsprechend unantastbar und geschlossen in ihrer Stuktur sind.

Diese Statik lässt die Sprache des Korans in ihrer äußeren Gestalt als auch inneren Struktur nicht durch kulturielle bzw. menschliche Implikationen formen oder in dem Fall verformen, wodurch eine Trennung zwischen quranischer und nicht-koranischer (Sprach-)Dimension vorläge.

Mit meiner Anmerkung des Aql-Naql-Verhältnisses, das für die Traditonsbewahrung eine pragmatische Lösung entgegen hermeneutischer Reformationsversuche anbieten kann, soll der Zirkelschluss begründet werden, der jegliche Definition von quranischen Termini in ihrer eigenen quranischen Dimension bzw. Bedeutungswelt einschließt. Die Dimension bzw. Denkweise (Sprachphilosophie), die der Mensch nun einnimmt, soll daher von göttlicher oder gottloser Leitung angetrieben werden. Nicht-quranische Implikationen können somit nur zu einer Modifikation der reinen göttlichen Wahrheit führen, die als gottlose Beigesellung kategorisiert werden.

Wie das Mysterium nun aufgelöst werden will, um in die Bedeutungswelt bzw. Dimension des Qurans eintauchen zu können, kann uns die traditionelle Entwicklung des Verständnisses von "Iman" möglicherweise esoterische Abhilfe verschaffen oder viel mehr ein spirituelles Gefühl entwickeln lassen, bevor wir uns nach unkoranischen Tradtionen (Naturwissenschaften u.a.) richten wollen und den Islam mithilfe von Methoden, die auf einer gottlosen Sprachdimension basieren, kennenzulernen.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 25.07.2018, 17:26
@DieMimose
A: Jeder Mensch hat die nötigen Kapazitäten die primären Implikationen die aus dem Gottesbegriff immer folgen müssen, aus dem Gottesbegriff selbst herzuleiten und zu begreifen.

Historisch, soziopsychologisch lässt es sich sicherlich einfacher nachvollziehen, warum der Quran erwähnt, dass manche Menschen diese nötigen Fähigkeiten bzw. Kapazitäten nicht erhalten.

Aus theologischer Perspektive sehe ich noch einen entscheidenen Aspekt hinsichtlich u.a. von Al Qadr, der diese Aussage entkräftet.

B: Der Verstand ist an und für sich begrenzt und fehleranfällig und wird durch Offenbarung korrigiert, gelenkt und erweitert. Die Offenbarung muss aber überhaupt als eine solche identifiziert werden, weswegen der Verstand eingesetzt werden muss. (Symbiose)

Ich nehme deine Grundannahmen zur Kenntnis.

Mein Einwand bezieht sich im theologisch-metaphysischen Kontext auf eine Kritik zur Symbiose dahingehend, dass der Wille des Menschen nun unabhängig des "Verstandes" und der koranischen Rechtleitung als Entscheidungsantrieb die Wahl trifft.

Unabhängig der islam-traditonellen Tatsache, dass selbst jene Entscheidungsfreiheit von göttlicher oder dämonischer Leitung beeinflusst werden kann und sogar nicht einmal mittels der empirischen Erfahrungswerte (der z.B. "Sozialisation") den "Verstand" recht- oder irrleiten muss, wird m.E. der "Verstand" Im Bezug auf den freien Willen des Menschen gemäß der Gottesunwerfung (al-ibada) so definiert, dass der "Verstand" (al-aql) in Verbindung mit der Rechtleitung steht. Anderenfalls wird das Benutzen des "Verstandes" außerhalb jener koranischen Offenbarung als Gelüste (al-hawa) ausgelegt. Insofern mag deine Erläuterung im Rahmen einer Begfriffsdefintion von "Verstand", möglicherweise von der "Philosophie des Geistes" geprägt sein, bei der der Verstand in der Erkenntnisgewinnung für den Mensch seine eigene Antriebskraft und Existenzbegründung erhält.

Natürlich habe ich das Mysterium um das Phänomen "Iman" nicht "verstanden", da "Verstand" nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Sprachdimensionen undefinierbare spirituelle und esoterische Komponenten in sich trägt, sondern auch innerhalb pragmatischer Islamlehren. Jedoch spielt m.E. nach, wie bereits erwähnt, der freie Wille neben göttlicher Rechtleitung eine fundamentalere Rolle als der "Verstand", da der freie Wille nicht nur den Bewegungscharakter, sondern auch in einer Art Verbindung mit der göttlichen Recht- oder Irrleitung als Antriebskraft (Al Qadr) fungiert, nämlich den Verstand im DIenste Gottes zu nutzen, welche "Gott" vor dem "Verstand" existieren lassen will.

Deine Erläuterung mag sicherlich einen Gehalt aufweisen, der historisch eher in Verbindung mit einer Da'wa-Strategie zu verknüpfen ist, die mit der sukzessiven Erscheinung der Offenbarung zusammenhängt. Theologisch-philosophisch betrachtet, ist mir dein Erklärungsansatz zum Aql-Naql-Prinzip von den Variationen der "Wasatiyaa-Islamisten" bekannt (Yasir Qadhi, T-Ramadan...).

0
verreisterNutzer  17.07.2018, 00:36

Sa’dan Ibn Muslim berichtete, dass Imam Al-Kazim (a.) sagte: „O du Mensch, sag die Wahrheit, auch wenn darin dein Untergang ist, denn darin liegt deine Errettung und verwirf die Falschheit, auch wenn darin deine Errettung ist, denn darin liegt dein Untergang!“ [Mishkat-ul-Anwar von Abu Al-Fadl At-Tabarsi, Seite 137 Hadith 4]

1
verreisterNutzer  17.07.2018, 00:32

Die Verstellung wird tatsächlich in Gefahrsituationen verwendet.

Eines Tages berichtete jemand Imam al-Sadiq (as.) von 2 Männern, die aufgrund ihrer Liebe zu Ali Ibn Abi Talib (as.) verurteilt worden sind. Sie beide sollten in der Stadt vor den Leuten, Imam Ali (as.) verfluchen und beleidigen, damit sie nicht hingerichtet werden. Der eine von ihnen verfluchte den Imam (as.) und wurde hingerichtet. Der andere verfluchte den Imam (as.) um sein Leben zu schützen. Der Überlieferer fragte Imam al-Sadiq (as.) welcher von ihnen besser wäre. Der Imam antwortete: Der 1. hat sich beeilt, um Paradies zu betreten.

das bedeutet: sie beide kommen ins Paradies, aber der Letzte, der Leben beschützt hat, hat einen gewissen Vorzug, denn er kann weiterleben und Allah dienen und weiterhin gute Taten verrichten, um seinen Rang im Paradies zu erhöhen.

so viel zum Thema Verstellung.

Wir sind aber nicht der Meinung, dass man jemanden „anlügen“ sollte, um ihm zu gefallen oder sonstiges, denn ich kann mit reinem Gewissen und ohne Hochmut sagen: wir haben die besten Argumente, die besten Antworten und führen die besten Diskussionen, weil wir es von der Familie des Propheten, der Ahlul Bayt (as.) gelernt haben und weil sie unsere Imame und Lehrer sind

0
verreisterNutzer  17.07.2018, 11:42
@verreisterNutzer

Edit:

der 1. Mann verweigerte sich den Imam (as.) zu verfluchen und wurde hingerichtet

der 2. Mann verfluchte den Imam (as.), um sein Leben zu schützen und wurde freigesprochen

0

Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten

Der Friede sei mit Mohammed, dem Gesandten Gottes und seiner Familie

du gehst der Sache ziemlich genau auf den Grund und hast als Nicht-Muslimin ziemlich viel Wissen. Das muss man loben.

Mit deinem Beitrag wolltest du uns ganz einfach mitteilen, dass all diese Rechtsschulen durch Lügen aufgebaut sind.

Ja das stimmt. Nachdem der Prophet Mohammed starb haben sie angefangen zu lügen und bis heute hören sie nicht auf.

Wenn du Sahih al-Bukhari aufschlägst findest du nur eine einzige Überlieferung von der Tochter des Propheten Mohammed, Fatima

Dabei sollte der Prophet über sie gesprochen haben: sie ist „Die Herrin der Frauen der Weltenbewohner.“

von Aisha 260 Überlieferung.

Von Ali Ibn Abi Talib, der zu denen gehören soll, denen das Paradies schon versprochen wurde und der für sie zu den 4 Khalifen gehört und sie ihn angeblich lieben nur 29 Überlieferung.

Von Abu Huraira gibt es das 10 Fache.

Der ägyptische, sunnitische Gelehrte Muhammad Abu-Riat schreibt in seinem Buch:

Wir wundern uns, dass von Abu Huraira eine Menge Überlieferungen vorbereitet wurde, obwohl er nur 18 Monate seines Lebens mit dem Propheten Mohammed verbrachte, jedoch von Ali, der von der Geburt an beim Propheten aufwuchs und in allen Reisen und Schlachten, außer in der Schlacht von „Tabuk“ bei ihm war, eine kleine Menge der Überlieferung vorhanden sind.

A-Dhahabi und Al-Hakim (Top-Gelehrten der Sunniten) Stufen folgende Überlieferung als Sahih (authentisch ein):

Abu Hurairah trat zu Aishah  herein, die zu ihm sprach: O Abu Hurairah, du hast viel vom Gesandten Allahs (Mohammed) erzählt (überliefert). Er sprach: Ja, Mutter, bei Allah, mich lenkten weder Spiegel noch Kajal noch Schmiererei ab. Sie sprach: Das mag so sein.

Selbst Aisha war da misstrauisch. ‎

A-Dhahabi berichtet in seinem Buch Taskiratul Hufaz, dass Abu Bakr eines Tages 500 Überlieferungen sammelte und wie hierauf verbrannte. Das heißt er zerstörte die Sunnah des Propheten Mohammed.

In Sahih al-Moslem, Musnad Ahmad Ibn Hanbal und weiteren wichtigen Büchern der Sunniten wird berichtet, dass in der Zeit des 1. und des 2. Khalifen, die Verbreitung und Erzählung der Hadithe (Überlieferungen) des Propheten Mohammed verboten waren und dass die Khalifen (Abu Bakr und Omar) jeden Gefährten des Propheten mit Peitschenhieben oder Gefängnis bestrafen oder die aus der Stadt verbannten (siehe Bilal al-Habashi)

Wenn ein Gefährte des Propheten etwas vom Propheten erwähnte, musste er in der Zeit von Ossman im schlimmsten Fall mit seinem Leben rechnen.

