Klassische Kennzeichen: Rhythmus (Versmaß) und Endreim (früher auch Binnenreim). Moderne Gedichte: "freie Rhythmen", vor allem: Zeilenumbruch, dadurch geraten betonte Wörter an den Anfang oder das Ende einer Zeile...

Roman Ritter Zeilenbruch und Wortsalat (1982)

Es gab Zeiten, in denen man meinte, ein Gedicht sei das, was sich reimt. Es gab Zeiten, in denen man meinte, ein Gedicht sei das, was unverstanden bleiben muss. Heute weiß man: Ein Gedicht ist das, was die Zeilen bricht. Moment mal - warum eigentlich die perlenden Einfälle vor die Prosa werfen?

Es gab Zeiten, in denen man meinte, ein Gedicht sei das, was sich reimt.

Es gab Zeiten in denen man meinte, ein Gedicht sei das, was unverstanden bleiben muss.

Heute weiß man: Ein Gedicht ist das, was die Zeilen bricht.

...zur Antwort

Die Linse wird normalerweise durch die Ziliarbänder in die Länge gezogen / abgeflacht und ist somit für das Sehen in die Ferne optimiert. Will man etwas näher betrachten, muss sich der Ringmuskel zusammenziehen, die Linsenbänder erschlaffen und die elastische Linse kann sich abkugeln (Akkomodation), hat eine höhere Brechung und man kann in der Nähe scharf sehen.

Im Laufe der Zeit verliert die Linse an Elastizität (wie ein alter Gummiball), kann sich weniger abkugeln, dadurch entfernt sich der Nahpunkt (Altersweitsichtigkeit, Presby-opie)

Antagonist (Gegenspieler) des Ringmuskels ist übrigens kein anderer Muskel, sondern die weiße Lederhaut, die den Augapfel bildet.

...zur Antwort

Happy End

Kurt Marti

Sie umarmen sich, und alles ist wieder gut. Das Wort ENDE flimmert über ihrem Kuss. Das Kino ist aus. Zornig schiebt er sich zum Aus¬gang, seine Frau bleibt im Gedrängel hilflos stecken, weit hinter ihm. Er tritt auf die Straße, bleibt aber nicht stehen und geht, ohne sie ab¬zuwarten, geht voll Zorn, und die Nacht ist dunkel. Atemlos, mit kleinen, verzweifelten Schritten holt sie ihn ein, er geht und sie holt ihn wieder ein und keucht. Eine Schande, sagt er im Gehen, eine Affenschande, wie du ge¬heult hast. Mich nimmt nur wunder warum, sagt er. Sie keucht. Ich hasse diese Heulerei, sagt er, ich hasse das. Sie keucht noch immer. Schweigend geht er und voller Wut, so eine Gans, denkt er, und wie sie nun keucht in ihrem Fett. Ich kann doch nichts dafür, sagt sie end¬lich, ich kann wahrhaftig nichts dafür, es war so schön, und wenn's schön ist, muss ich halt heulen. Schön, sagt er, dieser elende Mist, die¬ses Liebesgewinsel, das nennst du schön, dir ist ja nun wirklich nicht mehr zu helfen. Sie schweigt und geht und keucht. Was für ein Klotz, denkt sie, was für ein Klotz.

Je kürzer ein Text ist, umso komplexer kann er sein. Bei langen Texten gibt es mehr Bezüge, wenn man nur einige findet, hat man schon etwas geleistet; bei kurzen Texten ist die Trefferquote entsprechend geringer. Hier im Text geht es um das Verhältnis eines Mannes zu seiner Frau, die nach einem Kinobesuch kein "happy end" haben. Sie ist in seinen Augen eine sentimentale fette Gans, er in ihren Augen ein gefühlloser Klotz. In ihren Gedanken ist sie selbstbewusst-emanzipiert, aber sie hechelt ihrem Mann hinterher, der rücksichtslos vorläuft und sich so von seiner "weinerlichen" Frau distanziert, mit der er nicht in Verbindung gebracht werden will.

...zur Antwort

Krauses Haar wirkt wie ein Pullover: durch die eingeschlossene Luft (schlechter Wärmeleiter) wird die sengende Sonne isoliert (Glatthaarige oder Glatzköpfige bekommen leicht einen Sonnenstich durch Überhitzung des Gehirns) Dunkle Pigmentierung der Haut schützt vor der krebserregenden Wirkung der UV-Strahlen (Hautkrebs): je näher am Äquator, desto dunkler die Haut. Da auf Fußsohlen und Handinnenflächen kein Selektionsdruck lastet, sind diese heller, wohl aber ist das Scrotum (Hodensack) schon bei neugeborenen Schwarzarikanern pigmentiert. Als die Frühmenschen nach Norden wanderten, waren jeweils Hellhäutigere selektiv bevorzugt, da unter dem Einfluss des Sonnenlichts in der Haut Vit. D gebildet wird, das zur Festigung der Knochen erforderlich ist.Dunkelhäutige bekamen hier Rachitis und wurden durch die sexuelle Auslese bei der Partnerwahl benachteiligt. Da die Färbung von Haaren / Haut / Augen auf dem gleichen Pigmentsystem (Melanin) beruhen, sind diese i.d.R. gekoppelt. Die adaptive Möglichkeit, bei vermehrter Sonneneinstrahlung braun zu werden, stellte sich dann später ein. Die "gesunde" Bräune der Haut ist also der verzweifelte Versuch des Körpers, sich vor den krebserregenden Strahlen der Sonne zu schützen. Südländer gehen mittags nicht in die Sonne (Siesta) und versuchen, jeden Kontakt mit dem Sonnenlicht zu minimieren, trotzdem altert bei ihnen die Haut schneller...

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.