Freundin ist schwanger, wie können wir es den Eltern sagen?
Hallo, meine Freundin (15, bald 16) und ich (18) haben ein Problem. Sie ist schwanger. Was fest steht das wir das Kind behalten wollen.
Nun wann und wie sagen wir es am besten unseren Eltern? Ich meine die müssen das ja erfahren. Nun begeistert werden sie wohl nicht sein, aber es ist nun mal passiert.
Sie will eigentlich ihr Abitur machen, ich bin im 3. Lehrjahr und verdiene wohl nach der Ausbildung um die 2800 € Brutto zum Einstieg.
Finanziell gesehen wären wir jedenfalls meiner Meinung nach gut abgedeckt.
Wie aber sagen wir das unseren Eltern am besten? Das macht man ja in dem jungen Alter nicht einfach so Hey ihr werdet Großeltern...
Wäre(n) echt dankbar für jede Hilfe.
9 Antworten
Ich glaube, da gibt es keinen richtigen Weg. Geschockt werden sie so oder so sein, was ja sicher auch verständlich ist. Also nicht über die erste Reaktion ärgern. Lasst sie danach in Ruhe darüber schlafen und nachdenken.
Ich würde schauen, dass ich einen Zeitpunkt finde, in denen sie Zeit haben. Nicht zwischendurch, wenn sie Termine haben und gestresst sind. Vielleicht könnt ihr euch zu einem Kaffeetrinken verabreden? Und dann raus damit. Du hast bald ausgelernt und verdienst anständig, so dass du eine Familie ernähren kannst. Macht euch Gedanken, wie das ablaufen soll und berichtet das auch so euren Eltern. So sehen sie, dass ihr es ernst meint und euch Gedanken gemacht habt. Das finde ich sehr erwachsen von euch.
Dann mal viel Glück bei den Gesprächen und alles Gute für Euch (und den Zwerg)!
Ja, ein gemütliches Beisammensein wäre, denke ich, gut. Wochenende sicher auch, da ist man entspannter. Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute!
In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen. Da wäre es gut, ihre Eltern zeitnah mit ins Boot zu holen. Vielleicht findet ihr dabei Unterstützung in euren Familien - z.B. eine Tante, Oma oder Freundin ihrer Mutter, mit der sie sich gut versteht.
Viele junge Frauen haben Angst davor, ihrer Mutter oder ihren Eltern zu erzählen, dass sie schwanger sind. Die meisten, die sich ihrer Mutter oder ihrem Vater anvertrauen, erfahren Unterstützung – oft viel mehr, als sie zunächst gedacht haben. Meist ist die Reaktion gar nicht so "schrecklich" wie befürchtet.
Auch Eltern waren mal jung und naiv und vielleicht sogar ein bisschen leichtsinnig. Nach dem ersten Schock - sicherlich haben sie sich etwas anderes für ihre Tochter gewünscht - wollen sie bestimmt nur ihr helfen, sie schützen und unterstützen.
Auch wenn ihr keinen Schwangerschaftsabbruch erwägt, ist es sinnvoll, sich in einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle beraten zu lassen, z.B. bei der
https://www.profamilia.de/jugendliche/ungewollt-schwanger.html
Dort erhält sie nützlichen, individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei der Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.
In der Beratung kannst auch du oder eine andere Vertrauensperson anwesend sein, wenn sie das möchte.
Die Beratung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.
Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen – Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen.
Da ihr das Kind bekommen möchtet, braucht ihr alle Hilfe, die zu kriegen ist.
Da deine Freundin noch minderjährig ist, ruht ihr Sorgerecht bis zu ihrem 18.Geburtstag. Wenn ihr eine wirksame Sorgeerklärungen abgebt, so steht euch die gemeinsame Sorge zu. In diesem Fall übst du bis zum 18. Geburtstag der Mutter die elterliche Sorge alleine aus.
Das Familiengericht kann einen Ergänzungspfleger bestellen, wenn es Zweifel an der Eignung des volljährigen Elternteils hat und das Wohl des Kindes nicht gesichert scheint.
Alles Gute für euch!
Vielleicht gar nicht so schlecht, der Einstieg: "Hey, ihr werdet Großeltern."
Dann ist nämlich im Prinzip schon alles gesagt, und ihr braucht nicht da rumzureden.
Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Sie 16 Jahre, er 17 Jahre, als das Kind geboren wurde. Heirat war noch nicht möglich, da er noch keine 18 war. Aber da war dann die Unterstützung der Familie, und das zu Zeiten, wo das noch schwieriger war.
Beide haben Abitur und abgeschlossene Berufsausbildung.
Letztes Jahr hatten die beiden Goldene Hochzeit!
Das ist individuell zu entscheiden.
Mein Beispiel sollte nur zeigen, dass die Sache mit Offenheit und Familie gut laufen kann.
oh, glückwunsch den beiden!
Ja gesagt wäre alles aber das ist ziemlich unschonend ... finde ich.
Natürlich ist das unschonend. Es ist zunächst einmal ein Schock. - Da müsst ihr durch.
„Was wäre eigentlich, wenn das jetzt so wäre?“ und dann davon auf euch schließen? So ne Situation ist wohl nicht sooo häufig ;)
Ist Euch eigentlich klar, was da auf Euch zu kommt?
Deine Freundin hat noch keinen Schulabschluss oder eine Ausbildung. Und wer sagt, dass Ihr für den Rest Eures Lebens zusammen bleibt und Du immer für die Familie sorgen kannst? Da ist die Altersarmut vorprogrammiert.
Sagt es Euren Eltern einfach wie es ist. Und seid nicht enttäuscht, wenn sie sich nicht freuen.
Klar das sie wohl nicht in Freude ausbrechen ist ja klar, an Kaffee und Kuchen oder Mittagessen habe ich auch schon gedacht... da würde sich das Wochende direkt anbieten, wenn das nicht zu kurzfristig ist da wir ja alle 4 an einen Tisch bekommen müssen.
Danke