Gasalarm. Sollen jetzt die letzten 3 Atomkraftwerke am Netz bleiben?

10 Antworten

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Die verbliebenen AKW sollten unbedingt am Netz bleiben und, sofern möglich, die zuletzt abgeschalteten AKW wieder ans Netz gebracht werden. Der Ausstieg war ein fataler Irrweg, den wir nun teuer bezahlen müssen.

Langfristig sehe ich nur die Kernenergie als sinnvolle Lösung. Denn die Kernenergie ist sicher, grundlastfähig, umweltfreundlich und hat soviel Potential, dass sie alle anderen Energiesektoren (Heizung, Strom, Vekehr und Transport) fossilfrei machen könnte. Sie würde uns vom Ausland weitgehend unabhängig machen.

PS:

Gerade hat eine Umfrage ergeben, dass 56% der Deutschen für eine Verlängerung von Kohlekraftwerke sind und sogar über 60 % für den Erhalt der Kernenergie!


Annat75pyz  26.06.2022, 07:54

Klingt nach einer strahlenden Zukunft.

Anmerkung: Das Uran ist eine begrenzte Ressource aus dem Ausland (insbesondere Russland)

Die Euphorie über eine kurzfristige Lösung soll die langfristige Perspektive nicht trüben...

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Eisenhieb  26.06.2022, 08:07
@Annat75pyz

Tja, die strahlende Zukunft, ein altes aber nettes Wortspiel. Nur leider sinnlos.

Uran ist sehr häufiges Element und wird in allen möglichen Ländern abgebaut. Von Russland haben wir nur 4% des Urans bezogen und sogar in Deutschland haben wir genügend. Uran ist also überhaupt nicht begrenzt, zumal ja nur sehr wenig Uran überhaupt benötigt wird. Zum Vergleich: ein einziges Gramm Uran (Kantenlänge: 0,4 cm) enthält soviel Energie wie 2500 Tonnen Steinkohle.

Ausserdem liegt massenhaft Thorium herum, genügend um uns bis zum Ende aller Tage mit Energie zu versorgen.

Scheisse, sogar unser bisheriger Atommüll enthält genügend Energie für 100 und mehr Jahre Stromerzeugung.

Kernenergie ist die beste und langfristige Lösung!

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Annat75pyz  26.06.2022, 10:47
@Eisenhieb

Ja, der "Atommüll" oder das "was da rauskommt und wo sie nicht mehr weiter machen wollen" hat noch viel Energie - und das ist das Problem der "Endlösung".

Erneuerbare Energien (Wind, Wasser, Solar) sind - insbesondere wenn man alle grauen Energien bei allen Technologien jeweis dazuzählt viel billiger...

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Eisenhieb  26.06.2022, 11:06
@Annat75pyz

Kannst du das bitte noch einmal neu formulieren? Gerade der 1. Absatz ist recht unverständlich und ich weiß nicht, was du sagen willst.

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Annat75pyz  26.06.2022, 11:12
@Eisenhieb

Ja, der "Atommüll" hat noch viel Energie - und das ist das Problem der "Endlösung". (Strahlt also noch länger als die Menschheit je Geschichte in einem Stück aufgeschrieben hat).

Aber egal ob Atomkraft als "sicher" eingestuft wird, erneuerbare sind billiger.

Graue Energie = die Energie zur Herstellung der "Maschinen"

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Eisenhieb  26.06.2022, 11:21
@Annat75pyz

Jetzt verstehe ich. Wenn du Atommüll nicht magst und Angst davor hast, dann wäre eine Weiternutzung sinnvoll, welche die Radioaktivität auf einen extrem kleinen Teil reduziert und dessen Halbwertzeits auf 300 Jahre absenkt.

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Annat75pyz  26.06.2022, 11:24
@Eisenhieb

Stimmt, nur die Betreiber mögen das nicht, das macht alles noch viel teurer.

