Gibt es eine Erklärung dafür wieso manche Elemente im Universum seltener vorkommen als andere?

3 Antworten

Elemente entstehen in Sternen durch Kernfusion, d. h. aus leichteren werden immer schwerere und die schwereren können dann auch wieder zerfallen.

Das ist wie in einem unordentlichen Kinderzimmer. Überall liegen Legobausteine herum, vielleicht sind da auch 4 kleine Legohäuser, aber nur ein kompliziertes Lego-Technik-Auto und das geht dann auch wieder schnell kaputt.


GrandVoyager 
Fragesteller
 24.01.2023, 00:00

Ließe sich nach heutigen Stand der Technik im Weltall ein Fusionreaktor bauen, wenn der Transport der dafür notwendigen Materialien vernachlässigbar wäre?

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alchymist  24.01.2023, 00:01
@GrandVoyager

Nein. Selbst auf der Erde ist ein Fusionsreaktor schwierig. Ein Problem sind die wahnsinnig hohen Temperaturen, die man aufrechterhalten muss und die ein Material erst einmal aushalten muss.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 24.01.2023, 00:03
@alchymist

Ließe sich im Weltall nicht eine Mini-Sonne im kleinen Masstab nachbilden?

Wahrscheinlich eine törrichte, unbedachte Frage.

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alchymist  24.01.2023, 00:10
@GrandVoyager

Keine Frage ist schlecht.

Also die Sonne löst das Problem durch ihre Masse. D.h. der Reaktor im Inneren ergibt sich aus der Masse die von allen Seiten eine Kraft ausübt. Ein künstlicher Stern müsste schon die Ausmaße eines natürlichen Sterns haben, weil halt sonst die Gravitation nicht stark genug ist und dann könnte man ja gleich die Sonne nehmen.

Man könnte sich überlegen, dass man die Sonne direkt aus dem Weltall anzapft. Das hat Vor- und Nachteile. Hier ist ein Artikel dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumgest%C3%BCtzte_Solarenergie

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GrandVoyager 
Fragesteller
 24.01.2023, 00:19
@alchymist

Also wird beim Bau eines Fusionsreaktors auf der Erde die Hitze anstelle durch Masse (wie bei der Sonne) durch Elektrizität erreicht, um die gleichen, oder ähnliche Temperaturen wie in der Sonne zu generieren!?

Kennst du das Problem wieso es den Forschern bisher "nur" gelang die Kernfusion für einen Sekundenbruchteil aufrechtzuerhalten ?

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die Elemente sind nicht zu Beginn des Universums gleichzeitig aufgepoppt sondern durch unterschiedlich häufige bzw seltene Prozesse nach und nach entstanden. Die meisten schwereren Elemente brauchen Supernova-Explosionen für die Entstehung - das passiert nicht jeden Tag in unserer Straße...


GrandVoyager 
Fragesteller
 23.01.2023, 21:02

"die Elemente sind nicht zu Beginn des Universums gleichzeitig aufgepoppt sondern durch unterschiedlich häufige bzw seltene Prozesse nach und nach entstanden. Die meisten schwereren Elemente brauchen Supernova-Explosionen für die Entstehung..."

Lässt sich daraus Schlussfolgern, das die Geburt/ der Beginn des Universums weniger Energie freisetzte als eine Supernova-Explosion, da andernfalls auch zu diesem Zeipunkt schon alle (oder mehr) Elemente vorhanden gewesen sein müssten und im Universum, sowie auf der Erde gleichmässiger verteilt sein müssten?

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hologence  24.01.2023, 04:28
@GrandVoyager

nein, nicht weniger Energie, nur andere Prozesse mit anderen vorherigen Zuständen.

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Schwerere Elemente müssen erst entstehen, z.B. durch "Ausbrüten" in Sternen, oder durch die gewaltigen Kräfte, die bei der Explosion von schweren Sternen freigesetzt werden. Leichte Elemente, insbesondere Wasserstoff, kommen deshalb viel häufiger vor.


GrandVoyager 
Fragesteller
 23.01.2023, 21:09

"Schwerere Elemente müssen erst entstehen, z.B. durch "Ausbrüten" in Sternen, oder durch die gewaltigen Kräfte, die bei der Explosion von schweren Sternen freigesetzt werden."

Daraus ließe sich also möglicherweise Schlussfolgern, das der Urknall weniger Energie freisetzte als die Explosion schwerer Sterne, da andernfalls auch schon beim Urknall schwere Elemente entstanden sein müssten?

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Bushmills145  23.01.2023, 21:15
@GrandVoyager

Die Folgerung finde ich nicht offensichtlich. Die Energie steckt ja schon in den Wasserstoff-Atomen, wovon durch Fusion zur etwas schwereren Elementen ein Teil freigesetzt wird. Ein Teil dieser Energie wiederum wird aufgewendet, um aus etwas schwereren Elementen wesentlich schwerere Elemente zu erzeugen. Die Energien dafür entstehen nicht aus dem Nirgendwo, sondern sind zu Beginn der Sternenformation bereits vorhanden.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 23.01.2023, 21:19
@Bushmills145

Du meinst unabhängig davon welche Kräfte ganz am Anfang des Universums wirkten, brauchte es trotzdem erst eine längere Entwicklung bis schwere Elemente entstehen konnten. Verstehe ich das richtig?

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Bushmills145  23.01.2023, 21:22
@GrandVoyager

Ja, richtig. "Ganz" zu Anfang war an Elemente noch gar nicht zu denken, dafür war das noch kompakte Universum viel zu energetisch, zu heiß. Es dauerte eine Zeitlang, bis überhaupt erst die Bausteine der Elemente zusammen bleiben wollten.

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Bushmills145  23.01.2023, 21:41
@GrandVoyager

"Nukleosynthese" wäre der Begriff, unter dem du eine Beschreibung zur Entstehung der Elemente finden kannst.

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GrandVoyager 
Fragesteller
 23.01.2023, 21:50
@Bushmills145

Kann man davon ausgehen das im Laufe von vielen Milliarden Jahren zuerst alle Materie sich innerhalb der Galaxien in schwarzen Löchern ansammelt und diese wiederum über Milliarden Jahren mit den Schwarzen Löchern anderer Galaxien verschmelzen, bis diese einen solch extremen Zustand erreichen, dass sich die Elemente wieder in einem Urknall verteilen?

Oder war der Urknall möglicherweise nur ein Jet-Blitz (Plasmastrahl) eines besonders großen schwarzen Loches?

https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/astronomie/schwarzes-loch-sendet-monstroese-blitze-aus-13372084

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Bushmills145  23.01.2023, 21:54
@GrandVoyager

Davon kann man nicht ausgehen. Alleine schon deswegen nicht, weil es mehrere miteinander konkurrierende Hypothesen zur weiteren Entwicklung des Universums bzw dessen Ende gibt. Die hauptsächlichen sind beschrieben als "Big Crunch", "Big Rip" und "Big Freeze"

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Silicium58  26.01.2023, 07:05
@GrandVoyager
Oder war der Urknall möglicherweise nur ein Jet-Blitz (Plasmastrahl) eines besonders großen schwarzen Loches?

Nein, denn dann wäre die Hintergrundstrahlung nicht überall (annähernd) gleich.

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