Gebissloses reiten anfangen
hallo ihr lieben! ich habe jetzt seit januar ein neues islandpferd, eine stute, 6 jahre alt. das training mit ihr klappt wunderbar und sie zeigt sich sehr kooperativ! bis jetzt bin ich sie immer mit einer ganz normalen trense geritten, also mit gebiss. doch ich möchte sehr gerne einmal das gebisslose reiten anfangen, auch einfach als abwechselung. ich bin der meinung, dass mit damit auch gut mit dem pferd zusammenwächst, da man sehr auf die schenkelhilfen angewiesen ist. da ich aber noch keinerlei erfahrungen mit gebisslosem reiten habe, wollte ich einmal fragen ob man es einfach so mal ausprobieren kann? oder muss man auf irgendetwas achten? gibt es bestimmte Voraussetzungen? danke schon mal im voraus :)
5 Antworten
Warum gebisslos, wenn es auch mit Gebiss gut klappt?
Erstmal musst du eine passende Zäumung finden, daran hapert es schon bei den meisten. Hackamore, LG Zaum und Bosal haben eine Hebelwirkung - sind quasi gebisslose Kandaren. Damit kann man eine Menge falsch machen.
Bei den Signalzäumen (Sidepull, Knotenhalter, etc) habe ich meistens die Erfahrung gemacht, dass die Pferde zwar entspannt vor sich hinlatschen, korrektes Reiten über den Rücken aber zu 90% nicht möglich war.
Bevor dem Pferd der Rücken kaputt gemacht wird, doch lieber mit sanfter Hand und einem normalen Wassergebiss.
Wenn es nur um die Abwechslung geht, probiers mal mit Halfter / Knotenhalfter auf dem Reitplatz. Damit kannst du nicht so arg viel falsch machen. Voraussetzung ist ein braves Pferd und ein guter, zügelunabhängiger Sitz aber das scheint ja gegeben zu sein. Beachten solltest du, ob deine Haftpflichtversicherung auch das Reiten ohne Gebiss beinhaltet.
Warum denn nicht???
Gebisslos eignet sich für fast jedes Pferd.
Man kann mit einem Hackamore mit langen Anzügen schonender reiten, als mit einer Wassertrense....
Das es dem Pferd mit Gebiss nicht Spaß machen kann ist völliger Unsinn - frag du doch lieber mal einen Veterinär, wie angenehm Druck aufgrund einer Hebelwirkung auf dem empfindichen Nasenrücken des Pferdes ist.
Gebisslosreiten muss man nicht um jeden Preis. Wenn es mit Gebiss klappt - warum dann eine gebisslose Kandare draufschnallen!? Gebrochene Nasen wegen falscher Anwendung des Hackamores sind keine Seltenheit.
Sicher könnte man mit Hackamore sanfter Reiten als mit Wassertrense - wenn man es kann. ich wage da im Gegenzug auch zu behaupten, mit einer genügend feinen Hand könnten manche Reiter auch mit einer Kandare feiner reiten als mit einem Sidepull auf der Nase rumzuschrubbern. Ob gebisslos oder mit Gebiss - es kommt immer drauf an wer am Ende des Seils sitzt und die Zügel hält. zu sagen, gebissloses Reiten wäre grundsätzlich schonender ist einfach falsch und immer situationsabhängig.
Ob Druck im Maul oder Druck auf der Nase (vorallem bei Hackamore und LG Zaum, die beiden quetschen ja quasi den ganzen Kopf zusammen (Druck auf Nase, Kinn und Genick) ist sicher beides nicht das angenehmste fürs Pferd - daher sollte man, egal was vorne drin ist, mit weicher nachgiebiger Hand reiten und den Druck so gering wie möglich zu halten.
Es eignet sich auch nicht jedes pferd und jeder Reiter fürs gebisslose Reiten. 90% aller Gebisslosreiter die ich bisher gesehen habe, können ihr Pferd nunmal nicht ordentlich über den Rücken reiten. Viele Pferde reagieren mit Kopfschlagen und kopfhochziehen auf Druck am Kopf, wie zB meins- der gibt auch nicht bei reinem Druck auf der Nase nach, zB mit Sidepull. Da zieht er eher dagegen. Mit Gebiss kein Problem. Er kaut ab, wird locker im Genick und es nur ein kleiner Finger nötig.
Ob man ein Gebiss reischnallt oder gebisslos reitet ist immer von Pferd und Reiter individuell abhängig. Da zu sagen, das ein oder andere wäre besser oder der einzig richtige Weg ist einfach falsch.
Hallo,
ich finde es gut, dass du dir Gedanken darüber machst, wie du das Reiten angenehmer für dein Pferd machen kannst!
Wichtig ist, dass ein pferdeschonendes Reiten nur dann erfolgen kann, wenn das Pferd über den Rücken läuft, vorwärts abwärts geht, den Kopf nicht in die Luft streckt usw. Wahrscheinlich ist deine Stute bisher in englischer Reitweise ausgebildet?
Ich empfehle nur sehr wenige gebisslose Zäumungen!