Nur 3 Personen durften erzählen: Abu Hurairah, Abdullah Ibn Omar (der Sohn des Omar)

Abdullah Ibn Abbas (der Cousin des Propheten)

Ali Ibn Abi Talib (der Cousin und Schwiegersohn des Propheten)

al-Hassan (der Enkelsohn des Propheten)

al-Hussein (der Enkelsohn des Propheten)

Abu Dharr (Gefährte)

Salman (Gefährte)

Miqdad (Gefährte)

Bilal (Gefährte)

Ammar Ibn Yassir (Gefährte)

sie und auch kein anderer treue Gefährte des Propheten durfte etwas erzählen, außer die, die den Khalifen nahestanden.

Al-Bukhari (der Verfasser von Sahih al-Bukhari) schreibt, dass er 600.000 Überlieferungen untersucht hat und davon 2700 für sein Buch Sahih al-Bukhari aussortiert hat.

Ahmad Ibn Hanbal (der Chef der hanbalitischen Rechtsschule) sagt, dass er 1 Million Hadithe untersucht haben soll und davon 30.000 für sein Musnad aussortiert hat.

Yahya Ibn Ma‘in, ein sehr geschickter Hadithwissenschaftler und ein enger Freund von Ahmad Ibn Hanbal sagte: Ist es denn möglich, dass jemand ein Hadith-Buch schreibt, ohne dass 1000 Lügner (gemeint sind die Überlieferer) dabei sind?

A-Dhahabi schreibt: „Es gab niemanden, der die Hadithe mehr studierte als ich es tat. Ich kam zum Entschluss, dass 3/4 davon, was sich in unseren (sunnitischen) Büchern befindet Lügen sind.“

(Siyar Alam al-Nubala, band 7, Seite 136)

Das bedeutet, dass die Menschen (Bukhari, Moslem, Ahmad Ibn Hanbal und Co.) selbst von Lügnern Überlieferungen angenommen und verbreitet haben aber nicht mal zumindest einige Überlieferungen von den Freunden und Nahestehenden (Familie) des Propheten Mohammed.

Es ist beschämend, dass am Anfang so viel von den 1. Khalifen zensiert wurde und wie lange sie die Wahrheit versteckt haben. Und dass jeder Lügner reden durfte, außer die engsten Gefährten des Propheten Mohammed und seine Familie.

Was können wir daraus entnehmen:

die Leute die sich heute „Sunniten“ nennen und meinen sie würden die „Sunnah“, die Vorgehensweise des Propheten Mohammed ausleben, in Wahrheit Leuten befolgen, die Lügner waren und die Sunnah und die Aussprüche des Propheten Mohamed nach ihm zerstört haben und anderen verboten haben, die Sunnah zu verbreiten.


AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 18.07.2018, 14:33

Hey Sheikhi,

ich habe deine Beiträge schon vermisst. ^^

Shia sind doch Murtaddin, oder nicht? XD

1
verreisterNutzer  17.07.2018, 00:44

Edit:

Ich habe vergessen die Namen zu trennen.

diese Personen und andere Gefährten durften nicht reden und von Propheten erzählen:

Abdullah Ibn Abbas (der Cousin des Propheten) 

Ali Ibn Abi Talib (der Cousin und Schwiegersohn des Propheten) 

al-Hassan (der Enkelsohn des Propheten)

al-Hussein (der Enkelsohn des Propheten) 

Abu Dharr (Gefährte) 

Salman (Gefährte) 

Miqdad (Gefährte) 

Bilal (Gefährte) 

Ammar Ibn Yassir (Gefährte)

0

-Zeige mir bitte wo das Wort Tawriya steht: ich kenne es nicht

-wie heißt dieser Gelehrte

-warum willst du ausgerechnet die Maliki-Meinung wissen?

Die meisten Malikis und Shafiis folgen in der Aqida die Ash´ari-Schule und die meisten Hanafis die Maturidi-Schule.

Soviel ich weiß sagen die Maturidis, dass jeder Mensch verpflichtet und verantwortlich ist, aus eigener Logik zum Glauben zu finden und sind auch nicht entschuldigt, wenn sie nicht beten und nicht fasten. Sie sagen auch entweder hat man Iman (Glaube) oder man hat kein Iman. Also Iman ist etwas, was man bekommen kann, z.B indem man zum Islam konvertiert- oder verlieren kann, z.B wenn man den Islam verlässt. Sie sagen des Weiteren, dass man nicht sagen darf: ich bin ein Muslim/Gäubiger inshallah. Weil inshallah ausdrückt, dass man sich nicht sicher ist, ob man gläubig ist. Man muss Gewissheit haben, dass man gläubig ist.

In der Ash´ari Schule ist es möglich zu sagen: Ich bin ein Muslim inshallah. Außerdem sagen sie- soweit ich weiß- dass jeder Mensch von Geburt an Iman hat- also ein Gläubiger ist. Selbst ein Nichtmuslim oder ein Ungläubiger ist ein Gläubiger der nicht weiß, dass er ein Gläubier ist. Iman kann man nicht bekommen oder verlieren, sondern man hat ihn- Allahu ´alem.

Außerdem sagen sie, dass man nicht durch eigene Logik zum Islam finden kann/muss. Unwissenheit ist eine Entschuldigung.

Wer in die Hölle kommt weiß nur Allah. Wir wissen nur von denjenigen die im Koran namentlich erwähnt werden, dass sie in die Hölle gehen wie z.B Abu Lahab.

Die Unterschiede zwischen Ash´aris und Maturidis sind aber sonst sehr minimal.

Was du meinst, ist wahrscheinlich, dass man in bestimmten Fällen nicht die Wahrheit sagen muss. Das ist richtig, aber nur in Ausnahmen. Z.B jmd fragt dich, hast du schon mal Zina (Unzucht) begangen? Die beste Antwort wäre so etwas zu sagen wie: Möge Gott mich davor behüten (also selbst wenn man es getan hat)! Dann hat man es wenigstens nicht zugegeben. Wenn alles nichts nützt und der Fragende weiter nachbohrt, dürfte man auch lügen und nein sagen. Weil er hat kein Recht zu wissen ob man schon mal Zina gemacht hat. Aber man sollte versuchen, wenn möglich nicht zu lügen. Außerdem verrät man im Islam NICHT die Sünden, denn das wäre an sich eine Sünde (außer wenn es eine Notwendigkeit dazu geben würde).

Ein anderes Beispiel wäre: Jmd hält dir die Pistole an den Kopf und sagt dir: Wenn du Muslim bist, dann töte ich dich. In diesem Fall darf man verleugnen, dass man Muslim ist unter der Bedingung, dass das Herz das nicht bestätigt.


AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 28.06.2018, 15:31
-Zeige mir bitte wo das Wort Tawriya steht: ich kenne es nicht
-wie heißt dieser Gelehrte

Ich habe mir schon gedacht, dass es schwierig wird, renomierte Literatur zum Phänomen von Muslimen zu erhalten. Wie du auch von anhand Germaghribiyas Beitrag herauslesen kannst, scheint es sich vermutlich um "Wissen" zu handeln, mit dem in der Öffenlichkeit - höchst wahrscheinlich vor den Kafirun - nur behutsam für den Islam geworben wird.

Leider finde ich im Internet keine spezifischen Definition für "Tawriya" von Muslimen, sondern nur Rechtsurteile und fragmentarische Erläuterungen von Hanbaliten, die für ihre unverlegene Haltung hinsichtlich einer äußerst sterilen Darstellung des Islams bekannt sind. Die meisten Quellen sind leider auf Arabisch.

Hanbali-Gelehrter Scheich Muhammad Salih al-Munajid erklärt in einer Fatwa Folgendes:

(basierend auf dem Konsens der Gelehrten): „Tawriya ist unter zwei Voraussetzungen zulässig: 1) daß die verwendeten Worte zu der verborgenen Bedeutung passen; 2) daß dies zu keiner Ungerechtigkeit führt“ („Ungerechtigkeit“ selbstverstänlich, wie sie die Scharia definiert, und nicht die westlichen Standards). Ansonsten erlauben Tawriya-Lügen einem Muslim sogar, zu schwören. Munajid zitiert beispielsweise einen Mann, der vor Allah schwört, daß er nur unter einem Dach ( saqf) schläft; als der Mann erwischt wird, wie er auf einem Dach schläft, entlastet er sich mit den Worten, „mit Dach meinte ich den freiem Himmel“. Das ist legitim. „Schließlich“, fügt Munajid hinzu, „bezieht sich der Koran in Sure 21:32 auf den Himmel als Dach [ saqf]“.

https://islamqa.info/ar/45865

„Tawriya ist zulässig, wenn es notwendig ist, oder einem Scharia-Interesse dient.“

https://islamqa.info/ar/27261

Anlässlichkeit Imam Ahmed bin Hanbals Herangehensweise, "Gründer" der hanbalitischen Rechtsschule, wird auch im "Ighaathat: Sohn von Werten 1/381 und Beyond 2 / 106-107 , sowie in der Literatur "Legitimität von Ibn Mofleh 14.01" über eine Defintion von Tawriya, -verwiesen auf www.islamdoor.com- Folgendes berichtet:

Einmal, als er (Ibn Ahmad bin Hanbal) einen Kurs unterrichtete, klopfte jemand an und fragte nach einem seiner Schüler. Imam Ahmed antwortete: „Er ist nicht hier, was würde er hier tun?“ — die ganze Zeit auf seine Hand deutend, als wollte er sagen, „Er ist nicht in meiner Hand“. Der Fragende, der Ahmed nicht sehen konnte, nahm an, der Schüler wäre einfach nicht da.

http://www.islamdoor.com/k/297.htm

Fatwa.islamweb.net erläutert in einer Fatwa über Sufyan al-Thawri, dass dieser einmal zu Kalif Mahdi gebracht worden ist und ihn nicht gehen lassen wollte, bis Thawri schwor, zurückzukehren. Als er hinausging, ließ Thawri seine Sandalen an der Tür. Nach einer Weile kehrte er zurück, nahm seine Sandalen und verschwand für immer. Als der Kalif nach ihm fragte, sagte man ihm, daß, ja, Thawri hatte geschworen, zurückzukehren — und, in der Tat, er war zurückgekehrt: nur, um seine Sandalen zu nehmen und zu gehen. Fatwa Nummer: 159031 

-warum willst du ausgerechnet die Maliki-Meinung wissen?

Weil ich gerne ihre Herangehensweise und Argumentationstruktur hinsichtlich der Da'wa untersuchen und verstehen lernen möchte.

