Funktionen der Religion nach Franz-Xaver Kaufmann
hey kann mir bitte jemand die 6 funktionen der religion mit worten erklären die ich auch verstehen kann?
- Identitätsstiftung „Problem der Affektbindung oder Angstbewältigung“
- Handlungsführung „Problem der Handlungsführung im Außeralltäglichen“
- Kontigenzbewältigung „Problem der Verarbeitung von Kontingenzerfahrungen“
- Sozialintegration „Problem der Legitimation von Gemeinschaftsbildung und sozialer Integration“
- Kosmisierung „Problem der Kosmisierung von Welt, der Begründung eines Deutungshorizonts aus einheitlichen Prinzipien, der die Möglichkeit von Sinnlosigkeit und Chaos ausschließt“
- Weltdistanzierung „Problem der Distanzierung von gegebenen Sozialverhältnissen, der Ermöglichung von Widerstand und Protest gegen einen als ungerecht oder unmoralisch erfahrenen Gesellschaftszustand
4 Antworten
Religion erfüllt für einige Menschen die o.g. Funktioinen. 1. kann sie gegen Angst helfen (z.B. [Stoß-] Gebete), 2. kann sie uns Hilfetellungen mit Ritualen zu besonderen Anlässen geben (Feiern), 3. kann sie bei der Bewältigung von Leid helfen (Trost durch Gebete und Seelsorge), 4. führt sie zu Gemeinschaftsbildung (z.B. Gottesdienste), 5. versucht jede Religion, der Welt und dem Leben Sinn zu verleihen (z.B. Schöpfung) und 6. kann sie auch Menschen dazu bringen, sich aufzulehnen (z.B. Nachfolge Jesu).
Das ist ein gutes Beispiel, wie man etwas umständlich und kompliziert beschreibt, um es interessant zu machen. Oft wird diese Strategie verwendet, um die Gehirne der Leute zu fesseln. Schließlich muss man sich intensiv mit den "ungewöhnlichen" Begrifflichkeiten auseinander setzen, weil diese Ausdrucksweise eben auf dem ersten Blick nicht verständlich ist.
Hier eine klare Botschaft für alle: Wenn jemand etwas unverständlich oder kompliziert macht beziehungsweise erläutert, hat er in der Regel etwas nicht Gutes dahinter zu verstecken (siehe z.Bsp. Bank- und Finanzprodukte oder politische Reden oder das Sozial- und Arbeitsrecht)!
Nehmen wir die 6 oben genannten Punkte: Alle Punkte beziehen sich auf ein "Problem". Wenn ich mich mit diesen 6 Punkten beschäftige, beschäftige ich mich also mit Problemen. Aber das sind allesamt Probleme, die kein Mensch wirklich hat (Problem der Kosmisierung??) !!
Die Erklärung der 6 Punkte in einem Satz: Diese Beschreibung der Funktionen der Religion sind dafür bestimmt, Ihre Gedankenmuster zu negieren. Das heißt das Sie - je länger Sie sich damit beschäftigen, depressiv werden.
ganz gut, hab ne 2-
1. Religion erfüllt den Zweck, bei der Definition des eigenen Selbst, der eigenen Identität zu helfen. Damit begeget Religion in ihrer Funktion dem Problem der Affektbindung (kurzfristige Selbstdefinition) und dem der Angsbewältigung (wenn man weiß, wer man ist, kann einem Angst weniger anhaben)
2. Religion erfüllt den Zweck, die eigene Handlungsführung, also, wie und warum ich Dinge tue, in Situationen zu ermöglichen, die nicht alltäglich sind. Wenn ich z.B. jeden Tag mit dem Auto fahre, ist das keine ethische Abwägung. Wenn ich mir grundsätzlich überlege, der Bus/die Bahn tut es auch und ist ethisch verantwortlicher, ist das eine außeralltägliche Frage der Handlungsführung/der Ethik.
3. Wenn mir etwas krasses passiert, eine Erfahrung des (Ab-)Bruchs, dann mir Religion helfen, dies zu verarbeiten und damit umzugehen
4. Böckenförde schreibt: Der Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht gewährleisten/garantieren kann. Wie erreicht man in einer Gesellschaft grundsätzliche Zustimmung/Legitimation für politische Agenden? U.a. durch Übereinstimmung in (rel.) Grundanschauungen
5. Religion hat auch den Zweck, ein Sinnsystem zu stiften in einer Welt, die zunehmend nach Sinnlosigkeit und Chaos ausschaut.
6. Nur wenn ich jemand bin, kann ich mich auch distanzieren. (1.) ermöglicht mir, die Dinge, die mir unmittelbar vor Augen sind, nicht als das einzig wahre anzusehen, sondern auch eine Welt/eine Idee jenseits des Materiellen zu sehen bzw. danach zu streben, mich für eine solche (bessere) Welt einzusetzen. So ermöglicht Religion, sich gegenüber gesellschaftlichen Normen, Gesetzen oder erfahrenem Unrecht zu distanzieren und sich für etwas besseres einzusetzen.