Was ist soziale Gerechtigkeit? (Lies weiter) Eure Meinung zu diesen Sätzen.

6 Antworten

die erste und vierte aussage sind meiner meiung nach richtig.(
"Sozial gerecht ist,wenn Menschen enstprechend ihrer Tüchtigkeit unterschiedliche Einkommen haben. "    
"Sozial gerecht ist,wenn alle gemäß ihrem Einkommen belastet werden")

bei einigen könnte mann sagen
"Diejenigen,die soziale Gerechtigkeit fordern,wollen wirklich einen gerechten Interessenausgleich herbeifuhren"
aber leider gibt es halt auch viele wo
"Der Begriff >Soziale Gerechtigkeit< wird nur vorgeschoben,um eigene Interessen durchzusetzen." besser passt.

die 2 und 3 aussage finde ich alles andere als gerecht.

"Sozial gerecht ist,wenn alle das gleiche haben." Das schließt doch alle anderen schon aus. Wenn alle das gleiche haben nennt man das Marxismus/Kommunismus und das funktioniert bekanntlich nur in der Theorie. "Sozial gerecht ist,wenn das obere Viertel der Gesellschaft deutlich stärker zur kasse gebeten wird". Es gibt Oberschicht, Mittelschicht und die Untere Schicht oder? Wer ist denn das vierte viertel? Soziale Gerechtigkeit, ich denke solche Systeme werden immer nur vorgeschoben um das eigene durchzusetzen. Wenn ich reich bin, setze ich sicher nichts durch, wo andere was von mir abhaben sollten, das mach ich nur, wenn ich auch nicht viel habe und dann in der Hoffnung mehr zu bekommen, oder den anderen was wegzunehmen, das ich ihnen nicht gönne. Oder? Also in der Theorie super, aber ich denke nicht dass solche Thesen in der Praxis funktionieren, wenigstens nicht, solange es Gefühle wie Neid und Missgunst, bzw. Narzissmus gibt..

Wenn Tüchtigkeit und Fleiß und Leistung nicht mehr belohnt werden, sondern diejenigen nur noch für die Faulen, Untüchtigen, nicht fleissigen Parasitären schuften sollen und immer mehr ausgenommen werden bis auf's Blut, dann lohnt sich Leistung, Fleiß und Tüchtigkeit nicht mehr.

Dann sitzen am Ende alle bei Hartz 4 und genau das ist offenbar von den linken Enteignern in diesem Land beabsichtigt - soll doch nach ihrem Willen offenbar nun die gesamte BRD zu einer sozialistisch-kommunistischen Diktatur werden - sie selbst natürlich an der Spitze als Diktatoren-ELITE, die die teuerste Beerenauslese säuft, während das gleich arm gehaltene Volk die letzte Kloake gepredigt und zur Verfügung gestellt bekommt.

Sozialisten/Kommunisten lernen einfach nicht aus ihren Fehlern der Vergangenheit - sie sind offenbar ideologisch verbrämt und da trifft zu, was Einstein damals schon erkannte:

http://falschzitate.blogspot.com/2017/12/die-definition-von-wahnsinn-ist-immer.html

Wir hatten hier mal das bestmögliche System überhaupt in der Geschichte und das war die soziale Marktwirtschaft unter damaliger rechts-konservativer CDU/CSU-Regierung. - Diese belohnte Leistung, Einsatz, Fleiß, Tüchtigkeit und ermöglichte auch den Arbeitern, sich durch eigene Leistung z. B. ein eigenes Haus zu bauen - Facharbeiter z. B. wurden oft wie Abteilungsleiter bezahlt - die nagten nicht alle am Hungertuch.

Die Arbeitgeber sorgten für sie, es gab Werkswohnungen zu extrem günstigen Mieten, es gab gute Betriebsrenten und um das Ersparte brauchte man sich keine Sorgen zu machen, dass es sich eine raffgierige ELITE unter den Nagel reißen würde.

Für soziale Notlagen war durch das stabile Sozialsystem gesorgt - und dahin sollten wir zurück in die Zukunft sozusagen mit nationaler Souveränität und an der Realwirtschaft orientiertem nationalen Bankenwesen ohne Investment-Aktivitäten.

Soziale Gerechtigkeit ist Gerechtigkeit im gesellschaftlichen Zusammenleben.

Gerechtigkeit ist ein grundlegender und zentraler Begriff der Ethik. Sie ist ein Wert mit hohem Anspruch und die Berufung darauf von großer Bedeutung.

Gerechtigkeit ist eine Charaktertugend: eine auf das Gerechte ausgerichtete innere Einstellung. Gerechtigkeit als Zustand der Dinge oder angestrebtes Ziel ist eine andere Bezeichnung für das Gerechte. Das Gerechte ist das proportional Gleiche bei der Verteilung von zuteilbaren Gütern (diese Definition ist angelehnt an Aristoteles, Nikomachische Ethik Buch 5).

Dabei ist das Ergebnis nicht unbedingt quantitativ genau gleich viel für alle. Gleiches wird gleich behandelt, Ungleiches ungleich.