Soviel ich weiß sagen die Maturidis, dass jeder Mensch verpflichtet und verantwortlich ist, aus eigener Logik zum Glauben zu finden und sind auch nicht entschuldigt, wenn sie nicht beten und nicht fasten. Sie sagen auch entweder hat man Iman (Glaube) oder man hat kein Iman. Also Iman ist etwas, was man bekommen kann, z.B indem man zum Islam konvertiert- oder verlieren kann, z.B wenn man den Islam verlässt. Sie sagen des Weiteren, dass man nicht sagen darf: ich bin ein Muslim/Gäubiger inshallah. Weil inshallah ausdrückt, dass man sich nicht sicher ist, ob man gläubig ist. Man muss Gewissheit haben, dass man gläubig ist.

Richtige Informationen meiner Meinung nach ja, hmm...

Mich würde interessieren, wie sie oder auch Asharis gegenüber Al-Ghazalis Auffassung, dass Imam nicht aus dem rationalen Verstand, sondern aus dem Herzen entspringt, äußern. EIne Begriffsanalyse von "Iman" wäre da sehr interessant.

Was du meinst, ist wahrscheinlich, dass man in bestimmten Fällen...

Nein, hmm, ich muss mir noch etwas Zeit nehmen, um Tawriya akurater zu beschreiben. Aufgrund der Anwendung des Kalams und auch mE eher unexpliziten Position zur Gotterkenntnis muss der Aspekt beachtet werden, dass Sophismen bzw. die darin enthaltenen Fehlschlüsse in Da'wa nicht beabsichtigt sind.

Tawriyaa definiert aber beabsichtigte Verschleierung.

0
cerveza  28.06.2018, 21:19
@AnnsWorld2003

Mich würde interessieren, wie sie oder auch Asharis gegenüber Al-Ghazalis Auffassung, dass Imam nicht aus dem rationalen Verstand, sondern aus dem Herzen entspringt, äußern. EIne Begriffsanalyse von "Iman" wäre da sehr interessant.

Soviel ich weiß, gehören die Malikis als auch Al-Ghasali (Shafi´i) alle zu den Ash´aris und nicht zu den Maturidi. Zu der Auffassung kann ich zudem nicht viel sagen- ich bin kein Experte.

Diese "Verschleierungstaktiken" wie du sie nennst, sind Doppeldeutigkeiten die man verwenden kann um sich aus unangenehme Situation zu retten ohne direkt zu lügen. Wie gesagt, sollte man das nur im Notfall machen.

Die Seiten die du erwähnt hast, sind Salafi-Seiten. Mit denen beschäftige mich nicht. Außerdem habe ich keine Zeit und Müße momentan -vorausgesetzt meine Sprachkenntnisse reichen aus- das ganze auf Arabisch zu lesen. Ich gehe eher auf Seiten wie seekershub.org (Englisch).

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 28.06.2018, 21:39
@cerveza
Soviel ich weiß, gehören die Malikis als auch Al-Ghasali (Shafi´i) alle zu den Ash´aris und nicht zu den Maturidi. Zu der Auffassung kann ich zudem nicht viel sagen- ich bin kein Experte.

Al-Ghazali hat in seiner theologischen Position Gemeinsamkeiten mit den Asha'aris und Maturidis aufzuweisen bzw. zählen sie diesen als einen ihrer größten Einflüsse auf. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede in den von mir genannten Aspekten. In denen bewegen sich die zwei Theologieschulen eher in Richtung der Mutaziliten.

Diese "Verschleierungstaktiken" wie du sie nennst, sind Doppeldeutigkeiten die man verwenden kann um sich aus unangenehme Situation zu retten ohne direkt zu lügen. Wie gesagt, sollte man das nur im Notfall machen.

Ich kann hier fast immer beobachten, dass Aussagen verschleiert werden, um Allahs Botschaft und Gesetzmäßigkeiten den Gelüsten bzw. "Gefühlen" der Kuffar anzupassen, wobei bei das nun bei den Ashari-Geprägten evtl. eher um unbeabsichtigte Fehlschlüsse handelt...

Außerdem habe ich keine Zeit und Müße momentan -vorausgesetzt meine Sprachkenntnisse reichen aus- das ganze auf Arabisch zu lesen. Ich gehe eher auf Seiten wie seekershub.org (Englisch).

Du kannst sie dir mit einem Google-Chrome-Plugin komplett - sogar auf Deutsch übersetzen lassen, andernfalls hätte ich sie dir nicht geschickt, :-)

0
cerveza  28.06.2018, 22:54
@AnnsWorld2003

Al-Ghazali hat in seiner theologischen Position Gemeinsamkeiten mit den Asha'aris und Maturidis aufzuweisen bzw. zählen sie diesen als einen ihrer größten Einflüsse auf. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede in den von mir genannten Aspekten. In denen bewegen sich die zwei Theologieschulen eher in Richtung der Mutaziliten.

Sind die Mutaziliten nicht diejenigen die sagen, der Koran sei erschaffen? Oder, dass Allah den Mensch für Sünden bestrafen MUSS bzw man zum Kafir wird wenn man eine große Sünde begeht? Oder dass der Koran erschaffen sei? Wenn ja, dann haben die Ash´ari und Maturidi aber ganz andere Meinungen. Die äußerliche Form des Koran ist vllt erschaffen, aber nicht der Inhalt. Worin sollen denn die Gemeinsamkeiten zu den Mutaziliten liegen in den von dir genannten Aspekten?

Ich kann hier fast immer beobachten, dass Aussagen verschleiert werden, um Allahs Botschaft und Gesetzmäßigkeiten den Gelüsten bzw. "Gefühlen" der Kuffar anzupassen, wobei bei das nun bei den Ashari-Geprägten evtl. eher um unbeabsichtigte Fehlschlüsse handelt...

Ich denke nicht, dass es Absicht ist, alles daran zu setzen, dass einem Nichtmuslim der Islam besser gefällt. Häufig werden sogar leichtere aber schwache Meinungen gar nicht aufgeführt bei Fatwas (Absicht?). Ein Ash´ari-Gelehrter wird kaum sagen, dass z.B Masturbation erlaub ist, nur damit einem Nichtmuslim oder auch Muslim der Islam besser gefällt. Natürlich ist es nicht verboten, schwache Meinungen zu erwähnen, wenn dies ein Gelehrter gesagt hat.

Und was heißt "hier"? Meinst du dieses Forum? Ich glaube hier gibt es nicht soviele Ash´ari-Geprägte.

Du kannst sie dir mit einem Google-Chrome-Plugin komplett - sogar auf Deutsch übersetzen lassen, andernfalls hätte ich sie dir nicht geschickt, :-)

Danke, vllt irgendwann mal, inshallah.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 29.06.2018, 01:07
@cerveza
Sind die Mutaziliten nicht diejenigen die sagen, der Koran sei erschaffen?

Richtig,

Oder, dass Allah den Mensch für Sünden bestrafen MUSS bzw man zum Kafir wird wenn man eine große Sünde begeht?

Ich bin mir unsicher, was du nun meinst?

Falls du "kleine" und "große Sünde" nun vordefiniert auslegst, musst du sie nat. definieren, sonst könnte man hier auch an die Charidschiten denken, obwohl Kufr Akbar in fast allen mir populären bekannten Lehren der Ahlul Sunnah wa Ajamaha mit Shirk gleichgesetzt wird und auch Allah hier an die Strukturen der Tauhidlehre gebunden sein müsste; somit er der logischen Strukltur und Konsequenz her strafen muss.

Die Auffasung der Mutaziliten bezüglich der Frage, ob Allah innerhalb seines eigenen systematischen Eingottglaubenssystems einer Notwendigkeit unterliege, lässt sich m.E. gemäß ihrer Metaphysik tendenziös eigentlich leicht beantworten, da gemäß ihrer "göttlichen Sein-Lehre" nichts aus eigener Wesensnotwendigkeit heraus existiere, auf Gott als einziges absolutes, nicht wesenskontingentes Sein in seiner Existenz geschlossen werden müsse. Daher unterliege Gott aufgrund seiner verstandesmäßigen Fassbarkeit jedoch einer logischen Struktur, weshalb die Mutaziliten seine Wesensattribute ablehnen mussten, da sie paradoxe Verhältnisse aufweisen sollten. Dementsprechend tendiere ich dazu, dass die Mutaziliten glaubten, dass Gott einer logischen Denkstruktur unterliege.

Wenn ja, dann haben die Ash´ari und Maturidi aber ganz andere Meinungen. Die äußerliche Form des Koran ist vllt erschaffen, aber nicht der Inhalt. Worin sollen denn die Gemeinsamkeiten zu den Mutaziliten liegen in den von dir genannten Aspekten?

Die Gemeinsamkeiten liegen in der oben benannten Metaphysik (Kontingenzlehre), die besagt, dass man Allah mit den Verstand anhand von Mustern in der Welt (Atomismuslehre ("Zeichen Allahs sind überall") erkennen könne.

Diese Lehre ist von den Mutziliten hervorgegangen und ist eben auch stark von der Atomlehre der Philosophen, anfänglich der Aristoteliker, ..., Scholastiker geprägt. Al-Ghazali hat diese Art islamische Philsophen wie Avicenna, Avverös für Kuffar bzw. Murtaddin erklärt.

Die Asha'aris vertreten quasi in vielen Aspekten im Streitpunkt zwischen Al-Ghazali und den Mutaziliten einen Mittelweg, wobei bei der Frage, ob man die Existenz von Allah über den Verstand "ermitteln" könne, sie die Position der Mutaziliten einnehmen, die Al-Ghazali strikt abgelehnt hat. Wie bereits erwähnt, hat Al-Ghazali geglaubt, dass Iman reine Herzenssache sei und erklärte die Philsophen für Murtaddin. Al-Ghazali hat quasi den "Rationalismus", "die Philosophie" für haram erklärt. Der Kalam z.B. verbindet die Theologie der Asha'aris und Mutazili in vielen metholodisch - metaphysischen Aspekten, die eben stark von der aristotelischen Philosophie und DIalektik geprägt worden ist - wenn man sie eben konsequent in ihrer Ontologie zu Ende denken würde -.

Die Mutaziliten haben in der Tat geglaubt, dass nur Allah unerschaffen bzw. ohne Anfang und ewig sei. Hier verlaufen sich die Asha'aris mE in eine konservative Denkrichtung und ihre Kontingenzlehre kollidiert mit der angenommenen Einzartigkeit Gottes zusammen. Hier kann die Methaphysik-Konzeption der sunnitischen Theologieschulen mE auch rationalistisch nicht mehr sinnstiftend zu Ende gedacht werden - ein Grund, warum ich oft von sogn. Fehlschlüssen bei den Hanafis spreche, die ich fälschlicherweise als Tawriya ausgelegt habe, da ich glaubte, ihnen seien diese Fehlschlüsse bewusst, weshalb sie zu Analogien neigen würden.