- LG-Zaum / "Glücksrad" : Der einzige gebisslose Zaum, der sich für Reiten in konstanter Anlehnung, wie es bei der englischen Reitweise der Fall ist, eignet. Die Hebelwirkung über Genick und Nase können variiert werden, indem die Zügel an verschiedene Stellen des Rads eingeschnallt werden.
- Hackamore mit kurzen/langen Anzügen: Wirkprinzip einer Kandare, nur ohne Gebiss. Hier gilt: je länger der Hebel, desto "schärfer" der Zaum/desto stärker die Hebelwirkung. Darf nicht in ständiger Anlehnung geritten werden, sondern am lockeren Zügel! Hebelwirkung vor allem über das Nasenbein, auch über das Genick. Sehr feine Hilfengebung möglich, wichtig ist eine weiche, ruhige Hand des Reiters. Es sollte mit einer Hackamore mit kurzen Anzügen begonnen werden.
Sonstige gebisslose Zäumungen wie Bosal, Halsring, Knotenhalfter halte ich für wenig geeignet, lediglich das Bosal eignet sich noch, für Signalreiten, d.h. die Signale erfolgen kurz, das Pferd führt diese aus, die Zügel werden lose geführt. Allerdings eignen sie sich weder für die englische Reitweise, noch für konstantes Reiten über den Rücken. Das Pferd muss hierfür erst gelernt haben, sich völlig selbst zu tragen!
Bedenke auch Folgendes:
Manche Versicherungen haften nicht, wenn man gebisslos im Gelände unterwegs ist! Grundsätzlich gilt nämlich, sobald man das Hofgelände verlässt, Trensenpflicht! Auch für einen "kurzen Spaziergang" ! Dies musst du vorher unbedingt abklären!
Gebisslos reiten - finde ich super.
Ohne Sattel reiten - bitte nicht!
Ich wünsche dir viel Erfolg mit deiner Stute! Vielleicht kannst du dir zu Anfang von Bekannten die Zäumungen ausleihen und testen, was dir und deiner Stute zusagt!
Also ich habe eine RB(Norweger),die ich bis vor ein paar Monaten mit Kandare geritten bin,da sie sehr eigenwillig ist und gerne fressen will.Zuerst habe ich auf dem Platz ausprobiert mit Trense und zwei gerten zu reiten(eine links und eine rechts),ohne die Zügel groß zu benutzen.Danach habe ich es mit Knotenhalfter und schließlich ohne probiert,es hat immer besser geklappt.Da blieb nur noch das Problem mit dem Fressen,darum habe ich mir einen Halsring gekauft und es damit auf ihrer Koppel probiert und gestern ist sie super toll über die Wiese galoppiert.ich finde das natürliche Reiten ohne Trense viel gesünder fürs Pferd,von hackmore,Bosal etc,halte ich nichts,da sie meiner Meinung nach,dem Pferd genauso schaden und sie verletzen können wie Gebisse GLG
Setz dich einfach auf dein Pferd, reite es mit Sattel aber mit einem gebisslosen Zaumzeug oder einem Halfter mit zwei stricken auf der Seite eingehängt, und probier am besten einfach mal, wie dein Pferd reagiert. Das Pferd selbst ist der beste Lehrer! Wenn du dich gut und sicher fühlst, kannst du natürlich auch antraben oder sogar angaloppieren. Die meisten Pferde reagieren gebisslos genauso gut wie mit Gebiss. Versuch viele Hufschlagfiguren zu reiten, viele gebogene Linien oder Tempoübergänge. Wenn du merkst, dass das Pferd gut reagiert, kannst du das ganze auch im Trab und Galopp umsetzen. LG
Hallo Hustenbonbon :)
Also, erstmal kommt es vor Allem darauf an mit was bzw. wie genau du gebisslos reiten willst, ob mit einer richtigen gebisslosen Trense, einem Knotenhalfter oä., mit Halsring oder komplett ohne Hilfsmittel. Abhängig davon musst bzw. solltest du dein Pferd vorher an die entsprechende Reitweise heranführen, da du damit oft etwas anders Hilfen geben & umgehen musst als mit einer normalen Trense. Dafür gibt es jede Menge Tutorials auf Youtube, z.B. dieses, für Halsring bzw. komplett ohne Hilfsmittel reiten: https://www.youtube.com/watch?v=uqBX4TdlK8E
Ausprobieren kannst du es eigentlich problemlos, wann du willst, nur dass du bei gebisslosen Trensen auf die Schärfe aufpassen & generell zunächst in einem eingezäunten Bereich üben solltest, nicht dass du das im Gelände versuchst, dein Pferd es noch nicht so gut versteht und es am Ende noch gefährlich wird.
Voraussetzungen gibt es eig. auch nicht, gebissloses reiten, richtig &gekonnt ausgeführt, schweißt, wie du schon sagtest, Pferd & Reiter noch mehr zusammen, das Pferd hat mehr Spaß am geritten werden und baut Vertrauen auf bzw. kann seinen Respekt besser ausdrücken und freier kooperieren, wenn alles frei & ohne Zwang abläuft. :)
Ich wünsche dir viel Freunde & Glück mit deinem Pferdchen, liebe Grüße! :)
Weil es durchaus auch mal dem Pferd Spaß machen soll.
Stell die Frage mal einen Veterinärmediziner, schade dass ein Pferd dir nicht antworten kann.