Funkscanner oder DVB-T stick?

1 Antwort

1. DVT-Stick: Empfängt techn. bedingt, nur den Frequenzbereich, in dem Antennen-TV-Programme abgestrahlt werden. Andere Frequenzbereiche "kann" der DVB-T Stick nicht. 

Im übrigen wäre der Kauf eines "DVB-T-Sticks" nicht ratsam. Es gibt Bestrebungen bzw. wurde vor ein paar Wochen beschlossen, alle bisherigen DVB-T Aussendungen auf DVB-T2 (hochauflösendes TV) umzustellen. 

Bisherige DVB-T Empfänger wären damit nutzlos. 

DVB-T (Mpeg2 Verfahren) und DVB-T2 (Mpeg4) sind untereinander nicht kompatibel. 

Heisst, dass ein NUR DVB-T Stick keine anderen Normen empfangen kann. Ausdrückliche Ausnahme: Wenn dieses herstellermässig anders gestaltet wie z.B. beim Sat-Empfang anders gestaltet wurde. 

Für den Sat-Empfang gibt es div. Sat-Tuner welche beides - DVB-S und DVBS2 - können. Hier aber VOR DEM KAUF darauf achten. 

Ob das beschlossene DVB-T2 tatsächlich zur besseren TV-Bildqualität beiträgt, wage ich u.a. wegen div. techn. Gegebenheiten zu bezweifeln. Schon das gewöhnliche DVB-T lässt im Vergleich zum Sat-Empfang qualitativ stark zu wünschen übrig. 

2. Funkscanner: 

Gängige Modelle (Hand-und Tischgeräte) verfügen über einen grossen Frequenzbereich z.B. rd. 10Mhz bis 2Ghz. Die gängigsten Modulationsarten sind u.a. AM, FM, SSB, CW usw. Frequenzbereiche und empfangbare Modulationsarten jedoch Scanner-Modell-abhängig. 

3. u.a. sog. DVB-T USB-Sticks: Bei Google z.B. mit dem Stichwort  "sdr stick" div Modelle und Ausführungen auffindbar. 

Derartiges sind keine "gewöhnlichen DVB-T bzw. DVB-T2 Empfänger für den "normalen Hausgebrauch". 

Diese müssen - wie wahrscheinlich bekannt - über einen PC etc..betrieben werden - keine sog. "stand alone" Geräte wie z.B. Funkscanner bei Punkt 2. 

U.a. sog. DVB-T USB Sticks mit SDR-Funktion haben "einiges mehr" an Frequenzbereichen und verfügbaren Modulations-bzw. Betriebsarten zu bieten als sog. Funkscanner bei Punkt 2. 

Bei allen Scannerarten ratsam: Möglichst eine ext. Antenne zu benutzen. Die ggfs. mitgelieferten "Stummelantennen" lassen teils stark an Empfangsstärke zu wünschen übrig. 

Soweit dieses Posting "im ersten Angriff" bevor´s noch länger wird :))


D3rFr3aky 
Beitragsersteller
 15.04.2016, 18:52

Ja genau so ein DVB-T stick mit SDR Funktion hätte ich mir dann auch rausgesucht. Dazu habe ich mir mal dieses Video angeschaut: https://www.youtube.com/watch?v=0oww7GTBi8c

Aber könnte ich mit der mitgelieferten Antenne überhaupt etwas emfpangen? ich miene ich als anfänger habe weder eine 3 m Antenne,noch einen funkverstärker.

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D3rFr3aky 
Beitragsersteller
 15.04.2016, 19:00

Also könnte ich mit dem Stick mehr emfpangen als mit einem "normalen Funkscanner" ?

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verreisterNutzer  16.04.2016, 16:38
@D3rFr3aky

Käme hierbei auf das Modell/Ausführung des Funkscanners bzw. SDR-Sticks an. 

Frequenzbereich: Modellabhängig bei beiden. Vor dem Kauf die entspr. angegebenen Frequenzbereiche "studieren". 

Empfangbare Modulationsarten: Hier lt. m.E. eindeutiger Vorteil beim Stick. 

Vergleichbare Funkscanner mit derselben Anzahl der empfangbaren Modulationsarten sind oft um ein Vielfaches teuerer. 

Auch hier gilt bei beiden Varianten Funkscanner und Stick: Vor dem Kauf die techn. Daten gründlich "studieren". 

Ferner kann bei "richtiger Wahl" des Sticks je nach Treibersoftware ein Diagramm z.B. mit belegten/aktiven Frequenzen über mehrere MHZ dargestellt werden. Funkscanner ohne zwangsläufige PC-Anbindung mit auch nur annährend vergleichbaren Darstellungsmöglichkeiten gehen teils richtig ins Geld.  

Antenne: Wie schon erwähnt: Die meist mitgelieferten Stummelantennen sind m.E. nichts als bessere Dummyloads. 

Kann ich dennoch irgendetwas damit empfangen? 

Abhängig von der Entfernung zum Senderstandort. Je weiter der Sender entfernt, desto schwächer/lückenhafter der Empfang. Speziell mit den mitglieferten Stummelantennen innerhalb der Wohnung. 

Ext. Antennen selbst sind keineswegs zwangsläufig 3m lang oder noch länger. Bei gängigen UKW Amateurfunkvertikalantennen (144Mhz, 430-440-Mhz bzw. Ghz-Bereich usw.) messen vielfach nur ca. 50cm-1m Länge. Auch hier stark abhängig vom jeweiligen Antennenmodell. 

UKW-Amateurfunkantennen sind empfangsmässig durchaus auch in Bereichen ausserhalb ihres eigentlichen Frequenz-Kernbereiches nutzbar - lt. meiner Erfahrung mit teils sehr guten Ergebnissen. 

Wahl einer ext. Antenne: Vor der Auswahl sich über den gewünschten Frequenzbereich im Klaren sein und danach die entspr. Antenne wählen. 

Sog. "Breitbandantennen" z.B. Discone-Antennen (ähnliches Aussehen eines umgedrehten Regenschirmgestells) decken zwar einen grossen Frequenzbereich ab. Nachteil: Der effekt. Antennengewinn ist ggü. Antennen für den jeweils gewünschten Frequenzbereich (sog. Monobandantennen) gelinde gesagt "grottenschlecht". 

Die erwähnten sog. "Funkverstärker": Vermutl. die sog. "Empfangsverstärker" gemeint. Hiervon rate ich ab. Taugt die Antenne nichts bzw. empfängt nur Störungen, werden die damit empfangenen Störprodukte etc..lediglich verstärkt. Im Endeffekt also kein tatsächlicher Nutzeffekt. 

Antenenstandort: Ideal wäre zwar eine Dachmontage (möglichst nur mit Blitzschutz u.a. wegen Versicherung) Aber selbst Balkonmontage im 1. oder 2. Stock hilft ggü. den mitgelieferten sog. Stummelantennen innerhalb der Wohnung erheblich weiter. 

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