Ich denke nicht, dass es Absicht ist, alles daran zu setzen, dass einem Nichtmuslim der Islam besser gefällt. Häufig werden sogar leichtere aber schwache Meinungen gar nicht aufgeführt bei Fatwas (Absicht?). Ein Ash´ari-Gelehrter wird kaum sagen, dass z.B Masturbation erlaub ist, nur damit einem Nichtmuslim oder auch Muslim der Islam besser gefällt. Natürlich ist es nicht verboten, schwache Meinungen zu erwähnen, wenn dies ein Gelehrter gesagt hat.

Dazu später vllt mehr. Wie gesagt, es ist nicht einfach zu erklären, weil die Asha'aris bzw. Hanafis glauben, dass Allahs Got-bedingte rein verstandesgemäß zu erklären sei.

Und was heißt "hier"? Meinst du dieses Forum? Ich glaube hier gibt es nicht soviele Ash´ari-Geprägte.

Ausgewogen, viele Salafis, Shaafis, einige Malikis und nat. auch Reforma und Kulturmuslime.

0
cerveza  29.06.2018, 05:05
@AnnsWorld2003
Oder, dass Allah den Mensch für Sünden bestrafen MUSS bzw man zum Kafir wird wenn man eine große Sünde begeht?

Ich bin mir unsicher, was du nun meinst?

Damit meine ich, dass Allah verpflichtet sei, die Menschen für Sünden zu bestrafen. Das widerspricht dem Verständnis der Ahlu Sunnah, die sagen, dass Allah eine Sünde unbestraft lassen kann unabhängig davon, ob man sie bereut oder nicht. Außer wenn man mit Shirk stirbt. Die Ansicht der Mutaziliten ist deshalb problematisch, da sie behaupten, Gott wäre zu etwas verpflichtet und müsse sich somit Pflichten "unterwerfen", hätte also keinen komplett eigenen Willen. Vielmehr kann er aber machen was er will, d.h er könnte den Menschen für gute Taten bestrafen und für schlechte Taten belohnen -einfach weil er die Macht hätte, dies zu bestimmen- doch tut er dies nicht, weil er dies im Qur´an versprochen hat und aus seiner Barmherzigkeit heraus.

Falls du "kleine" und "große Sünde" nun vordefiniert auslegst, musst du sie nat. definieren, sonst könnte man hier auch an die Charidschiten denken, obwohl Kufr Akbar in fast allen mir populären bekannten Lehren der Ahlul Sunnah wa Ajamaha mit Shirk gleichgesetzt wird und auch Allah hier an die Strukturen der Tauhidlehre gebunden sein müsste; somit er der logischen Strukltur und Konsequenz her strafen muss.

Mit großen Sünden meine ich vor allem Zina und Mord -eben Sünden die bei den Ash´aris und Maturidis nicht Kufr sind (wenn man sie nicht für erlaubt erklärt).

Wie schon geschrieben, denke ich, dass Allah nicht verpflichtet ist, den Menschen für Shirk/Kufr Akbar zu bestrafen, sondern dies lediglich tut, weil er dies im Qur´an versprochen hat.

Die Gemeinsamkeiten liegen in der oben benannten Metaphysik (Kontingenzlehre), die besagt, dass man Allah mit den Verstand anhand von Mustern in der Welt (Atomismuslehre ("Zeichen Allahs sind überall") erkennen könne.

Meinst du damit die Auffassung, dass sich nichts selber erschaffen kann und es deswegen notwendigerweise einen Schöpfer braucht, der wiederum nicht selbst erchaffen sein kann? Denn alles was wir kennen hat einen Anfang und ein Ende, also existiert nicht seit ewig, sei es Zeit oder das Universum.

Diese Lehre ist von den Mutziliten hervorgegangen und ist eben auch stark von der Atomlehre der Philosophen, anfänglich der Aristoteliker, ..., Scholastiker geprägt. Al-Ghazali hat diese Art islamische Philsophen wie Avicenna, Avverös für Kuffar bzw. Murtaddin erklärt.

Dazu kann ich nichts sagen.

Die Asha'aris vertreten quasi in vielen Aspekten im Streitpunkt zwischen Al-Ghazali und den Mutaziliten einen Mittelweg, wobei bei der Frage, ob man die Existenz von Allah über den Verstand "ermitteln" könne, sie die Position der Mutaziliten einnehmen, die Al-Ghazali strikt abgelehnt hat. Wie bereits erwähnt, hat Al-Ghazali geglaubt, dass Iman reine Herzenssache sei und erklärte die Philsophen für Murtaddin. Al-Ghazali hat quasi den "Rationalismus", "die Philosophie" für haram erklärt. Der Kalam z.B. verbindet die Theologie der Asha'aris und Mutazili in vielen metholodisch - metaphysischen Aspekten, die eben stark von der aristotelischen Philosophie und DIalektik geprägt worden ist - wenn man sie eben konsequent in ihrer Ontologie zu Ende denken würde -.

Versteh ich das richtig, dass du Al-Ghasali nicht zu den Ash´aris zählen würdest oder hat er nur einige Punkte anders als die restlichen Ash´aris.

Die Mutaziliten haben in der Tat geglaubt, dass nur Allah unerschaffen bzw. ohne Anfang und ewig sei. Hier verlaufen sich die Asha'aris mE in eine konservative Denkrichtung und ihre Kontingenzlehre kollidiert mit der angenommenen Einzartigkeit Gottes zusammen. Hier kann die Methaphysik-Konzeption der sunnitischen Theologieschulen mE auch rationalistisch nicht mehr sinnstiftend zu Ende gedacht werden - ein Grund, warum ich oft von sogn. Fehlschlüssen bei den Hanafis spreche, die ich fälschlicherweise als Tawriya ausgelegt habe, da ich glaubte, ihnen seien diese Fehlschlüsse bewusst, weshalb sie zu Analogien neigen würden.

Natürlich ist Allah das. Inwiefern kann die Konzeption nicht mehr zu Ende gedacht werden? Wie meinst du das genau?

Ausgewogen, viele Salafis, Shaafis, einige Malikis und nat. auch Reforma und Kulturmuslime.

Und zu welcher Gruppe würdest du dich selbst zuordnen?

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 29.06.2018, 15:22
@cerveza
Die Ansicht der Mutaziliten ist deshalb problematisch, da sie behaupten, Gott wäre zu etwas verpflichtet und müsse sich somit Pflichten "unterwerfen", hätte also keinen komplett eigenen Willen. Vielmehr kann er aber machen was er will, d.h er könnte den Menschen für gute Taten bestrafen und für schlechte Taten belohnen -einfach weil er die Macht hätte, dies zu bestimmen- doch tut er dies nicht, weil er dies im Qur´an versprochen hat und aus seiner Barmherzigkeit heraus.

Ich würde nicht behaupten, dass Mutaziliten sowas tendenziell geglaubt haben. Hast du Belege für die Annahme, dass Mutaziliten Gott abgesprochen haben, auch Sünden verzeihen bzw. tilgen zu können?

Sie glauben mE - wie erwähnt -, dass Gott ein absolutes, nicht kontingentes Wesen sei, jedoch auch kein Lügner. Das eine wirkt sich auf Kufr Asgar aus, die er nicht bestrafen müsse, weil er sagen soll, dass er Sünden auch verzeihe, sowie Shirk aber bestrafen müsse, sonst Unwahrheiten in seinen Aussagen beizumessen wären. Anders kann ich mir ihre rationalistische Denkweise auf Anhieb nicht vorstellen.

Vielleicht sollte man auch beachten, dass die Mutaziliten eine solche Einteilung von kleinen und großen Sünden gar nicht gepflegt haben. Ich habe nur von großen Sünden in Form von Shirk gesprochen. Dass Allah im rationalistischen Sinne seine Versprechen einhalten MUSS. Im theologischen Sinne muss Gott ja eigentlich gar nichts, daher mögen solche Beschreibungen hinsichtlich Gottes Wirken sehr bedacht zu interpretieren sein wollen.

Meinst du damit die Auffassung, dass sich nichts selber erschaffen kann und es deswegen notwendigerweise einen Schöpfer braucht, der wiederum nicht selbst erchaffen sein kann? Denn alles was wir kennen hat einen Anfang und ein Ende, also existiert nicht seit ewig, sei es Zeit oder das Universum.

Richtig, mit der Auffassung , dass einige Folgendes glauben: "Denn alles was wir kennen hat einen Anfang und ein Ende, also existiert nicht seit ewig, sei es Zeit oder das Universum.".

Versteh ich das richtig, dass du Al-Ghasali nicht zu den Ash´aris zählen würdest oder hat er nur einige Punkte anders als die restlichen Ash´aris.

Ich kann nicht darüber urteilen, wer oder was Al-Ghazali oder die Asha'aris in ihrer wahrhaftigen Theologie oder Beschaffenheit nun sein sollen. Bei einem historischen Blick lässt sich verstehen, dass beide "Phänomene" eine gewisse Entwicklung durchgemacht haben. Al Ghazali hat während seines Lehrstuhls für eine Asha'ari-Schule quasi neue Denk-Konzepte entwickelt.

Aktuell sehe ich Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen al-Ghazali sowie den Asha'aris, jedoch würde ich persönlich zur besseren Einordnung dieser Theologien Al-Ghazali nicht unbedingt als zumindest klassischen Asha'ariten auslegen.

Die Mutaziliten haben in der Tat geglaubt, dass nur Allah unerschaffen bzw. ohne Anfang und ewig sei. [...] Natürlich ist Allah das.

Stimmst du mit den Mutaziliten jetzt zu, dass NUR Allah unerschaffen, ohne Anfang und Ende sei?

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 29.06.2018, 15:22
@AnnsWorld2003
Hier kann die Methaphysik-Konzeption der sunnitischen Theologieschulen mE auch rationalistisch nicht mehr sinnstiftend zu Ende gedacht werden. [...] Inwiefern kann die Konzeption nicht mehr zu Ende gedacht werden? Wie meinst du das genau?

Wenn der Koran, Allahs Worte unerschaffen ist, hat der Koran neben Allah ohne Anfang und Ende existiert. Wenn der Koran nicht Allah selbst ist, dann existiert etwas neben Allah und teilt sich dessen Eigenschaften, die nach der Ahlul Sunnah wa Ajamaha eigentlich nur Gott haben kann und darf.

