Gibt es Astrochemiker?

3 Antworten

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Das ist ein interdisziplinäres Feld, aber ich denke typischrweise über ein Chemiestudium und anschließende Spezialisierung. Da Spektroskopie einen Großteil der Arbeit ausmacht, gibt es sicher auch Physiker, die in diesem Feld tätig sind, aber das Grundlagenwissen um chemische Reaktionen entnimmt man sicher am ehesten einem Chemiestudium.


Romandie757 
Beitragsersteller
 07.05.2023, 17:32
und anschließende Spezialisierung.

Also wahrscheinlich nur über physikalische Chemie möglich?

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alchymist  07.05.2023, 17:44
@Romandie757

Das Chemiestudium gliedert sich in physikalische Chemie, anorganische Chemie und organische Chemie. Physikalische Chemie schneidet sowohl Messtechnik, und Spektroskopie, als auch Thermodynamik an, alles Themen die zum Verständnis von chemischen Reaktionen im Weltall wichtig sind. Man zeichnet im Grunde Spektren aus dem All auf und aus diesen Spektren lassen sich Rückschlüsse auf die dort vorkommenden Moleküle ziehen.

Hier habe ich eine Arbeitsgruppe der Uni Bremen gefunden, die sich u. a. mit Astrochemie beschäftigt und die leitende Professorin hat z. B. ein Chemiestudium absolviert:

https://www.iapc.uni-bremen.de/swiderek/index.php?id=ASTROCHEMISTRY&lang=de

Man spezialisiert sich im Laufe des Chemiestudiums immer weiter und eignet sich irgendwann Dinge an, die nicht mehr Teil des Grundstudiums sind. Ab da kommt es dann nicht mehr so stark darauf an, was man studiert hat, sondern was man wirklich kann. Ein Chemiestudium mit Fokus auf physikalische Chemie ist aber sicher schonmal ein guter Anfang.

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"Astrochemiker" ist genauso wenig eine gängige und anerkannte Berufsbezeichnung wie etwa "Baumpsychotherapeut" oder "Platinschmied" oder "Lederschneiderin".

Aber man kann Chemie studieren und sich dann auf Themen spezialisieren, die insbesondere für astronomische und astrophysikalische Fragestellungen bedeutsam sind.