Glaubt ihr an Schicksal und Vorbestimmung?

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Hallo Gigolojohn,

ich persönlich glaube nicht an ein Schicksal. Wenn es ein Schicksal geben soll, dann muss es auch einen Lenker des Schicksals geben. Viele bringen daher Gott mit den Schicksal in Verbindung.

Es stimmt, Gott hat schon oft künftige Entwicklungen vorausgesagt, das heißt aber nicht, dass er sie bestimmt hat. Denke dabei einmal an einen Meterologen; auch wenn seine Wetterprognose zutrifft, bedeutet das natürlich nicht, dass er das Wetter so beeinflussen konnte, dass seine Vorhersage eintrifft. In ähnlicher Weise hat Gott manchmal Dinge lange im Voraus bekanntgegeben, deren Eintreffen er jedoch nicht bestimmt hat. Andererseits hat Gott in bestimmten Situationen sehr wohl in das Weltgeschehen eingegriffen und sogar den Lauf der Geschichte beeinflusst. Das hat er jedoch meistens nur dann getan, wenn es um sein eigenes Vorhaben ging, nicht um eine einzelne Person. In der Bibel gibt es jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass Gott das Leben jedes einzelnen Menschen vorherbestimmt.

Wäre es jedoch zutreffend, dass Gott der Lenker des Schicksals jedes Einzelnen wäre, dann müsste man sich fragen, welch ein grausamer und ungerechter Gott wohl dahinter steht. Denn die einen wachsen in großem Wohlstand auf, während viele andere in eine Welt voller Armut hineingeboren werden. Die einen führen ein Leben in relativer Sorglosigkeit, während die anderen von der einen in die nächste Katastrophe geraten. Die einen werden steinalt, ohne jemals ernsthaft krank zu sein, während viele Kinder bereits sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Wie ungerecht und grausam müsste Gott sein, wenn er die unterschiedlichen Geschicke der Menschen bestimmen würde!

Du siehst also, der Glaube an ein Schicksal lässt sich wohl kaum mit einem liebevollen und gerechten Gott in Einklang bringen. Über Gott heißt es jedoch in der Bibel: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; Gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4). Warum aber passieren dann so viele schlimme Dinge?

Wenn jemand in einen schweren Unfall verwickelt wird oder eine lebensbedrohliche Krankheit bekommt, mag er denken: "Warum gerade ich?" Manche Dinge geschehen einfach, weil sich jemand zur falschen Zeit am falschen Ort befindet oder weil gewisse Umstände zu bestimmten Ereignissen führen. Die Bibel sagt daher: "Denn Zeit und unvorhergesehenes Geschehen trifft sie alle" (Prediger 9:11). Wenn jemand schwer krank wird, dann kann das teilweise auf seinen eigenen Lebensstil, bestimmte Umwelteinflüsse oder genetische Veranlagungen zurückzuführen sein. Und ein großer Teil des Leides der Menschheit geht auf die Böswilligkeit und Ungerechtigkeit derer zurück, die Macht und Einfluss haben.

Gott hat jedoch beschlossen, all das Böse und Schlechte nur für eine gewisse Zeit zuzulassen. In der Bibel finden wir Erklärungen dazu, welche Gründe Gott dafür hat. Doch schon bald wird Gott dafür sorgen, dass es weder Ungerechtigkeit noch irgendwelche Schlechtigkeit mehr geben wird. Über die herrliche Zeit, die dann anbrechen wird, heißt es in der Bibel: "Die ganze Erde ist zur Ruhe gekommen, ist frei geworden von Ruhestörung. Die Menschen sind fröhlich geworden mit Jubelrufen" (Jesaja 14:7). Und in den Psalmen steht mit Blick auf die gleiche Zeit: "Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden" (Psalm 145:16).

Wenn auch Gott nicht das Leben jedes Einzelnen vorherbestimmt, so wird es doch letztendlich dafür sorgen, dass es eines Tages allen Menschen gut geht und niemand mehr leiden muss. Wer das erleben möchte, der sollte keine Zeit verlieren, Gott und seine Wege kennenzulernen.

LG Philipp


Ontario  15.01.2018, 11:51

Deine Argumentation mag stimmig für diejenigen sein, die sorglos leben können. Keinerlei Probleme haben.

Wenn ich mir aber das Geschehen auf dieser Welt anschaue, wo täglich durch Kriege viele Menschen ihr Leben lassen müssen, tausende von Kindern verhungern weil nicht genug Nahrung vorhanden ist, dann stellt sich mir die Frage, warum Gott das zulässt ?

Ich habe mich über dieses Thema mal mit einem Geistlichen unterhalten. Die Antwort die ich darauf bekam war diese" das sei eine Prüfung Gottes".

Was sollte der auch anders antworten, weil er selber darauf keine Antwort hat und einsehen muss, wo seine Grenzen der Erklärbarkeit liegen.