Zwangsläufig muss man nun aufgrund solcher Sachverhalte die Dimensionen in der Allah und der Koran sich nun befinden sollten, mit dem Verstand durchleuchten, wenn man denn behaupte, dass der Koran mit dem Verstand zu begreifen sei. Dieses Feld bzw. Metaphysik ist eher ein Gebiet, wo ich von traditionalen Sunni-Gelehrten nichts anderes kenne, als dass sie dieses Gebiet für Philosophie und Haram, das Tor zum Shirk erklären.

Zu Ende lässt sich dieses Gebiet der Metaphysik auch nicht denken, da hier so viele Faktoren einbezogen werden, dass die Preexistenz der Schöpfung sowie also auch die Entscheidungen bzw. die Handlungen des Menschen im Quran selbst irgendwie vordeterminiert sein müssten oder zumindest die Frage im Hinblick auf die Kontingenzlehre essenziell wäre, welchen Ursprung der Koran und die im Koran erwähnten Dinge, wie Schöpfung und deren Willen und Handlungen (des Menschen) tragen. Demnach müsse man annehmen, dass die Schöpfung schon vor deren Erschaffung in einer bestimmten Form oder Dimension existiert hat. Das sind riesige Baustellen, wovor sich meinen Erfahrungen nach die traditionellen Sunnis verschließen (Erschaffenheit des Qurans und Al Qadr).

Mutaziliten als Scholastiker und Philosophen haben natürlich den ganzen Tag nichts anderes getan, als auf solchen Ebenen nachzudenken. Wenn sie z.b. Allah dessen Eigenschaften abgesprochen haben, dann nur, weil es essenziell notwendig sein sollte, um eine rationalistische, konsequente Denkstruktur aufrechtzuhalten, anstatt ohne fundierte sprachphilosophsiche Überlegungen einfach "wortwörtlich" dogmatisch vorzugehen. So hat der Kalam seine Prägung und Entwicklung gefunden.

Ausgewogen, viele Salafis, Shaafis, einige Malikis und nat. auch Reforma und Kulturmuslime.
Und zu welcher Gruppe würdest du dich selbst zuordnen?

Ich bin erkenntnistheoretische Atheistin.

0
cerveza  29.06.2018, 19:25
@AnnsWorld2003

nicht wahr !! :( :( :0

ich dachte du wärst Muslimin. Wie kommt es, dass du anscheinend soviel weißt? Und wie kannst du Atheistin sein? ich bin ein bisschen enttäuscht. Woher weißt du das ganze?

0
cerveza  29.06.2018, 19:56
@AnnsWorld2003
Hier kann die Methaphysik-Konzeption der sunnitischen Theologieschulen mE auch rationalistisch nicht mehr sinnstiftend zu Ende gedacht werden. [...]  Inwiefern kann die Konzeption nicht mehr zu Ende gedacht werden? Wie meinst du das genau?

Wenn der Koran, Allahs Worte unerschaffen ist, hat der Koran neben Allah ohne Anfang und Ende existiert. Wenn der Koran nicht Allah selbst ist, dann existiert etwas neben Allah und teilt sich dessen Eigenschaften, die nach der Ahlul Sunnah wa Ajamaha eigentlich nur Gott haben kann und darf.

Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nicht soviel Gedanken gemacht. Aber ich denke mal, der Koran als "Wort Gottes" ist nicht unabhängig von Allah. Es ist vllt genauso wie meine "Sprache" oder mein "Reden" zu mir gehört und es ist nicht mein "zweites ich". Und offensichtlich habe ich auch seit eh und je einen eigenen Willen. Natürlich existiert Allah nicht nur, sondern er hat auch einen Willen und deshalb hat er die Dinge erschaffen. Aber trotzdem könnte ich mal nachfragen.

Ich glaube das sind Sprachspiele, mit denen manche versuchen, Allah zu negieren. Es ist genauso wie die Frage: "Kann Gott einen Stein erschaffen, den er nicht heben kann?", oder "Kann Gott einen Kreis mit Ecken erschaffen?". Die Antwort ist offensichtlich: Nein! Die Allmacht Gottes bezieht sich nur auf Dinge die sinnvoll sind und einen Nutzen haben. Alles andere sind nur Wortspiele.

Zwangsläufig muss man nun aufgrund solcher Sachverhalte die Dimensionen in der Allah und der Koran sich nun befinden sollten, mit dem Verstand durchleuchten, wenn man denn behaupte, dass der Koran mit dem Verstand zu begreifen sei. Dieses Feld bzw. Metaphysik ist eher ein Gebiet, wo ich von traditionalen Sunni-Gelehrten nichts anderes kenne, als dass sie dieses Gebiet für Philosophie und Haram, das Tor zum Shirk erklären.

Du musst dich aber ganz viel damit beschäftigt haben. Das Niveau auf dem du schreibst, passt nicht ganz zu diesem Forum. Ich frage mich, woher du die ganzen Informationen her hast.

Und du scheinst ziemlich viel von den Sunni-Gelehrten zu wissen. Wer sind denn "deine" Sunni-Gelehrten alles? Dass sie die Metahphysik für haram und shirk halten, kommt mir eher gesagt ein wenig komisch vor. Ich kenne das nur, dass sie ziemlich wenig Sachen, selbst wenn sie haram sind, für shirk oder kufr halten.

Zu Ende lässt sich dieses Gebiet der Metaphysik auch nicht denken, da hier so viele Faktoren einbezogen werden, dass die Preexistenz der Schöpfung sowie also auch die Entscheidungen bzw. die Handlungen des Menschen im Quran selbst irgendwie vordeterminiert sein müssten oder zumindest die Frage im Hinblick auf die Kontingenzlehre essenziell wäre, welchen Ursprung der Koran und die im Koran erwähnten Dinge, wie Schöpfung und deren Willen und Handlungen (des Menschen) tragen. Demnach müsse man annehmen, dass die Schöpfung schon vor deren Erschaffung in einer bestimmten Form oder Dimension existiert hat. Das sind riesige Baustellen, wovor sich meinen Erfahrungen nach die traditionellen Sunnis verschließen (Erschaffenheit des Qurans und Al Qadr).

Ja, die Menschen existierten schon vor ihrer Schöpfung, da sie bereits vor ihrer Geburt Zeugnis von Gottes Existens ablegen mussten. Steht im Koran. Und das Schicksal der Menschen wurde bereits festgelegt bevor Allah die Welt erschaffen hat, soviel ich weiß.

Deine Ansicht, dass sich die traditionellen Sunnis davor verschließen, kann ich jetzt nicht bestätigen.

Mutaziliten als Scholastiker und Philosophen haben natürlich den ganzen Tag nichts anderes getan, als auf solchen Ebenen nachzudenken. Wenn sie z.b. Allah dessen Eigenschaften abgesprochen haben, dann nur, weil es essenziell notwendig sein sollte, um eine rationalistische, konsequente Denkstruktur aufrechtzuhalten, anstatt ohne fundierte sprachphilosophsiche Überlegungen einfach "wortwörtlich" dogmatisch vorzugehen. So hat der Kalam seine Prägung und Entwicklung gefunden.

Soviel ich weiß, sind die traditionellen Sunnah-Gelehrten auch nicht dafür bekannt, dass sie alles wortwörtlich interpretieren. Nein im Gegenteil. Und ich glaube, dass sie dem Kalam auch nicht unbedingt abgeneigt waren. Die Seiten die du mir gezeigt hast, waren glaub ich eher Salafi-Seiten. Ich glaube nicht, dass Salafis mit Kalam viel zutun haben noch mit den Ash´aris. Ich könnte dir einen Online-Kurs auf Seekershub.org empfehlen.

Ich bin erkenntnistheoretische Atheistin.

Ehemalige Muslima oder was? Ich glaube das liegt daran, dass man Iman wirklich auch mit dem "Herzen" begreifen muss. Intellekt und Wissen reichen nicht aus. Iblis hatte mehr Iman als wir - er glaubte an alles woran man als Muslim glauben muss.- nur er empfand sich als etwas besseres als Adam und die Engel.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 30.06.2018, 01:16
@cerveza
Aber ich denke mal, der Koran als "Wort Gottes" ist nicht unabhängig von Allah. Es ist vllt genauso wie meine "Sprache" oder mein "Reden" zu mir gehört und es ist nicht mein "zweites ich". Und offensichtlich habe ich auch seit eh und je einen eigenen Willen. Natürlich existiert Allah nicht nur, sondern er hat auch einen Willen und deshalb hat er die Dinge erschaffen.
Aber trotzdem könnte ich mal nachfragen.

Ja, frag mal bitte nach.

Von Sunnis ist mir geläufig, dass Allahs Wort eine Tat von Allah sei. Dieser Umstand schafft aber keine Klarheit über die Tatsache, dass etwas, was nicht Allah sein soll, eine Eigenschaft (Unerschaffenheit; Existenz ohne Anfang) besitzt, die nur Allah gebühren soll.

Ich glaube das sind Sprachspiele, mit denen manche versuchen, Allah zu negieren.

Das Weltanschauungssystem der Mutaziliten begründet sich durch solche metaphysischen Überlegungen. Ich denke, dass wir uns einig sein können, dass die Mutaziliten oder islamische Rationalisten wie z.B. Ibn Arabi bestimmt nicht versuchen, Allah zu negieren.

Dein Einwand, es handle sich um ein Sprachspiel, das versuche Allah zu negieren, ist meinen Erfahrungen nach eher eine Methodik der Salafis. Deren Alternative wäre Ibn Taymiyaas sprachpilosophische Abhandlung [Ibn Taymiyaa; Against the greek logicans], die eine Sprachphilosophie in Richtung eines nominalistischen Systems begründen will, womit der Kalam und die Dialektik als Erkenntniswerkzeug für Kufr erklärt - und zwar innerhalb der Shahada als Lossagung vom der Beigesellung in der Einzigartigkeit des Tauhids u.a. in den Eigenschaften von Allah (Al aslma was sifat; Nur Allah ist ohne Anfang und unerschaffen). Ein alternatives System von Asha'aris oder Maturidiys ist mit in dem Punkt nicht bekannt. Das wäre sehr interessant, wenn du eine Alternative finden könntest oder zumindest erläutern versuchst, warum du dieses "Sprachspiel" bzw Dialektik für unzulässig erklären möchtest, obwohl sie sich als Untersuchungswerkzeug der "reinen" Logik bedient.

Die Allmacht Gottes bezieht sich nur auf Dinge die sinnvoll sind und einen Nutzen haben. Alles andere sind nur Wortspiele.

Inwiefern nur Wortspiele?

