Gibt es Menschen , die Lust haben andere zu denunzieren

12 Antworten

Das Wort "denunzieren" ist schwierig. Es unterscheidet sich von "einen Regelverstoß anzeigen" darin, dass die regelgebende Instanz als unrechtmäßig eingestuft wird.

Denunzieren bedeutet also, einer unrechtmäßigen Autorität einen Regelverstoß zu melden.

Wenn jemand das tut, kann es daran liegen, dass er die Unrechtmäßigkeit nicht erkennt, oder daran, dass er ein geringes Selbstwertgefühl hat und sich "liebkind" machen will.


Grueffeline  20.02.2013, 06:50

P.S.: Wenn dein Nachbar beobachtet, wie gerade dein Auto geklaut wird, würdest du schon wollen, dass er die Polizei ruft. Das ist nicht "denunzieren", sondern "einen Regelverstoß anzeigen".

Vieles entsteht aus eigener Langeweile, der Mensch beobachtet seinen Nachbarn, fängt vielleicht an, das zu dokumentieren, führt Tagebuch über dessen Aktivitäten und stößt auf ein "Vergehen". Mittlerweile hat er sich stark mit diesem Menschen identifiziert, er hat mehr als Interesse daran, er ist besessen von dieser Überwachung. Also handelt er für ihn logisch, er zeigt den anderen an. Wahnhaftes Verhalten ist eine störung, die meist aus wenig Selbstwertgefühl und /oder einem leeren Leben entstehen kann. Wir schauen alle mal nach dem Nachbarn, aber dabei bleibt es dann, es geht nicht weiter. Hier läuft es nach einem krankhaften Schema ab, aus dem dann zwangsläufig die Denunziation entsteht.

Zum einen sind das zwanghafte Charaktere. Diese leben wie in einem Korsett und können es nicht ertragen, dass andere das nicht auch tun. Da gibt es schon die Erzählung "Der Mensch im Futteral" von Tschechow, der so eine Person karikierte.

Zum anderen passiert es auch aus Neid oder Langeweile. Wenn ich mit mir selbst nichts anzufangen weiß, dann beobachte ich eben den Nachbarn und klatsche über ihn. Oder ich gönne ihm sein Leben und seine Erfolge nicht.

Es gibt nun mal Menschen (das sind prozentual nicht wenige!), die Freude daran gewinnen, andere zu denunzieren.

Das liegt daran, weil diese Menschen selbst keine großartigen Leistungen erbringen können, um Lob zu erlangen. Sie fühlen sich dann "besser", andere herabzuwürdigen, weil sie von sich dann ablenken und den Fokus auf andere richten in einer negativen Art.

Solche Verhaltensweisen von Menschen findet man überall, beispielsweise unter Schülern, unter Arbeitskollegen, unter Wohnungsnachbarn und selbst im virtuellen Bereich; das habe ich unlängst bei einer Ratgeber-Fragenstellung erlebt.

Langeweile dürfte ein Motiv sein.

Aber es gibt noch Andere:

  • Magelndes Selbstbewußtsein lässt sich gut überdecken, indem man anderen ständig auf die Finger schaut. Bsp. der kleingeistige Hausmeister, der die Kinder drangsaliert und ständig auf die Uhr blickt und bei einer Sekunde Zeitüberschreitung die ´Kleinen zusammenbrüllt.
  • So etwas, wie die Grünen, die oberlehrerhaft die Meinung haben auf alles achten zu müssen und ständig mahnend durch die Gegend lauf und in jede Mülltonne kriechen, um hinterher mit erhobenem Finger unterlassene Mülltrennung auch bei einem Fitzel Papier anzuprangern.
  • Gehässigkeit. Anderen eins auswischen. "Du hast etwas, was ich nicht habe und dafür ärgere ich Dich jetzt, wenn von Deinem Balkon wieder einmal eine Bluume herunterfällt."