Mir ist es zu billig und zudem ohne jeglichen Beweises, dass es ein Leben nach dem Tode gibt. Man versucht eben mit all diesen Bibelsprüchen die Menschen zu lenken, sie abhängig von einer Religion zu machen, die damit gut lebt.

Wer eine Sünde begangen hat, der konnte sich mit Geld davon freikaufen. Man nannte das Ablass. Wer vergibt nun eine Sünde, Gott oder die Kirche? Welchen Rang nimmt da Gott ein, wenn wir uns schon mit Geld von allen Sünden freikaufern können ? Ist das nicht alles nur Menschenwerk ?

Kann mir jemand ein Bibelzitat nennen in dem es heisst, dass man sich auf Erden von allen Sündne freikaufen kann, es eben nur des Geldes bedarf ?

Dein Hinweis auf Jesaija 14.7 , dass die Menschen fröhlich geworden sind, wäre zwar wünschenswert, wird aber ewig ein Wunsch bleiben.

Solange es Menschen gibt, wird es Kriege, Mord und Totschlag geben. Weil die Menschen im Grunde nicht friedlich sind und das schon, seit es Menschen gibt.

Die Bibel ist eine von Menschen erdachte Geschichte, bepackt mit Wünschen und Anleitungen wie sich der Mensch verhalten soll, um der Obrigkeit zu dienen und deren sorgloses Leben letztendlich zu finanzieren. Als Katholik muss ich Kirchensteuer zahlen. Kirchgeld wird von mir verlangt, permanente Spendenaufrufe. Es dreht sich im Grunde alles nur um den Moloch Geld. Während wir viele Familien haben die am Existenzminimum darben, lässt sich ein Bischof eine Bleibe für 30 Millionen Euro bauen.

Aus meiner Sicht bestimmt der Mensch alleine, welche Handlungen er vornimmt, oder unterlässt. Verantwortlich dafür sind nur wir. Ich kann frei entscheiden, ob ich mich in die Gefahr begebe, oder eben nicht.

Setze ich mich in ein Flugzeug, besteht die Gefahr, dass ich abstürze. Vermeide ich das Fliegen, werde ich nie durch einen Absturz mein Leben verlieren.

Der Mensch bestimmt auf gewisse Weise selber, wie lange er lebt. Es gibt da ein Sprichwort welches ich da zitieren möchte. "Wer sich in die Gefahr begibt, kommt darin um".

Wie lange ein Mensch lebt ist auch von seiner genetischen Vorbestimmung abhängig. Es gibt Familien da werden die Menschen sehr alt, während bei anderen Familien die Menschen durchwegs früher sterben.

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Da es dafür nicht die geringsten Anzeichen gibt, und in vielen Fällen extrem problematisch wird, die Realität mit diesem Konzept in Einklang zu bringen, glaube ich selbstverständlich nicht daran.

Ich bin Buddhist und glaube nicht daran, dass es ein festgelegtes Schicksal des Einzelnen, oder gar einen kollektiven Plan für die ganze Welt gibt.

Nach buddhistischer Auffassung wirken sich alle unsere Gedanken und Handlungen wieder auf uns selbst aus - der Mensch ist also nicht Opfer eines Schicksals, sondern bestimmt seine weitere Existenz mit.

Was der Mensch in seinem Leben erfährt beruht somit auf seinen eigenen Entscheidungen und dem Einfluss seiner früheren Handlungen.

Das Prinzip des Karma ist nach meinem Verständnis kein Schwarz-Weiß-Muster von Belohnung und Bestrafung, sondern beschreibt einfach den Umstand, dass sich niemand seiner Verantwortung entziehen kann.

Selbst wenn zB ein Straftäter meint, sich selbst zu töten, bevor er von der Polizei festgenommen wird, entkommt zwar der Verurteilung - sein früheres Handeln hat ihn jedoch erst in diese Situation gebracht und ist dafür selbst verantwortlich.

Das ist natürlich nur meine eigene Meinung die auf meinem persönlichen Verständnis des Buddhismus basiert.

Das Unglück ist für jeden Menschen vorherbestimmt.

das ist ein Unterschied zwischen Schicksal und Vorherbestimmung!

das oder dein Schicksal - im Nachhinein - ist eben dein Schicksal (gewesen), aber du hast halt dran gebastelt oder werkeln dürfen, wies beliebt... so gesehen bist du halt selbst verantwortlich für dein Schicksal...

aber die Vorherbestimmung wird geleitet und geprägt von jemandem, der über dich wacht und gewacht hat und " was " mit dir vor hat und hatte usw.. Nenn ihn oder das oder die gewisse Etwas Deinen Schutzengel, der Dir auch im Traum erscheinen mag, aber er hat was mit die vor! Wenn du also glimpflich bei einem Unfall zB davon gekommen bist, das ist und war das Vorherbestimmung! Das ist der Unterschied zwischen Schicksal und Vorherbestimmung!