Ich kenne, wie schon bereits erwähnt, allgemein nur die fundamentalistische Auffassung der Sunnis, die aufgrund von Sure 42:11: "Allah ähnelt nichts und niemandem" annehmen, dass Allahs Eigenschaften mit dem Verstand nicht zu verstehen und begreifen seien. Insofern hat sich auch eben das Sprachsystem durch die Salafis entwickelt, das gleichsam auch den Kalam ablehnt. Hiernach ist eine verstandesmäßige Analyse durch Logikwerkzeuge wie der Dialektik verboten. Dieses Sprachsystem definiert "Al Aql" bzw "Verstand" eher im Kontext von der Rechtleitung (al-Huda). Der Verstand soll auf Basis von al-huda - also Quran und Sunnah - Al-Ilm das wahrhaftige Wissen; al-Haqq im Sinne des Tauhids erlangen. Weicht man von der Rechtleitung durch den Quran und der Sunnah ab, handelt es sich nicht mehr um Wissen, sondern um Irrleitung durch al-Nafs und al-Hawa, was von Gelüsten und Hochmut gelenkt werde.

Welches Konzept oder Untersuchungswerkzeug bietest du als Alternative an, wenn man auch ohne den Quran zu Al-Ilm gelangen kann?

Du musst dich aber ganz viel damit beschäftigt haben. Das Niveau auf dem du schreibst, passt nicht ganz zu diesem Forum. Ich frage mich, woher du die ganzen Informationen her hast.

Ich lese nur gerne und tausche mich viel mit Fachtheoretikern und Muslimen aus. Ich komme ursprünglich aus der Fachphilosophie und habe mich über Ibn Farabi und Ibn Rushd mit der Traditon der Ahlul Sunnah wa Ajamaha beschäftigt.

Und du scheinst ziemlich viel von den Sunni-Gelehrten zu wissen. Wer sind denn "deine" Sunni-Gelehrten alles? Dass sie die Metahphysik für haram und shirk halten, kommt mir eher gesagt ein wenig komisch vor.

Im Kontext eben Al-Ghazali, generell eben die Traditionalisten der Ahlul Sunna Wa Ajamaha, die eben die islamischen Philosophen für Kuffar erklärt haben. Speziell habe mich eher mit den Philsophen auseinandersetzt, ansonsten eben weiterhin mit den Konservativisten rund um die Ahlul Hadith Gelehrten Ibn Taymiyaa, Muhammad ibn abdl Wahhabb und Konsorten beschäftigt.

Ich kenne das nur, dass sie ziemlich wenig Sachen, selbst wenn sie haram sind, für shirk oder kufr halten.

Wenn Etwas "Allah" negiert oder verleugnet, ist es natürlich als Methode strengstens haram,

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 30.06.2018, 01:19
@AnnsWorld2003
Ja, die Menschen existierten schon vor ihrer Schöpfung, da sie bereits vor ihrer Geburt Zeugnis von Gottes Existens ablegen mussten. Steht im Koran. Und das Schicksal der Menschen wurde bereits festgelegt bevor Allah die Welt erschaffen hat, soviel ich weiß.

Diese Seelenlehre erklärt mE nicht die Preexistenz der Kreation. Wenn der Koran unerschaffen, also ohne Anfang ist, dann hat zumindest die Idee der Schöpfung vor ihrer Schöpfung existiert, womit ein zumindest zeitlicher Maßstab für den Menschen gegeben wird, um diese Phänomene mit dem Verstand hinsichtlich der Kontingenzlehre zu rationalisieren.

Noch nebulöser wird es, dass die im Koran beinhaltete Schöpfung scheinbar einen Willen besitzt, der nun, wenn wir davon irgendwie ausgehen wollen, dass sie irgendwie eine Tat von Allah sei, in der Tat Allahs also schon vor seiner Existenz schon zeitlich interagiert und zwar in einem Raum und einer Zeit, die noch nicht erschaffen worden ist. Der freie Wille also, der scheinbar ideell schon im Koran vor seiner materiell-dimensionellen Schöpfung existiert hat, lässt darauf schließen, dass generell auch alle Entscheidungen des Menschen unerschaffen sein müssten und bei Allah oder in einer Dimension - beschrieben als "Tat Allahs" - zu verorten sein. Solche Puzzle kann man jetzt noch viel weiter, versuchen, zusammenzustecken. Die Atomisten, die in ihrer Metaphysik mit einer gewissen Substanzlehre arbeiten, sowie eben auch die Asha'aris, die hier eben eine Nähe zu den Mutaziliten finden, scheinen jedoch anders als die mutalizitischen Atomisten keine konsequente systematische Vernetzung zwischen jener substanziellen Seinslehre im Hinblick auf deren Bedeutungsgehalt und ihrer Struktur einzugehen, die mE erst zu einer fundierten Kalamlehre führt.

Deine Ansicht, dass sich die traditionellen Sunnis davor verschließen, kann ich jetzt nicht bestätigen.

Vielleicht fehlen mir da einige wichtige Ansätze, um vermeintliche Lücken, die ich oben erwähnt habe, zu füllen.

Soviel ich weiß, sind die traditionellen Sunnah-Gelehrten auch nicht dafür bekannt, dass sie alles wortwörtlich interpretieren. Nein im Gegenteil. Und ich glaube, dass sie dem Kalam auch nicht unbedingt abgeneigt waren. Die Seiten die du mir gezeigt hast, waren glaub ich eher Salafi-Seiten. Ich glaube nicht, dass Salafis mit Kalam viel zutun haben noch mit den Ash´aris. Ich könnte dir einen Online-Kurs auf Seekershub.org empfehlen.

Die Ahlul Sunnah wa Ajama hat zwar Meinungsverschiedenen in Aqida-Fragestellungen, daher auch die diversen Theologieschulen, jedoch definieren sie sich essenziell über die Gemeinsamkeit, die Methaphysik und die Herangehensweise der Rationalisten wie den islamisch-aristotelischen Philosophen ; Mutaziliten und Sufisten u.a. abzulehnen, und zwar als Shirk.

Ehemalige Muslima oder was? Ich glaube das liegt daran, dass man Iman wirklich auch mit dem "Herzen" begreifen muss.

Ich war schon immer Erkenntnistheoretikerin im Sinne eines agnostischen Atheismus. Und ja, für mich persönlich speist sich Spiritualität, Glauben nicht aus dem Verstand.

Intellekt und Wissen reichen nicht aus. Iblis hatte mehr Iman als wir - er glaubte an alles woran man als Muslim glauben muss.- nur er empfand sich als etwas besseres als Adam und die Engel.

Diese Denkweise unterschreibt - wie oben ausformuliert - mE eigentlich die Begriffsanalyse von "Al-Aql" "Al-Ilm" im Kontext von "Al-huda", was meinen Erfahrungen zufolge die Ahlul Sunnah Wa Ajamaha hinsichtlich ihrer Aqida, Quran und Sunnah als Dogma essenziell definiert, zunächst sehr deckenflächend.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 30.06.2018, 01:36
@AnnsWorld2003
Diese Seelenlehre erklärt mE nicht die Preexistenz der Kreation. 

Anmerkung: Die Seele ist ja von Allah erschaffen worden, jedoch hat sie bereits schon scheinbar ideell zeitlos ohne Anfang als "Tat Allahs" (Quran) existiert.

Das heisst, dass die Entscheidungen der Seele im Grunde genommen entweder keine Willensfreiheit hatte, womit alle in der "Tat Allahs" bzw. im Koran erwähnten Akteure keinen freien Willen hatten oder in der "Tat Allahs" - also vor der materiell-dimensionellen Schöpfung - Menschenwillen in einer Dimension "Tat Allahs" bzw Koran schon immer existiert und agiert haben müsste. Demnach müsste auch schon eine Art Schöpfung in einer Dimension ohne zumindest materieller Substanz im Sinne eigentlich von Raum und Zeit eine Art Schöpfung existiert haben. Das kann auf den ersten Blick eigentlich nur schließen lassen, dass der Koran oder diese Dimension "Tat Allahs" als eine SChöpfung von Allah erschaffen worden ist. Da ansonsten ein gewisses Medium einer Schöpfung ideell mit Willensfähigkeit, die unerschaffen ist, ewig "bei" Allah existert hat.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 30.06.2018, 02:29
@cerveza
Und wie kannst du Atheistin sein?

Es gibt eben viele Denkströmungen innerhalb atheistischer Lehren.

0
cerveza  04.07.2018, 05:32
@AnnsWorld2003
Ich glaube das sind Sprachspiele, mit denen manche versuchen, Allah zu negieren.

Das Weltanschauungssystem der Mutaziliten begründet sich durch solche metaphysischen Überlegungen. Ich denke, dass wir uns einig sein können, dass die Mutaziliten oder islamische Rationalisten wie z.B. Ibn Arabi bestimmt nicht versuchen, Allah zu negieren.

Ibn Arabi war Ash´ari und traditioneller Sunni-Gelehrter, soviel ich weiß. Er wird zumindest von ihnen akzeptiert.

Dein Einwand, es handle sich um ein Sprachspiel, das versuche Allah zu negieren, ist meinen Erfahrungen nach eher eine Methodik der Salafis. Deren Alternative wäre Ibn Taymiyaas sprachpilosophische Abhandlung [Ibn Taymiyaa; Against the greek logicans], die eine Sprachphilosophie in Richtung eines nominalistischen Systems begründen will, womit der Kalam und die Dialektik als Erkenntniswerkzeug für Kufr erklärt - und zwar innerhalb der Shahada als Lossagung vom der Beigesellung in der Einzigartigkeit des Tauhids u.a. in den Eigenschaften von Allah (Al aslma was sifat; Nur Allah ist ohne Anfang und unerschaffen). Ein alternatives System von Asha'aris oder Maturidiys ist mit in dem Punkt nicht bekannt. Das wäre sehr interessant, wenn du eine Alternative finden könntest oder zumindest erläutern versuchst, warum du dieses "Sprachspiel" bzw Dialektik für unzulässig erklären möchtest, obwohl sie sich als Untersuchungswerkzeug der "reinen" Logik bedient.

Naja, ich denke das ist doch eigtl logisch, dass man Allah nicht durch "sprachliche" oder "logische Unmöglichkeiten" oder "Absurditäten" (oder wie man das nennen soll) "austricksen" kann. Die Frage "Kann Allah einen Stein erschaffen, den er nicht heben kann" könnte man nur mit "ja" beantworten, was bedeuten würde, dass er ihn zwar erschaffen kann, aber nicht in er Lage ist, ihn zu heben, was bedeuten würde, dass er nicht allmächtig sei. Oder mit "nein" beantworten, was auch bedeuten würde, dass er nicht allmächtig sei. Ich denke es ist keine Überraschung, wenn ein islamischer Gelehrte -egal aus welcher Sekte- sagen würde, dass so ein Beispiel unzulässig ist. Natürlich würde er auch sagen, dass Allah allmächtig ist. Deshalb, wenn man sagt, dass Allah allmächtig ist - und das glauben alle Muslime, egal aus welcher Sekte- dann kann man so ein Beispiel nicht akzeptieren. Außerdem ist Allah kein "Körper". Das Beispiel ist auch meines Erachtens unlogisch. Es ist wie das Beispiel "kann sich etwas bewegen und gleichzeitig stehenbleiben?"