Und wie gesagt: Erneuerbare sind mittlerweile viel billiger.

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Eisenhieb  26.06.2022, 11:26
@Annat75pyz

Nein, Betreiber wären genügend da - allerdings kann man sich auf Deutsche Regierungen nicht sehr verlassen, was Planungssicherheit angeht. Zudem müssten neue AKW-Typen gebaut werden, wie den russischen BN-800.

Erneuerbare sind nicht billiger, sind nicht verlässlich und nicht grundlastfähig und haben nicht genügend Potential.

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Annat75pyz  26.06.2022, 11:30
@Eisenhieb

Sorry, deine Infos über Erneuerbare sind scheinbar (teilweise) veraltet.

Ja, die meisten sind nicht grundlastfähig, aber Gas ist auch nicht zur Abdeckung von Grundlast, sondern von verbrauchsspitzen gedacht.

Und das kann man viel besser über ein besseres Verbrauchsmanagement steuern.

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Nein, das wurde doch schon xfach erklärt das dies nicht "mal eben so" möglich ist.

Es würde rund 1 Jahr dauern Brennstäbe zu bekommen und diese könne man nicht mittendrin entsorgen, die müsste man komplett abbrennen was auch wieder länger dauert.

Über Kohlekraftwerke das abzufedern ist deutlich einfacher.

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https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/kohle-und-atomkraft-statt-gas-100.html

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Die Brennstäbe, mit dem die deutschen Atomkraftwerke betrieben werden, sind sehr teuer. Und: Sie gibt es nicht wie Milch im Supermarkt zu kaufen, sondern werden aufwändig und für jeden Reaktor einzeln angefertigt. Die Energieunternehmen kalkulieren daher genau und kaufen nicht mehr ein, als sie brauchen. Experten sprechen von Lieferzeiten von eineinhalb Jahren – viel zu lang, um in der gegenwärtigen Situation helfen zu können.
Auch beim Personal droht ein Engpass, weil Stellen mit Blick auf das Laufzeitende abgebaut wurden. Bei vielen Beschäftigten winkt ab Jahresende der Vorruhestand. Ein weiteres Problem: Eigentlich sind bei den drei verbleibenden Kernkraftwerken umfangreiche Sicherheitsüberprüfungen überfällig, doch mit Blick auf die Abschaltung verzichteten die Aufsichtsbehörden darauf. Ein Weiterbetrieb würde also ein größeres Risiko bedeuten.

https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/habeck-setzt-wegen-gas-knappheit-auf-kohle-waere-es-nicht-besser-atomkraftwerke-laenger-zu-betreiben/


seit20Jahren  24.06.2022, 06:43

Wenigstens einer hier, der das verstanden hat.

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Die Probleme der Atomkraft fangen an beim Uranabbau: extrem gesundheitsschädlich für die Arbeiter, Häufung von Krebsfällen, mit Verzögerung ein sicheres Todesurteil. Die Umwelt wird dabei zerstört und beim Tagebau riesige Landstriche durch die Windverbreitung radioaktiv verseucht.

Weiter geht es mit den aufwendigen und gefährlichen Transporten. Da bleibt unterwegs wiederum einiges hängen an radioaktiver Belastung.

Atomkraftwerke setzen auch im Normalbetrieb radioaktive Stoffe frei. Im 5 km Umkreis um die Standorte konnte eine Vervielfachung von Leukämiefällen bei Kindern festgestellt werden. Daher kann man von einer erheblichen Gesundheitsschädigung der Bewohner in der Nähe von Atomanlagen ausgehen, auch wenn sich das meistens erst auf lange Sicht auswirkt.

Der Bau und erst recht der Abriss der Anlagen ist extrem aufwendig. Was bei der direkten Stromerzeugung an CO 2 vermieden wurde, wird beim Bau und Abbau der Atomkraftwerke doppelt und dreifach ausgestoßen.

