Gibt es sunnitische Lehren, bei denen man bei der Da'wa ("Missionierung") Verschleierungstaktiken nutzen darf?

Ich kenne lediglich das Tawriya-Konzept ("Verschleierung") der Hanafiten, die auf Abu Hanafis sophistischen Argumentationsstil aufbaut und in der Da'wa eigentlich immer von ihnen genutzt wird.

Einige Hanbalis, die meinen Erfahrungen nach eigentlich immer direkte, unverhüllte Antworten geben, nutzen auch bestimmte Tawriya-Konzepte, die als "Verstellung" ausgelegt wird und ausschließlich in der Da'wa in unislamischen Gebieten genutzt werden darf. Das Konzept erlaubt Fragen, meist durch bewusst verstellte Perzeption, Gegenfragen oder Vorwürfe abzuwürgen.

Dazu bekannte Beispiele aus Da'wa-Situationen mit einem Hanafi- und Hanbali-Muslim:

Frage: "Kommt man, wenn man als ein Ungläubiger stirbt, in die Hölle?"

Hanbali-Antwort: "Ja. Siehe Sure 4:56"
Hanbali-Tawriya-Antwort: "Guck mal, wie der Westen die islamische Welt ausplündert, wo ist da die Gerechtigkeit?"
Hanafi-Tawriya-Antwort: "Einmal stand ein Junge in der Wüste, der auf einen Mann traf. Der Mann war erstaunt und fragte den Jungen daraufhin: "Junge, wo hast du die Trauben her?" Der Junge antworte: "Denkst du, ich habe sie selbst erschaffen? Der Mann sagte: "Nein." Draufhin fragte der Junge: "Glaubst du, dass sie zufällig entstanden sind?" Der Mann: "Nein". Der Junge überreichte ihm die Trauben und sagte: Allah hat sie für uns geschaffen, nimmst du sie an? Der Mann nahm sie an und fragte nach den Namen des Jungen. Es stellte sich heraus, dass der Junge Abu Hanifa war."

Frage: "Hat Mohammad eine 6-9 Jährige geheiratet?"

Hanbali-Antwort: "Ja, Allhamdullilah. Siehe Sahih Bukhari 3:48:805 usw."
Hanbali-Tawriya-Antwort: "Nein. (Er hat ja nicht nach dem Propheten Mohammad gefragt)."
Hanafi-Tawriya-Antwort: "Guck mal, der Gesandte Gottes war eine Marionette der kulturellen Gepflogenheiten. Ich will dir eine Geschichte erzählen: ...".

Viele Hanbali-Sunniten pflegen natürlich die Haltung, dass Tawriya grundsätzlich verboten sei und man sich nie den Gelüsten der Kuffar anpassen dürfe und immer nur gerade, unverhüllte Antworten geben dürfe, und zwar das, was Allah im Quran offenbart habe.

5:49: "Und du sollst zwischen ihnen nach dem richten, was von Allah herabgesandt wurde; und folge nicht ihren Neigungen, und sei vor ihnen auf der Hut, damit sie dich nicht bedrängen und von einem Teil dessen, was Allah zu dir herabgesandt hat, wegtreiben. Wenden sie sich jedoch (von dir) ab, so wisse, daß Allah sie für etliche ihrer Sünden zu treffen gedenkt. Wahrlich, viele der Menschen sind Frevler."

38:26

  • Wie wird die Tawriya begründet?
  • Nun habe ich auch von einem Shaafi-Sunni-Muslim gesehen, dass er diese Verschleierungstaktik bewusst nutzt. Könnt ihr mir vielleicht Lehren zu diesem Konzept geben?
  • Wie ist das bei den Maliki aus?
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Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten

Der Friede sei mit Mohammed, dem Gesandten Gottes und seiner Familie

du gehst der Sache ziemlich genau auf den Grund und hast als Nicht-Muslimin ziemlich viel Wissen. Das muss man loben.

Mit deinem Beitrag wolltest du uns ganz einfach mitteilen, dass all diese Rechtsschulen durch Lügen aufgebaut sind.

Ja das stimmt. Nachdem der Prophet Mohammed starb haben sie angefangen zu lügen und bis heute hören sie nicht auf.

Wenn du Sahih al-Bukhari aufschlägst findest du nur eine einzige Überlieferung von der Tochter des Propheten Mohammed, Fatima

Dabei sollte der Prophet über sie gesprochen haben: sie ist „Die Herrin der Frauen der Weltenbewohner.“

von Aisha 260 Überlieferung.

Von Ali Ibn Abi Talib, der zu denen gehören soll, denen das Paradies schon versprochen wurde und der für sie zu den 4 Khalifen gehört und sie ihn angeblich lieben nur 29 Überlieferung.

Von Abu Huraira gibt es das 10 Fache.

