Gibt es Hinweise in der Bibel, dass die Hölle doch nicht ewig ist?

14 Antworten

Für diese Überlegungen gibt es im wesentlichen zwei Textbasierte Ansätze. Zum einen einen Abschnitt aus 1Kor 3,8-15 wo es heisst:

"Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer offenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen. 14 Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen; 15 wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer."

Der andere Ansatz ist die Diskussion, ob die hebräischen und griechischen Worte für "ewig" wirklich ewig meinen oder vielleicht doch nur einen Zeitabschnitt (zB griech. "Äon" - Zeitalter).

Aber dass Jesus von einem Ort ewiger Strafe ausging, lässt sich nicht aus der Bibel rausdiskutieren (auch nicht mit "Grab" oder "Müllabladeplatz"), auch wenn ich persönlich Jesu Sichtweise dazu nicht teile.


Friedliebender  17.09.2022, 13:44

Du widersprichst dem Sohn Gottes?

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BillyShears  17.09.2022, 18:47
@Friedliebender
Und das ist ein Widerspruch.

Nop.

Mag sein dass es bei euch so gelehrt wird, dass wenn man anderer Meinung ist wie die Wachturmgesellschaft, dass man ihr dann widerspricht, aber unter vernünftigen Leuten kann man zwischen "die Meinung nicht teilen" und einem Widerspruch unterscheiden.

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wiele  17.09.2022, 21:05

"so wie durchs Feuer" bedeutet eben nicht "durchs Feuer".

Für mich fällt dieser Ansatz damit schon flach.

Der andere Ansatz ist die Diskussion, ob die hebräischen und griechischen Worte für "ewig" wirklich ewig meinen oder vielleicht doch nur einen Zeitabschnitt (zB griech. "Äon" - Zeitalter).

Es wird ziemlich klar, dass dasselbe "ewig" für ewiges Leben wie für ewigen Feuersee verwendet wird.

Daher messe ich diesem Gedanken auch nicht viel Wert bei.

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In der Offenbarung wird ein Feuersee beschrieben, der eine ewige Vernichtung darstellt. In diesen werden nicht nur der Tod (ihn gibt es dann nie mehr), sondern auch Satan und alle Verursacher und seine Nachfolger geworfen. - Ewiger Frieden ist uns Menschen, die auf Gott hören, garantiert.

Himmel und Hölle sind Zustände/Orte in der Ewigkeit. Und die ändert sich nicht mehr. Die Hölle ist ebenso wie der Himmel ewig, weil man sich nicht mehr anders entscheiden oder umdenken kann. Das kann man nur bis zum Tod, danach verewigt sich die persönliche Entscheidung mit all ihren Folgen und ist unumkehrbar.

Eine Hölle auf Zeit gibt es nicht.

Jesus Christus spricht viele Male vom ewigen Feuer, vom ewigen Verderben, von ewiger Verdammnis. Um uns davor zu retten und zu warnen, ist er gekommen.


Wenn man die Bibel liest, findet man keinen Hinweis darauf, dass es eine Hölle gibt. Das Wort, dass in vielen Bibelübersetzungen mit Hölle übersetzt wird, bedeutet einfach nur Grab.

Ein anderes Wort, was verwendet wird, ist Gehenna. Das war früher in Jerusalem ein Müllabladeplatz, indem Leichen verbrannt wurden. Aber nichts deutet darauf hin, dass Menschen nach dem Tod lebendig gequält werden. In Hesekiel 18:4 heißt es sogar unmissverständlich: "Die Seele, welche sündigt, sie wird sterben."

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Beschäftige mich regelmäßig mit biblischen Themen

BillyShears  17.09.2022, 10:28
Ein anderes Wort, was verwendet wird, ist Gehenna. Das war früher in Jerusalem ein Müllabladeplatz

Dass zur Zeit Jesu die Gehenna die Bedeutung eines Ortes ewiger Strafe hatte, zeigen die Texte des 1.Henoch aus dem 3.Jhdt vChr.

