Gibt es Smarte Stromzähler deren Zählerstand?
vom Netzbetreiber per Fernablesung vom Sitz des Netzbetreibers abgelesen werden können?
Meine Frage basiert auf einer andern Frage:
4 Antworten
Das geht schon lange, wird in Deutschland üblicherweise über Datenfunk, also das Mobilfunknetz, realisiert.
Anderswo geht das auch über PowerLine, es muss ja nur bis zur nächsten Trafostation reichen, die haben i.d.R. ja sowieso schon lange eine Datenleitung.
Die hierzulande üblichen Stromzähler könnten technisch auch den vorhandenen Internetanschluss des Kunden verwenden, diese Möglichkeit wird aber nicht genutzt.
Bei Zählern für Elektroenergie gibt es
- Ferrariszähler (alte Welt)
- elektronische Zähler (neue Welt)
Im Messstellenbetreibergesetz ist festgelegt, nach welchen Vorgaben diese die
- elektronischen Zähler
- Smart Meter Gateways
ausrollen müssen.
Hinsichtlich der Fernkommunikation ist ein elektronischer Zähler allein nicht funktionstüchtig.
Einer Fernkommunikation ist erst dann möglich, wenn dem Zähler ein Smart Meter Gateway mit eigener SIM-Karte zugeordnet wurde.
Dieses überträgt dann in einem sehr groben Übertragungsraster die Zählerstände des Zählers an die berechtigten Akteure im Markt.
Darüber hinaus gibt es auch Zähler, die eine Nahkommunikation zulassen, wie zum Beispiel wirless M-Bus.
Kommunikationsstrukturen wie LoRa-WAN sind so ein Zwischending zwischen Nah- und Fernkommunikation.
Übertragungswege wie Power Line haben sich in der Praxis nicht durchgesetzt.
Bei Power Line muss man unterscheiden zwischen:
- Schmalband Power Line @ 195 kHz
- Breitband Power Line
Schmalband Power Line wird dem Datenvolumen bei einem flächendeckenden Rollout nicht gerecht.
Bei Breitband Power Line gibt es hinsichtlich der elektromagnetischen Verträglichkeit mit anderen Funkanwendern zahlreiche bekannte Kollisionsfälle, was zu einer Menge Ungemach führt.
So haben sich zum Beispiel die Stadtwerke Mannheim nach ersten Versuchen mit Breitband Powerline wieder davon verabschiedet.
Alle diese Nahfunkanwendungen spielen in der Praxis keine bis untergeordnete Rolle.
Ja, es gibt schon lange fernauslesbare Zähler... ca 2003/2004 hab ich solche schon installiert und verdrahtet. Damals über CL1-Schnittstelle und via externem Modem. Meist über SIM-Karte um Anschlussunabhängig zu sein. Es gibt solche Modems auch mit LAN-Schnittstelle ect. Heute gibt es auch Zähler, die bereits ein SIM-Modem und Antenne eingebaut haben. Ob es auch Zähler gibt, die über Internet automatisch an einen Server senden, weiß ich gerade nicht. Dann könnten diese theoretisch den Internetanschluss des Bewohner nutzen. Nur sind die ohne weitere Maßnahmen nicht von draußen erreichbar, oder sie müssten einen VPN aufbauen, über den sie erreichbar wären. Hab schön länger nichts mehr damit zu tun. Aber die Möglichkeiten sind vielfältig...
Nein, nicht über die Stromleitung. Über GSM-Handynetz... Oder eben per LAN-Anschluss über den Router des Hausbesitzer/Bewohner. Theoretisch mit verschlüsseltem VPN auch kein Problem. Die Schnittstelle mit den Serverdaten vorkonfiguriert. Ggf sogar selbstübermittelnd, sprich, immer zum Stichtag wird Kontakt zum Server aufgenommen und die Daten übermittelt. Dazu muss ja nicht einmal ein Abrufbefehl kommen. Die wir installiert hatten, hatten eben ein Modem. Das wurde von der Abrechnungsstelle angewählt, und dann hat das Auslesesystem über das Modem die Zähler angesprochen und ausgelesen. Das geht sogar über CL1 mit mehreren Zählern an einem Modem. So haben wir teilweise 4 Zähler an ein Modem gehangen. Diese wurden über eine konfigurierte Adressierung und ein Abrufpasswort dann angesprchen und die Daten ausgelesen.
Rein per Powerlan dürfte nicht über eine so große Entfernung gehen. Zumindest nicht über TRafos hinweg. Vlt noch, wenn in der nächsten Trafostation ein Powerlan-Adapter sitzt, der die angeschlossenen Versorgungen direkt ansteuert. Aber da zumindest herkömmliches Powerlan schon im Haus schnell an Grenzen stößt, ist das schwer vorstellbar. Wobei man hier im Vergleich zum hausinternen Powerlan aber auch keine 100Mbit und mehr benötigt, könnte es mit geringen Bitraten auch über einen Straßenzug ohne große Störungen klappen... Die Datenpakete sind ja rel klein. Wir laufen z.B. mit unseren alten, bald aussterbenden Fernsteuerlinien auch über 20km Direktverbindnung (Telefonleitung), aber dann eben nur mit 600 Baud... Denke, sowas ähnliches lässt sich auch über das Stromnetz auf größere Distanz modulieren, wenn die Übertragungsraten gering sind... Aber da bin ich nicht auf dem laufenden.
Wir nutzen rein GSM-Netzanbindnung oder Anlagenintern Netzwerk-Modems, die über unsere internen Netzwerke kommunizieren... Ich hab aber schon lange nichts mehr mit den Zählern zu tun... Daher ist mir der aktuelle Stand und die Möglichkeiten nicht mehr bekannt. Da dürfte sich aber einiges getan haben..
Ergänzend eine PDF... (hoffe der Link klappt)
PLC (PowerLine) wird auch hier erwähnt...
Dazu steht im Wiki noch weiteres:
https://de.wikipedia.org/wiki/Powerline_Communication
Demnach gibt es niedrige reservierte Frequenzen, extra für SmartMeter und intelligente Zähler. Die niedrige Frequenz lässt wieder auf geringe Datenraten schließen, was die Reichweite erhöht und die Störanfälligkeit verringert... Kommen zudem mit privatem Powerline zu recht, da die Frequenzen andere sind.
Weiteres findet sich dazu noch hier:
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/kom/0310061.htm
Demnach ist die Bandbreite im Ortsnetz ca 2Mbit... Für Zähler mehr wie ausreichend. Und dem Schema nach, ist das Powerlinemodem zur "Injektion" ins Ortsnetz tatsächlich hinter dem jeweiligen Trafo, so dass also jede Trafostation eigene Injektionsmodems ins Niederspannungsnetz benötigt, um die daran versorgten Geräte zu verbinden...
Zum Abschluss noch eine PDF, die sich genau damit beschäftigt... Hab sie nur kurz überflogen. Vlt ist was verwertbares drin...
https://www.iiit.kit.edu/publ/vms-2010-069.pdf
Soll es glaub ich auch zum Thema gewesen sein... Mit ausreichen Recherche kann man wohl noch dutzende Seiten und Dokumente verlinken... Aber die wirst Du glaub ich auch finden können 😁
Ja, gibt es.
Das es Zähler gibt die man von der Straße, vor der Haustüre, fernablesen kann ist mir bekannt. Aber wie ist das wenn die Zentrale des Netzbetreibers 100 km entfernt ist. Wie soll das dann über die Stromleitungen fuktionieren, wo doch X Trafos dazwischen hängen?