Inwiefern nur Wortspiele?

Ich kenne, wie schon bereits erwähnt, allgemein nur die fundamentalistische Auffassung der Sunnis, die aufgrund von Sure 42:11: "Allah ähnelt nichts und niemandem" annehmen, dass Allahs Eigenschaften mit dem Verstand nicht zu verstehen und begreifen seien. Insofern hat sich auch eben das Sprachsystem durch die Salafis entwickelt, das gleichsam auch den Kalam ablehnt. Hiernach ist eine verstandesmäßige Analyse durch Logikwerkzeuge wie der Dialektik verboten. Dieses Sprachsystem definiert "Al Aql" bzw "Verstand" eher im Kontext von der Rechtleitung (al-Huda). Der Verstand soll auf Basis von al-huda - also Quran und Sunnah - Al-Ilm das wahrhaftige Wissen; al-Haqq im Sinne des Tauhids erlangen. Weicht man von der Rechtleitung durch den Quran und der Sunnah ab, handelt es sich nicht mehr um Wissen, sondern um Irrleitung durch al-Nafs und al-Hawa, was von Gelüsten und Hochmut gelenkt werde.

Wie kann sich das Sprachsystem durch die Salafis entwickelt haben, wenn sich der Salafismus erst in den letzten 200 Jahren insbesondere durch den Wahabismus und einigen Reform-Muslimen entwickelt hat?

Naja, Allah ist durch den menschlichen Verstand auch nicht zu begreifen, sonst wäre er ja auch nicht Gott oder? Alles was wir uns vorstellen können, ähnelt Allah nicht. Das ist eigtl Konsens unter allen Muslimen (zumindest bei den Ash´aris). Gott ist über unserer Vorstellung.

Welches Konzept oder Untersuchungswerkzeug bietest du als Alternative an, wenn man auch ohne den Quran zu Al-Ilm gelangen kann?

Wo habe ich gesagt, dass man auch ohne den Koran zu wissen gelangen kann? Soviel ich weiß, untersuchen die Gelehrten neben dem Koran auch die Sunnah, also sie erforschen sie nach dem historischen Kontext, nach dem sprachlichen und logischen Hintergrund, wie man etwas interpretieren soll und ob es vermutlich Abrogationen gibt mit anderen Hadithen oder Ayats aus dem Koran. Des Weiteren mach sie Qiyas also Analogischlüsse und bei den Hanafis und Malikis gibt es auch noch das Prinzip des istihsan, also Meinungen die keinen Ursprung aus Koran und Sunnah haben, aber an sich nicht dem Islam widersprechen. Außerdem bevorzugen die Malikiten auch die Sunnah der Ahl-al-Madinah selbst wenn sie einigen sahih Hadithen widerspricht.

Ich lese nur gerne und tausche mich viel mit Fachtheoretikern und Muslimen aus. Ich komme ursprünglich aus der Fachphilosophie und habe mich über Ibn Farabi und Ibn Rushd mit der Traditon der Ahlul Sunnah wa Ajamaha beschäftigt.

Das merkt man.

0
cerveza  04.07.2018, 05:33
@cerveza
Und du scheinst ziemlich viel von den Sunni-Gelehrten zu wissen. Wer sind denn "deine" Sunni-Gelehrten alles? Dass sie die Metahphysik für haram und shirk halten, kommt mir eher gesagt ein wenig komisch vor.

Im Kontext eben Al-Ghazali, generell eben die Traditionalisten der Ahlul Sunna Wa Ajamaha, die eben die islamischen Philosophen für Kuffar erklärt haben. Speziell habe mich eher mit den Philsophen auseinandersetzt, ansonsten eben weiterhin mit den Konservativisten rund um die Ahlul Hadith Gelehrten Ibn Taymiyaa, Muhammad ibn abdl Wahhabb und Konsorten beschäftigt.

Soviel ich weiß, werden Ibn Taymiyya, Ibn abd al Wahab usw. von der Mehrheit der Ahlul Sunnah wal Jam´a lediglich "akzeptiert" aber sie wurden und werden für viele ihre Ansichten und Meinungen kritisiert und für fehlerhaft angesehen und eigtl nicht als "traditionelle Sunnah-Gelehrte der Ahlul-Sunnah" akzeptiert; eher schon als Ahlul-Bida´. Obwohl sie (Ibn Taymiyyah usw) sich selber als wahre Sunniten sehen.

0
cerveza  04.07.2018, 05:59
@AnnsWorld2003

Diese Seelenlehre erklärt mE nicht die Preexistenz der Kreation. Wenn der Koran unerschaffen, also ohne Anfang ist, dann hat zumindest die Idee der Schöpfung vor ihrer Schöpfung existiert, womit ein zumindest zeitlicher Maßstab für den Menschen gegeben wird, um diese Phänomene mit dem Verstand hinsichtlich der Kontingenzlehre zu rationalisieren.

Das glaube ich auch, dass Allah, zumindest die "Idee" der Schöpfung hatte, bevor er sie erschuf, obwohl das Dinge sind, die für den menschlichen Verstand nicht komplett durchdrungen werden können.

Noch nebulöser wird es, dass die im Koran beinhaltete Schöpfung scheinbar einen Willen besitzt, der nun, wenn wir davon irgendwie ausgehen wollen, dass sie irgendwie eine Tat von Allah sei, in der Tat Allahs also schon vor seiner Existenz schon zeitlich interagiert und zwar in einem Raum und einer Zeit, die noch nicht erschaffen worden ist. Der freie Wille also, der scheinbar ideell schon im Koran vor seiner materiell-dimensionellen Schöpfung existiert hat, lässt darauf schließen, dass generell auch alle Entscheidungen des Menschen unerschaffen sein müssten und bei Allah oder in einer Dimension - beschrieben als "Tat Allahs" - zu verorten sein. Solche Puzzle kann man jetzt noch viel weiter, versuchen, zusammenzustecken. Die Atomisten, die in ihrer Metaphysik mit einer gewissen Substanzlehre arbeiten, sowie eben auch die Asha'aris, die hier eben eine Nähe zu den Mutaziliten finden, scheinen jedoch anders als die mutalizitischen Atomisten keine konsequente systematische Vernetzung zwischen jener substanziellen Seinslehre im Hinblick auf deren Bedeutungsgehalt und ihrer Struktur einzugehen, die mE erst zu einer fundierten Kalamlehre führt.

Wenn ich deinen Text jetzt richtig verstanden habe, wunderst du dich, dass der Mensch bzw eher seine Seele und sein freier Wille bei Allah bereits existierte, bevor er die Zeit und die Welt erschaffen hat? Und dass der freie Wille (des Menschen) auch unerschaffen sein muss?

Die Ahlul Sunnah wa Ajama hat zwar Meinungsverschiedenen in Aqida-Fragestellungen, daher auch die diversen Theologieschulen, jedoch definieren sie sich essenziell über die Gemeinsamkeit, die Methaphysik und die Herangehensweise der Rationalisten wie den islamisch-aristotelischen Philosophen ; Mutaziliten und Sufisten u.a. abzulehnen, und zwar als Shirk.

Wer begeht Shirk? Die meisten Sufis gehören entweder der Ash´ari oder der Maturidi an un befolgen einer der 4 Rechtsschulen. Von den Salafis bzw Wahabis werden sie als Ahlul Bida´ abgelehnt.

Ich war schon immer Erkenntnistheoretikerin im Sinne eines agnostischen Atheismus. Und ja, für mich persönlich speist sich Spiritualität, Glauben nicht aus dem Verstand.

Ich meinte Muslima auch eher im familiären Sinne. Wenn sich Glauben für dich nicht aus dem Verstand speist, verstehe ich immer noch nicht ganz warum du Atheistin oder zumindest Agnostikerin bist. Ich habe es eher so verstanden, dass du den Glauben ablehnst, weil er deines Erachtens nicht logisch (genug) ist. Oder zweifelst du nur?

0
cerveza  04.07.2018, 06:33
@AnnsWorld2003
Die Ansicht der Mutaziliten ist deshalb problematisch, da sie behaupten, Gott wäre zu etwas verpflichtet und müsse sich somit Pflichten "unterwerfen", hätte also keinen komplett eigenen Willen. Vielmehr kann er aber machen was er will, d.h er könnte den Menschen für gute Taten bestrafen und für schlechte Taten belohnen -einfach weil er die Macht hätte, dies zu bestimmen- doch tut er dies nicht, weil er dies im Qur´an versprochen hat und aus seiner Barmherzigkeit heraus.

Ich würde nicht behaupten, dass Mutaziliten sowas tendenziell geglaubt haben. Hast du Belege für die Annahme, dass Mutaziliten Gott abgesprochen haben, auch Sünden verzeihen bzw. tilgen zu können?

The Mu’tazila, or strict rationalists, maintained that actions have an intrinsic moral value of either good or evil, which is necessary and independent of revelation. The Sacred Law comes with legal rulings that are secondary and that correspond to the intrinsic moral value of actions, which is primary. According to them, the intellect is the one that determines the moral value of actions, not Allah. Therefore, the intellect (aql) is capable of discerning the moral value of actions on its own, without any need for revelation.

http://seekershub.org/ans-blog/2011/04/18/are-good-and-evil-determined-by-the-human-intellect-or-by-revelation/

(...) “Allah does not forgive association of partners with Him and He forgives whatever is other than this for whomsoever He wills.” (4:48) Here, the particle “maa” (whatever) is considered general, including thereby both major and minor sins. Since there is no stipulated condition of such a forgiveness being after repentance in relation to a major sin, it is understood to mean that Allah may forgive any sin – including a major one before repentance – out of His pure grace and favor. [Baydawi, Anwar al-Tanzil; Razi, Tafsir al-Kabir]

This further serves as a refutation of certain groups who stated that Allah is necessitated to punish an individual who commits a major sin and does not repent from it.

http://seekershub.org/ans-blog/2011/05/04/forgiving-major-sins-and-the-hadith-of-the-prostitute-who-gives-water-to-the-thirsty-dog/

Sie glauben mE - wie erwähnt -, dass Gott ein absolutes, nicht kontingentes Wesen sei, jedoch auch kein Lügner. Das eine wirkt sich auf Kufr Asgar aus, die er nicht bestrafen müsse, weil er sagen soll, dass er Sünden auch verzeihe, sowie Shirk aber bestrafen müsse, sonst Unwahrheiten in seinen Aussagen beizumessen wären. Anders kann ich mir ihre rationalistische Denkweise auf Anhieb nicht vorstellen.

