Freundin hat Selbstzweifel?

2 Antworten

Deine Freundin ist also beratungsrenitent. Da kannst du nur noch folgende bewährte Methode bei ihr anwenden, wenn es sein muss, auch ohne ihr Wissen, indem du die folgenden beiden Sätze in ein Gespräch einfließen lässt:

Schau auf dich selbst. Wie fühlt es sich an, du zu sein?

Schon dadurch, dass sie diese Sätze hört oder liest, schaut sie sich selbst mit ihrem geistigen Auge an und richtet ihre Aufmerksamkeit für einen Augenblick darauf, wie es sich anfühlt, sie zu sein – was sie ich nennen würde. Nach einiger Zeit wird sich ihr Bewusstsein verändern, und zwar auch dann, wenn sie verständlicherweise nicht daran glaubt.

Wenn du dich auf die beiden Sätze nicht verlassen möchtest, kannst du die folgende, ausführliche Übung mit ihr machen. Am besten leitest du sie darin an oder bittest einen Beziehungstherapeuten, sie ihr irgendwie nahezubringen.

Setz dich, schließ die Augen und atme erst einmal nur. Finde heraus, wie es ist, deine Aufmerksamkeit bewusst zu kontrollieren. Richte sie jeweils eine Minute lang:

  • auf das Gefühl, wie deine Zunge in deinem Mund ruht, dann
  • auf das Gefühl, wie deine Füße auf dem Boden ruhen, und schließlich
  • auf das Gefühl des Luftstroms in deiner Nase.

Richte deine Aufmerksamkeit nun nach innen, indem du der kaum merklichen Wahrnehmung nachspürst, wie es sich anfühlt, du zu sein – was du ich nennen würdest. Du bist hier. Du kannst nicht leugnen, dass es dich gibt. Was macht dich gewiss, dass es dich gibt? Was macht es dir unmöglich, zu leugnen, dass du hier bist?

Anwender, die den Blick auf sich selbst vollzogen haben, berichten häufig, dass sie im Alltag immer wieder an diese Übung denken. Dies gilt als sicheres Zeichen, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befinden.

Dann passt ihr ja gut zusammen ;-)))

Ja, ist 'n schlechter Witz ... schon klar.....

Arbeite einfach selbst an dir und versuche Tipps zum Aufbau von Selbstwert und Eigenliebe, wovon es echt gute im Internet gibt, diszipliniert umzusetzen.

Wie selbst weißt, gelingt es nicht wirklich, andere ändern zu wollen.
Sich selbst aber kann man sich immer ändern.


realistir  06.05.2020, 19:07

Interessant, was hast du denn so an dir selbst geändert?
Oder worin sahest du irgendeine Notwendigkeit, an dir was zu ändern.
Erkläre mal. ;-)

amormutuus  07.05.2020, 10:34
@realistir
Interessant, was hast du denn so an dir selbst geändert?

Meine Einstellung, meine Gedanken über Personen oder etwas.
Danach mein Verhalten und Handeln.

Ich konnte beobachten, dass es sehr mühsam ist und oftmals erfolglos bleibt, versucht man, andere zu ändern.

Selbst aber kann ich langsam oder radikal meine Einstellung ändern und so eine gewünschte Änderung herbeiführen.
Habe ich also ein Problem mit eigenen Selbstzweifel oder mit denen Anderer, so widme ich mich dem Thema und kann dann durch mehr Wissen über Überblick eine günstigere Sichtweise erarbeiten.
Dann denke ich nicht mehr einzig abwertend über Selbstzweifel, sondern sehe auch deren Berechtigung, ja sogar Nutzen.
Zudem erkenne ich durch andere Personen Eigenes, wie z.B. Selbstzweifel.

Der Fragesteller stellte einmal diese Frage, indem er erzählte, er selbst habe Selbstzweifel.
Und dieses Mal hier fragte er nach den Selbstzweifeln seiner Freundin.

