Freundin ist Jehovas Zeugin, wie damit umgehen?
Hallo Leute,
Ich bin seit geraumer Zeit mit meiner Freundin nun zusammen und es hat sich herausgestellt das sie zu den Zeugen Jehovas gehört. Sie hat es von Anfang an gesagt, doch ich hab mir anfangs nicht dabei gedacht, da ich zuvor noch nie etwas von der Glaubensrichtung gehört habe. Meine Freundin hat mir ebenfalls gesagt das wir keinen Sex vor der Ehe haben sollen was ich sehr respektiere und auch kein Problem mit habe.
Nun mein Problem ist, ich bin Atheist und kann die Göttliche Vorstellung nun überhaupt nicht nachvollziehen und glaube nun mal streng an unsere beobachtbare Wissenschaft. Auch spielt es eine Rolle, dass ich mein Leben lang gegen meinen Willen streng katolisch Christlich aufgezogen wurde, wobei sich mir das Thema Religion so ziemlich verspaßt hat und es in mir viele negative Emotionen auslöst auch nur darüber zu reden.
Wir beide versuchen eine gesunde Beziehung zu führen und haben uns bisher nicht gestritten, aber das Thema Religion hat nun mal große Spannungen ausgelöst, wir sind dennoch beide respektvoll miteinander umgegangen. (meine Auffassung)
Mein Problem ist das wir beide gegensätzliche Weltansichten teilen. Ich als sehr interessierter Biologiefan habe auch versucht ihr die Evolutionstheorie näherzubringen, doch hat es mich erstaunt wie standhaft sie bei ihrem glauben geblieben ist und es verneint hat und alles auf die Bibel zurückführen ließ, da diese nicht lügt und das die Leute bei ihren Versammlungen und die Leute die ihre Magazine und Bücher verfassen, es aus Liebe und Liebe zu Gott tun und deshalb niemals Lügen würden. Diese Reaktion habe ich bei vielen Dingen erhalten und zwar das die Bibel recht hat und es daran nichts zu hinterfragen gibt. (klingt für mich wie Gehirnwäsche?)
Ein weiterer Knackpunkt für mich war, das sie mir ebenfalls erzählt hat das sie daran glaubt, weil es leichter ist sich einfach die Antworten aus der Bibel zu holen, aber ich verstehe nicht warum man sich sein Leben vorschreiben lassen will? Rennt man somit nicht einfach von den Problemen weg, wenn man sich die Verantwortung selber nachzudenken von einem Buch bzw. einer Person von der man sich nicht sicher sein kann das sie existiert (in ihren Kopf existiert diese Person?) einfach abnehmen lässt?
Auch hab ich Angst das sie ihre Religion über mich wählen würde (ist das falsch?), da bei dem thema Bluttransfusionen sie mir gesagt hat das sie lieber sterben würde und sich Gott überlassen würde als mit mir weiter zu leben falls die Chance da wäre, der Gedanke daran lässst mich alleine schon in Tränen ausbrechen. Und auch auf das Thema mit dem Nachleben sagt sie das sie auf jeden fall mit Jehova für immer im Paradies lebt auch wenn es ohne mich sein müsste. (Gottes Liebe? - für mich Hölle)
Ich respektiere ihre Glaubensrichtung wirklich und finde sie soll sie ausleben wenn es sie glücklich macht, doch muss ich auch ihre Ansichten nachvollziehen oder zumindest verstehen können wenn das auf lange sicht klappen soll.
Danke für die Hilfe.
:(
Wie alt seid ihr ?
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24 Antworten
Dann würde ich dir raten dich von ihr zu trennen. Die Zeugen Jehovas sind insgesamt eine eher strikte Glaubensgemeinschaft, da musst du einfach auch ein Stück weit damit rechnen, dass sie da noch drin ist und da auch wirklich dran glaubt und du das mit dem Leben, das du führst und führen willst nicht vereinbaren kannst, dann ist die Trennung die einzige Möglichkeit.
Denn sonst würdest entweder du dich anpassen müssen oder sie; du dich an die Religion, sie sich daran, dass sie die Religion hintanstellen muss und das ist beides in meinen Augen ein zu großes Opfer als dass ihr beide glücklich damit werden könntet.
