Gab es kein Papier oder warum schrieb an an vielen Grundschulen bis 1970er auf schifertafel?

9 Antworten

Wir haben 1987 noch als i-Dötzchen auf eine Plastiktafel geschrieben, das ließ sich einfach wieder wegwischen und man musste für simple Übungen nicht reihenweise Hefte verbrauchen.
Erst als wir angefangen haben mit dem Füller zu schreiben brauchte es natürlich auch Hefte.

Ich hab letztens beim Ausmisten noch die Tafel meines kleinen Bruders gefunden, mitsamt farbigen Kreidestiften eingemottet. Das war von Anfang der 90er. Die Tafel hatte auf der einen Seite Linien wie ein Schreiblernheft, auf der anderen Seite waren die 7mm Karos die man auch Grundschul-Matheheften kennt.

So eine Tafel, meine Eltern hatten die wirklich noch aus Schiefer, hält einfach lange und ist billig. Man kann ewig und 5 Wochen seine Buchstaben drauf üben. Fand und finde ich praktisch.
Manchmal, wenn ich etwas zeichnen will und schon vorher weiß das ich es immerwieder neu machen oder was ändern muss nehme ich einen der alten Kreidestifte und eine Schieferpatte auf die ich sonst heiße Töpfe stelle. Da kann ich ruckzuck mal ne Linie verschwinden lassen und anders als Papier hat Schiefer nicht die Angewohnheit irgendwann zu verknickeln oder sich aufzuribbeln ;)

Um Geld zu sparen. Das konnte man immer wieder wegwischen. Aus dem Ranzen hing dann der Schwamm und der Lappen raus. Als man in den nächsten Klassen dann mit dem Tintenfederhalter schrieb gab es eine Mordsschweinerei. War wohl auch ein Grund warum in der 1. Klasse noch nicht auf Papier geschrieben wurde. Die Schulbänke hatten ein integriertes Tintenfaß und die Schüler haben den Federhalter da ständig aufgefüllt, bis dann die Patronen erfunden wurden. Das war dann eher für kleine Kinder vertretbar.

Im Klassenzimmer gab es nur eine Schiefertafel und die war 4m x 1,20m groß.

Bei den 70ern hab ich ja gewisse Zweifel...

Ich hab vor gar nicht soo langer Zeit mal meinen Pa dazu gefragt, der jetzt 87 ist. Papier war vergleichsweise teuer, weshalb es billiger war, die ersten Schreib und Rechenübungen in den ersten Jahren auf ner Schiefertafel zu fabrizieren. Nach ein paar Jahren gabs dann auch Hefte, weil dann ja iwann auch Inhalte gelernt und deshalb nachgelesen werden mussten.

PS: Bei Wiki steht tatsächlich 'bis in die 70er', was aber auch heißen kann, dass die allerletzten Schiefertafel für Schüler 1970 abgeschafft wurden. Ich wurde noch in den 70ern eingeschult, hatte Hefte, Mappen, Matrizen UND vor allem ÜbungsHefte, wo wir haufenweise Schreibschrift Ms, Ns, Os, As, Ls, usw. reingekrickelt haben! Sowas gabs halt wohl davor nicht...

Tradition! Nicht mehr und nicht weniger.