Ein Abweichen von der Gleichheit des genau gleich viel bedarf einer inhaltlich überzeugenden Begründung anhand eines sachlich relevanten Kriteriums. Willkür ist nicht erlaubt, Fairness und Unparteilichkeit sind zu beachten.

Schwierigkeiten können einerseits bei der Durchsetzung auftreten, andererseits bei der Beurteilung in konkreten Einzelfällen, weil zu den allgemeinen und als Ideen klar einsehbaren Prinzipien die Anwendung auf in vielfältigen Beziehungen stehende und schwierig abzuwägende Verhältnisse nötig ist. Mathematische Exaktheit ist dabei in konkreten Fällen oft nicht erreichbar, eine akzeptable Annäherung kann aber angestrebt werden.

Welche Kriterien für die Bestimmung der angemessenen Zuteilung im Einzelfall als relevant heranzuziehen sind (z. B. Verdienst, Leistung, Fähigkeiten, Bedarf), ist eine Sache der praktischen Vernunft.

In Büchern stehen auch Gedanken zur sozialen Gerechtigkeit, z. B.:

Otfried Höffe , Gerechtigkeit : eine philosophische Einführung. Originalausgabe, 4., durchgesehene Auflage (Beck'sche Reihe : C. H. Beck Wissen ; 216), S. 84 – 93

Aussage: „Sozial gerecht ist, wenn Menschen entsprechend ihrer Tüchtigkeit unterschiedliche Einkommen haben."

Grundsätzlich enthält diese Aussage etwas Richtiges, allerdings verdient sie keine uneingeschränkte Geltung. Ob Tüchtigkeit als Fähigkeiten oder sich aus der Betätigung von Fähigkeiten ergebende Leistungen verstanden wird, sie ist nicht das alleinige, ausschließliches Kriterium für Gerechtigkeit.

Bei den Fähigkeiten könnte gefragt werden, ob auch Einsatz und Anstrengung berücksichtigt werden, zumindest wenn sie Auswirkungen auf Ergebnisse haben. Soll jemand nur viel erhalten, weil er fähig ist, ohne etwas tatsächlich zu tun? Wenn Leistung gemeint ist, ist die Begrenztheit einer Möglichkeit objektiven Messens zu berücksichtigen. Außerdem bleibt dabei unberücksichtigt, inwieweit gleiche Bedingungen für alle bestehen und ob alle überhaupt eine gleiche Chance erhalten, ihre Tüchtigkeit umzusetzen.

Weiterhin fehlt in Aussage 1 ein Ansatz für ein sich aus der Menschenwürde (menschenwürdiges Dasein) Mindestmaß unabhängig von der Tüchtigkeit/Leistungsfähigkeit der einzelnen Menschen.

Aussage 2: „Sozial gerecht ist, wenn alle das gleiche haben."

Hier ist genauer zu klären, was mit „das gleiche“ gemeint ist. Gemeint ist ja wohl kaum, alle sollten beispielsweise die gleichen Hosen oder Musik-CDs haben. Die Menschen haben nicht alle die gleiche Größe, den gleichen Geschmack und die gleichen Vorlieben.

Möglicherweise ist mit „das gleiche“ „genau gleich viel“ (an Wert der materiellen Güter) gemeint.

Unter gerecht zu verstehen, wenn alle das Gleiche bekommen, ist nur richtig, wenn sich dies auf ein proportionales Gleichheitsprinzip bezieht. Strikt quantitativ-egalitär Gerechtigkeit immer als zahlenmäßige absolut gleiche Gleichheit zu bestimmen, würde dagegen Ungleiches als gleich behandeln und wäre daher nicht richtig.

Wenn alle gleich viel erhalten, ist außerdem damit nicht gesagt, ob sie dann weiterhin alle genau gleich viel haben. Sie könnten damit ja unterschiedlich umgehen. Soll jemand, der mutwillig eigenen Besitz zerstört, immer wieder von der Gesellschaft etwas bekommen, damit alle gleich viel haben?

Aussage 3: „Sozial gerecht ist, wenn das obere Viertel der Gesellschaft deutlich stärker zur Kasse gebeten wird."

Zu einer Aussage in einer solchen allgemeinen Form ist gar kein gut begründetes Urteil möglich, weil sie sich auf einen unbestimmten Vergleichszustand bezieht. Wieviel das obere Viertel der Gesellschaft tatsächlich zahlt, ist nicht angegeben und damit fehlt eine Grundlage für die Einschätzung.

Aussage 4: „Sozial gerecht ist, wenn alle gemäß ihrem Einkommen belastet werden."

Der grundsätzlichen Richtung nach ist dies überzeugend. Wer mehr hat, kann auch mehr beitragen, als jemand, der weniger hat. Allerdings wäre noch genauer zu bestimmen und zu prüfen, worauf sich die Aussage bezieht, nämlich was für eine Art Belastung gemeint ist? Ist an Steuern gedacht? Mit dem Grundgedanken ist auch noch nicht genau festgelegt, wie die Umsetzung ist.


