Gibt es Augenzeugen zu den Worten und Taten von Jesus?
Soweit ich weiß wurde das doch erst Jahre später erfasst - ist also Hören Sagen. Oder täusche ich mich?
14 Antworten
Matthäus und Johannes waren beispielsweise Jünger Jesu und haben Ihn einige Jahre bei seinem öffentlichen Auftreten begleitet.
Der Apostel Paulus schreibt von über 500 Augenzeugen:
- "Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen. Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln. Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin" (1. Korinther 15,3-8).
Der folgende Artikel könnte zur Frage recht interessant sein: Akte Jesus: Die Augenzeugen im Kreuzverhör
Ja. Die Augen- und Ohrenzeugen seiner Zeit entschieden sich, seine Lehren nieder zu schreiben, um einen schriftlichen Beweis, seiner Taten der Nachwelt zukommen zu lassen.
Ihre Motivation kannst du nicht beurteilen. Den Wahrheitsgehalt ihrer Schriften auch nicht.
Historisch-kritische Theologen unterscheiden zwischen echten und unechten Worten Jesu und meinen, dass sie durch bestimmte Kriterien (Unähnlichkeitskriterium, Kohärenzkriterium, Kriterium der vielfachen Bezeugung ...) herausfinden könnten, welche Worte Jesu echt sind ("ipsissima vox"). Ich halte davon nicht viel, denn nur wer den irdischen Jesus während seiner Zeit der öffentlichen Wirksamkeit begleitet hat, könnte dies beurteilen. Ich stimme daher dem Neutestamentler Klaus Berger (1940-2020), der an der Universität Heidelberg forschte und lehrte, zu: Die Unterscheidung von echten und unechten Worten Jesu ist abzulehnen. Berger kritisiert die Kriterien für echte Jesus-Worte.
Matthäus und Johannes sind Aposteln gewesen und waren damit Augenzeugen Jesu. Nach der altkirchlichen Tradition war Matthäus der Verfasser des Matthäusevangeliums und Johannes der Verfasser des Johannesevangeliums. Wir KÖNNEN zumindest davon ausgehen, dass Matthäus die Worte Jesu aufgezeichnet hat. Wer dann diese Worte mit dem Überlieferungsgut zusammengefügt hat, können wir offen lassen. Beim Johannesevangelium KÖNNEN wir davon ausgehen, dass der Grundbestand des Evangeliums tatsächlich auf den Zebedaiden Johannes zurückgeht. Ein Schüler bzw. mehrere Schüler haben dann das Johannesevangelium in die Form gebracht, wie wir sie heute im Neuen Testament vorfinden.
Steht in der Bibel. Muss aber nicht stimmen. Muss auch nicht stimmen, dass die beiden Evangelien von diesen beiden geschrieben wurden. Es könnten auch Namensvettern gewesen sein. Oder die Texte könnten ihnen zugeschrieben worden sein.
Die Quellenlage ist unsicher. Wir wissen es nicht, wir vermuten es nur.
https://www.erf.de/themen/glaube/akte-jesus-die-augenzeugen-im-kreuzverhoer/2803-542-6032
Klar gab es Augenzeugen. Diese wurden teils von den Autoren der Evangelien gekannt.
...und Paulus (der den Großteil des Neuen Testamentes geschrieben hat) kannte die Augenzeugen immerhin persönlich
Nun, du hattest dich auf die Evangelien beschränkt. Ich habe es auf die Briefe von Paulus ausgeweitet! Verstehst du?
Es KÖNNTE sein, dass Matthäus und Johannes Ohrenzeugen waren. Oder Ohrenzeugen von Ohrenzeugen.
Das sagt aber nicht aus, dass sie Jesu Worte korrekt wiedergegeben haben.