Der Atommüll wird über weite Strecken transportiert und dann entweder hochriskant zwischengelagert oder in abgelegenen Gebieten, meistens Sibirien, unter freiem Himmel abgelagert, von wo sich die frei werdende Radioaktivität weit verbreitet. Nach einem sogenannten Endlager wird weiter vergeblich gesucht.

Wer die Atomkraft befürwortet hat sich entweder nicht für die Fakten interessiert oder er ist ideologisch verblendet aus Trotz gegen gutgemeinte ökologische oder um das Leben besorgte Argumente.

Zitat:

"Es ist überhaupt keine gute Idee, die Atomkraft wieder aus der Mottenkiste zu holen", sagt dagegen Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung im Interview mit ntv.de. "Atomstrom war, ist und bleibt unwirtschaftlich." Während eine Kilowattstunde Strom aus Solar- und Windenergie im Durchschnitt 6 bis 8 Cent koste, sei der Preis für Atomenergie mit 16 Cent fast dreimal so hoch. Das liege vor allem an den hohen Investitionskosten wie dem durchschnittlich zehn Jahre langen Bau der Kernkraftwerke, sicherheitstechnischen Updates und schließlich dem notwendigen Uranabbau und -einsatz, erklärt Kemfert. Aufgrund der radioaktiven Strahlung in der gesamten Wertschöpfungskette sei Nuklearenergie auch eine enorme Gefahr für Mensch und Natur. "Atomkraft ist damit weder eine wirtschaftliche noch eine saubere Energieform."

Quelle:

https://www.n-tv.de/politik/Erlebt-Atomkraft-eine-Renaissance-article22389159.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Das geht gar nicht, allenfalls für eine sehr begrenzte Zeit. Die Brennstäbe sind nahezu abgebrannt und neue müsste man erstmal herstellen. Das wiederum dauert wohl ein paar Jahre. Insofern ist das eigentlich eine Phantomdiskussion.


Eisenhieb  24.06.2022, 09:51

Dann stellen wir eben neue Brennstäbe her. Jahre dauert es nicht, aber doch einige Monate. Da wir uns aber auch im nächsten Jahr auf Energieengpässe einstellen müssen, muss dieser Weg mMn gegangen werden.

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Eisenhieb  24.06.2022, 11:05
@Atzej

Ich habe von 6 Monaten gelesen. Aber so oder so, händelbar.

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Atzej  24.06.2022, 11:06
@Eisenhieb

Natürlich händelbar, Nutzt nur rein gar nichts für die aktuellen Probleme. Und das ist ja auch nur ein Problem.

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Eisenhieb  24.06.2022, 11:07
@Atzej

Ob 6 oder 12 Monate: Man sollte sie dann schon auch mal bestellen. Und ... das Schlimme ist ja, die aktuellen Probleme werden vermutlich auch im nächsten Jahr aktuell bleiben.

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Atzej  24.06.2022, 11:50
@Eisenhieb

Die 12 ist das Minimum... Und dann stünden da aktuell aufwendige Sicherheitskontrollen an, die man mit Rücksicht auf das Auslaufen abgeblasen hat. Bei einem Weiterbetrieb müssten die aber durchgeführt werden. Auch dadurch würden die wohl lange stillstehen müssen.

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Eisenhieb  24.06.2022, 12:46
@Atzej

Das ist jetzt Quatsch. Abgesehen von deinen 12 Monaten (die ich für übertriebenhalte)... wenn das so wäre, wäre da auch prima Zeit für notwendige Arbeiten. Übrigens sind alle AKW voll funktionsfähig und sicher, sonst würden sie auch nicht laufen. Bei dir klingt es, als fallen die jeden Moment auseinander.

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Sinnvoll wäre es schon. Es scheint auch aktuell der Fall zu sein, dass es auch machbar ist, da die Kraftwerke noch nicht runtergefahren wurden und man auch noch Brennstoff geliefert bekommen kann. Zumindest laut AKW-Verband.