Albrecht  24.01.2012, 01:57

Die nächsten beiden Aussagen sind einander entgegengesetzt.

Aussage 5: „Diejenigen, die soziale Gerechtigkeit fordern, wollen wirklich einen gerechten Interessenausgleich herbeiführen"

Aussage 6: „Der Begriff >Soziale Gerechtigkeit< wird nur vorgeschoben, um eigene Interessen durchzusetzen."

Die Aussagen sind unzulässige Verallgemeinerungen.

Aus dem Tatbestand von im Namen sozialer Gerechtigkeit erhobenen Forderungen allein geht nicht hervor, was für tatsächliche Beweggründe vorhanden sind.

Andere Absichten als das Ziel eines gerechten Interessenausgleiches sind nicht völlig ausgeschlossen. Wenn Gerechtigkeit ein ernsthaftes Anliegen ist, handelt es sich allerdings beim gerechten Interessenausgleich um etwas, das wirklich erstrebt wird (wobei sie ihr Verständnis davon haben, der gerechten Interessenausgleich bedeutet, aber es ihnen um dieses Ziel geht).

Da Gerechtigkeit etwas Gutes ist, liegt sie im wohlverstandenen Eigeninteresse aller und ist daher im Grunde etwas, was allgemein erstrebenswert ist.

Begriffe können beim Ergeben von Ansprüchen und Argumentationen vorgeschoben werden, um eigene Interessen durchzusetzen, die auf etwas anderes ausgerichtet sind. Aus dem Vorkommen einzelner Fälle einen stets gegebenen Beweggrund abzuleiten, ist aber nicht berechtigt. Ein solches Schlußfolgern wäre ein Fehler in der Logik.

Die Aussage ist besonders unzulässig, weil sie mit dem Hinzufügen von „nur“ ausdrücklich alle anderen Möglichkeiten ausschließt und damit eine pauschale Unterstellung betreibt.

Vielleicht steht die in ihrer Auffassung anfechtbare Theorie des psychologischen Egoismus (alles menschlich Streben und Handeln ist nur von Eigennutz geleitet) dahinter. Diese verwendet Definitionen und Formulierungen, bei der alle zu ihrem Standpunkt in Gegensatz stehende Auffassungen schon ausgeschlossen werden. So etwas kann aber nicht als zulässiger Beweis gelten. Die Auffassung des psychologischen Egoismus wird aller Erfahrung schon vorangestellt und ist so gar nicht an der Realität überprüfbar.

Der Begriff Egoismus und das, was eigene Interessen bedeutet, sind etwas, das in der Ethik näher untersucht werden sollte. Schädlich ist ein bloß gieriger und tendenziell schrankenloser Egoismus mit eingeschränktem, eher kurzzeitig und auf einen Anschein bezogener Blickwinkel (rücksichtslose Eigennützigkeit und Selbstsucht, die Vorteile mit ausschließlichem Blick auf einen eigenen Nutzen auf Kosten anderer verfolgt und Interessen anderer grundsätzlich niemals als gleichermaßen berechtigt anerkennen mag).

Aussage 6 gibt auch nicht wirklich eine Berechtigung, die Verwirklichung von Gerechtigkeit abzulehnen, außer wenn Gerechtigkeit allgemein für einen nicht existierenden Wert erklärt wird. Ein eventueller Mißbrauch von Begriffen ist kein ausreichendes Argument gegen ihre berechtigte Inanspruchnahme. Aussage 6 kann taktisch als Mittel eingesetzt werden, um pauschal die Motive von Gegnern zu verdächtigen und jede von anderen geforderte, aber selbst nicht gewollte Veränderung abzublocken. Tendenziell dient sie damit der Ausschaltung von Ethik, zugunsten der in einem gegenwärtigen Zustand faktisch gesehen Stärkeren.

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"Sozial gerecht ist,wenn das obere Viertel der Gesellschaft deutlich stärker zur kasse gebeten wir"

Die 10 reichsten Österreicher haben 90 % des Geldes, welches in Österreich im Umlauf ist. 8,2 Millionen Menschen müssen sich mit den restlichen 10 % des Geldes begnügen und dabei auch mehr zahlen. Die Reichen sollen mal 80 % ihres Geldes als Vermögenssteuer zahlen. Dann habens eh noch immer viel mehr, als sie brauchen und die Staatsschulden könnten mal stark gesenkt werden.


Werther  23.01.2012, 18:31

und diese 8,2 Millionen schaffen dann Arbeitsplätze, oder wie? Schätze mal die verprassen das Geld und dann stehen alle auf der Straße und jammern. Tolle Aussichten.

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Guckl  23.01.2012, 18:35
@Werther

Die 8,2 Millionen bekommen das Geld gar nicht, wenn die Reichen Reichensteuer zahlen. Das bekommt der Staat, teilweise die Gläubiger, also andere Staaten und teilweise bekommt es der Steuerzahler indirekt durch Investitionen in Infrastruktur, etc.

Mit der Arbeitslosigkeit gibts hier nicht wirklich ein Problem, also wo nimmst du das her?

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