Unterschied zwischen Fairness und Gerechtigkeit?
Frage nach eurer persönlichen Empfindung (nicht zwingend die "offizielle" Definition)
Gibt es einen Unterschied zwischen Fairness und Gerechtigkeit? Und wenn ja, wie würdet ihr den beschreiben?
11 Antworten
Sehr hübsche Frage, dankeschön!
Der Unterschied zwischen »Fairness« und »Gerechtigkeit« liegt wohl letztlich in der angerufenen Instanz.
Bei »Fairness« sind es festgelegte Spielregeln und eine Jury, die über die Regeln wacht — die Jury kann irren.
Beispiel: Zwei Degenfechter, einer wird getroffen. Die Jury befindet, dass Fechter A getroffen wurde. Fechter A reißt die Maske herunter und ruft: »Nein, ich wurde getroffen!« Dies ist Fairness. A überlässt den Punkt an B,
Bei »Gerechtigkeit« gbt es nur undefinierte Regeln, aber immerhin eine feste Jury — names »Gott« oder »Schicksal« oder »Fatum.« Diese Jury ist unfehlbar und irrt nie.
Wenn sie meint, dass Fechter A getroffen wurde, dann ist das halt so. Fechter A bekommt den Punkt.
gutes Beispiel, nur leider mit zwei Irrtümer:
Die Jury befindet, dass Fechter A getroffen wurde
es sollte heißen:
Die Jury befindet, dass Fechter B getroffen wurde
und die ,,feste Jury" (Schicksal usw.) unter dem Begriff ,,Gerechtigkeit" beschäftigt sich nicht mit Wettkämpfen und irrt sich sehr häufig: Schlechten Leuten geht es gut und gute Leute, die sich zum Wohl der Menschheit einsetzen, werden durch Krankheiten und andere Schicksalsschläge drangsaliert. Was daran Gerechtigkeit (nach mensclichen Kriterien) sein soll, ist mir schleierhaft.
Fairness ist zum Beispiel wenn die Spieler sich auf dem Fußballplatz sich nicht faulen.Das nennt man auch FairPlay und wurde von Shakespeare erfunden.
Gerechtigkeit ist nach meiner Meinung nicht definierbar.Weil man bei Gerechtigkeit jede Handlung in Frage stellen kann.
Für mich ist Fairness eher eine Regel .Also mal an einem übertriebenen Beispiel erklärt:In jedem Land ist Homosexuellität verboten.Das wäre fair für alle Länder und einem Homosexuellen in Deutschland würde man dann erklären,dass es ja im jedem Land verboten ist , Also fair.Aber Gerecht wäre es nicht
Gerechtigkeit ist eine Frage die man nicht beantworten kann ,denn es gibt sie nicht.
Ja, gute Frage. Fairness ist, schon mit der Absicht und mit Anstand zu handeln. Also den Regeln zu folgen, sie nicht missachten, den Anderen in geschäftlichen Dingen nicht "übers Ohr zu hauen", und ehrlich zu sein. Überhaupt in gleichem Maße zu handeln, wie man es selbst von anderen erwartet. Gerechtigkeit ist in mancherlei Auslegung ganz ähnlich, man sagt den anderen gerecht zu behandeln im selben Sinn, wie fair zu sein. Allerdings ist Gerechtigkeit oft ein Ausgleich im Nachhinein, z.B. man bekommt, was man verdient (sich eingebrockt hat) oder wird gerecht entschädigt. Das hat ja auch benwolf schon so verdeutlicht.
Das Wort Fairness ist interessant, es stammt ab vom angelsächsischen Wort fægernes "Schönheit" (fæger entspricht dem schwedischen fager, schön). Ebenso bedeutete "foul" mal "hässlich" (schwedisch ful, dt. faul, siehe "ein fauler Apfel").
a fair maiden war mal "ein schönes Mädchen"
(siehe auch "my fair lady")
Bei Shakespeare: "Fair is Foul, Foul is Fair” (aus Macbeth - da geht es um die Hexen und die Vertauschung des Schönen mit dem Hässlichen)
Heute denken wir an den Sport. Fairness beim Fußball ist der Umstand, sich regelgerecht zu verhalten und den Gegner respektvoll zu behandeln. Ein Foul ist das Gegenteil davon: ein Fußballer wird gefoult, wenn man ihn mit unrechten Mitteln zu Fall bringt.
Das ist eine gewisse Bedeutungsverschiebung.
Gerechtigkeit ist natürlich sinngemäß (nicht etymologisch) mit Fairness verwandt, wir benutzen den Begriff allgemeiner - oft auch im juristischen Zusammenhang (ein gerechtes Urteil). Im Englischen justice.
Es gibt Fälle, bei denen man Fairness/Gerechtigkeit gleichermaßen verwenden kann.
Ich würde ganz einfach sagen:
Fair = alle bekommen gleich viel nach den gleichen Maßstäben, egal ob der eine vorher schon mehr hatte als der andere.
Gerechtigkeit = der, der nichts braucht, bekommt auch nichts; dafür bekommt der, der es braucht, dann so viel, dass es ausreicht.