Gibt es einen evolutionsbiologischen Grund, warum die Menschen verschiedene Haarformen haben?

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Krauses Haar wirkt wie ein Pullover: durch die eingeschlossene Luft (schlechter Wärmeleiter) wird die sengende Sonne isoliert (Glatthaarige oder Glatzköpfige bekommen leicht einen Sonnenstich durch Überhitzung des Gehirns) Dunkle Pigmentierung der Haut schützt vor der krebserregenden Wirkung der UV-Strahlen (Hautkrebs): je näher am Äquator, desto dunkler die Haut. Da auf Fußsohlen und Handinnenflächen kein Selektionsdruck lastet, sind diese heller, wohl aber ist das Scrotum (Hodensack) schon bei neugeborenen Schwarzarikanern pigmentiert. Als die Frühmenschen nach Norden wanderten, waren jeweils Hellhäutigere selektiv bevorzugt, da unter dem Einfluss des Sonnenlichts in der Haut Vit. D gebildet wird, das zur Festigung der Knochen erforderlich ist.Dunkelhäutige bekamen hier Rachitis und wurden durch die sexuelle Auslese bei der Partnerwahl benachteiligt. Da die Färbung von Haaren / Haut / Augen auf dem gleichen Pigmentsystem (Melanin) beruhen, sind diese i.d.R. gekoppelt. Die adaptive Möglichkeit, bei vermehrter Sonneneinstrahlung braun zu werden, stellte sich dann später ein. Die "gesunde" Bräune der Haut ist also der verzweifelte Versuch des Körpers, sich vor den krebserregenden Strahlen der Sonne zu schützen. Südländer gehen mittags nicht in die Sonne (Siesta) und versuchen, jeden Kontakt mit dem Sonnenlicht zu minimieren, trotzdem altert bei ihnen die Haut schneller...

Die helle Haut ist eine evolutive Anpassung an Lebensräume mit geringer UV-Strahlung. Die UV-Strahlung ist bekanntlich erforderlich für die Synthese von Vitamin-D, und daher waren in der Vorzeit Menschen im Vorteil in den sonnenarmen nördlichen Regionen, wenn sie nur wenig Haut-Pigmentierung hatten. Die Pigmentierung ist aber abhängig von der Melaninsynthese, und diese Melaninsynthese ist ebenfalls notwendig für die Durchfärbung des Haars. Zudem lässt ein helles schwach entwickeltes Kopfhaar auch noch mehr Strahlung durch. Bilanz: Die zurückgehende Körperpigmentierung ist bei Menschen in nördlichen Klimazonen ein Vorteil, an den die Kopfhaarpigmentierung angeschlossen ist.

Menschen haben von allen Arten wohl das größte Verbreitungsgebiet, und das nicht erst seit Einführung der christlichen Seefahrt, sondern schon zu Zeiten des Neandertalers. Einzelne Gruppen haben sich den jeweiligen Umweltbedingungen angepasst, was z.B. Körpergröße, Haare oder Pigmentierung angeht. Dünne lange Haare schützen besonders gut gegen Kälte. Möglicherweise ist das europäische Glatthaar ein Erbe der kälteangepassten Neandertaler. Krauses Kurzhaar passt gut zu heissen Gegenden und Leben im Busch. Es gibt auch andere Anpassungen, die nicht äusserlich sichtbar sind, etwa die Ausstattung mit Enzymen zur Milchverdauung bei Europäern oder die Alkoholverträglichkeit.

Stimmt nicht, das liegt an der Form der Haarkanäle aus denen die Haare wachsen, haben sie vieele Kurven , bekommt man Locken und natürlich wird diese Eigenschaft vererbt, daher haben farbige krause Haare und Asiaten glatte

immer der umwelt angepasst...


msitu 
Beitragsersteller
 05.02.2011, 08:07

Das vermute ich auch, aber inwiefern passt Kraushaar gut zu afrikan. Umwelt?

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