Der ägyptische, sunnitische Gelehrte Muhammad Abu-Riat schreibt in seinem Buch:

Wir wundern uns, dass von Abu Huraira eine Menge Überlieferungen vorbereitet wurde, obwohl er nur 18 Monate seines Lebens mit dem Propheten Mohammed verbrachte, jedoch von Ali, der von der Geburt an beim Propheten aufwuchs und in allen Reisen und Schlachten, außer in der Schlacht von „Tabuk“ bei ihm war, eine kleine Menge der Überlieferung vorhanden sind.

A-Dhahabi und Al-Hakim (Top-Gelehrten der Sunniten) Stufen folgende Überlieferung als Sahih (authentisch ein):

Abu Hurairah trat zu Aishah  herein, die zu ihm sprach: O Abu Hurairah, du hast viel vom Gesandten Allahs (Mohammed) erzählt (überliefert). Er sprach: Ja, Mutter, bei Allah, mich lenkten weder Spiegel noch Kajal noch Schmiererei ab. Sie sprach: Das mag so sein.

Selbst Aisha war da misstrauisch. ‎

A-Dhahabi berichtet in seinem Buch Taskiratul Hufaz, dass Abu Bakr eines Tages 500 Überlieferungen sammelte und wie hierauf verbrannte. Das heißt er zerstörte die Sunnah des Propheten Mohammed.

In Sahih al-Moslem, Musnad Ahmad Ibn Hanbal und weiteren wichtigen Büchern der Sunniten wird berichtet, dass in der Zeit des 1. und des 2. Khalifen, die Verbreitung und Erzählung der Hadithe (Überlieferungen) des Propheten Mohammed verboten waren und dass die Khalifen (Abu Bakr und Omar) jeden Gefährten des Propheten mit Peitschenhieben oder Gefängnis bestrafen oder die aus der Stadt verbannten (siehe Bilal al-Habashi)

Wenn ein Gefährte des Propheten etwas vom Propheten erwähnte, musste er in der Zeit von Ossman im schlimmsten Fall mit seinem Leben rechnen.

Nur 3 Personen durften erzählen: Abu Hurairah, Abdullah Ibn Omar (der Sohn des Omar)

Abdullah Ibn Abbas (der Cousin des Propheten)

Ali Ibn Abi Talib (der Cousin und Schwiegersohn des Propheten)

al-Hassan (der Enkelsohn des Propheten)

al-Hussein (der Enkelsohn des Propheten)

Abu Dharr (Gefährte)

Salman (Gefährte)

Miqdad (Gefährte)

Bilal (Gefährte)

Ammar Ibn Yassir (Gefährte)

sie und auch kein anderer treue Gefährte des Propheten durfte etwas erzählen, außer die, die den Khalifen nahestanden.

Al-Bukhari (der Verfasser von Sahih al-Bukhari) schreibt, dass er 600.000 Überlieferungen untersucht hat und davon 2700 für sein Buch Sahih al-Bukhari aussortiert hat.

Ahmad Ibn Hanbal (der Chef der hanbalitischen Rechtsschule) sagt, dass er 1 Million Hadithe untersucht haben soll und davon 30.000 für sein Musnad aussortiert hat.

Yahya Ibn Ma‘in, ein sehr geschickter Hadithwissenschaftler und ein enger Freund von Ahmad Ibn Hanbal sagte: Ist es denn möglich, dass jemand ein Hadith-Buch schreibt, ohne dass 1000 Lügner (gemeint sind die Überlieferer) dabei sind?

A-Dhahabi schreibt: „Es gab niemanden, der die Hadithe mehr studierte als ich es tat. Ich kam zum Entschluss, dass 3/4 davon, was sich in unseren (sunnitischen) Büchern befindet Lügen sind.“

(Siyar Alam al-Nubala, band 7, Seite 136)

Das bedeutet, dass die Menschen (Bukhari, Moslem, Ahmad Ibn Hanbal und Co.) selbst von Lügnern Überlieferungen angenommen und verbreitet haben aber nicht mal zumindest einige Überlieferungen von den Freunden und Nahestehenden (Familie) des Propheten Mohammed.

Es ist beschämend, dass am Anfang so viel von den 1. Khalifen zensiert wurde und wie lange sie die Wahrheit versteckt haben. Und dass jeder Lügner reden durfte, außer die engsten Gefährten des Propheten Mohammed und seine Familie.

Was können wir daraus entnehmen:

die Leute die sich heute „Sunniten“ nennen und meinen sie würden die „Sunnah“, die Vorgehensweise des Propheten Mohammed ausleben, in Wahrheit Leuten befolgen, die Lügner waren und die Sunnah und die Aussprüche des Propheten Mohamed nach ihm zerstört haben und anderen verboten haben, die Sunnah zu verbreiten.

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