Gibt es noch Tollwutfälle im Bayerischen Wald?
Guten Abend,
mein Freund möchte im Frühling mit mir in den bayerischen Wald (Urlaub). Wie sieht's aus bei den Wildtieren, gibt es dort noch vereinzelt Tollwutfälle? Da ich echt Angst davor habe, mich zu infizieren. Übernachtungen finden im Hotel statt, aber wir möchten u.a. wandern und die Natur erkunden.
Vielen Dank :)
6 Antworten
Nein, die Wildtollwut ist im Bayerischen Wald schon seit über 20 Jahren völlig erloschen. Lediglich bei Fledermäusen tritt eine andere Form der Tollwut ganz selten auf. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dort auf eine tollwütige Fledermaus triffst, diese dich beißt und du an der Tollwut erkrankst, ist sehr viel geringer als dass du mehrmals hintereinander 6 Richtige im Lotto hast
Ja, allerdings würde der Biss einer tollwütigen Fledermaus nur in sehr seltenen Fällen ein Tollwuterkrankung auslösen. Ddr Mensch ist einfach nicht der richtige Wirt für dieses Virus und deshalb nicht sehr empfänglich
Ich würde mir da an Deiner Stelle keine Gedanken machen.
Deutschland gilt als tollwutfrei. Und selbst wenn es da theoretisch irgendwo ein einzelnes Tier geben sollte (Konjunktiv!), dass das Virus in sich trägt und auch zu dem Zeitpunkt noch lebt (!), so müsste das Virus ja erst einmal in Dich gelangen. Und von wie vielen Füchsen mit Schaum vor dem Maul bist Du denn in letzter Zeit schon angefallen worden, sobald Du mal eine Feldweg oder einen Waldweg entlang gelaufen bist?
Hier, etwas Lesestoff, vielleicht beruhigt Dich das: https://de.wikipedia.org/wiki/Tollwut#Deutschland
Zitat:
Seit 2001 sind in Deutschland insgesamt sechs Tollwutfälle bei Menschen gemeldet worden, davon im Jahr 2005 vier miteinander im Zusammenhang stehende Erkrankungen. Davon betroffen war zunächst eine 26-jährige Frau, die bei einem Aufenthalt in Indien durch einen Hundebiss infiziert wurde. Sie starb, ohne dass ihre Tollwuterkrankung diagnostiziert wurde. Nach ihrem Hirntod wurden ihr Organe zur Transplantation entnommen, drei ungeimpfte Organempfänger starben ebenfalls an Tollwut. Der letzte Tollwutfall bei einem Menschen in Deutschland trat im Jahr 2007 bei einem Mann auf, der in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde.
Siehst du wie weit deine Angst inzwischen deinen Alltag beeinflusst? Tausende Menschen rennen täglich durch Wälder und haben zurecht keine Befürchtungen.
Wer mit gesunden Augenmerk durch den Bayrischen Wald zieht, braucht keine Angst haben.
- Erstens höchstwahrscheinlich ist die Tollwut nahezu ausgestorben in Deutschland.
- Zweitens geht man auffälligen Tieren aus dem Weg.
- Drittens muss das Tier einen schon sehr nahe kommen, Speichelkontakt.
- Lässt sich Tollwut recht gut durch Postexpositionsprophylaxe verhindern.
Wieso „nahezu“ ausgestorben? Ist denn die Wildtollwut nicht hundertprozentig bei uns ausgestorben?
Die Fledermaustollwut wird aber von ganz anderen Virenstämmen ausgelöst und hat auch ihren eigenen Infektionszyklus innerhalb der Fledermauspopulation
Das stimmt, aber dennoch könnte diese durch Biß auf den Menschen übertragen werden und darauf kommt es bei dieser Frage an. Ich würde nie eine Fledermaus fangen ohne dicke Handschuhe.
Der Mensch ist für diese Form der Tollwut nicht der richtige Wirt und deshalb recht unempfänglich. Die Wahrscheinlichkeit, nach dem Biss einer tollwütigen Fledermaus and der Fledermaustollwut zu erkranken, ist sehr gering.
Mich wundert immer, dass viele Menschen die Natur suchen und so völlig
ahnungslos und uninformiert sind, obwohl in Internetzeiten so leicht ist, sich zu informieren.
Eine tollwütige Fledermaus würde einen nicht angreifen, aber das Fangen der Tiere könnte tötlich enden.