Gab es in den USA im wilden Westen bereits Kataloge, aus denen man Produkte und sogar ganze Häuser bestellen konnte?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Ja 75%
Nein 25%
SgtBrave  06.03.2024, 19:46

Spielst du das auf PC oder Konsole?

DummeStudentin 
Beitragsersteller
 06.03.2024, 20:34

PC, aber was hat das mit der Frage zu tun?

Die Screenshots sind nicht von mir.

4 Antworten

Ja

Ja, die gab es.

Katalogversandhändler in Einzelbereichen gab es auch vorher. Vorallem im Bereich Schmuck und Uhren.

Tiffany's & Co boten einen Teil des Sortiments ihres Kaufhauses (in New York City) z. B. ab 1845 per Katalog und Versand überall in den damaligen USA an.

Der erste Katalog, der den Menschen Waren für alle Lebensbereiche bot, war Montgomery Ward ab 1872. Anfang der 1880er umfasste der jährliche Katalog bereits 500 Seiten.

Es waren auch schnell, also noch in den 1870ern, andere in diesen Bereich eingestiegen. O. Jones (versendete auch nach Kanada, Mittelamerika und die Karibik) und Altman war vermutlich der erste, der 2 Kataloge Pro Jahr herausbrachte. Winter&Frühling und Sommer&Herbst, auch noch in den 1870ern.

Die Anzahl an Anbietern, deren Warenumfang und die Katalogdicken stiegen bis zum Ende der Wild West Ära genauso unaufhörlich, wie die Auflagezahlen der Kataloge.

Spezialisierte Kataloge gab es weiterhin, z. B. Hammacher für Werkzeug und Eisenwaren, Bloomingdale's nur für Bekleidung, usw.

Häuser: gab es auch per Katalogbestellung als Bausatz. Holzhäuser, Steinhäuser, sogar große, drei etagige Schulhäuser aus Klinkersteinen oder Bankgebäude konnte man ordern. Von der Gartenhütte bis hin zur Kirche gab es alles. Soweit bekannt, begannen die Kataloghäuser 1906.

Von den großen Versandhäusern stiegen Sears & Roebuck in 1908 und Montgomery Ward in 1909 auch in das Geschäft mit Häusern ein. Die Häuser kamen aber nicht in die normalen Kataloge. Das waren immer Sonderkataloge.

Die Preise, die das Videospiel darstellt, sind allerdings viel zu hoch! Für die Preise bekamst du nicht nur so eine Hütte.

https://99percentinvisible.org/app/uploads/2018/09/mission-style.jpg

Das ist aus einem echten Katalog. Honor Bilt war eine der Haus-Marken/-Porduktlinien von Sears&Roebuck.


Fraganti  01.07.2024, 12:00

Der Preis für den Revolver ist auch viel zu hoch. Kein Mensch hätte 65$ für einen Revolver ausgegeben, ganz besonders nicht für einen 38er. Sowas wurde damals noch als kleines Kaliber angesehen.

Von weniger berühmte Marken wie z. B. Marlin oder Iver Johnson gab es 38er Revolver in den 1880ern unter 10$ in den Versandkatalogen. Berühmte Marken wie z. B. Colt oder Smith and Wesson lagen für soetwas knapp unter 15$. In den 1890ern wurden sie eher günstiger, anstatt teurer.

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Nein

Amazon-Versand gab es noch nicht - eine Post/DHL wie die sie kennst, auch nicht - für den Versand von Briefen gab es die Postkutsche - wer genug Geld hatte, bezahlte einen Boten - ach ja - man sollte nicht vergessen: ein Großteil der Bevölkerung bestanden aus Einwanderern, die meistens der englischen Sprache -wenn überhaupt- nur in Sprechform mächtig waren - sie hätten also weder Zeitung noch Kataloge lesen können - Schulen gab es anfangs im Wilden Westen auch nicht, auch keine Polizei, Gerichte oder Bürgermeister

zur Zeit des sogen. Wilden Westens konnte man sich dort entweder über gebietsansässige Erzeuger eindecken oder sich selbst versorgen (Jagd, Fischfang - wo möglich, Anbau von Lebensmitteln)- die Selbstversorgung dürfte die hauptsächliche Art der Versorgung gewesen sein - Bekleidung, Werkzeuge, Waffen brachten die Einwanderer aus dem Osten mit, wenn sie wieder welche brauchten, dann kauften sie Stoffe und nähten Bekleidung daraus selbst - Schmiede, auch Waffenschmiede standen hoch im Kurs - sie konnten Werkzeuge, Nägel, Waffen herstellen, sofern benötigt - Werbung dafür gab es in Zeitungen, sofern welche vor Ort verfügbar waren

Häuser wurden in Eigeninitiative gebaut - das Holz hierfür holte man sich aus den Wäldern - man lebte sehr bescheiden - auch die Inneneinrichtung war -nach unseren heutigen Maßstäben- sehr primitiv - man hatte nur das, was man im Planwagen mitgebracht hatte und viele hatten nicht einmal das

einen kleinen Eindruck/Vorstellung bekommst du, wenn du dir ein paar alte Filme anschaust - wie z.B. The Virginian aus dem Jahr 1914 (Stummfilm) - wenn du eine Tonversion ansehen willst, dann würde ich The Virginian aus dem Jahr 1929 wählen - der Film zeigt noch ganz gut, wie das Leben/Lebensumstände so war - sie wurden beide nach dem gleichnamigen Roman von Owen Wister verfilmt - dieser Schriftsteller hat zu Zeiten des sogen. Wilden Westens gelebt und das Leben ganz gut beschrieben


apt2nowhere  13.04.2024, 18:50

ich habe mich noch ein wenig umgeschaut - es gibt eine interessante website - du findest sie unter WESTERN MINING HISTORY NEVADA interessante historische Fotos über Arbeit in den Minen im Bundesstaat Nevada

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Nein

Das ist bei den Rockstar Games ja fast schon typisch.

Natürlich konnte man sich damals keine Fertighäuser im Katalog bestellen. Es gab auch keinen Warenversand per Post im heutigen Sinne, da es Nachnahme, etc. noch nicht gab.

Klar gab es telegraphische "Überweisungen" und Möglichkeiten über Schuldverschreibungen und Schuldscheine auch über die Distanz Dinge zu bezahlen. Aber das war für ganze Warenlieferungen üblich und nicht für einzelne Dinge.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Regional oder lokal gab es das sicherlich (nicht unbedingt Häuser per Katalog; aber für Waffen, Patronen, Seife, Kleidung etc - warum nicht?). Mindestens wurden Anzeigen in den lokalen Zeitungen geschaltet; wenn das Geschäft gut lief, hat sicher der/die eine oder andere Ladenbesitzer(in) auch mal einen kleinen Katalog drucken (und im lokalen Umkreis möglicherweise die dadurch eingehenden Bestellungen sogar liefern) lassen. Das hing sicher auch davon ab, wie "wild" der Wilde Westen lokal war. In der unmittelbaren Grenzregion zum sogenannten "Indianerterritorium" dürfte ein solcher Service eher seltener zu finden gewesen sein; aber in den größeren Städten, die nahe des Gebietes lagen, was gemeinhin als Wilder Westen bezeichnet wird (St. Louis, New Orleans, San Francisco etc) hat es das sicherlich gegeben.