Geldmenge?

2 Antworten

Um das zu verstehen empfehle ich Wikipedia: Wirtschaftskreislauf. Darin sind Darstellungen vom einfachen Kreislauf bis zum komplexen mit Banken und Außenhandel samt Erläuterungen. Zur Beantwortung der Frage aber genügt bereits das erste Schaubild vom einfachen Wirtschaftskreislauf mit Güterkreislauf und Geldkreislauf.

Primär ist der Güterkreislauf, das heißt die Herstellung von Gütern über den Eigenbedarf hinaus und das Tauschen mit anderen. Das kann in den Anfängen ganz ohne Geld laufen mit Tausch von Gut zu Gut. Wer das heute noch erleben will, muss nur auf eine Fachbörse gehen, z.B. für exotisache Schmetterlinge. Da ist in der Regel kein Geld im Spiel und es wird Schmetterling gegen Schmetterling getauscht. Aber es gibt durch den Tausch bereits Preise: 1 exotischer, großer Schmetterling z.B. gegen 4 kleine. Denn Preise haben nichts mit Geld zu tun. Preise sind Bewertungsverhältnisse z.B. von Gut A im Verhältnis zu Gütern B, C, D usw..

Erst wenn unterschiedliche Güter getauscht werden sollen leidet die Vergleichbarkeit und es wird einfacher, wenn man ein einziges Tauschgut als Vermittlung einsetzt. Dieses Tauschgut nennt man Geld. Nach dem Krieg waren das z.B. auch Zigaretten oder Zucker. Was aber bestimmt den Wert des Geldes im einfachen Kreislauf? Der Gesamtwert des Güterkreislaufs bestimmt den Gegenwert des gesamten Geldkreislaufs. Dazu kommen noch Modifikationen durch Umschlaggeschwindigkeit und Anteil der nicht zirkulierenden Geldhaltung. Das ist zunächst einmal alles.

Jetzt kommt noch etwas, das viele nicht gleich verstehen. Wenn mehr Geld in den Markt gepumpt wird, fällt bei gleichbleibender Gütermenge der Wert des Geldes. Wenn sich z.B. die Geldmenge im Verhältnis zur Gütermenge verdoppelt, braucht man dann zwei Teilmengen für ein Gut, für das man vorher eine Teilmenge eingesetzt hat. Das heißt aber, statt 1 € muss man dann für ein Gut 2 € bezahlen, d.h. der Preis steigt. Wenn der Wert des Geldes sinkt, steigen die Preise umgekehrt proportional. Das wiederum nennt man Inflation und jetzt fällt Dir evtl. auf, dass viele davor warnen, dass das Gelddrucken der EZB die Inflation anheizt.

Einfacher Wirtschaftskreislauf - (Geld, Wirtschaft, Volkswirtschaft)

berkersheim  26.08.2013, 10:23

Hoppla: Im letzten Abschnitt muss es heißen: Wenn der Wert des Geldes sinkt, steigen die Geldpreise (die in Geld ausgedrückten Preise) umgekehrt proportional. Denn die direkten relativen Preise Gut A zu Gut B, C oder D bleiben unberührt gleich. Nur das Tauschgut wurde vermehrt und einer Gütereinheit stehen im Beispiel dann zwei Geldeinheiten gegenüber. Wenn man aber jetzt zwei Geldeinheiten benötigt, um die gleiche Guteinheit zu tauschen, sinkt der Wert der Geldeinheiten und ihr Preis steigt.

Der Wert vom Geld hängt davon ab, was man davon bekommt.

Das muss alles im Gleichgewicht bleiben.

Dafür gibt es die soziale Marktwirtschaft, die verhindert, dass Unmengen für bestimmte Grundprodukte verlangt werden können.