Ja, Gott ist ein "Wesen" das aus sich selbst heraus existieren muss, wohingegen alles andere erschaffen ist und nicht existieren müsste. Die Tatsache, dass ich existiere, wäre eigtl nicht notwendig für diese Welt. Noch nicht einmal die Existenz der Welt oder das Leben an sich sind unbedingt notwendig. Es könnte genauso gut ein "nichts" geben.

Vielleicht sollte man auch beachten, dass die Mutaziliten eine solche Einteilung von kleinen und großen Sünden gar nicht gepflegt haben. Ich habe nur von großen Sünden in Form von Shirk gesprochen. Dass Allah im rationalistischen Sinne seine Versprechen einhalten MUSS. Im theologischen Sinne muss Gott ja eigentlich gar nichts, daher mögen solche Beschreibungen hinsichtlich Gottes Wirken sehr bedacht zu interpretieren sein wollen.

Ja so habe ich es gemeint. Obwohl ich glaube, dass er auch im theologischen Sinne seine Versprechen einhält, denn sonst könnte man ja generell Zweifeln was im Koran steht (an eindeutigen Versen).

Die Mutaziliten haben in der Tat geglaubt, dass nur Allah unerschaffen bzw. ohne Anfang und ewig sei. [...] Natürlich ist Allah das.

Stimmst du mit den Mutaziliten jetzt zu, dass NUR Allah unerschaffen, ohne Anfang und Ende sei?

Wenn ich jetzt ja sage, entgegnest du mir, dass ich ja daran glauben müsste, dass auch der Koran, nach Meinung der Mehrheit, unerschaffen ist, also im Gegensatz dazu was die Mutaziliten sagen. Ich habe mich dazu schon mal geäußert aber die Frage interessiert mich und würde sie gerne mal nachfragen.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 04.07.2018, 13:47
@cerveza

Findest du es deutlich konstruktiver, wenn du meine Aussagen durchgehend als Zitat makieren oder zumindest von deinen Antworten formell - äußerlich abheben würdest?

Ibn Arabi war Ash´ari und traditioneller Sunni-Gelehrter, soviel ich weiß. Er wird zumindest von ihnen akzeptiert.

Ibn Arabi hat einen Pantheismus vertreten. Es wundert mich, dass die Asharis Ibn Arabi als Asharai anerkennen.

Naja, ich denke das ist doch eigtl logisch, dass man Allah nicht durch "sprachliche" oder "logische Unmöglichkeiten" oder "Absurditäten" (oder wie man das nennen soll) "austricksen" kann.

Es ist nur dann logisch, wenn Allah nicht an die Logik gebunden ist. Problematisch ist nur hierbei, dass Allahs Aussagen gerade im Kontext seiner Eigenschaften und seines Wesens nicht nach logischen Denkstruturen bzw. dem Verstand in ihrem Wahrheitsgehalt überprüft werden können.

Beispiel:

Allah sagt, er sei der Allverzeihende. Er verzeiht aber keinen "Shirk" und somit kann er nach dem Verstand nicht "allverzeihend" sein. Wie man hier erkennen kann, unterliegen die Begriffsdefinitionen "allverzeihend" nicht der Logik, sondern seinem Willen innerhalb seines dogmatischen Systems, in der die Logik nur für Irritation sorgt.

Deshalb, wenn man sagt, dass Allah allmächtig ist - und das glauben alle Muslime, egal aus welcher Sekte- dann kann man so ein Beispiel nicht akzeptieren.

"Allmacht" unterliegt in dem Fall eben nicht der Logik. Keiner kann diese Eigenschaft schlüssig definieren, womit auch die Gottesdefintion äußerst schwammig bleibt.

Es ist wie das Beispiel "kann sich etwas bewegen und gleichzeitig stehenbleiben?"

Indem man den Kontext definiert. "Sich nicht forbewegen" im Sinne des Gehens oder Laufens will als "stehen bleiben" verstanden werden.

Wie kann sich das Sprachsystem durch die Salafis entwickelt haben. wenn sich der Salafismus erst in den letzten 200 Jahren insbesondere durch den Wahabismus und einigen Reform-Muslimen entwickelt hat?

Zumindest hat Ibn Taymiyaa eine systematische Abhandlung einer Sprachphilosophie entwickelt, die nun in der islamischen Gemeinschaft sehr populär ist und, wenn man will, sich forentwickelt.

Naja, Allah ist durch den menschlichen Verstand auch nicht zu begreifen, sonst wäre er ja auch nicht Gott oder?

Gemäß Al-Ghazali kann man "Allah" tatsächlich nur durch das Herz realisieren.

Asharis und Maturidis glauben doch anscheinend, dass Gott auch durch den Verstand hervorgehen kann.

Alles was wir uns vorstellen können, ähnelt Allah nicht. Das ist eigtl Konsens unter allen Muslimen (zumindest bei den Ash´aris). Gott ist über unserer Vorstellung.

Ibn Arabi sagt, wir "Alles ist Gott".

Wo habe ich gesagt, dass man auch ohne den Koran zu wissen gelangen kann?
Außerdem bevorzugen die Malikiten auch die Sunnah der Ahl-al-Madinah selbst wenn sie einigen sahih Hadithen widerspricht.

Damit beginnt die Erkenntnisgewinnung nicht mit dem Verstand, sondern unterliegt Dogmen, die nur zu hinterfragen sind, um sie auch anzunehmen.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 04.07.2018, 13:53
@cerveza
Wenn ich deinen Text jetzt richtig verstanden habe, wunderst du dich, dass der Mensch bzw eher seine Seele und sein freier Wille bei Allah bereits existierte, bevor er die Zeit und die Welt erschaffen hat? Und dass der freie Wille (des Menschen) auch unerschaffen sein muss?

Richtig, die Erschaffung von Raum und Zeit spielt zunächst keine Rolle.

Ich meinte Muslima auch eher im familiären Sinne. Wenn sich Glauben für dich nicht aus dem Verstand speist, verstehe ich immer noch nicht ganz warum du Atheistin oder zumindest Agnostikerin bist. Ich habe es eher so verstanden, dass du den Glauben ablehnst, weil er deines Erachtens nicht logisch (genug) ist. Oder zweifelst du nur?

Ich bin generell Zweifelerin - Erkenntnistheoretikerin Atheistin mit "agnostischer Philosophie". Mein Elternhaus ist atheistisch -deutsch.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 04.07.2018, 15:25
@cerveza
Therefore, the intellect (aql) is capable of discerning the moral value of actions on its own, without any need for revelation.
http://seekershub.org/ans-blog/2011/04/18/are-good-and-evil-determined-by-the-human-intellect-or-by-revelation/

Die Definition von "Sünden" sollen meines Wissens nach - zumindest gemäß der renomiertesten Lehren der Mutaziliten - durch die Fähigkeit zu einem Moralverständnis hervorgehen, die aus dem Verstand, die im oben ausgeführten Text als "the intrinsic moral value" - gespeist wird.

Vielleicht sollte man auch beachten, dass die Mutaziliten eine solche Einteilung von kleinen und großen Sünden gar nicht gepflegt haben. Ich habe nur von großen Sünden in Form von Shirk gesprochen. Dass Allah im rationalistischen Sinne seine Versprechen einhalten MUSS. Im theologischen Sinne muss Gott ja eigentlich gar nichts, daher mögen solche Beschreibungen hinsichtlich Gottes Wirken sehr bedacht zu interpretieren sein wollen.
Ja so habe ich es gemeint. Obwohl ich glaube, dass er auch im theologischen Sinne seine Versprechen einhält, denn sonst könnte man ja generell Zweifeln was im Koran steht (an eindeutigen Versen).

Die Meinungsunterschiede zwischen den Mutaziliten und die der klassischen Ahlul Sunnah Wa Ajamahis - Theologie werden daher linguistisch hinsichtlich einer Hermeneutik bestritten, wie Allahs Worte im Quran zu verstehen sind.

Die Islamwissenschaftlerin Cornelia Schöck rekonstruiert die Herangehensweise der Mutazila und Maturidi-Ashari zur Thematik Aussagenquantitfizierung und Moradlisierung in der fürhen islamischen Theologie ["Logik Und Theologie: Das Organon Im Arabischen Und Im lateinischen Mittelalter"; 2005 Brill] folgendermaßen:

https://i.imgur.com/Fmb0jry.jpg

https://i.imgur.com/O4hZPbo.jpg

https://i.imgur.com/KDZL8n0.jpg

Was also großer Kufr oder kleiner Kufr sei, ist zunächst rein linguistisch nach speziellen Sprachmodellen bzw. "Spielen" gestellt und begründet die Deutiigkeit und Wahrhaftigkeit der Aussagen im Quran.

Stimmst du mit den Mutaziliten jetzt zu, dass  NUR Allah unerschaffen, ohne Anfang und Ende sei?

Nein, ich weiss jar gar nicht, was Allah ist bzw. kann man ja eventuell gar nicht verstandesgemäß wissen, was Allah ist.

Ich habe mich dazu schon mal geäußert aber die Frage interessiert mich und würde sie gerne mal nachfragen.

Ja, Nachragungen im Kontext, was wir hier austauschenm fände ich sehr interessant.

0
AnnsWorld2003 
Beitragsersteller
 04.07.2018, 16:05
@AnnsWorld2003
Ich bin generell Zweifelerin - Erkenntnistheoretikerin Atheistin mit "agnostischer Philosophie". Mein Elternhaus ist atheistisch -deutsch.

Das Problem ist, dass man "Allah" auch nicht nach "wahr" oder "falsch" untersuchen kann, weil keine verstandesmäßige Definition für "Allah" vorliegt.

Es bleibt nun mal ein reines Dogma, dass nur Allah unerschaffen sei, denn nach der AHlul Sunnah wa Ajamaha soll Allah alles erschaffen haben, aber logisch untersuchen dürfe man das Phänomen nicht verstandesgemäß, weil die Begriffe innerhalb der Tradition termdogmatisch auszulegen seien.

Alles soll zwar Alles bedeuten, aber in der Tat gibt es Dinge, die unerschaffen seien, wie der Quran oder die Entscheidungen des Menschen. Eine solche Haltung lässt ja keine Debatte zu. Jeder EInwand kann dadurch gerechtfertigt werden, dass der Sachverhalt nicht mehr dem Verstand unterliegen dürfe.

0