gibt es das Wort „unterschiedslos“ und kann ich es so verwenden?
Also zum Beispiel, wenn irgendein Herrscher König Machthaber gestürzt wird, dann steht da immer, dass Institutionen, Verwaltung und Bürokratie sich nicht an Machtkämpfen beteiligen und oftmals den oder die neuen Machthaber genauso akzeptieren wie den alten, dem sie zuvor loyal waren oder Treue und so geschworen hatten und daraus ergibt sich dann immer so eine kontinuität und das land nimmt keinen Schaden.
Sagt man dann: Die Behörden und Institutionen arbeiteten unterschiedslos weiter und arrangierten sich rasch mit neuen Machtverhältnissen?
also es meint sowas wie willfährig, meist steht dann da aber das neutralere indifferent
4 Antworten
Ich schlage vor, du vermeidest deine Unsicherheit bei diesem Begriff mit seinen 169 Synonymen und verwendest das eindeutige "unverändert"
169 SYNONYME FÜR UNTERSCHIEDSLOS:
synonyme.woxikon.unterschiedslos
Hallo
Ja, dieses Wort gibt es. Es ist vielleicht nicht gerade geläufig, aber das ist ja nicht schlimm. Auch wenn ich in diesem Fall eher etwas wie genauso wie früher nehmen oder gleichermaßen nehmen würde.
Hoffe ich konnte helfen
Liebe Grüße NoraKeefe und ihre Katze
Ich würde es verstehen. Nehm gerne deine Wortwhl, es zeichnet dich auch aus
Das Wort gibts zwar, aber deine Verwendung ist fragwürdig, denn es geht ja nicht darum, dass die Behörden ZWEI (oder mehr) Staaten/Regierungen gleichzeitig in gleicher Weise dienen, sondern um eine zeitliche Abfolge mit einer gesellschaftlichen Umwälzung.
Hier kannst du dir Verwendungsbeispiele ansehen:
also ist das für dich so nicht akzeptabel? ich habe die beispiel gelesen, da fällt das wort nicht so auf irgendwie. Ohne unterschied ist für meinen Satz aber eine verschlimmbesserung aus meiner sicht
Für mich ist es nicht akzeptabel. Da es um ein Vorher-Nachher-Szenario geht, würde "in gleicher Weise" oder "unverändert" passen.
Unterschiedslos, also "keine Unterschiede machend" bezieht sich auf diejenigen, die den Behörden unterstellt sind, also die Bürger des Landes.
das ist natürlich sehr neutral gehalten. eigentlich sollen die ja nach der machtübernahme irgendwie vereinnahmt sein vom neuen. ich suche noch etwas, was vllt stärker noch die gesinnung berücksichtigt, vllt sowas wie gleichmütig, sich schnell an die neuen Gegebenheiten anpassend etc. Also dass sie auch den neuen mit offen Armen empfangen und so?
Dann versuche doch nicht krampfhaft, alles in EIN Wort zu packen, sondern formuliere es verständlich so, wie du es hier eben für mich getan hast.
Nachtrag, da die Zeit nicht reicht...
Wenn ein Arzt seine Patienten unterschiedslos freundlich und zeitaufwändig behandelt, dann macht er bei ihnen keinen Unterschied zwischen privat- und pflichtversichert, zwischen Mann und Frau oder zwischen jung und alt, harmlosen und ernsthaften Problemen.
Es ist quasi das Gegenteil zu vorurteilsbehaftet, parteiisch. Das passt aber nicht zu deinem Szenario. Eine Behörde dient dem Staat, einem Ministerium usw. und hat sich an geltendes Recht und Verordnungen zu halten. Die Leute, die da arbeiten, arrangieren sich also zwangsläufig mit den (geänderten) politischen Verhältnissen. Sonst hätten sie andere Jobs.
Nach dem erfolgreichen Putsch erwiesen sich die dem alten Machthaber verpflichteten Behörden folgsam gegenüber dem Neuen und stellten sich rasch als Stütze des neuen Machthaber heraus.
so in etwa?
Ja genau. Du könntest sogar schreiben:
die dem alten Machthaber verpflichteten Behörden gewohnt folgsam gegenüber dem Neuen und stellten sich rasch als nützliche Stütze des neuen Machthaber heraus.
ok, das verstehe ich in dem Zusammenhang. Es werden unterschiede vom Arzt aktiv wahrgenommen und er misst Ihnen keine Bedeutung zu in seinem Handeln, deswegen passt es vllt bei mir auch nicht, weil es ja sehr wohl darum geht sich nach den veränderten Umständen sich neu auszurichten.
ja stimmt, das erzeugt mehr gegensätzlichkeit. Danke dir, so ist es perfekt
Finde das klingt „komisch“
würde es durch „gleichermaßen (loyal)“
schon aber dann geht aus meiner sicht das ideologische verloren. Eigentlich ist es so, dass ausgedrückt werden sollen, dass die Behörden staatstragend und konservativ sind und dem alten system verpflichtet sind. jetzt fällt der alte machthaber weg und wenn ich dann schreibe gleichermaßen und genauso wie früher, dann ergibt sich daraus keine anzunehmende oppositionshaltung zum neuen machthaber. Ein leser versteht also gar nicht, was daran so besonders und bemerkenswert ist, oder?