Gesamtstrom berechnen?

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Ich würde zunächst die Gesamtimpedanz (= gesamter komplexer Wechselstromwiderstand) berechnen, und damit dann zusammen mit der Gesamtspannung die Gesamtstromstärke berechnen.

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Die Impedanz der Induktivität L ist...



Die Impedanz der Kapazität C ist...



Bei dem Potentiometer wird der Anteil λ des Widerstands R verwendet, der Rest kurzgeschlossen. Für den verwendeten Anteil erhält man die Impedanz...



Als Gesamtimpedanz erhält man nun...



Im konkreten Fall soll λ = 0 sein und dementsprechend Z[R] = 0 sein.







Für den entsprechenden Scheinwiderstand erhält man dann...



Für die gesuchte Stromstärke erhält man dann...








derschueler1790 
Beitragsersteller
 22.01.2023, 17:20

Gibts es noch eine andere Methode? Ich bin zurzeit in der 12. Klasse und so komplex hatten wir das noch nicht.

mihisu  22.01.2023, 17:52
@derschueler1790

Du kannst auch die einzelnen Stromstärken I[1] und I[2] mit Hilfe der entsprechenden Scheinwiderstände berechnen und dir die Phasenverschiebungen der Ströme zueinander überlegen.

Der Scheinwiderstand der Induktivität L ist...

Z[L] = 2π * f * L

Der Scheinwiderstand der Kapazität C ist...

Z[C] = 1/(2π * f * C)

Aus Z = U/I (analog wie beim ohmschen Widerstand R = U/I) erhält man dann für den entsprechende Stromstärkebetrag I bei einem anliegenden Spannungsbetrag U...

I = U/Z

Also...

I[1] = U/Z[L] = (230 V)/(2π * 50 Hz * 46,06 mH) = 15,89476... A ≈ 16 A

I[2] = U/Z[C] = (230 V)/(1/(2π * 50 Hz * 220 μF)) = 15,89645... A ≈ 16 A

Der Strom durch die Induktivität ist um 90° phasenverschoben gegenüber der Spannung U. Der Strom durch die Kapazität ist um 90° in die andere Richtung phasenverschoben gegenüber der Spannung U. Die Ströme durch Induktivität und Kapazität sind dementsprechend um 180° zueinander phasenverschoben, haben also unterschiedliche Vorzeichen. Den Betrag der Gesamtstromstärke erhält man dementsprechend als Differenzbetrag der beiden Einzelstromstärkenbeträge I[1] und I[2]...

I = |I[1] - I[2]| = |15,89476... A - 15,89645... A| = |-0,00169... A| = 0,00169... A ≈ 1,7 mA

Die Eigenfrequenz dieses aus L und C bestehenden idealen Parallelschwingkreises stimmt in diesem Fall in guter Näherung mit der Erregerfrequenz überein. Die Stromstärke ist deshalb quasi Null.

LG H.

Der Gesamtstrom ist die Summe der Ströme durch L und C.

Nun musst du hier die Phasenwinkel berücksichtigen: L hat -90° und C +90°.

Was rauskommt, ist - je nachchdem welcher Strom größer ist - induktiv oder kapazitiv.