Ansonsten:
Auch hab ich Angst das sie ihre Religion über mich wählen würde (ist das falsch?), da bei dem thema Bluttransfusionen sie mir gesagt hat das sie lieber sterben würde und sich Gott überlassen würde als mit mir weiter zu leben falls die Chance da wäre
Das hier hat nichts mit 'Religion über dich wählen' zu tun. Es ihr IHRE Entscheidung ob sie einen Eingriff oder in diesem Falle eine Bluttransfusion möchte und ich würde von meinem Partner auch erwarten, dass er diese Entscheidung MITTRÄGT und mich in meinem Willen unterstützt, anstatt mir Gefühl zu geben für ihn weiterleben zu MÜSSEN, wenn ich das Gefühl habe es geht nicht mehr.
Sorry, aber sowas würde ich von meinem Partner insgesamt nicht verlangen, Religion hin oder her.
Das hab ich, nebenbei, auch mit meinem Ex-Freund damals (unfreiwillig) abgeklärt. Seine Schwester, die in meinem Alter war, hatte so ein Buch gekauft oder mal geschenkt bekommen von wegen '500 Fragen, mit denen man rausfindet, ob er/sie der/die Richtige ist' (klang im Original besser, glaub mir). Und da hat sie uns dann allen ernstes eine Nacht mal aufs Sofa gezerrt und uns diese Fragen gestellt. War witzig, aber man hat sich auch mit solchen Fragen auseinandergesetzt wie 'würdest du bei deinem Partner bleiben, wenn er schwerkrank ist'/'wie würdest du da handeln'/'was würdest du akzeptieren'.
Das sind Fragen über die man nicht so wirklich nachdenkt, aber im Endeffekt ist es mir schon WICHTIG, dass mein Partner bei mir bleibt, auch wenn ich weiß dass ich bald sterben werde und mich und meine Entscheidungen dahingehend respektiert, und wenn er es noch 1000x besser weiß.
Aus deiner Schilderung entnehme ich, dass eher du derjenige bist, der das Thema Religion auf den Tisch bringt. Die Ursache dürfte in
dass ich mein Leben lang gegen meinen Willen streng katolisch Christlich aufgezogen wurde
liegen. Dieser innere Unfriede hat dir diese Partnerin ins Leben gezogen.
Du kannst aber deinen inneren Unfrieden nicht an ihr abarbeiten und in Frieden bringen! Das ist DEIN Thema!
Ich habe seit nun fast 4 Jahren eine recht enge freundschaftliche Beziehung zu einer Kollegin, die ZJ ist. Wir sind aber beide im fortgeschrittenen Alter und haben genügend andere Themen, über die wir uns austauschen. Ich bin allerdings nicht ungläubig, nur gehöre ich keiner Kirche an und bin eher östlich/spirituell orientiert. Es kommt nur äußerst selten vor, dass meine Freundin auf die Bibel verweist, sicherlich auch, weil ich offenkundig mit meinem "Glauben" zufrieden bin. Ich wirke zumindest in dieser Hinsicht nicht suchend und muss deshalb auch nicht bekehrt werden.
Bei dir wirkt es auf mich so, als seist du der Suchende, projizierst das auf deine Freundin, um sie dann bekehren zu wollen. Das wird nicht funktionieren.
Das wird auf Dauer nicht gut gehen und du bist einfach zu jung um dich derart einzuschränken, z. Mit dem Sex. Als Atheist ist es schwer für dich die Dinge zu verstehen, an die sie einfach glaubt. Da bringt es auch nichts, darüber zu diskutieren. Es ist einfach so.
Du solltest dich von ihr trennen, weil ihr einfach nicht zusammenpasst, so traurig wie das ist. Du bist noch jung und solltest dich ausleben und dein Leben genießen.
Das mit dem Sex vor der Ehe ist wirklich nichts schlimmes - ich hatte sowieso nie vor früh derartige Erfahrungen zu machen, da ich selber auf die richtige Person warten wollte, doch nun ist es so das wir keine Probleme bisher hatten. Alles andere passt und ich möchte wirklich versuchen das mit ihr durchzustehen und kann dabei sehr wohl auch mein Leben auf meine Art genießen.
Danke für die Antwort.
Mach Schluss, du hast was besseres verdient.
Das ist wohl der Standardsatz, den man hier gut anwenden kann, auch wenn er natürlich sehr einseitig ausgelegt ist, denn was ist schon besser oder schlechter? Fakt ist aber einfach, dass ihr nicht zusammen passt und das auch nie besser werden wird. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: spart euch das Leid, was ihr euch gegenseitig antun werdet und sucht euch neue Partner.
Lange Rede kurzer Sinn.
Du machst Schluss und das war’s.