Gerechtigkeit kurze und einfache Definition

11 Antworten

Ich kann höchstens eine Definition für subjektive Gerechtigkeit erspinnen:

Gerecht ist etwas (verteilt), wenn jeder jederzeit mit jedem tauschen würde.


berkersheim  08.01.2013, 12:31

Das setzt voraus, dass er dieselben Vorlieben hat. Es ist also ein "Einheitsmenschenbild" vorausgesetzt ohne individuelle Unterschiede.

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Suboptimierer  08.01.2013, 13:39
@berkersheim

Entweder habe ich dich oder du mich nicht verstanden.

Modellbeispiel: Es gibt 10 Personen mit 10 verschiedenen Jobs, die unterschiedlich viel Geld verdienen, aber auch unterschiedlich viel in ihren Job inverstieren / investiert haben.

Wenn jeder rein theoretisch davon überzeugt ist, dass er den Job des anderen für den gleichen Einsatz und für das gleiche Gehalt des anderen machen würde, dann wird jeder (subjektiv) gerecht bezahlt.

So häufig hört man, dass die Leute es ungerecht finden, dass Manager so viel verdienen. Wenn die Leute bereit wären, genauso viel Einsatz zu zeigen wie die Manager, um das gleich Gehalt zu bekommen, dann würde der Manager entweder gerecht bezahlt werden oder überzahlt sein. Wenn der Manager mit den anderen Leuten tauschen würde, würde die Gerechtigkeitswaage subjektiv ins Gleichgewicht fallen. Er wäre dann nämlich nicht mehr überbezahlt, weil er mit anderen tauschen wollen würde.

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Gerechtigkeit ist eine subjektive Empfindung, die man nicht in eine objektive Kurzformel pressen kann. Deine Frage enthält somit einen Widerspruch.

Gerechtigkeit ist der Zustand, in dem es allen möglichst gut, und gleich gut geht. Gerechtigkeit ist ein Idealzustand. Ein Wohlzustand, in dem alle möglichst gut, und gleich gut leben. Gerechtigkeit ist nicht nur ein Zustand①, sondern auch ein Recht②. Jedem steht gutes Leben zu. Aber niemandem gebührt ein besseres Leben, als den Anderen. Das Anrecht auf ein gutes Leben, beziehungsweise auf eine durchschnittliche Lebensqualität, ist ein bedingungsloses Grundrecht aller Lebewesen. Jeder Atomklumpen, der eine lebenswillige Software besitz, darf leben. Leben zu wollen ist ein korrektes Bedürfnis. Das Leben hat gut zu sein. Schlechtes Leben ist weniger erlebenswert, als gutes. Wer schlechtes Leben zumutet, ist niederträchtig. Und Niedertracht zerstört im Hightech-Zeitalter die Welt. Das Recht auf gutes Leben ist keine Sentimentalität, sondern eine existenzielle Notwendigkeit. Nach Lage der Dinge ist Gerechtigkeit aber kein Grundrecht, auch kein Zustand, sondern nur ein Prinzip③. Die Regel, „alle sollen möglichst gut, und gleich gut leben“ wird nicht befolgt, weil sie instinktfeindlich ist. Nur für einige wenige, gutgesinnte Menschen ist Gerechtigkeit ein ernsthaftes Ziel④. Der instinktgesteuerte Mensch ekelt sich vor Gerechtigkeit, weil diese die Siegerei, und damit die Auslese und die kampstärkemaximierende Evolution behindert. Die natürliche Entwicklung der Lebewesen kann nur siegbringende, ziemlich ungerechte Instinkte hervorbringen. Die Basis der Gerechtigkeit bilden guter Wille, ethisches Wissen und Intelligenz. Homo sapiens besitzt ausreichend Intelligenz. Es mangelt ihm an gutem Willen und an ethischem Wissen. Vorteilhafterweise benutzt er falsche Maßstäbe, um seine Machenschaften zu legalisieren, um alles passend zu messen. Er sollte lieber Gerechtigkeit als Vergleichsmaßstab⑤ benutzen. Mit ihr kann man ˹Zustände, Ziele, Handlungen, Gesinnungen, Kulturen, …˺ korrekt bewerten. Die Gerechtigkeitswillige Gesinnung ist die beste Gesinnung, die gerechte Kultur ist die beste Kultur. Die Herrschaft der Gerechtigkeit ist die beste Macht, die gerechte Wirtschaft ist die beste Wirtschaft. Damit Gerechtigkeit keine bloße Idee bleibt, sondern Realität wird, muss Gerechtigkeit die Kultur, die Politik und die Wirtschaft bestimmen. Eine Kultur der Gerechtigkeit muss entstehen. Sie muss die Nazikultur ersetzten. Die gerechtigkeitswillige Kultur⑥ ist die sechste Erscheinungsform der Gerechtigkeit. Das gerechtigkeitswillige Herrschafts- und Wirtschaftssystem⑦ ist ihre siebte Erscheinungsform. Gerechtigkeit wird benötigt, als Zustand①, als Grundrecht②, als Prinzip③, als Ziel④, als Vergleichsmaßstab⑤, als Kultur⑥, als Herrschafts- und Wirtschaftssystem⑦. Demokratie und Kapitalismus verhindern, dass gutes Leben für alle entsteht. Sie verwehren das Grundrecht auf gleich gutes Leben für alle. Demokraten und Kapitalisten leben nach dem unterschwelligen Prinzip, „den Starken steht gutes Leben zu, den Schwachen gebührt schlechtes Leben, die Schwächsten darf man töten“. Das Hauptziel des kapitalistischen Volkes ist Siegerei mit Rudelsieg. Den Rudelsieg verwenden sie als Maßstab, um Kultur, Politik und Wirtschaft zu beurteilen. Ihre Kultur ist eine schwachenfeindliche Kriegstreiberkultur. Kapitalismus und Demokratie lassen keine Gerechtigkeit zu. Sie zerstören die Welt. Sie haben keine Daseinsberechtigung.

Die einfachste und einfältigste Definition: alle gleich behandeln. Eine kurze aber bessere Definition: Jedem gerecht zu werden, bedeutet jeden anders zu behandeln. Das heißt aber nicht, es jedem recht zu machen. Es bedeutet nur, dass Du dein bestes gibst und dich jedem fühlend öffnest..... Aber jetzt kommen wir in den Bereich des Mitgefühls. Unsere Definitionen wollen aber genau darauf verzichten, sonst bräuchten wir ja keine kurzen und einfachen Rezepte für Gerechtigkeit. Mann kann also sagen: "Kurze und einfache Rezepte" schließen Gerechtigkeit aus.

Da gibt es keine kurze und einfache Definition ;-), weil das, was wir als Gerechtigkeit bezeichnen viel zu oberflächlich ist. Wir greifen aus einer in alle Richtung gehenden Verknüpfung einen Sachverhalt heraus, ignorieren all diese Verkettungen und glauben diesen Sachverhalt dann in gerecht oder ungerecht ur-teilen zu können.

Wenn wir ALLE Verknüpfungen wahrnehmen könnten, würden wir sehen, dass IMMER ALLES absolut gerecht und im Gleichgewicht ist...