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Hallo Anonymus1234902,

ich will es mal so sagen: Die Bibel lehrt, dass es nicht einmal eine Hölle gibt! Mir ist natürlich schon klar, dass in vielen Bibelübersetzungen das Wort Hölle zu finden ist. Allerdings: Mit dem Begriff Hölle werden die entsprechenden Wörter aus den Ursprachen nicht richtig wiedergegeben! Das hat viel zur Verwirrung beigetragen und lässt noch immer viele Menschen an die Hölle glauben. Doch die wirkliche Aussage der Bibel ist eine andere!

Dazu muss man folgendes wissen: In den hebräischen Ursprungstexten des AT findet man z. B. das Wort "Scheol" und im NT das Wort adäquate Wort „Hades“. Diese Wörter werden zwar oft mit "Totenreich" oder "Hölle" übersetzt, doch vermitteln diese nicht die wirkliche Bedeutung der beiden Begriffe aus den biblischen Ursprachen! In der Encyclopædia Britannica (1971, Bd. 11, S. 276) heißt über das hebräische Ursprungswort:

„Der Scheol war irgendwo ‚unter‘ der Erde. Die Toten empfanden dort weder Schmerz noch Freude. Mit dem Scheol war weder eine Belohnung der Gerechten noch eine Bestrafung der Bösen verbunden. Gute und Schlechte, Tyrannen und Heilige, Könige und Weise, Israeliten und Heiden — alle schliefen zusammen, ohne voneinander zu wissen.“

Somit ist der Scheol nichts anderes als das Grab der Menschen. Dies ist in Übereinstimmung mit vielen weiteren Aussagen des Alten Testaments. Ein Beispiel dazu ist das, was in Prediger 9:5,10 zu lesen ist, wo es heißt:

„Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst."

Dazu folgende Überlegung: Wenn die Toten "nichts mehr wissen", können sie auch keine Qualen empfinden, nicht wahr? Somit ist der Tod eindeutig ein Zustand der Nichtexistenz!

Die Lehre von einem Ort feuriger Qualen stammt also nicht aus Bibel sondern hat in babylonischen und assyrischen Überlieferungen ihren Ursprung, wonach das Totenreich einen Ort darstellt, der von mächtigen Göttern und Dämonen bewohnt wird.

Manche kirchliche Lehrer und auch Bibelübersetzer wurden durch die griechische Mythologie des "Hades" - die griechische Entsprechung des Wortes "Scheol" - beeinflusst, der angeblich ein Ort sei, an dem die Toten weiterleben würden und der von dem gleichnamigen Gott beherrscht werde. Hier liegen die eigentlichen Ursprünge der Höllenlehre.

Die Gesamtaussage der Bibel über den Tod ist immer die gleiche: Der Tod ist ein Zustand ohne jegliches Bewusstsein und damit die Nichtexistenz. In diesem Zustand werden die Toten jedoch nicht für immer verbleiben, da Gott in der Lage ist, sich an das Lebensmuster jedes Einzelnen zu erinnern und ihn eines Tages (in der Bibel Auferstehung genannt) zum Leben zurückbringt, indem er ihn neu erschaffen wird.

Durch die Lehre von einer Feuerhölle, in der der Teufel Menschen für immer quält, hat man sich von der klaren Lehre der Bibel leider weit entfernt. Jahrhunderte lang und bis auf den heutigen Tag hat man mit dieser Lehre unter den Gläubigen Angst und Schrecken verbreitet.

Kirchliche Lehrer haben sich auch keine Gedanken darüber gemacht, welches Bild von Gott sie damit ihren Anhängern vermitteln. Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)?

Und außerdem: In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte.

Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet! Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6).

Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Denkst Du nicht auch, dass es viel leichter ist, an einen solchen Gott zu glauben und ihn zu lieben?

LG Philipp