Früher teils homophob gewesen mittlerweile selber Teil von lgbt+?
Kurz zu mir: Derzeit bin ich 18 und bisexuell. Als Kind merkte ich schon wie da eine gewisse Neigung Frauen gegenüber war habe es aber nie in Frage gestellt und es für mich selbst einfach so hingenommen.
Nun ist meine Familie zum Teil sehr unoffen für sowas. Bzw. meine Eltern könnten damit leben aber meine Großeltern sind da ganz kritisch gegenüber eingestellt. Vor 10 Jahren war lgbtq aber auch noch kaum präsent in den Medien und wenn, dann war es immer irgendwas kritisches.
Ich selbst dachte mir auch immer als Kind, dass solche Leute (schwul, lesbisch,…) eben komisch seien und habe auch vor wenigen Jahren noch mit einer Freundin darüber geredet und wir waren beide der Ansicht, dass wir es „schlimm“ fänden, dass sobald wir ein Kind hätten und dieses irgendwie homosexuell wäre, wir das gar nicht akzeptieren könnten.
Jetzt verstehe ich nicht ganz wie ich so denken konnte, wenn ich zu dem Zeitpunkt schon deutliche Anzeichen einer Bisexualität hatte aber dennoch so abwertend war.
Ich fühle mich irgendwie falsch, weil das eben damals meine Ansicht war und mittlerweile nicht mehr. Also als wäre ich meinem heutigen Wort nie treu gewesen.
Geht es noch irgendwem so? Ihr müsst nicht mal Teil von lgbt+ sein aber habt ihr früher sowas eventuell auch nicht akzeptiert und steht nun voll dahinter?
8 Antworten
Ich würde mich selber als überwiegen hetero einstufen, aber bin nicht angeneigt, wenn sich ein passender Mann für ein paar vergnügliche Stunden fände.
Ich bin kinderlos und wenn es nicht so wäre, dann wäre es mir egal, welche sexuelle Orientierung es entwickeln würde.
Wenn einer/eine seinen/ihren Kleiderschrank heiraten will, dann soll er/sie, was geht mich es an, wie jemand glücklich sein möchte.
Die Leute, die total homophob sind und in jedem zweiten Satz darauf hinweisen müssen, dass sie total hetero und männlich und was auch immer sind sind doch genau die, die am meisten Angst davor haben, schwul zu sein und machen deshalb so ein Theater...
Bitte in ganzen Sätzen, ich raff echt nicht, was du sagen willst.
Hab vielen Dank für deine Offenheit. Ich kenne z.B. viele (evangelische) Pfarrer, die viele Jahre gebraucht haben, bis sie bereit waren, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.
Es ist völlig normal, einen ungeliebten bzw. noch nicht integrierten Anteil in sich abzulehnen.
Meinungen ändern sich mit zunehmendem Wissen und Erkenntnissen.
Du musst deine Präferenz niemandem aufs Auge drücken. Wenn du mal eine feste Partnerin hast, ist es früh genug, die Eltern damit zu konfrontieren. Meistens haben die eh schon vorher ein Gespür dafür und vielleicht sprechen sie es auch selbst an.
Du kannst ja nichts für deine Sozialisation.
Wir sind ja alle erstmal stark von unserem familiären Umfeld geprägt.
Zum Erwachsenwerden gehört dazu, sich zu lösen, und zu emanzipieren.
Du hast dich weiterentwickelt, es hätte auch sein können, dass du internalisierte Homophobie lebst, ist ja heute leider immer noch weit verbreitet.
Nicht jeder ist so reflektiert, und kann seine Entwicklung so betrachten, wie du
Ja, das hat man damals auch schon gesagt, um den Leuten, die dagegen sind einen reinzudrücken...aber ist halt meistens nichts dran.