Bin gefühlstot nach schwieriger Trennung und Tod des Vaters, kann weder Glück fühlen noch Trauer, was kann ich dagegen tun?
Hallo :) Nur um es mal im großen um ganzen zu erklären. Ich bin 15, und meine eltern sind getrennt seit ich 5 bin. Alles sehr schwer, mein vater ist damals zu einer frau 300 km von meiner heimatstadt entfernt gezogen, und ich bin mitgegangen. Diese Frau hat mich damals aber total unterdrückt und immer erniedrigt, zum ende hin auch manchmal geschlagen. Währenddessen hat sie, so krank wie sie war meinen vater und mich (als kleines kind ist man nunmal leicht beeinflussbar) gegen meine leibliche mutter aufgehetzt. Ich hatte nur alle 3 Wochen ein Umgangswochenende bei ihr. Dann sind mein Vater und ich bei der Frau ausgezogen, weil die sich nurnoch gestritten haben etc. Dann habe ich ein jahr mit meinem vater gewohnt alles war gut. Er hat sich sogar wieder ein wenig mit meiner mutter verstanden, was mich total gefreut hatte. Aber dann hat er sich verändert ich hatte nurnoch streit mit ihm. Ich konnte nicht mehr, weil er mich unterdrückt hat und für vieles die schuld gegeben hat. Also bin ich zu meiner mutter gezogen. Er ist ausgerastet und wollte seine Fehler nicht einsehen. Wir hatten nichts mehr miteinander zu tun. Garnichts, kein Kontakt, null. Ich habe ihn vermisst und es gab Momente in denen hätte ich ihn gebraucht. Irgendwann habe ich ihm eine Mail geschrieben dass ich ihn vermisse und alles. Aber er hat mir die schuld gegeben.... Gleichzeitig hatte ich auch 6 monate einen freund. Total glücklich. Erste richtige beziehung mit höhem und tiefen. Aber dann haben wir uns getrennt. Ich habe monatelang gelitten weil ich immer zusehen musste wie er sich mehr und mehr verändert hat und ein weib nach dem anderen genommen hatte (gleiche schule). Seitdem hatte ich auch noch einige andere beziehungen. Nichts großes, ich wollte einfach wissen dass ich wen bei mir hatte der mich liebt weil ich tierische Angst davor habe allein zu sein. Dann im sommer einige tage vor meinem geburtstag ist mein vater gestorben, an einem herzinfarkt. Ich hatte keinen kontakt zu ihm, und wir hatten streit, und er ist einfach gestorben. Ohne abschied, ohne alles. Seit dem geht garnichts mehr. Dazu kommt das meine Oma nicht mehr lange lebt und mein letzter ex (nicht der der meine erste liebe war) mir das leben zur hölle gemacht hat, durch drohungen beschimpfungen und streitigkeiten in der schule. Ich bin zeitlich durch die drohungen total paranoid gewesen, bin bei jeder whatsapp Nachricht zusammen gezuckt. Dann ist er verbal auf meinen vater losgegangen, ich bin ausgerastet und habe ihm eine gescheuert es war einfach zu viel. Nun ist es so, dass ich momente habe in denen ich lache und direkt danach ohne trauer zu fühlen einfach anfange zu weinen. Ich vertraue dank meinem letzten ex keinen jungs mehr, und kann auch nicht mehr fröhlich sein. In der schule und insgesamt bin ich total normal lache auch mal und sowas. Aber ich spüre kein Glück und keine trauer mehr... Ich weiss nicht was ich tun soll, danke für jede antwort
4 Antworten
Vorweg muss ich an Dich große Anerkennung aussprechen. Das was Du durchgemacht hast würden nicht viele Erwachsene so gut wegstecken wie Du das bereits tust. Es ist sehr gut, wenn Du mit dem Erlebten in so guter schriftlicher Form auseinandersetzt - jedoch ist das mit Sicherheit keine volle Therapie, es ist der Beginn. Deine Sorgen können Dir abgenommen werden, dabei brauchst Du jemanden der Dich auf diesem beschwerlichen Weg mental unterstützt. Es gibt sehr viele und gute professionelle Hilfe in Deutschland.
Hast Du Dich mal mit den Angeboten befasst, gibt es einen Kinderarzt oder was sagen denn die verbliebenen Angehörigen zu Deinen Sorgen?
Hallo Lailalukela,
daß Du gefühlstot bist, glaube ich nicht, aus Deinem Text spricht eine große Traurigkeit und die Angst, nach dem unerwarteten Tod Deines Vaters einen weiteren wichtigen Menschen in Deinem Leben zu verlieren, nämlich Deine Oma.
Du hast in Deinem jungen Leben schon viel einstecken müssen und bist sehr erschöpft.
Dein Vater hat Dir sehr viel bedeutet, und auch wenn Deine Beziehung zu ihm nicht immer einfach war. Du hast ihn sehr geliebt und er Dich auch.
Zu einer guten Beziehung gehört auch, daß man sich die Meinung sagen kann. Deshalb mußt Du Dich nicht schuldig fühlen, daß Ihr Euch kurz vor seinem Tod gestritten habt. Wenn es Dir hilft, kannst Du ihm einen Brief schreiben, in dem Du ihm das sagst, was für Dich wichtig ist.
Von Deiner Mutter schreibst Du sehr wenig. Ihre Ehe mit Deinem Vater war sicher auch nicht einfach und sie hatte Probleme, sonst hätte sie nicht zugestimmt, daß Dein Vater Dich zu sich nimmt. Als fünfjähriges Kind hast nicht Du diese Entscheidung getroffen.
Jetzt lebst Du bei ihr, aber eine echte Beziehung zu ihr scheinst Du nicht zu haben. Und bei der Wahl Deiner Freunde hast Du in ihr auch kein positives Vorbild, sonst würdest Du nicht an Typen geraten, die Dich schlecht behandeln.
Ich glaube, Du bist an der Grenze Deiner Belastbarkeit angelangt. Sprich mit Deinem Hausarzt darüber, wie es Dir derzeit geht. Die Weihnachtsferien sind bald zu Ende und in der Schule bist Du ja auch gefordert,
Ich wünsche Dir alles Gute,
Giwalato
Ich würde dir empfehlen Hilfe zu suchen am besten bei einem Psychologen. Die arbeiten mit dir zusammen alles auf und somit verarbeitest du alles :)
Hallo,
Du kannst mit einem Menschen reden. Es gibt im Internet und über das
Telefon kostenlose Seelsorge. Auch kannst Du zu einem Psychologen gehen. Gibt es an Eurer Schule vielleicht einen Vertrauenslehrer? Dann kannst Du
auch mit diesem reden.
Ich bin Christ. Gott liebt Dich. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. in den Kommentaren fragen oder auf mein Profil gehen.
Alles Gute