Wie er das nun genau meint und ob das alles in Wirklichkeit so zutrifft, weiß ich nicht, aber wenn man z.B. Selbstzweifel an Anderen als störend oder einfach auch auffällig wahr nimmt, so hat man sie oftmals auch selbst und auch hier stören sie einen.
Dann finde ich es besser, wenn man bei sich selbst ändert, als am Partner zu nörgeln.

Oder worin sahest du irgendeine Notwendigkeit, an dir was zu ändern.

Pauschal gesagt fiel mir auf, dass einige alte Prägungen und Gedankengut von früher für heute eher hinderlich als nützlich sind.
Genauer gesagt wollte ich z.B. als Erwachsene immer noch wie früher das kleine Kind meinen Eltern gefallen und von ihnen gelobt werden.
Als mir dies so richtig bewusst wurde, fand ich das ungünstig und überholt, auch sinnfrei und erfolglos. Das muss heute als Erwachsene nicht mehr sein und raubt mir nur unnötig Energie, die ich lieber anderenorts einsetzen wollte.
Damit dachte ich um.
Daraufhin änderte ich mein Verhalten und tat nichts mehr dafür, um ihnen zu gefallen, aber natürlich auch nichts Böswiliges, also nichts aus dem anderen Extrem. Nur das Zuviel kappte ich.
Als Ausgleich dafür lobte ich mich einfach selbst, weil Eigenlob stimmt. ;-))

realistir  07.05.2020, 14:05
@amormutuus

Entschuldige wenn ich nun noch Frage, ob du weiblich bist? Die Antwort ist eigentlich egal, denn du hast überzeugend viel positives erklärt und damit dokumentiert, einmal sind wir auf sinngemäß gleichem Level, zum anderen hinterfragen wir wohl beide ähnlich einiges.

Ich sage mal, zu deinem Eigenlob stimmt, Eigenlob ist die bessere Variante.
Ich kenne so einiges anders. Meine Schwester wurde ganz anders erzogen, ihr wurde nie soviel Freiheiten und Spielräume gestattet wie mir! Ich versuchte sie oft besser zu motivieren, aber ob sie mehr auf Mutti hören wollte, oder gefallen wollte etc, weiß ich nicht.
Mir war klar, es gab schon Erziehungsgeschichtlich eine Menge Unterschiede bezüglich Geschlecht. Nur konnte und wollte man nicht mit jeder Frau, Freundin über eventuelle Differenzen reden. Das gelingt oft nicht so einfach. ;-)

Ich würde nun gerne scherzhaft fragen, wie erwachsen bist du denn nun, oder wie erwachsen fühlst du dich. ;-) Könnten wir uns gegenübersitzen und reden, wäre einiges leichter. Dann könnte auch eine Menge mehr besprochen werden, so im Sinne von geistigem Austausch, hinterfragen, andere Perspektiven kennen lernen usw.

Fazit: Du, ich haben selbst einiges gelernt, verbessert. Davon sind Andere evtl noch weit entfernt und haben vielleicht nicht mal diverse Ansatzpunkte. Es ist für etliche auch nicht leicht, Gewohnheiten abzulegen oder davon los zu lassen.

Zu deinem Eigenlob kommt meines noch dazu!
Nun werde aber nicht übergeschnappt, bleibe auf dem Teppich. ;-)

amormutuus  09.05.2020, 16:55
@realistir

In einigen Bereichen fühle ich mich durchaus erwachsen, in anderen aber auch klein, hilflos und nicht erwachsen genug.

Ist natürlich auch entscheidend, was jemand unter Erwachsensein versteht.

Ja stimmt, persönliche Treffen finde auch ich lebendiger.

Deinem Fazit stimme ich auch zu.

Von einfach will ich dabei so gar nicht sprechen, aber ohne kann ich es mir nicht mehr vorstellen.

Veränderungen fallen mir mal leicht mal schwer.