Freundin ungewollt schwanger und verzweifelt, wie hilft man?

12 Antworten

In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen.

Deshalb ist es sinnvoll, nützlichen, individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei der Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll, bei einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle zu erhalten. Zudem benötigt man den Beratungsschein für einen etwaigen Abbruch.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.

In der Beratung kann auch der potentielle Kindsvater oder eine andere Vertrauensperson (vielleicht du?) anwesend sein, wenn deine Freundin das möchte.

Die Beratung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.

Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen – Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen.

Man erhält dort eine medizinische Aufklärung hinsichtlich eines operativen oder medikamentösen Eingriffs, eine Erläuterung der Rechtsgrundlage und bekommst die Kosten und Finanzierung eines Schwangerschaftsabbruchs erklärt.

Du solltest für sie da sein und zuhören, aber nicht ungefragt Ratschläge erteilen.

Ebenso bin ich mir nicht sicher, was ich über ihren Freund denken soll

Auch da hältst du dich besser zurück. Eine Frau darf ambivalente Gefühle haben oder sich klar für oder gegen einen Abbruch aussprechen. Darf ein Mann das nicht?

Alles Gute für dich und deine Freundin!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
sie tentiert eher dazu, das Kind behalten zu wollen.

Glücklicherweise entscheidet alleine sie darüber, ob sie das Kind austragen möchte oder nicht.

Ich würde ihr raten eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle aufzusuchen, und sich speziell hinsichtlich Unterstützungsmöglichkeiten für Alleinerziehende beraten zu lassen.

Desweiteren - inwieweit ist sie psychisch stabil?

Ich meine auch, dass es sich der junge Mann zu leicht macht. Er will die Verantwortung nicht übernehmen - weder finanziell noch menschlich. Und das würde ich ihm auch mal klar und deutlich sagen.

Die Frage, die hier im Raum steht, kann Deine Freundin mit dem Arzt nicht lösen.
Es geht um soziale, psychische und finanzielle Probleme.

Begleite sie zu einer Familienberatungsstelle, dort kann sie die Möglichkeiten erörtern, die ihr offenstehen. Sie sollte nach dem Erstgespräch dann nochmal mit dem Kindsvater hingehen. Weigert er sich, würde ich ihn unterschreiben lassen, dass er auf sein Umgangsrecht verzichtet, dann hat sie später keine Scherereien.

Ich würde ihr vorschlagen, das Kind nach dem Abstillen zunächst in die Obhut einer Pflegefamilie zu geben, wo sie es besuchen und am Wochenende auch mal zu sich holen kann, um eine Mutter-Kind-Beziehung zu entwickeln und aufrecht zu erhalten.

Will sie das Kind nur nicht töten, hat aber kein Interesse daran, es aufzuziehen, käme eine Adoption infrage.


wilees  04.07.2022, 12:20
Weigert er sich, würde ich ihn unterschreiben lassen, dass er auf sein Umgangsrecht verzichtet, dann hat sie später keine Scherereien.

Schmunzel - eine derartige Vereinbarung ist rechtlich nicht möglich / nicht bindend, da das Kind Anspruch auf Umgang hat und eine Mutter diesen nicht verweigern darf.

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isebise50  04.07.2022, 12:33
Ich meine auch, dass es sich der junge Mann zu leicht macht.

Ja?

Eine Frau darf ambivalente Gefühle haben oder sich klar für oder gegen einen Abbruch aussprechen. Darf ein Mann das nicht?

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Es ist und bleibt ihre Entscheidung. Da braucht ihr der Typ auch gar nicht reinreden.

Sei einfach für sie da,soweit möglich ohne Wertung.

Und halt dich soweit möglich mit deiner eigenen Meinung zurück.

Sie muss dass ganz allein entscheiden und vielleicht hilft es ihr am meisten,wenn jemand da ist,der ihr zuhört.

Ich würde sie fragen,was ich tun kann,um ihr z helfen.

Aber es darf auch nicht bei der Frage bleiben.Vielleicht holst du sie einfach ab zu einem Tag am See oder zum frühstücken.