gab es in der geschichte auch gute diktatoren?

8 Antworten

Mindestens die frührömischen Diktatoren müssten weitgehend "gute" Bürger gewesen sein. Denn ein Diktator wurde im alten Rom gewählt, um die beiden Konsuln abzulösen, wenn Krisenzeiten am Horizont standen, z.B. Kriege.

Wenn das Problem gelöst war, trat so ein Dikatator wieder zurück und lebte als normaler Bürger weiter.

Man muss weit in die Geschichte zurückgehen, in die Römische Geschichte. Augustus war einer (gest. 14 n. Chr.). Zwar nannte er sich nicht Diktator, sondern Princeps und Cäsar, aber er hatte den Senat praktisch ausgeschaltet und übte die Alleinherrschaft aus, gestützt auf die Armee. Auch die Adoptivkaiser Trajan, Antoninus Pius, Hadrian und Marc Aurel übten in gleicher Weise die Alleinherrschaft aus (im 2. Jahrhundert n. Chr.). Ihr Wirken war für das römische Reich außerordentlich segensreich.

Eventuell könnte man noch Karl den Großen nennen (um 800). Aber er ist als Sachsenschlächter in die Geschichte eingegangen. Allerdings hat auch Trajan in den Dakerkriegen die Daker praktisch ausgerottet. Moralische Güte konnte sich kein Kaiser erlauben. Trajan war ein harter Krieger, weniger Antoninus Pius und Hadrian. Dafür stand Marc Aurel oft im Felde, aber er war auch ein berühmter (stoischer) Philosoph.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Octavian hatte zwar auch einige (!) Schattenseiten, aber er war trotzdem sehr beliebt und läutete den Pax Romana ein.

Woher ich das weiß:Hobby – Lerne gerne über Geschichte - Insbesondere das Mittelalter

Ich finde das es bei Diktatoren niemals das Allgemeinwohl im Vordergrund steht. Da sie als Alleinherrscher die Absolute Macht besitzen ist es immer auf Machtgier zurückzuführen. Im 20. Jahrhundert gab es ja einige Beispiele für Diktatoren und diese beantworten deine Frage hoffentlich hinreichend.

Ich fürchte, das ist eine Frage der Perspektive. Diktatoren kommen ja nich nur aus eigener Initiative an die Macht, es gibt Helfer und Helfershelfer, nicht wenige haben für eine längere oder kürzere Unterzeit die Zustimmung der Bevölkerung. Aber sind sie deshalb allein gut? Wenn Andersdenkende, Andersaussehende, Andersgläubige verfolgt, getötet, schickaniert oder vertrieben werden? Wenn über kurz oder lang das eigene Land ins Straucheln kommt? Die Männer in Kriegen verheizt werden? Die Wirtschaft zugrundegerichtet wird? Wo willst du die Grenze zwischen gut und schlecht ziehen?