Gewitter muss man Stecker ziehen oder reicht Sicherungen raus?

6 Antworten

Für einen Blitz ist der Kontaktabstand in einem Schalter oder einer Sicherung kein Problem, der springt auch größere Strecken. Vor wenigen Wochen bei einem Freund durch das Entlüftungsrohr zur Heiztherme und dann zu einigen Geräten. Ausschalten reicht sicher nicht. Vergiss auch nicht auf Antennen oder so. Am besten ist ein guter Blitzschutz beim Nachbar, dann schlät der Blitz dort ein und tangiert dich nicht :-)


tom1stein  05.01.2018, 08:38

Quark, Blitzableiter haben nur einen kleinen Schutzbereich. Die "ziehen den Blitz" eben nicht an, sondern ermöglichen ihm nur auf ca. den letzten 3 Metern einen günstigeren Weg. Entsprechend klein ist deren Wirkbereich!

Mit dem Aussschalten hast Du Recht: Da kommt so ein Blitz mehrere hundert Meter vom Himmel durch die Luft - und soll dann wegen 5 Millimetern (meist wesentlich weniger) im Schalter aufgeben? Den Stecker zu ziehen funktioniert dagegen: Dann ist das Gerät (bzw. einzelne Innenteile wie der Rückleiter) nicht mehr geerdet und damit für den Potenzialausgleich nicht mehr interessant, d.h. der Blitz gelangt darüber nicht zum Erdboden und "verschmäht" das Gerät.

(Ich weiß, dass Blitze keinen "Willen" haben, aber ein Potenzialunterschied führt zu einem Spannungsfeld, welches der Blitz ausnutzen würde/müsste - da ist der Gedanke an einen den Potenzialausgleich "suchenden" Blitz eine angemessene Metapher)

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kuku27  05.01.2018, 15:35
@tom1stein

Kommt darauf an wie weit der Nachbar weg ist. Es geht dabei aber um mehr als 3 Meter. Ein geerdeter Stab auf dem Dach (des Nachbarn) hat zuzr Erde 0 Ohm. das Haus ganz schön viel, mehr als die feuchte Luft daneben. Ist der Weg zur Erde größer als der Weg zum hohen Erdungsstab dann nimmt der Blitz den Erdungsstab

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Die Stecker aus den Steckdosen entfernen, dann sämtliche Netzwerkkabel aus dem Gerät entfernen, alle Telefone aus den Telefondosen entfernen, alle Antennenkabel ebenfalls von den Geräten lösen. Ich habe so etwas schon mal repariert, da ist der Blitz über die Freileitung ins Haus gefegt, hat dort die Steigeleitung im Dachgeschoss von innen her aufgesprengt, ist dann in die nahe verlegten Antennenleitungen der Sat-Anlage und die Telefonleitung übergeschlagen und hat dort auch alles an angeschlossenen Geräten beschädigt. So wie nur eine Leitung gesteckt bleibt, bleibt auch ein Restrisiko des Überspannungsschadens. Wenn die Überspannung per Erdkabel kommt, ist Annas Hinweis zu beherzigen. ;-o))

Das kommt drauf an, ob die Leitungsschutzschalter auch den Neutralleiter trennen oder nicht. (Kann sein, dass sie es tun, muss aber nicht.)

Wenn euer Gebäude per Leitung auf dem Dach (weiß nicht, wie der Fachterminus dafür heißt) mit Strom versorgt wird, könnte ja auch der Neutralleiter getroffen werden. Wenn der Leitungsschutzschalter dann nur den Außenleiter trennt, wird das Gerät bei Blitzschlag eventuell von einer hohen Spannung zwischen Neutral- und Schutzleiter "getroffen".


Hallo2001  05.10.2014, 09:36

Der Schutzleiter geht von jedem Raum aus direkt in die Erde

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wollyuno  05.10.2014, 16:06
@Hallo2001

nein sondern über die klemmleiste der verteilung und dann ja meist als 16²

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wollyuno  04.10.2014, 12:15

nennt sich niederspannungsfreileitung wenn sie über dach kommt,hab aber auch genügend schäden bei erdverkabelung erlebt und neutral und schutzleiter haben ein potential wird nur in der verteilung aufgetrennt

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NoHumanBeing  04.10.2014, 17:59
@wollyuno

War es nicht so, dass der Schutzleiter lokal geerdet sein kann (muss?), der Neutralleiter (da Bezugspotential des Netzes) hingegen immer am Umspannwerk geerdet ist?

Zwischen dem Erdpotential des Umspannwerks und dem lokalen Erdpotential können durchaus bis zu hundert Volt Gleichspannung bestehen. (Auch wenn ich es noch nicht gesehen habe.) Aus diesem Grund ist der Neutralleiter auch nicht notwendigerweise sicher bei Berühren. Wäre nicht klug, dasselbe Potential für den Schutzleiter zu verwenden, da dieser häufig mit dem Gehäuse von Geräten verbunden ist und die dann eventuell ein hohes, eventuell sogar berührgefährliches Potential gegenüber dem lokalen Erdpotential aufweisen könnten.

Wenn zwischen Neutral- und Schutzleiter kein Potentialunterschied bestünde, könnte ja auch kein Strom zwischen ihnen fließen, wenn man sie verbindet. In der Regel wird jedoch der FI-Schalter auslösen (sofern vorhanden), wenn man Neutral- und Schutzleiter verbindet. Es muss also ein Fehlerstrom abfließen. Und dazu braucht es einen Potentialunterschied.

Oder sehe ich hier etwas falsch?

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wollyuno  04.10.2014, 18:57
@NoHumanBeing

die neue bezeichnung ist PEN,die trennung erfolgt vor dem fi und so kann er den fehlerstrom erkennen,die erdung erfolgt am haus und in der trafostation vor ort und sogar in den kabelverteilerschränken.zumindest war es bei uns so die letzten 10 jahre,vorher waren die potentiale getrennt und war bei großem netzbetreiber die letzten 38 berufsjahre tätig

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NoHumanBeing  06.10.2014, 00:42
@wollyuno

Danke für die Aufklärung.

Das heißt ich muss bei halbwegs "modernen" Gebäuden keine "Angst" vor dem Neutralleiter haben, dass der eventuell (gleich-)spannungsführend (gegenüber dem lokalen Erdpotential) sein könnte?

Das ist gut zu wissen.

Wenn der "neue" PEN (mir wurde in einer Art "elektrotechnischer Grundausbildung" - bin eigentlich Informatiker - mal beigebracht, der sei nur "ausnahmsweise" und bei sehr großen Leitungsquerschnitten erlaubt, aber vielleicht ist das ja schon wieder veraltet) sowohl an der Trafostation, als auch "lokal" geerdet ist, muss ja ständig ein Ausgleichsstrom fließen, weil die Potentiale ja eigentlich die Tendenz haben, "auseinanderzustreben".

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Es ist auf jeden Fall sicherer, wenn Du den Stecker ziehst. Man kann ja eine Mehrfachsteckdose verwenden und dann alle Geräte auf einmal von Netz nehmen, dann ist es nicht so mühsam.

das sicherste ist noch immer den stecker ziehen denn die paar mm trennung in einer sicherung über die lacht ein blitz nur.er kommt schon km durch die luft mit 100 000 volt und mehr und bei hochspannungsleitung 110kv hast schon 1,10m isolatorabstand

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sehr lange in dem Bereich berufstätig